InteraktionenRopivacain
Es wurden keine spezifischen Studien zu Medikamenteninteraktionen durchgeführt.
Ropivacain sollte vorsichtig angewendet werden bei Patienten, die andere Lokalanästhetika erhalten, oder Wirkstoffe, die mit Lokalanästhetika vom Amidtyp strukturverwandt sind (Antiarrhythmika wie z. B. Lidocain und Mexiletin), weil sich deren systemische toxische Wirkungen addieren. Spezifische Interaktionsstudien mit Lidocain und Antiarrhythmika der Klasse III (z. B. Amiodaron) wurden nicht durchgeführt, jedoch ist Vorsicht geboten (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Die Verabreichung von Ropivacain und sonstige Behandlung mit Narkotika oder Opioiden kann deren Wirkungen oder Nebenwirkungen wechselseitig verstärken. Bei gesunden Probanden wurde bei sonstiger Behandlung mit Fluvoxamin, einem potenten CYP1A2-Inhibitor, eine um 70 % verminderte Clearance von Ropivacain beobachtet. Eine Langzeitgabe von Ropivacain sollte deshalb bei mit Fluvoxamin und Enoxacin behandelten Patienten vermieden werden (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Fentanyl
Wirkung anderer Arzneimittel
Arzneimittel mit dämpfender Wirkung auf das Zentralnervensystem (ZNS)
Die gleichzeitige Anwendung anderer ZNS-beeinflussender Medikamente, z. B. anderer Opioide, Beruhigungsmittel wie Benzodiazepine oder Hypnotika, Vollnarkosemittel, Phenothiazin, Beruhigungsmittel, Muskelrelaxanzien, beruhigende Antihistaminika, Gabapentinoide (Gabapentin und Pregabalin) und Alkohol, kann additive dämpfende Wirkungen haben, die zu Atemdepression führen können. Hypotonie, schwere Sedierung oder Koma und manchmal sogar tödlich (siehe Abschnitt "Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen").
Cytochrom P450 3A4-Inhibitoren (CYP3A4-Inhibitoren)
Fentanyl ist eine Substanz, die einer hohen Clearance unterliegt. Sie wird rasch und extensiv metabolisiert, hauptsächlich über CYP3A4.
Oral verabreichtes Ritonavir (einer der potentesten CYP3A4-Inhibitoren) reduziert die Clearance von Fentanyl und verlängert seine Halbwertszeit. Bei gleichzeitiger Gabe eines potenten CYP3A4-Inhibitors wie z. B. Ritonavir und Fentanyl muss der Patient besonders sorgfältig überwacht und beobachtet werden.
Monoaminoxidase-Hemmer (MAO-Hemmer)
Es wird empfohlen, Monoaminoxidasehemmer zwei Wochen vor jeglichem chirurgischen oder anästhetischen Eingriff abzusetzen.
Serotonerge Substanzen
Das Serotonin-Syndrom kann auftreten, wenn Opioide gleichzeitig mit Monoaminoxidase-Hemmern (MAO-Hemmern) oder serotonergen Wirkstoffen wie selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmern (SSRIs), Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmern (SNRIs) oder trizyklischen Antidepressiva verabreicht werden. Zu den Symptomen eines Serotonin-Syndroms gehören Bewusstseinsveränderungen, Instabilität des autonomen Nervensystems, neuromuskuläre Anomalien und/oder gastrointestinale Symptome.
Wirkungen auf andere Arzneimittel
Bei gleichzeitiger Anwendung von Fentanyl und Etomidat verringern sich die Gesamtclearance aus dem Plasma und das Distributionsvolumen von Etomidat um einen Faktor von 2 bis 3, während die Halbwertszeit gleich bleibt.
Die gleichzeitige Anwendung von Fentanyl und intravenösem Midazolam führt zu einer erhöhten terminalen Plasmahalbwertszeit und verminderten Plasmaclearance von Midazolam.
Die Dosierung dieser Arzneimittel muss bei gleichzeitiger Gabe von Fentanyl gegebenenfalls reduziert werden.
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