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Fachinformation zu Libtayo®:Sanofi-Aventis (Suisse) SA
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Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen

Immunvermittelte unerwünschte Wirkungen
Unter Cemiplimab wurden schwerwiegende und tödlich verlaufende immunvermittelte unerwünschte Wirkungen beobachtet (siehe «Dosierung/Anwendung» und «Unerwünschte Wirkungen»). Diese immunvermittelten Reaktionen können jedes Organsystem betreffen. Die immunvermittelten Reaktionen können jederzeit während der Behandlung mit Cemiplimab auftreten; doch auch nach dem Absetzen von Cemiplimab kann es zu immunvermittelten unerwünschten Wirkungen kommen.
Die Richtlinien für immunvermittelte Nebenwirkungen gelten für Cemiplimab, unabhängig davon, ob es als Monotherapie oder in Kombination mit Chemotherapie angewendet wird.
Bei Patienten, die mit Cemiplimab oder anderen PD-1/PD-L1-Inhibitoren behandelt werden, können gleichzeitig immunvermittelte unerwünschte Wirkungen auftreten, die mehrere Systeme des Organismus betreffen, wie Myositis, Myokarditis oder Myasthenia gravis.
Überwachen Sie die Patienten auf Anzeichen und Symptome immunvermittelter unerwünschter Wirkungen. Bei Verdacht auf immunvermittelte unerwünschte Wirkungen ist der Patient entsprechend zu untersuchen, um eine immunvermittelte Nebenwirkung zu bestätigen und andere Ursachen, z.B. eine Infektion, auszuschliessen. Die Behandlung betroffener Patienten umfasst die Anpassung der bisherigen Therapie, eine Hormonersatztherapie (falls klinisch indiziert) sowie Kortikosteroide. Abhängig vom Schweregrad der Nebenwirkung ist die Behandlung mit Cemiplimab vorübergehend zu unterbrechen oder dauerhaft abzusetzen (siehe «Dosierung/Anwendung»).
Immunvermittelte Pneumonitis
Bei Patienten, die Cemiplimab erhielten, wurde eine immunvermittelte Pneumonitis (einschliesslich Fälle mit tödlichem Ausgang) beobachtet, die laut Definition dann vorliegt, wenn die Anwendung von Kortikosteroiden erforderlich ist und keine eindeutige andere Ätiologie vorliegt (siehe «Unerwünschte Wirkungen»). Die Patienten sind auf Anzeichen und Symptome einer Pneumonitis zu überwachen, und andere Ursachen als eine immunvermittelte Ätiologie sind auszuschliessen. Patienten mit Verdacht auf Pneumonitis sind mittels bildgebender Verfahren wie klinisch indiziert zu untersuchen und durch Anpassung der Therapie und Gabe von Kortikosteroiden zu behandeln (siehe «Dosierung/Anwendung»).
Immunvermittelte Kolitis
Bei Patienten, die Cemiplimab erhielten, wurde eine immunvermittelte Diarrhö oder Kolitis beobachtet, die laut Definition dann vorliegt, wenn die Anwendung von Kortikosteroiden erforderlich ist und keine eindeutige andere Ätiologie gegeben ist (siehe «Unerwünschte Wirkungen»). Die Patienten sind auf Anzeichen und Symptome von Diarrhö oder Kolitis zu überwachen und gegebenenfalls durch Anpassung der Therapie sowie Gabe von Antidiarrhoika und Kortikosteroiden zu behandeln (siehe «Dosierung/Anwendung»).
Immunvermittelte Hepatitis
Bei Patienten, die Cemiplimab erhielten, wurde eine immunvermittelte Hepatitis (einschliesslich Fälle mit tödlichem Ausgang) beobachtet, die laut Definition dann vorliegt, wenn die Anwendung von Kortikosteroiden erforderlich ist und keine eindeutige andere Ätiologie gegeben ist (siehe «Unerwünschte Wirkungen»). Vor Behandlungsbeginn und in regelmässigen Abständen während der Behandlung sind die Patienten auf jegliche abnormale Leberwerte zu untersuchen, und diese sind durch Anpassung der Therapie sowie durch die Gabe von Kortikosteroiden zu behandeln (siehe «Dosierung/Anwendung»).
Immunvermittelte endokrine Störungen
Bei Patienten, die Cemiplimab erhielten, wurden immunvermittelte endokrine Störungen beobachtet, definiert als unter der Behandlung auftretende Endokrinopathie ohne eine eindeutige andere Ätiologie (siehe «Unerwünschte Wirkungen»).
Schilddrüsenerkrankungen (Hypothyreose/Hyperthyreose/Thyreoiditis)
Bei Patienten, die Cemiplimab erhielten, wurden Schilddrüsenerkrankungen beobachtet. Eine Thyreoiditis kann mit oder ohne Auffälligkeiten in den Schilddrüsenfunktionstests auftreten. Eine Hypothyreose kann auf eine Hyperthyreose folgen. Erkrankungen der Schilddrüse können zu jedem Zeitpunkt der Behandlung auftreten. Die Patienten sind zu Behandlungsbeginn und in regelmässigen Abständen wie klinisch indiziert während der Behandlung auf Veränderungen der Schilddrüsenfunktion zu überwachen (siehe «Unerwünschte Wirkungen»). Patienten mit Hypothyreose sind mit einer Hormonersatztherapie gemäss der üblichen medizinischen Praxis zu behandeln. Patienten mit Hyperthyreose sind gemäss der üblichen medizinischen Praxis zu behandeln (siehe «Dosierung/Anwendung»).
Hypophysitis
Bei Patienten, die Cemiplimab erhielten, wurden Fälle von immunvermittelter Hypophysitis beobachtet (siehe «Unerwünschte Wirkungen»). Die Patienten sind auf Anzeichen und Symptome einer Hypophysitis zu überwachen und gegebenenfalls durch Anpassung der Therapie, Gabe von Kortikosteroiden und Hormonersatztherapie gemäss klinischer Indikation zu behandeln (siehe «Dosierung/Anwendung»).
Nebenniereninsuffizienz
Bei Patienten, die Cemiplimab erhielten, wurden Fälle von Nebenniereninsuffizienz beobachtet (siehe «Unerwünschte Wirkungen»). Die Patienten sind während und nach der Behandlung auf Anzeichen und Symptome einer Nebenniereninsuffizienz zu überwachen und gegebenenfalls durch Anpassung der Therapie, Gabe von Kortikosteroiden und Hormonersatztherapie gemäss klinischer Indikation zu behandeln (siehe «Dosierung/Anwendung»).
Diabetes mellitus Typ 1
Bei Patienten, die Cemiplimab erhielten, wurde ein immunvermittelter Diabetes mellitus Typ 1, einschliesslich diabetischer Ketoazidose, beobachtet (siehe «Unerwünschte Wirkungen»). Die Patienten sind auf Anzeichen und Symptome von Hyperglykämie und Diabetes wie klinisch indiziert zu überwachen. Die Behandlung erfolgt mit oralen Antidiabetika oder Insulin sowie Anpassung der Cemiplimab-Therapie (siehe «Dosierung/Anwendung»).
Immunvermittelte unerwünschte Wirkungen der Haut
In Zusammenhang mit der Cemiplimab-Behandlung wurden immunvermittelte unerwünschte Wirkungen der Haut (einschliesslich schwerer Formen wie z.B. Stevens-Johnson-Syndrom [SJS] und toxische epidermale Nekrolyse [TEN], einige mit tödlichem Ausgang, sowie anderer Hautreaktionen wie z.B. Hautausschlag, Erythema multiforme und Pemphigoid) beobachtet, die laut Definition dann vorliegen, wenn die systemische Gabe von Kortikosteroiden erforderlich ist und keine eindeutige andere Ätiologie gegeben ist (siehe «Unerwünschte Wirkungen»).
Die Patienten sind auf Anzeichen und Symptome möglicher schwerer Hautreaktionen zu überwachen und andere Ursachen sind auszuschliessen. Die bisherige Therapie ist anzupassen, und Kortikosteroide sind anzuwenden. Bei Anzeichen oder Symptomen von SJS oder TEN ist der Patient einer entsprechenden fachärztlichen Untersuchung und Behandlung zuzuweisen und die bisherige Therapie ist anzupassen (siehe «Dosierung/Anwendung»).
Fälle von SJS, TEN und Stomatitis einschliesslich tödlicher TEN sind nach der Einnahme von Cemiplimab bei mit Idelalisib vorbehandelten Patienten aufgetreten, die an einer klinischen Studie zur Untersuchung von Cemiplimab beim Non-Hodgkin-Lymphom (NHL) teilnahmen und kurz zuvor Sulfonamid-Antibiotika erhalten hatten (siehe «Unerwünschte Wirkungen»). Die Behandlung dieser Patienten erfolgt wie zuvor beschrieben durch Anpassung der bisherigen Therapie sowie Kortikosteroide (siehe «Dosierung/Anwendung»).
Immunvermittelte Nephritis
Bei Patienten, die Cemiplimab erhielten, wurde eine immunvermittelte Nephritis beobachtet, die laut Definition dann vorliegt, wenn die Anwendung von Kortikosteroiden erforderlich ist und keine eindeutige andere Ätiologie gegeben ist (siehe «Unerwünschte Wirkungen»), darunter ein Fall mit tödlichem Ausgang. Die Patienten sind auf Veränderungen der Nierenfunktion zu überwachen. Die Behandlung erfolgt durch Anpassung der Therapie sowie Gabe von Kortikosteroiden (siehe «Dosierung/Anwendung»).
Andere immunvermittelte unerwünschte Wirkungen
Andere tödlich oder lebensbedrohlich verlaufende immunvermittelte unerwünschte Wirkungen einschliesslich paraneoplastischer Enzephalomyelitis, Meningitis, Myositis und Myokarditis wurden bei Patienten beobachtet, die Cemiplimab erhielten (siehe «Unerwünschte Wirkungen» im «Andere immunvermittelte unerwünschte Wirkungen»).
Vermutete immunvermittelte unerwünschte Wirkungen sind zu bewerten, um andere Ursachen auszuschliessen. Die Patienten sind auf Anzeichen und Symptome von immunvermittelten unerwünschten Wirkungen zu überwachen und gegebenenfalls durch Anpassung der Therapie sowie Gabe von Kortikosteroiden gemäss klinischer Indikation zu behandeln (siehe «Dosierung/Anwendung» und «Unerwünschte Wirkungen»).
Während der Behandlung mit PD-1-/PD-L1-Inhibitoren wurden Fälle von Myelitis transversa beobachtet. Patienten müssen daher auf Anzeichen und Symptome einer Myelitis transversa überwacht werden.
Ferner wurde eine hämolytische Anämie als immunvermittelte unerwünschte Wirkung während der Behandlung mit PD-1- und PD-L1-Inhibitoren gemeldet. Bei mit PD-1-Inhibitoren behandelten Patienten wurde nach Markteinführung die Abstossung von soliden Organtransplantaten gemeldet. Die Behandlung mit Cemiplimab kann das Abstossungsrisiko bei Empfängern von soliden Organtransplantaten erhöhen. Bei diesen Patienten sollte der Nutzen der Behandlung mit Cemiplimab im Vergleich zum Risiko einer möglichen Organabstossung berücksichtigt werden. Bei Patienten, die mit PD-1-/PD-L1-Inhibitoren in Kombination mit einer allogenen hämatopoetischen Stammzelltransplantation behandelt wurden, wurden nach Markteinführung Fälle eines Graft-versus-Host-Syndroms gemeldet.
Nach Markteinführung von Cemiplimab wurden Fälle von HLH berichtet (siehe «Unerwünschte Wirkungen»). Patienten müssen daher auf klinische Anzeichen und Symptome einer HLH überwacht werden. Bei Verdacht auf HLH ist die Behandlung mit Cemiplimab zu unterbrechen und eine Behandlung einzuleiten (siehe «Dosierung/Anwendung»). Wenn eine HLH bestätigt wird, muss Cemiplimab dauerhaft abgesetzt werden.
Infusionsbedingte Reaktionen
Cemiplimab kann schwere oder lebensbedrohliche infusionsbedingte Reaktionen verursachen (siehe «Unerwünschte Wirkungen»). Die Patienten sind auf Anzeichen und Symptome infusionsbedingter Reaktionen zu überwachen und gegebenenfalls durch Anpassung der Therapie sowie Gabe von Kortikosteroiden zu behandeln. Die Cemiplimab-Infusion ist zu unterbrechen oder die Infusionsgeschwindigkeit zu verringern, oder die Infusion muss abhängig vom Schweregrad der Reaktion dauerhaft abgesetzt werden (siehe «Dosierung/Anwendung»).
Patienten, die aus klinischen Studien ausgeschlossen wurden
Patienten, die eines der folgenden Symptome aufweisen, waren von der Teilnahme an den klinischen Studien ausgeschlossen: Autoimmunerkrankung, die eine systemische Therapie mit Immunsuppressiva erforderte, innerhalb der vergangenen 5 Jahre; solide Organtransplantation in der Vorgeschichte; frühere Behandlung mit Anti-PD-1/-PD-L1 oder anderen Immun-Checkpoint-Inhibitoren; HIV-, Hepatitis-B- oder Hepatitis-C-Infektion; chronische lymphatische Leukämie (CLL); ECOG-Performance-Status ≥2 oder Nierenfunktion CrCl < 30 ml/min.
Aufgrund fehlender Daten ist Cemiplimab bei diesen Populationen nur mit Vorsicht nach sorgfältiger Bewertung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses für den Patienten anzuwenden.
Embryofetale Toxizität
Es wurden keine tierexperimentellen Studien zur Reproduktionstoxizität von Cemiplimab durchgeführt. Seinem Wirkmechanismus nach zu urteilen ist es möglich, dass die Anwendung von Cemiplimab schädliche Auswirkungen auf den Fetus hat. Tierexperimentelle Studien haben gezeigt, dass die Hemmung des PD-L1-/PD-1-Signalwegs mit einem erhöhten Risiko für eine immunvermittelte Abstossung des sich entwickelnden Fetus und somit für den Tod des Fetus assoziiert sein kann (siehe Abschnitte «Schwangerschaft» und «Präklinische Daten»).

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