ÜberdosierungDie schweren Notfälle, zu denen es bei der Gabe von Lokalanästhetika kommen kann, stehen in der Regel im Zusammenhang mit erhöhten Plasmakonzentrationen bei therapeutischer Anwendung oder mit Hypoventilation nach verlängerter Spinalanästhesie. Hypotonie tritt im Rahmen einer Spinalanästhesie häufig als Folge des herabgesetzten sympathischen Tonus oder auch als Folge einer kontributiven mechanischen Obstruktion des venösen Rückflusses auf.
Bei einer versehentlichen intravenösen Verabreichung tritt die toxische Wirkung innerhalb einer Minute auf. Bei Mäusen beträgt die LD50 von Chloroprocain-HCl bei intravenöser Gabe 97 mg/kg und bei subkutaner Injektion 950 mg/kg.
Behandlung bei Intoxikation
Eine Intoxikation verlangt sofort die folgenden Gegenmassnahmen:
·Sofortige Unterbrechung der Zufuhr von Ampres intrathecal.
·Sicherstellung einer ausreichenden Ventilation. Freihalten der Luftwege, Sauerstoffzufuhr, künstliche Beatmung, evtl. endotracheale Intubation.
·Krämpfe werden mit intravenöser Gabe von Diazepam ca. 10 mg, einem anderen Benzodiazepin oder mit Hilfe eines kurzwirkenden Barbiturates (Thiopental 50–150 mg) behandelt.
·Künstliche Beatmung mit Atemmaske oder durch den Endotrachealtubus.
Bei Hypotonie rasche Infusion von 0,9%iger NaCl-Lösung, Ringer-Lösung oder eines Plasmaersatz-Präparats. Gabe eines Vasopressors, vorzugsweise Ephedrin 10–50 mg i. v., bei Bradykardie zusätzlich Atropin 0,5–1 mg i. v.
Im Extremfall sind sämtliche Massnahmen der kardiorespiratorischen Reanimation (künstliche Beatmung, Herzmassage) zu treffen. Erholung auch nach länger dauernden Reanimationsmassnahmen ist beschrieben worden.
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