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Fachinformation zu Atropinsulfat 50 mg/100 mL AApot, Injektionslösung:Armeeapotheke
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Fahrtücht.Unerw.WirkungenÜberdos.Eigensch.Pharm.kinetikPräklin.Sonstige H.Swissmedic-Nr.
PackungenReg.InhaberStand d. Info. 

Dosierung/Anwendung

Hinweis: Die in der 100 mL Flasche enthaltene Menge Atropinsulfat übersteigt die maximale therapeutische Einzeldosis. Es ist auf eine fraktionierte, der Symptomatik angepassten Dosierung/Anwendung, sowohl in der Aufsättigungsphase als in der Erhaltungsphase, zu achten.
Die sofortige Evakuierung aus der kontaminierten Umgebung unter Beachtung der Regeln des Selbstschutzes ist essentiell. Die Dekontamination der vergifteten Person soll so schnell als möglich erfolgen.
Vergiftungen mit Organophosphaten (irreversible Acetylcholinesterasehemmstoffe)
Erwachsene
Aufsättigung:
Initial 2 mg Atropinsulfat bei leichten bis moderaten Intoxikationen, 3–5 mg bei schweren Intoxikationen, vorzugsweise i.v. Falls i.v. nicht möglich, i.m.
Danach Verdoppelung der Dosis im Abstand von 5–10 Min. bis zum Verschwinden der muskarinergen Symptome (Hypersekretion, Bronchorrhoe, Bronchospasmus, Bradykardie).
Auf das Auftreten von Zeichen der Atropinisierung ist zu achten (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Erhaltungsdosis:
Nach Einstellung des Patienten wird eine langsame Reduktion der Dosis unter sorgfältiger Beobachtung der Symptome resp. Zeichen einer Atropinisierung (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen») eingeleitet. Man beginnt mit 10–20% der gesamten Aufsättigungsdosis entweder als Bolus oder verdünnt in 100 mL 0.9% NaCl Lösung mittels einer einstündigen Infusion. Die Behandlung wird im stündlichen und später in einem dem Verlauf angepassten Rhythmus fortgesetzt.
Beispiel: Ein Patient erhielt zur Aufsättigung in 5-Minuten-Abständen 2 mg + 4 mg + 8 mg Atropinsulfat i.v. = 14 mg gesamte Aufsättigungsdosis/10 Min. Für die erste Erhaltungsdosis wird nun 1.4 mg–2.8 mg Atropinsulfat/h (entsprechend jeweils 2.8 mL–5.6 mL Atropinsulfat 50 mg/100 mL AApot) entweder als Bolus oder verdünnt in 100 mL NaCl 0.9% als einstündige Infusion appliziert.
Die Behandlung kann abhängig von der Schwere und Art der Exposition über mehrere Tage oder Wochen erforderlich sein.
Kinder
Aufsättigung:
Initial 0.05 mg/kg KG, bei schweren Intoxikationen bis zu 0.1 mg/kg KG vorzugsweise i.v. Falls i.v. nicht möglich, i.m.
Die Aufsättigung erfolgt durch Wiederholung der Initialdosis bis zur Besserung des pulmonalen Widerstands bzw. Bronchospasmus und/oder Resolution der Hypersekretion. Es gilt zu beachten, dass sich die klinische Symptomatik der Intoxikation mit Acetylcholinesterasehemmern von derjenigen der Erwachsenen unterscheiden kann (u.a. prädominante ZNS-Symptomatik. Mögliches Fehlen von Miose und Hypersekretion).
Auf das Auftreten von Zeichen der Atropinisierung ist zu achten (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Erhaltungsdosis:
Es liegen keine Angaben zur Erhaltungsdosis bei Kindern vor.
Vergiftung mit Carbamaten (reversible Acetylcholinesterasehemmstoffe)
Erwachsene
Die Dosierungsempfehlung für Atropin bei einer Carbamat-Intoxikation entspricht grundsätzlich der für irreversible Acetylcholinesterasehemmer (Organophosphate). Es muss aber vorsichtiger dosiert werden und es gilt zu berücksichtigen, dass die Dauer der Atropinbehandlung erfahrungsgemäss kürzer und die Höhe der Gesamtdosis niedriger sein kann. Somit müssen Zeichen der Atropinisierung gut monitoriert werden, und es kann eine Verlängerung der Dosierungsintervalle erforderlich sein.
Kinder
Es liegen keine Erfahrungen bei Kindern vor. Es ist aber davon auszugehen, dass, wie bei Erwachsenen, für reversible Acetylcholinesterasehemmer eine vorsichtigere Dosierung erforderlich ist.

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