Präklinische DatenKanzerogenität
Es wurden keine speziellen tierexperimentellen Studien zur Karzinogenität mit Polivy und/oder MMAE durchgeführt.
Genotoxizität
Es wurden keine speziellen tierexperimentellen Studien zur Mutagenität mit Polivy durchgeführt. MMAE war im Mikrokern-Test mit Ratten-Knochenmark durch einen aneugenen Mechanismus genotoxisch. Dieser Mechanismus steht im Einklang mit der pharmakologischen Wirkung von MMAE als Mikrotubuli-zerstörende Substanz. MMAE war im bakteriellen Rückmutationstest (Ames-Test) oder im L5178Y-Mauslymphom-Vorwärtsmutationstest nicht mutagen.
Reproduktionstoxizität
Es wurden keine speziellen tierexperimentellen Studien zur Teratogenität mit Polivy durchgeführt. Jedoch wurde in einer GLP-Studie zur embryo-fötalen Entwicklung und Toxikokinetik eine Evaluierung von MMAE bei Ratten durchgeführt, in der trächtige Ratten an den Gestationstagen 6 und 13 in der Organogenesephase 2 intravenöse Dosen von 0,2 mg/kg MMAE erhielten. Die Behandlung mit 0,2 mg/kg MMAE verursachte äussere Fehlbildungen des Fötus einschliesslich hervorstehender Zunge, malrotierter Gliedmassen, Gastroschisis und Agnathie. Die systemische Exposition (AUC) bei Ratten bei einer Dosis von 0,2 mg/kg MMAE beträgt etwa 50 % des AUC-Werts bei Patienten, die alle drei Wochen die empfohlene Dosis von 1,8 mg/kg Polivy erhielten.
Beeinträchtigung der Fertilität
Es wurden keine speziellen tierexperimentellen Studien zur Fertilität mit Polivy durchgeführt. Die Ergebnisse zur Toxizität bei wiederholter Verabreichung an Ratten zeigen jedoch, dass Polatuzumab vedotin die männliche Reproduktionsfunktion und Fertilität beeinträchtigen kann. In der 4-wöchigen Toxizitätsstudie mit wiederholter Gabe an Ratten mit einer wöchentlichen Dosierung von 2, 6 und 10 mg/kg wurde eine dosisabhängige Degeneration der Hodenkanälchen mit einem abnormen Lumengehalt in den Nebenhoden beobachtet. Die Hoden- und Nebenhodenbefunde waren nicht reversibel und korrelierten mit einem verringerten Hodengewicht und den Gesamtbefunden der Sektion der kleinen und/oder weichen Hoden bei männlichen Tieren, die ≥ 2 mg/kg erhalten hatten.
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