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Fachinformation zu Zolgensma®:Novartis Pharma Schweiz AG
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Dosierung/Anwendung

Zolgensma darf nur in Spital-basierten, spezialisierten neuromuskulären Zentren verabreicht werden. Das behandelnde medizinische Personal muss zwingend Erfahrung mit der Diagnostik und der Behandlung von Patienten mit spinaler Muskelatrophie haben.
Vor der Verabreichung von Onasemnogen-Abeparvovec sind Ausgangs-Laboruntersuchungen erforderlich, einschliesslich:
·AAV9-Antikörpertestung mit einem entsprechend validierten Test
·Leberfunktion: Alaninaminotransferase (ALT), Aspartataminotransferase (AST), Gesamtbilirubin, Albumin, Prothrombinzeit, partielle Thromboplastinzeit (PTT) und internationales normalisiertes Verhältnis (INR)
·Kreatinin
·Grosses Blutbild (einschliesslich Hämoglobin und Thrombozytenzahl)
Bei der Festlegung des Zeitpunkts der Therapie mit Onasemnogen-Abeparvovec sind die Notwendigkeit einer engmaschigen Überwachung der Leberfunktion, der Thrombozytenzahl nach der Verabreichung sowie die erforderliche begleitende Kortikosteroidbehandlung zu berücksichtigen (siehe Abschnitt «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Aufgrund des erhöhten Risikos einer schwerwiegenden systemischen Immunreaktion wird empfohlen, dass die Patienten vor einer Infusion von Zolgensma in ihrem allgemeinen Gesundheitszustand klinisch stabil sind (z.B. Flüssigkeits- und Ernährungszustand, Abwesenheit von Infektionen).
Liegt eine akute oder chronische, unkontrollierte aktive Infektion vor, sollte die Behandlung so lange aufgeschoben werden, bis die Infektion abgeklungen und der Patient klinisch stabil ist. Zum Zeitpunkt der Verabreichung von Onasemnogen-Abeparvovec dürfen keine klinischen Anzeichen oder Symptome einer Infektion vorhanden sein (siehe Abschnitt «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen», Unterabschnitt Systemische Immunreaktionen).
Um die Rückverfolgbarkeit biologischer Arzneimittel zu verbessern, müssen die Bezeichnung und die Chargennummer des angewendeten Arzneimittels eindeutig dokumentiert werden.
Übliche Dosierung
Nur zur Verabreichung als Einzeldosis mittels intravenöser Infusion bestimmt.
Die Patienten erhalten eine Dosis von nominal 1,1 x 1014 vg/kg Onasemnogen-Abeparvovec. Das Gesamtvolumen wird anhand des Patientenkörpergewichts bestimmt.
In Tabelle 1 ist die empfohlene Dosierung für Patienten mit einem Körpergewicht von 2,6 kg bis 16,0 kg angegeben.
Tabelle 1: Empfohlene Dosierung anhand des Patientenkörpergewichts

Patientengewichtsbereich (kg)

Dosis (vg)

Gesamtvolumen einer Dosis a (ml)

2,6 – 3,0

3,3 × 1014

16,5

3,1 – 3,5

3,9 × 1014

19,3

3,6 – 4,0

4,4 × 1014

22,0

4,1 – 4,5

5,0 × 1014

24,8

4,6 – 5,0

5,5 × 1014

27,5

5,1 – 5,5

6,1 × 1014

30,3

5,6 – 6,0

6,6 × 1014

33,0

6,1 – 6,5

7,2 × 1014

35,8

6,6 – 7,0

7,7 × 1014

38,5

7,1 – 7,5

8,3 × 1014

41,3

7,6 – 8,0

8,8 × 1014

44,0

8,1 – 8,5

9,4 × 1014

46,8

8,6 – 9,0

9,9 ×1014

49,5

9,1 – 9,5

1,05 ×1015

52,3

9,6 – 10,0

1,10 ×1015

55,0

10,1 – 10,5

1,16 ×1015

57,8

10,6 – 11,0

1,21 ×1015

60,5

11,1 – 11,5

1,27 ×1015

63,3

11,6 – 12,0

1,32 ×1015

66,0

12,1 – 12,5

1,38 ×1015

68,8

12,6 – 13,0

1,43 ×1015

71,5

13,1 – 13,5

1,49 ×1015

74,3

13,6 – 14,0

1,54 ×1015

77,0

14,1 – 14,5

1,60 ×1015

79,8

14,6 – 15,0

1,65 ×1015

82,5

15,1 – 15,5

1,71 ×1015

85,3

15,6 – 16,0

1,76 ×1015

88,0

a Hinweis: Die Anzahl der Durchstechflaschen pro Kit sowie die erforderliche Anzahl von Kits sind abhängig vom Gewicht. Zur Berechnung des Dosisvolumens wird die Obergrenze des Patientengewichtsbereichs in pädiatrischen Patienten bis zum Alter von zwei Jahren verwendet.
Immunmodulatorisches Therapieregime
Nach der Anwendung von Onasemnogen-Abeparvovec wird eine Immunreaktion gegen das Kapsid des adeno-assoziierten viralen Vektors vom Serotyp 9 (AAV9) erfolgen, (siehe Abschnitt «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»). Dies kann zu einer Erhöhung der Leberaminotransferasen, Erhöhungen der Troponin I-Spiegel oder einer Verminderung der Thrombozytenzahlen führen (siehe Abschnitt «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen» und «Unerwünschte Wirkungen»). Zur Abschwächung der Immunantwort wird eine Immunmodulation mit Kortikosteroiden empfohlen. Wenn möglich, sollte der Impfplan des Patienten an die begleitende Kortikosteroid-Gabe vor und nach der Infusion von Onasemnogen-Abeparvovec angepasst werden (siehe Abschnitt «Interaktionen»).
Vor Beginn des immunmodulatorischen Therapieregimes und vor der Verabreichung von Onasemnogen-Abeparvovec muss der Patient auf Symptome einer aktiven Infektionskrankheit jeglicher Art untersucht werden.
Es wird empfohlen, 24 Stunden vor der Infusion von Onasemnogen-Abeparvovec ein immunmodulatorisches Therapieregime nach dem folgenden Schema einzuleiten (siehe Tabelle 2). Abweichungen von diesen Empfehlungen liegen im Ermessen des behandelnden Arztes/der behandelnden Ärztin (siehe Abschnitt «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Tabelle 2: Immunmodulatorisches Therapieregime vor und nach der Infusion

Vor der Infusion

24 Stunden vor Onasemnogen-Abeparvovec

Prednisolon p.o. 1 mg/kg/Tag (oder Äquivalent, wenn ein anderes Kortikosteroid angewendet wird)

Nach der Infusion

30 Tage (einschl. Tag der Verabreichung von Onasemnogen-Abeparvovec),

Prednisolon p.o. 1 mg/kg/Tag (oder Äquivalent, wenn ein anderes Kortikosteroid angewendet wird)

Anschliessend 28 Tage:
Bei Patienten mit unauffälligem Befund (normaler klinischer Untersuchungsbefund, Gesamtbilirubin, ALT- und AST-Werte jeweils unter dem 2-Fachen der Normobergrenze (ULN)) am Ende des 30-Tages-Zeitraums:

oder

Systemische Kortikosteroide sollten schrittweise ausgeschlichen werden.
Ausschleichende Reduktion der Prednisolon-Dosis (oder Äquivalent, wenn ein anderes Kortikosteroid angewendet wird), z.B. 2 Wochen mit 0,5 mg/kg/Tag und danach 2 Wochen mit 0,25 mg/kg/Tag Prednisolon p.o.

Bei Patienten mit abweichenden Leberfunktionswerten am Ende des 30-Tages-Zeitraums: Fortführung bis die AST- und ALT-Werte unter 2-facher ULN liegen und alle anderen Beurteilungen wieder in den Normalbereich zurückgegangen sind, anschliessend ausschleichende Reduktion über 28 Tage oder länger, falls notwendig.

Systemische Kortikosteroide (Äquivalent zu Prednisolon 1 mg/kg/Tag) p.o.
Systemische Kortikosteroide sollten schrittweise ausgeschlichen werden

Die Leberfunktion (ALT, AST, Gesamtbilirubin) sollte nach der Infusion von Onasemnogen-Abeparvovec mindestens 3 Monate lang, und falls klinisch indiziert länger, überwacht werden. Patienten mit sich verschlechternder Leberfunktion und/oder Anzeichen oder Symptomen einer akuten Erkrankung sollten umgehend klinisch untersucht und engmaschig überwacht werden (siehe Abschnitt «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).

Ein pädiatrischer Gastroenterologe oder Hepatologe sollte umgehend zu Rate gezogen werden, wenn Patienten auf das Äquivalent von 1 mg/kg/Tag Prednisolon p.o. nicht adäquat ansprechen (siehe Abschnitt «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»). Falls eine Therapie mit oralen Kortikosteroiden nicht vertragen wird, kann bei klinischer Indikation ein intravenöses Kortikosteroid in Betracht gezogen werden.
Verwendet der behandelnde Arzt / die behandelnde Ärztin ein anderes Kortikosteroid anstelle von Prednisolon sollten gegebenenfalls ähnliche Überlegungen und Ansätze zur ausschleichenden Dosierung nach 30 Tagen angewandt werden.
Besondere Patientengruppen
Patienten mit Leberfunktionsstörungen
Patienten mit einer ALT, einer AST oder einem Gesamtbilirubin (ausser aufgrund einer Neugeborenengelbsucht) > 2 × ULN wurden nicht in klinischen Studien mit Onasemnogen-Abeparvovec untersucht. Bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion sollte die Behandlung mit Onasemnogen-Abeparvovec sorgfältig überlegt werden (siehe Abschnitte «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen» und «Unerwünschte Wirkungen»). Eine Dosisanpassung sollte nicht in Betracht gezogen werden.
Patienten mit Nierenfunktionsstörungen
Die Sicherheit und Wirksamkeit von Onasemnogen-Abeparvovec bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion ist nicht erwiesen, und die Therapie mit Onasemnogen-Abeparvovec sollte sorgfältig überlegt werden. Eine Dosisanpassung sollte nicht in Betracht gezogen werden.
Kinder und Jugendliche
Die Sicherheit und Wirksamkeit von Onasemnogen-Abeparvovec bei Frühgeborenen vor Erreichen des vollen Gestationsalters ist nicht erwiesen. Es liegen keine Daten vor. Die Verabreichung von Onasemnogen-Abeparvovec sollte sorgfältig überlegt werden, da die begleitende Behandlung mit Kortikosteroiden die neurologische Entwicklung ungünstig beeinflussen kann.
In den klinischen Studien wurden Patienten bis zu einem Alter von 6 Monaten (und einem Gewicht von 8.5 kg) behandelt. Es liegen keine kontrollierten Daten von Patienten in einem Alter zwischen 6 Monate und zwei Jahre zum Zeitpunkt der Behandlung vor. Die Sicherheit und Wirksamkeit von Onasemnogen-Abeparvovec ausserhalb der Studienpopulation kann daher basierend auf den aktuellen Daten nur teilweise nachgewiesen werden, und dies nur bis zu einem Alter von zwei Jahren. Die zurzeit vorliegenden Daten werden im Abschnitt «Eigenschaften/Wirkungen» beschrieben.
Genotyp 0SMN1/1SMN2
Für Patienten mit einer biallelischen Mutation im SMN1-Gen und nur einer SMN2-Kopie liegen keine klinischen Daten vor (siehe Abschnitt «Eigenschaften/Wirkungen»).
AAV9-Antikörper
Bei Patienten, deren prätherapeutische AAV9-Antikörpertiter über 1:50 liegen, sollte keine Dosisanpassung erwogen werden (siehe Abschnitt «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»). In den klinischen Studien wurden keine Patienten mit einem AAV9-Antikörpertiter über 1:50 behandelt.
Art der Anwendung
Zur intravenösen Verwendung.
Onasemnogen-Abeparvovec sollte mit einer Spritzenpumpe als einzelne intravenöse Infusion langsam über einen Zeitraum von etwa 60 Minuten verabreicht werden und darf nicht als schnelle intravenöse Infusion oder Bolus appliziert werden.
Das Anlegen eines zweiten («Sicherungs»-) Katheters wird für den Fall einer Blockierung im Primärkatheter empfohlen. Nach Abschluss der Infusion sollte die Leitung mit Kochsalzlösung gespült werden.
Hinweise zur Verdünnung des Arzneimittels vor der Anwendung, siehe Abschnitt «Sonstige Hinweise».
Vorsichtsmassnahmen vor der Handhabung bzw. vor der Anwendung des Arzneimittels
Dieses Arzneimittel enthält einen genetisch veränderten Organismus. Bei der Vorbereitung und Verabreichung von Onasemnogen-Abeparvovec sollte persönliche Schutzausrüstung (d.h. Handschuhe, Schutzbrille, Laborkittel und Ärmelschoner) getragen werden (siehe Abschnitt «Sonstige Hinweise»).
Hinweise zur Zubereitung, Handhabung, versehentlichen Exposition und Entsorgung des Arzneimittels siehe Abschnitt «Sonstige Hinweise».

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