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Fachinformation zu Polivy®:Roche Pharma (Schweiz) AG
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Unerwünschte Wirkungen

Zusammenfassung des Sicherheitsprofils
Im Rahmen des klinischen Entwicklungsprogramms von Polivy haben insgesamt ungefähr 1429 Patienten Polivy erhalten. Die in diesem Abschnitt beschriebenen unerwünschten Arzneimittelreaktionen (Adverse Drug Reactions, ADRs) wurden während der Behandlung und Nachbeobachtung von vorgängig behandelten Patienten mit diffus grosszelligem B-Zell-Lymphom (DLBCL) (n = 151) aus der zulassungsrelevanten klinischen Studie GO29365 ermittelt. Dies schliesst Patienten aus der Run-in-Phase (n = 6), randomisierte Patienten (n = 39) und Patienten der Extensionskohorte (n = 106) ein, die Polivy in Kombination mit Bendamustin und Rituximab (BR) erhielten, verglichen mit randomisierten Patienten (n = 39), die nur BR erhielten. Die Patienten der Polivy-Behandlungsarme erhielten im Median 5 Behandlungszyklen, wohingegen randomisierte Patienten im Vergleichsarm im Median 3 Behandlungszyklen erhielten.
Tabellarische Zusammenfassung von ADRs aus klinischen Studien
Die ADRs in Tabelle 4 sind nach MedDRA-Systemorganklasse (SOC) gelistet.
Die am häufigsten berichteten Nebenwirkungen (≥30 %) bei mit Polivy in Kombination mit BR behandelten Patienten waren Anämie, Thrombozytopenie, Neutropenie, Diarrhoe, Übelkeit und periphere Neuropathie. Schwerwiegende Nebenwirkungen wurden bei 55,6 % der mit Polivy in Kombination mit BR behandelten Patienten berichtet, davon traten folgende bei ≥5 % der Patienten auf: febrile Neutropenie (9,3 %), Fieber (7,9 %), Pneumonie (6,6 %) und Sepsis (6,6 %).
Die Nebenwirkung, die bei > 5 % der Patienten zu einem Abbruch der Therapie führte, war Thrombozytopenie (6,0 %).
Tabelle 4: Zusammenfassung der Nebenwirkungen bei vorgängig behandelten DLBCL-Patienten unter Behandlung mit Polivy in Kombination mit BR

Nebenwirkungen

Häufigkeits-Kategorie

Polivy + Bendamustin + Rituximab
n = 151

Systemorganklasse

Alle Grade (%)

Infektionen und parasitäre Erkrankungen

Pneumoniea

Sehr häufig

14,6

Sepsis

Sehr häufig

10,6

Infektion der oberen Atemwege

Häufig

9,9

Herpesvirus-Infektion

Häufig

5,3

Zytomegalievirus-Infektion

Häufig

2,1

Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

Neutropenie

Sehr häufig

45,7

Thrombozytopenie

Sehr häufig

32,5

Anämie

Sehr häufig

31,8

Leukopenie

Sehr häufig

15,2

Lymphopenie

Sehr häufig

13,2

Febrile Neutropenie

Sehr häufig

11,3

Panzytopenie

Häufig

3,3

Stoffwechsel-und Ernährungsstörungen

Verminderter Appetit

Sehr häufig

25,8

Hypokaliämie

Sehr häufig

16,5

Hypalbuminämie

Häufig

6,0

Hypokalziämie

Häufig

5,3

Hypophosphatämie

Häufig

4

Erkrankungen des Nervensystems

Periphere Neuropathie

Sehr häufig

30,5

Schwindel

Sehr häufig

11,3

Periphere sensorische Neuropathie

Häufig

7,3

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums

Husten

Sehr häufig

15,9

Pneumonitis

Häufig

1,3

Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

Diarrhoe

Sehr häufig

35,8

Übelkeit

Sehr häufig

33,1

Verstopfung

Sehr häufig

18,5

Bauchschmerzen

Sehr häufig

17,9

Erbrechen

Sehr häufig

17,2

Oberbauchschmerzen

Häufig

7,3

Erhöhte Lipasewerte

Häufig

4

Leber- und Gallenerkrankungen

Erhöhte Transaminasewerte

Häufig

7,3

Erkrankungen der Haut und des Unterhautgewebes

Juckreiz

Häufig

9,3

Skelettmuskulaturerkrankungen

Arthralgie

Häufig

4

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Fieber

Sehr häufig

28,5

Fatigue

Sehr häufig

26,5

Asthenie

Sehr häufig

11,9

Schüttelfrost

Häufig

4,6

Untersuchungen

Gewichtsverlust

Sehr häufig

13,9

Verletzung, Vergiftung und durch Eingriffe bedingte Komplikationen

Infusionsbedingte Reaktionen

Sehr häufig

11,9

a Nebenwirkungen, die mit tödlichem Ausgang assoziiert sind.
Beschreibung ausgewählter Nebenwirkungen
Beschreibung ausgewählter unerwünschter Arzneimittelwirkungen aus klinischen Studien
Myelosuppression
Während 4,0 % der Patienten in den Behandlungsarmen Polivy plus BR die Anwendung von Polivy aufgrund von Neutropenie abgebrochen haben, waren es 2,6 % der Patienten im Behandlungsarm mit BR. Thrombozytopenie-Ereignisse führten bei 7,9 % der Patienten in den Behandlungsarmen mit Polivy plus BR zu einem Behandlungsabbruch und bei 5,1 % der Patienten im Behandlungsarm mit BR. Kein Patient brach die Behandlung aufgrund von Anämie ab, weder in den Behandlungsarmen mit Polivy plus BR noch im Behandlungsarm mit BR.
Periphere Neuropathie (PN)
In den Behandlungsarmen mit Polivy plus BR wurde bei 15,9 % der Patienten eine PN Grad 1 und bei 12,6 % der Patienten eine PN Grad 2 berichtet. Im Behandlungsarm mit BR traten bei 2,6 % bzw. 5,1 % der Patienten PN-Ereignisse vom Grad 1 bzw. 2 auf. In den Behandlungsarmen mit Polivy plus BR wurde 1 PN Grad 3 berichtet, im Behandlungsarm mit BR wurde kein PN-Ereignis mit Grad 3 berichtet. Weder in den Behandlungsarmen mit Polivy plus BR noch im Behandlungsarm mit BR wurde eine PN Grad 4–5 berichtet. 2,6 % der Patienten brachen die Behandlung mit Polivy aufgrund von PN ab und bei 2,0 % der Patienten wurde die Dosis von Polivy aufgrund von PN verringert. Im BR-Arm gab es keine PN-bedingten Therapieabbrüche oder Dosisreduktionen. In den Behandlungsarmen mit Polivy plus BR betrug die mediane Zeit bis zum ersten Auftreten einer PN 1,6 Monate und 39,1 % der Patienten mit PN-Ereignissen berichteten im Verlauf über ein Abklingen der Ereignisse (siehe Rubrik «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Infektionen
Infektionen, einschliesslich Pneumonie und anderer Arten von Infektionen, wurden bei 48,3 % der Patienten in den Behandlungsarmen mit Polivy plus BR und bei 51,3 % der Patienten im Behandlungsarm mit BR berichtet. In den Behandlungsarmen mit Polivy plus BR wurden bei 27,2 % der Patienten schwerwiegende Infektionen und bei 6,6 % der Patienten tödlich verlaufende Infektionen berichtet. Im Behandlungsarm mit BR wurden bei 30,8 % der Patienten schwerwiegende Infektionen und bei 10,3 % der Patienten tödlich verlaufende Infektionen berichtet. In den Behandlungsarmen mit Polivy plus BR brachen 4 Patienten (2,6 %) die Behandlung aufgrund einer Infektion ab, im Vergleich zu 2 Patienten (5,1 %) im Behandlungsarm mit BR (siehe Rubrik «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Progressive multifokale Leukenzephalopathie (PML)
Es trat ein Fall von PML mit tödlichem Verlauf bei einem Patienten unter Behandlung mit Polivy plus Bendamustin und Obinutuzumab (Kombination in der Schweiz nicht zugelassen) auf. Dieser Patient hatte vorgängig bereits drei Therapielinien, auch mit Anti-CD20-Antikörpern, erhalten (siehe Rubrik «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Lebertoxizität
In einer anderen Studie wurden zwei Fälle von schwerwiegender Lebertoxizität (hepatozelluläre Verletzung und hepatische Steatose) berichtet, die reversibel waren (siehe Rubrik «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Gastrointestinale Toxizität
Gastrointestinale Toxizität wurde bei 72,8 % der Patienten in den Behandlungsarmen mit Polivy plus BR berichtet, im Vergleich zu 66,7 % der Patienten im Behandlungsarm mit BR. Die meisten Ereignisse waren Grad 1–2, und Ereignisse mit Grad 3–4 wurden bei 16,5 % der Patienten in den Behandlungsarmen mit Polivy plus BR berichtet, im Vergleich zu 12,9 % der Patienten im Behandlungsarm mit BR. Die häufigsten gastrointestinalen Toxizitätsereignisse waren Diarrhoe und Übelkeit.
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.

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