Eigenschaften/WirkungenATC-Code
N01AH51
Ropivacain
Wirkungsmechanismus
Ropivacain ist das erste Anästhetikum vom Amidtyp das lange wirkt, das als reines Enantiomer entwickelt wurde (S-[-]-Enantiomer).
Ropivacain hat sowohl eine anästhetische wie auch analgetische Wirkung.
Pharmakodynamik
In höheren Konzentrationen verabreicht, bewirkt Ropivacain eine Anästhesie, die chirurgische Eingriffe ermöglicht, während es bei niedriger Dosierung eine sensorische Blockade (Analgesie) mit begrenzter und nicht-progressiver motorischer Blockade bewirkt.
Dauer und Intensität der Ropivacainblockade werden durch Zusatz von Adrenalin nicht erhöht.
Wie andere Lokalanästhetika verursacht Ropivacain eine reversible Blockade der Reizleitung entlang der Nervenfasern, indem es den Natriumionenstrom durch die Zellmembran der Nervenfasern hemmt.
Lokalanästhetika können auf andere reizbare Membranen, wie z. B. im Hirn oder Herzmuskel, ähnliche Wirkungen haben. Falls eine grosse Menge Ropivacain in den Kreislauf gelangt, können Symptome von Toxizität auftreten, welche vom Zentralnervensystem und Herzkreislauf ausgehen.
Toxizitätserscheinungen des Zentralnervensystems (siehe «Überdosierung») gehen den kardiovaskulären Wirkungen voraus, da die zentralnervösen Symptome bereits in geringeren Plasmakonzentrationen auftreten. Indirekte kardiovaskuläre Auswirkungen (Hypotension, Bradycardie) können nach einer epiduralen Verabreichung auftreten; sie sind jedoch vom Grad der Sympathikus-Blockade abhängig.
Klinische Wirksamkeit
Keine Daten verfügbar.
Fentanyl
Wirkungsmechanismus
Fentanyl ist ein synthetisches Opioid mit µ-agonistischer Wirkung aus der Klasse der Phenylpiperidine.
Pharmakodynamik
Als potentes Narko-Analgetikum ist es 100 x wirksamer als Morphin und 700 x wirksamer als Pethidin. Es bewirkt eine kürzer andauernde Atemdepression als Meperidin. Fentanyl hemmt die Schmerzempfindung auch bei sehr starkem Schmerzreiz und induziert eine chirurgische Analgesie.
Die maximale analgetische Wirkung tritt bereits 2–3 Minuten nach der intravenösen Injektion ein und hält 30–60 Minuten lang an. Die Tiefe der Analgesie ist dosisabhängig und daher einfach steuerbar.
Klinische Wirksamkeit
Fentanyl ist durch sehr stabile kardiovaskuläre Parameter gekennzeichnet. Klinisch manifeste Histaminfreisetzungen treten selten auf.
Wie alle Opioidanalgetika kann Fentanyl eine Atemdepression, Muskelrigidität (insbesondere Thoraxrigidität), Bradykardie, Euphorie, Miosis sowie cholinerge Effekte verursachen. Die Inzidenz von Übelkeit und Erbrechen in der postoperativen Phase ist niedrig und wird in der Neuroleptanalgesie durch die Gabe
eines Neuroleptikums noch verringert.
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