ch.oddb.org
 
Apotheken | Arzt | Interaktionen | Medikamente | MiGeL | Services | Spital | Zulassungsi.
Fachinformation zu Quofenix®:A. Menarini GmbH
Vollst. FachinformationDDDDrucken 
Zusammens.Galen.FormInd./Anw.mögl.Dos./Anw.Kontraind.Warn.hinw.Interakt.Schwangerschaft
Fahrtücht.Unerw.WirkungenÜberdos.Eigensch.Pharm.kinetikPräklin.Sonstige H.Swissmedic-Nr.
PackungenReg.InhaberStand d. Info. 

Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen

Die Anwendung von Delafloxacin sollte bei Patienten, die in der Vergangenheit unter chinolon- oder fluorchinolonhaltigen Präparaten schwerwiegende unerwünschte Wirkungen erlitten, vermieden werden (siehe «Unerwünschte Wirkungen»). Eine Behandlung solcher Patienten mit Delafloxacin sollte nur in Ermangelung alternativer Behandlungsoptionen und nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Bewertung (siehe auch «Kontraindikationen») eingeleitet werden.
Anhaltende, behindernde und möglicherweise irreversible schwerwiegende unerwünschte Arzneimittelwirkungen
Sehr seltene Fälle von längeren (über Monate oder Jahre hinweg anhaltenden), behindernden und möglicherweise irreversiblen schwerwiegenden unerwünschten Arzneimittelwirkungen, die mehrere, manchmal viele Körpersysteme (Bewegungsapparat und Nervensystem, Psyche und Sinne) betrafen, wurden für Patienten berichtet, die Chinolone und Fluorchinolone erhalten hatten, unabhängig von ihrem Alter und bereits vorhandenen Risikofaktoren. Bei den ersten Anzeichen oder Symptomen einer schwerwiegenden unerwünschten Wirkung sollte Delafloxacin sofort abgesetzt werden. Den Patienten sollte geraten werden, sich an ihren verschreibenden Arzt um Rat zu wenden.
Aortenaneurysma und Aortendissektion
In epidemiologischen Studien wird insbesondere bei älteren Menschen von einem erhöhten Risiko für Aortenaneurysma und Aortendissektion nach der Anwendung von Fluorchinolonen berichtet. Daher sollten Fluorchinolone nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Bewertung und nach Abwägung anderer Therapieoptionen bei Patienten mit positiver Familienanamnese in Bezug auf Aneurysma oder bei Patienten mit diagnostiziertem Aortenaneurysma und/oder diagnostizierter Aortendissektion oder bei Vorliegen anderer Risikofaktoren oder prädisponierender Bedingungen für Aortenaneurysma und Aortendissektion (z.B. Marfan- Syndrom, vaskuläres Ehlers-Danlos-Syndrom, Takayasu-Arteriitis, Riesenzellarteriitis, Morbus Behçet, Hypertonie, bekannte Atherosklerose) angewendet werden. Bei plötzlichen Bauch-, Brust- oder Rückenschmerzen sollten die Patienten angewiesen werden, sofort einen Arzt in der Notaufnahme aufzusuchen.
Tendinitis und Sehnenruptur
Tendinitis und Sehnenruptur (insbesondere, aber nicht beschränkt auf die Achillessehne), manchmal beidseitig, können innerhalb von 48 Stunden nach Beginn der Behandlung mit Chinolonen und Fluorchinolonen auftreten, und es wurde berichtet, dass sie sogar bis zu mehreren Monaten nach Absetzen der Behandlung auftraten. Das Tendinitis- und Sehnenrupturrisiko ist bei älteren Patienten, Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion, Patienten nach Festorgantransplantation und gleichzeitig mit Kortikosteroiden behandelten Patienten erhöht. Daher sollte die gleichzeitige Anwendung von Kortikosteroiden vermieden werden. Bei den ersten Anzeichen einer Tendinitis (z.B. schmerzhafte Schwellung, Entzündung) sollte die Behandlung mit Delafloxacin abgebrochen und eine Alternativbehandlung in Betracht gezogen werden. Die betroffenen Gliedmassen sollten angemessen behandelt werden (z.B. Immobilisierung). Es sollten keine Kortikosteroide angewendet werden, wenn Zeichen einer Tendinopathie auftreten (siehe «Unerwünschte Wirkungen»).
Periphere Neuropathie
Fälle von sensorischer oder sensomotorischer Polyneuropathie, die zu Parästhesie, Hypästhesie, Dysästhesie oder Schwäche führen, wurden bei Patienten berichtet, die Chinolone und Fluorchinolone erhielten. Patienten, die mit Delafloxacin behandelt werden, sollten angewiesen werden, ihren Arzt vor Fortsetzung der Behandlung zu informieren, wenn sich Symptome der Neuropathie wie Schmerzen, Brennen, Kribbeln, Taubheit oder Schwäche entwickeln, um die Entwicklung eines möglicherweise irreversiblen Zustands zu verhindern (siehe «Unerwünschte Wirkungen»).
Psychiatrische Nebenwirkungen
Fluorchinolone wurden mit einem erhöhten Risiko für psychiatrische Nebenwirkungen in Verbindung gebracht, worunter zu nennen sind: toxische Psychose; Halluzinationen oder Paranoia; Depressionen oder selbstmörderische Gedanken oder Handlungen; Delirium, Desorientierung, Verwirrung oder Störungen der Aufmerksamkeit; Angst, Unruhe oder Nervosität; Schlaflosigkeit oder Alpträume; Gedächtnisstörungen. Diese Nebenwirkungen können nach der ersten Dosis auftreten. Wenn solche Reaktionen bei Patienten auftreten, die Quofenix erhalten, setzen Sie Quofenix sofort ab und ergreifen entsprechende Massnahmen.
Zentralnervöse Nebenwirkungen
Fluorchinolone gehen mit einem erhöhten Risiko für Anfälle (Krämpfe), erhöhten intrakraniellen Druck (einschliesslich von Pseudotumor cerebri), Schwindel und Zittern einher. Wie bei allen Fluorchinolonen gilt: Verwenden Sie Quofenix, wenn der Nutzen der Behandlung die Risiken bei Patienten mit bekannten oder vermuteten ZNS-Erkrankungen (z.B. schwerer zerebraler Arteriosklerose, Epilepsie) oder bei Vorhandensein anderer Risikofaktoren, die zu Anfällen oder einer Senkung der Anfallsschwelle prädisponieren können, übersteigt. Diese Nebenwirkungen können nach der ersten Dosis auftreten. Wenn solche Reaktionen bei Patienten auftreten, die Quofenix erhalten, setzen Sie Quofenix sofort ab und ergreifen entsprechende Massnahmen.
Exazerbation einer Myasthenia gravis
Fluorchinolone haben eine neuromuskuläre Blockadewirkung und können bei Patienten mit Myasthenia gravis zu einer Exazerbation der Muskelschwäche führen. Schwerwiegende unerwünschte Wirkungen nach Markteinführung (einschliesslich Tod oder Beatmungspflicht) werden mit der Anwendung von Fluorchinolonen bei Patienten mit Myasthenia gravis in Zusammenhang gebracht. Die Anwendung von Quofenix bei Patienten mit anamnestisch bekannter Myasthenia gravis wird nicht empfohlen (siehe «Präklinische Daten»).
Dysglykämie
Wie bei allen Chinolonen wurden Störungen des Blutzuckers, einschliesslich von sowohl Hypoglykämie als auch Hyperglykämie, berichtet (siehe «Unerwünschte Wirkungen»), in der Regel bei Diabetikern, die gleichzeitig mit einem oralen Antidiabetikum (z.B. Glibenclamid) oder Insulin behandelt wurden. Bei Diabetikern wird sorgfältige Kontrolle des Blutzuckers empfohlen. Fälle von Hypoglykämie, die zu Koma oder Tod führten, wurden berichtet bei anderen Chinolonen. Wenn eine hypoglykämische Reaktion bei Patienten auftritt, die Quofenix erhalten, setzen Sie Quofenix sofort ab und ergreifen entsprechende Massnahmen.
Entwicklung arzneimittelresistenter Bakterien
Die Verschreibung von Quofenix ohne Vorliegen einer nachgewiesenen oder stark vermuteten bakteriellen Infektion ist für den Patienten höchstwahrscheinlich nutzlos und erhöht das Risiko für die Entwicklung arzneimittelresistenter Bakterien.
Clostridium difficile-Erkrankungen
Clostridium difficile-Erkrankungen wurden für nahezu alle systemischen bakteriziden Antibiotika gemeldet, wobei der Schweregrad von leichter Diarrhoe bis zu tödlich verlaufender Kolitis reichte. Die Behandlung mit bakteriziden Antibiotika kann die normale Darmflora verändern und ein übermässiges Wachstum von C. difficile begünstigen. Clostridium difficile produziert die Toxine A und B, welche zur Entwicklung von C. difficile-Erkrankungen beitragen. Hypertoxin produzierende Stämme von C. difficile führen zu einer erhöhten Morbidität und Mortalität, da diese Infektionen refraktär gegen eine bakterizide Behandlung sind und unter Umständen eine Kolektomie erfordern. Clostridium difficile-Erkrankungen müssen bei allen Patienten in Betracht gezogen werden, bei denen nach Anwendung von bakteriziden Antibiotika eine Diarrhoe auftritt. Da über das Auftreten von Clostridium difficile-Erkrankungen auch noch mehr als 2 Monate nach Verabreichung bakterizider Antibiotika berichtet wurde, ist eine sorgfältige Anamnese erforderlich. Wenn eine Clostridium difficile-Erkrankung vermutet wird oder bestätigt ist, sollte nach Möglichkeit eine nicht gegen C. difficile gerichtete Behandlung mit bakteriziden Antibiotika abgesetzt werden. Bei klinischer Indikation sind angemessene Massnahmen wie Flüssigkeits- und Elektrolytmanagement, Proteinzufuhr, Verabreichung bakterizider Antibiotika gegen C. difficile und eine chirurgische Beurteilung zu treffen.
Arzneimittel, die die Peristaltik hemmen, sind kontraindiziert, wenn der Verdacht auf eine Clostridium difficileassoziierte Erkrankung besteht.
Überempfindlichkeitsreaktionen
Bei Patienten mit bekannter Überempfindlichkeit gegen Delafloxacin und andere Fluorchinolone darf Quofenix nicht angewendet werden. Bei Patienten unter Fluorchinolon-Antibiotika wurde über schwerwiegende und gelegentlich tödlich verlaufende Überempfindlichkeitsreaktionen (anaphylaktische Reaktionen) berichtet. Vor der Einleitung einer Quofenix-Behandlung ist eine gründliche Befragung zu früheren Überempfindlichkeitsreaktionen gegen andere Fluorchinolon-Antibiotika erforderlich. Wenn eine anaphylaktische Reaktion gegen Quofenix auftritt, ist das Arzneimittel abzusetzen und eine angemessene Behandlung einzuleiten.
Patienten mit stark eingeschränkter Nierenfunktion oder terminaler Niereninsuffizienz
Bei Patienten mit stark eingeschränkter Nierenfunktion ist bei intravenöser Anwendung eine Dosisanpassung oder eine Umstellung auf die Tabletten erforderlich (siehe «Dosierung/Anwendung»). Die Anwendung von Quofenix bei Patienten mit terminaler Niereninsuffizienz wird nicht empfohlen.
Superinfektion
Fluorchinolon-unempfindliche Mikroorganismen können bei Anwendung von Delafloxacin zu einer Superinfektion führen. Tritt während der Therapie eine Superinfektion auf, sind geeignete Massnahmen zu ergreifen.
Schwerwiegende blasenbildende Hautreaktionen
Bei Anwendung anderer Fluorchinolone wurden Fälle von blasenbildenden Hautreaktionen wie Stevens-Johnson-Syndrom oder toxische epidermale Nekrolyse beschrieben. Die Patienten sind darauf hinzuweisen, dass sie bei Auftreten von Haut- und/oder Schleimhautreaktionen umgehend ihren Arzt bzw. ihre Ärztin kontaktieren müssen, bevor sie das Arzneimittel weiter einnehmen.
Patienten mit Glucose-6-Phosphat-Dehydrogenase-Mangel
Patienten mit einem Glucose-6-Phosphat-Dehydrogenase-Mangel in der Eigen- oder Familienanamnese neigen bei Behandlung mit anderen Chinolonen zu hämolytischen Reaktionen. Daher ist Vorsicht geboten, wenn Delafloxacin bei diesen Patienten angewendet wird.
Hilfsstoffe
Pulver für ein Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung:
Dieses Arzneimittel enthält 175 mg Natrium pro Durchstechflasche, entsprechend 8.8% der von der WHO für einen Erwachsenen empfohlenen maximalen täglichen Natriumaufnahme mit der Nahrung von 2 g.
Dieses Arzneimittel enthält 2400 mg Cyclodextrin(e) pro Vial entsprechend 2400 mg/12 ml rekonstituierte Lösung. Bei Patienten mit mäßigen bis schweren Nierenfunktionsstörungen kann es zu einer Akkumulation von Cyclodextrinen kommen.
Tabletten:
Dieses Arzneimittel enthält 39 mg Natrium pro Tablette, entsprechend 2% der von der WHO für einen Erwachsenen empfohlenen maximalen täglichen Natriumaufnahme mit der Nahrung von 2 g.

2025 ©ywesee GmbH
Einstellungen | Hilfe | FAQ | Anmeldung | Kontakt | Home