Dosierung/AnwendungTestphase
Um akuten toxischen Reaktionen vorzubeugen, müssen intravaskuläre Injektionen vermieden werden.
Eine sorgfältige Aspiration vor und während der Injektion (Hauptdosis) wird empfohlen, um intravaskuläre Injektionen zu vermeiden.
Dabei müssen die Vitalfunktionen des Patienten aufmerksam beobachtet und verbaler Kontakt aufrecht erhalten werden. Wenn eine epidurale Dosis appliziert werden soll, wird empfohlen, vorgängig eine Testdosis von 3–5 ml Lidocain 1–2 % mit Adrenalin zu injizieren. Eine versehentliche intravaskuläre oder intrathekale Injektion kann durch eine vorübergehende Zunahme der Herzfrequenz oder durch Anzeichen eines Spinalblocks erkannt werden. Beim Auftreten toxischer Symptome (siehe Rubrik «Überdosierung») ist die Injektion unverzüglich zu unterbrechen.
Übliche Dosierung (Erwachsene)
Es sollte die niedrigste wirksame Dosis angewendet werden, um eine adäquate Analgesie zu erreichen.
Bei der Berechnung der erforderlichen Dosis für die postoperative Analgesie ist die intraoperative lokale Applikation von Anästhetika und Opioiden zu berücksichtigen. Wenn verlängerte Blockaden angewendet werden, entweder durch eine Dauerinfusion oder wiederholte Bolusinjektionen, muss das Risiko beachtet werden, dass toxische Plasmakonzentrationen erreicht oder lokale Nervenschädigungen verursacht werden können. Nach den heutigen Erfahrungen ist bei Erwachsenen eine kumulative Dosis von bis zu 800 mg Ropivacain in der Chirurgie und postoperativen Analgesie, über 24 Stunden verabreicht, gut verträglich. In klinischen Studien wurden Epiduralinfusionen mit Ropivacain 2 mg/ml allein oder in Kombination mit Fentanyl 1–4 µg/ml zur postoperativen Schmerzbehandlung während bis zu 72 Stunden verabreicht. Mit Ropivacain 2 mg/ml (6–4 ml/h) konnte bei den meisten Patienten eine ausreichende Schmerzreduktion erreicht werden. Die Kombination von Ropivacain und Fentanyl zeigt eine verstärkte Schmerzbekämpfung, welche jedoch Opioid-assoziierte Nebenwirkungen verursacht.
Die klinische Vorgeschichte und der Allgemeinzustand des Patienten spielen bei der Berechnung der erforderlichen Dosis eine grosse Rolle.
Die in der unten stehenden Tabelle angegebenen Dosierungen dienen als Dosierungsrichtlinie für einen Erwachsenen mit Durchschnittsgewicht. Die Erfahrung des Arztes und seine Kenntnis des physischen Allgemeinzustands des Patienten sind wichtig bei der Wahl der Dosierung.
Behandlung akuter Schmerzen
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Ropivacain-Konzentration [mg/ml]
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Dosis
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Volumen [ml/h]
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Ropivacain [mg/h]
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Fentanyl [μg/h]
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Epiduralanalgesie
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Dauerinfusion, z. B.
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bei Geburtsschmerzen und zur postoperativen Schmerzbehandlung
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2
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6–14
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12–28
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12–28
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1
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6–14
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6–14
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12–28
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Patienten mit einem Gewicht von weniger als 50 kg
Bei Erwachsenen mit einem Körpergewicht von weniger als 50 kg besteht das Risiko einer Überdosierung. Bei diesen Patienten ist die Initialdosis gewöhnlich niedriger.
Patienten mit Leberfunktionsstörungen
Bei Patienten mit einer verminderten hepatischen Perfusion oder Leberinsuffizienz sollte bei einer Dauerinfusion eine Dosisreduktion vorgenommen werden.
Patienten mit Nierenfunktionsstörungen
Bei Patienten mit Niereninsuffizienz sollte eine Dosisreduktion in Betracht gezogen werden.
Ältere Patienten
Bei älteren oder geschwächten Patienten ist eine Dosisreduktion angezeigt. Obgleich keine Verlängerung der Plasmahalbwertszeit von Fentanyl bei älteren Patienten beobachtet wurde, treten Änderungen der kardiovaskulären Parameter, die durch Fentanyl ausgelöst werden können, bei ihnen häufiger auf.
Kinder und Jugendliche
Ropivacain – Fentanyl Sintetica sollte Kindern und Jugendlichen nicht verabreicht werden.
Behandlungsziele und Behandlungsunterbrechung
Vor Beginn der Behandlung mit Ropivacain-Fentanyl Sintetica sollte mit dem Patienten eine Behandlungsstrategie einschliesslich Dauer und Zielen der Behandlung gemäss den Leitlinien zur Schmerzbehandlung vereinbart werden. Während der Behandlung sollten Arzt und Patient regelmässigen Kontakt halten, um die Notwendigkeit einer fortgesetzten Behandlung zu beurteilen, das Absetzen des Arzneimittels in Betracht zu ziehen und möglicherweise die Dosierung anzupassen. Wenn ein Patient keine Behandlung mit Ropivacain-Fentanyl Sintetica mehr benötigt, ist es ratsam, die Dosis schrittweise zu reduzieren, um Entzugserscheinungen zu vermeiden (siehe Abschnitt "Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen"). Wenn die Schmerzen nicht ausreichend kontrolliert werden, sollte die Möglichkeit einer Gewöhnung (Toleranz) oder eines Fortschreitens der Grunderkrankung in Betracht gezogen werden (siehe Abschnitt "Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen").
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