Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen
Nach Spülung tiefer Wunden (mittels einer Spritze) sowie nach anderweitiger Einbringung einer Phenoxyethanol-haltigen Octenidin-Lösung ins Gewebe unter Druck wurde über schwere Gewebeschädigungen mit persistierenden Erythemen und Ödemen sowie über Fälle von Gewebenekrosen berichtet. Teilweise war eine chirurgische Revision erforderlich. Um möglichen Gewebeschädigungen vorzubeugen, darf Merfen Octenidin daher unter keinen Umständen unter Druck ins Gewebe eingebracht bzw. injiziert werden. Bei Wundkavitäten muss ein Abfluss jederzeit gewährleistet sein (z.B. Drainage oder Lasche).
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Es liegen Berichte über eine aseptische Peritonitis nach intraperitonealer Gabe vor (siehe Kontraindikationen). Bei versehentlichem Augenkontakt sollte sofort mit reichlich Wasser gespült werden.
Merfen Octenidin ist nicht zur Langzeitanwendung bestimmt.
Nicht einnehmen.
Warnhinweis für die pädiatrische Population
Bei unreifen Frühgeborenen mit niedrigem Geburtsgewicht (<1500g) wurden unter Anwendung wässriger Lösungen von 0.1% Octenidin schwere Hautschädigungen beobachtet. Solche Fälle wurden sowohl unter Präparaten, welche (wie Merfen Octenidin) Phenoxyethanol enthalten, beobachtet, als auch unter Phenoxyethanol-freien Produkten. Eine Anwendung von Merfen Octenidin sollte daher in dieser Population nur unter besonderer Vorsicht erfolgen, und es wird empfohlen, möglichst Lösungen ohne Phenoxyethanol zu verwenden.
Die Exposition sollte auf das notwendige Minimum beschränkt und insbesondere eine verlängerte Einwirkungszeit vermieden werden. So sollten keine übermäßigen Mengen benutzt und alle durchtränkten Materialien (Tücher, Kleidung, etc.) nach der Anwendung entfernt werden. Eine Ansammlung des Gels in Hautfalten oder unter dem Patienten sowie das Benetzen von Unterlagen oder anderen Materialien mit direktem Kontakt zum Patienten sind zu vermeiden. Sofern Okklusivverbände in Bereichen angelegt werden, die zuvor mit Merfen Octenidin behandelt wurden, ist sicherzustellen, dass vor dem Anlegen des Verbandes kein überschüssiges Gel mehr vorhanden ist.
Merfen Octenidin Gel enthält Butylhydroxytoluol (E 321), welches lokale Hautreizungen (z.B. Kontaktdermatitis) sowie eine Irritation von Augen und Schleimhäuten hervorrufen kann.
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