Unerwünschte WirkungenZusammenfassung des Sicherheitsprofils
Die Sicherheit von Dinutuximab beta wurde bei 791 Patienten mit Hochrisiko-Neuroblastom und rezidiviertem/refraktärem Neuroblastom bewertet, die das Arzneimittel als kontinuierliche Infusion (212) oder als wiederholte tägliche Infusionen (416) erhielten. Es wurde bei den meisten Patienten mit 13cis-Retinsäure sowie bei 307 Patienten mit IL-2 kombiniert.
Die häufigsten unerwünschten Wirkungen waren Fieber (86%) und Schmerzen (57%), die trotz einer Behandlung mit Analgetika auftraten. Andere häufige unerwünschte Wirkungen waren Überempfindlichkeit (74.1%), Erbrechen (55%), Diarrhoe (52%), Kapillarlecksyndrom (36%), Anämie (49%), Neutropenie (46%), Thrombozytopenie (42%) und Hypotonie (41%).
Tabellarische Liste der unerwünschten Wirkungen
Aus klinischen Prüfungen berichtete unerwünschte Wirkungen sind nach Systemorganklasse und Häufigkeit aufgeführt und in der nachstehenden Tabelle zusammengefasst. Diese unerwünschten Wirkungen sind nach MedDRA-Systemorganklassen und Häufigkeit gemäss folgender Konvention geordnet: sehr häufig (≥1/10), häufig (≥1/100, <1/10) und gelegentlich (≥1/1'000, <1/100). Innerhalb jeder Häufigkeitskategorie sind die unerwünschten Wirkungen nach absteigendem Schweregrad aufgeführt. Die Art der nach Markteinführung festgestellten unerwünschten Wirkungen stimmt mit den unerwünschten Wirkungen überein, die in klinischen Prüfungen beobachtet wurden.
Systemorganklasse
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Sehr häufig
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Häufig
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Gelegentlich
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Infektionen und parasitäre Erkrankungen
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Infektion (einschliesslich Pneumonie, Hautinfektion, Herpesvirus-Infektion, Myelitis, Enzephalomyelitis) (67%)
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Sepsis, Infektion im Zusammenhang mit einem Medizinprodukt
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Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
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Anämie (49%), Leukopenie (40%), Neutropenie (46%), Thrombozytopenie (42%)
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Lymphopenie
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Disseminierte intravaskuläre Gerinnung, Eosinophilie
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Erkrankungen des Immunsystems
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Überempfindlichkeit (74%), Zytokinfreisetzungssyndrom (32%)
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Anaphylaktische Reaktion
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Serumkrankheit
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Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
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Verminderter Appetit, Hypoalbuminämie, Hyponatriämie, Hypokaliämie, Hypophosphatämie, Hypomagnesiämie, Hypokalzämie, Dehydratation, Flüssigkeitsretention
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Psychiatrische Erkrankungen
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Agitiertheit, Angst
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Erkrankungen des Nervensystems
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Kopfschmerzen (10%)
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Periphere Neuropathie, Krampfanfall, Parästhesie, Schwindelgefühl, Tremor
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Erhöhter intrakranieller Druck, posteriores reversibles Enzephalopathie-Syndrom
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Augenerkrankungen
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Ophthalmoplegie, Papillenödem, Akkommodationsstörung, verschwommenes Sehen, Photophobie, Mydriasis, Pupillotonie, Augenödem (Augenlid, periorbital)
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Herzerkrankungen
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Tachykardie (23%)
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Herzinsuffizienz, Funktionsstörung des linken Ventrikels, Perikarderguss
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Gefässerkrankungen
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Hypotonie (41%), Kapillarlecksyndrom (36%)
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Hypertonie
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Hypovolämischer Schock, Venenverschlusskrankheit
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Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
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Hypoxie (13%), Husten (33%)
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Bronchospasmus, Dyspnoe, respiratorische Insuffizienz, Lungeninfiltration, Lungenödem, Pleuraerguss, Tachypnoe, Laryngospasmus
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Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
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Erbrechen (55%), Diarrhoe (52%), Obstipation (41%)
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Übelkeit, Lippenödem, Aszites, aufgetriebener Bauch, Ileus, trockene Lippen, Stomatitis
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Enterokolitis
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Leber- und Gallenerkrankungen
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Hepatozelluläre Schädigung
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Erkrankungen der Haut und des Unterhautgewebes
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Pruritus (25%), Ausschlag (16%)
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Dermatitis (einschliesslich exfoliativ), Erythem, trockene Haut, Hyperhidrose, Petechien, Lichtempfindlichkeitsreaktion, Urtikaria
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Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
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Muskelspasmen
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Erkrankungen der Nieren und Harnwege
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Oligurie, Harnretention, Hyperphosphaturie, Hämaturie, Proteinurie
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Nierenversagen
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Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
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Fieber (86%), Schmerzen*(57%), Gesichtsödem (13%)
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Reaktion an der Injektionsstelle, Schüttelfrost, peripheres Ödem
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Untersuchungen
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Gewichtszunahme (23%), erhöhte Transaminasen (60%), erhöhte Gamma-Glutamyltransferase (16%), erhöhtes Kreatinin im Blut (11%)
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Gewichtsabnahme, verminderte glomeruläre Filtrationsrate, Hypertriglyzeridämie, verlängerte aktivierte partielle Thromboplastinzeit, verlängerte Prothrombinzeit, verlängerte Thrombinzeit, erhöhtes Bilirubin im Blut
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* Umfasst Abdominalschmerz, Schmerzen in den Gliedmassen, oropharyngeale Schmerzen und Rückenschmerzen, die von > 10% der Patienten gemeldet wurden. Darüber hinaus wurden andere häufige Schmerzarten gemeldet, wie Arthralgie, Schmerzen an der Injektionsstelle, Schmerzen des Muskel- und Skelettsystems, Knochenschmerzen, Brustkorbschmerzen und Nackenschmerzen.
Beschreibung spezifischer unerwünschter Wirkungen und Zusatzinformationen
Überempfindlichkeit
Die häufigsten Überempfindlichkeitsreaktionen waren Hypotonie (42.2%), Urtikaria (7%) und Bronchospasmus (1%). Ausserdem wurde bei 32% der Patienten über ein Zytokinfreisetzungssyndrom berichtet. Schwerwiegende anaphylaktische Reaktionen traten bei 3.5% der Patienten auf.
Schmerzen
Schmerzen treten typischerweise während der ersten Infusion mit Dinutuximab beta auf und nehmen im Laufe der Behandlungszyklen ab. Am häufigsten haben Patienten über Abdominalschmerz, Schmerzen in den Gliedmassen, Rückenschmerzen, Brustkorbschmerzen oder Arthralgie berichtet.
Kapillarlecksyndrom (CLS)
Insgesamt waren 10% der CLS-Fälle stark ausgeprägt (Grad 3-4) und ihre Häufigkeit nahm im Laufe der Behandlungszyklen ab.
Augenprobleme
Hierzu zählten durch das Tragen einer Brille korrigierbare beeinträchtigte Akkommodation des Auges sowie Mydriasis (2%), periorbitales Ödem und Augenlidödem (3%), verschwommenes Sehen (3%) oder Photophobie (3%); diese Symptome waren in der Regel nach Absetzen der Behandlung reversibel. Ausserdem wurde über schwere Augenerkrankungen berichtet, einschliesslich Ophthalmoplegie (2%) und Optikusatrophie.
Periphere Neuropathie
Es wurde sowohl über motorische als auch über sensorische periphere Neuropathien berichtet, dies insgesamt bei 9% der Patienten. Die meisten Ereignisse waren Grad 1-2 und klangen wieder ab.
Zentrale Neurotoxizität
Es liegen Berichte über das Auftreten von zentraler Neurotoxizität und schwerer Neurotoxizität, einschliesslich posteriores reversibles Enzephalopathie-Syndrom (0.7%) und Krampfanfälle (1.7%), vor.
Sicherheitsprofil mit und ohne IL-2
Durch die Kombination von Qarziba mit IL-2 wird das Risiko unerwünschter Arzneimittelwirkungen im Vergleich zur Anwendung von Qarziba ohne IL-2 erhöht, insbesondere im Hinblick auf Fieber (94% vs. 80%), CLS (45% vs. 20%), Schmerzen im Zusammenhang mit Dinutuximab beta (70% vs. 62%), Hypotonie (44% vs. 27%) und periphere Neuropathie (9% vs. 5%).
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.
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