InteraktionenIn-vitro-Daten deuten darauf hin, dass Vaborbactam und Meropenem CYP3A4 und CYP1A2 induzieren können. Bei einer gleichzeitigen Anwendung von Meropenem/Vaborbactam mit Arzneimitteln, die vorwiegend über CYP3A4 und CYP1A2 metabolisiert werden, besteht das Risiko, dass eine mögliche Wechselwirkung zu verminderten Plasmakonzentrationen des gleichzeitig angewendeten Arzneimittels führen könnte.
In-vitro-Daten deuten darauf hin, dass Vaborbactam Pgp hemmen kann. Bei einer gleichzeitigen Anwendung von Meropenem/Vaborbactam mit Arzneimitteln, bei denen es sich um Pgp-Substrate handelt, besteht das Risiko, dass eine mögliche Wechselwirkung zu einer erhöhten Plasmakonzentration des gleichzeitig angewendeten Arzneimittels führen könnte.
Zwischen Meropenem und Vaborbactam wurden keine pharmakokinetischen Wechselwirkungen beobachtet.
Wirkung von Vaborem auf andere Arzneimittel
Die gleichzeitige Anwendung von Meropenem und Valproinsäure war mit einer Verringerung der Valproinsäurekonzentrationen und einem darauf folgenden Verlust der Anfallskontrolle verbunden.
Daten aus in-vitro-Studien und tierexperimentellen Studien deuten darauf hin, dass Carbapeneme die Hydrolyse des Glucuronidmetaboliten der Valproinsäure (VPA g) zurück zu Valproinsäure hemmen können und damit die Serumkonzentrationen von Valproinsäure verringern. Wenn eine gleichzeitige Anwendung von Valproinsäure und Meropenem/Vaborbactam nicht vermieden werden kann, sollte daher ein zusätzliches antikonvulsives Mittel gegeben werden (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Orale Antikoagulantien
Die gleichzeitige Anwendung von Antibiotika mit Warfarin kann die gerinnungshemmende Wirkung verstärken. Es gibt viele Berichte über eine Verstärkung der gerinnungshemmenden Wirkung oral angewendeter Antikoagulantien einschliesslich Warfarin bei Patienten, die gleichzeitig Antibiotika erhalten. Das Risiko kann mit der zugrunde liegenden Infektion, dem Alter und dem Allgemeinzustand des Patienten variieren. Der Einfluss des Antibiotikums auf den Anstieg des INR-Werts (international normalised ratio) ist daher schwierig zu bestimmen. Es wird empfohlen, den INR-Wert während und kurz nach der gemeinsamen Anwendung von Vaborem und einem oralen Antikoagulans häufig zu überwachen.
Wirkung anderer Arzneimittel auf Vaborem
Sowohl Meropenem als auch Vaborbactam sind Substrate von OAT3; von daher konkurriert Probenecid mit Meropenem um die aktive tubuläre Sekretion und hemmt so die renale Ausscheidung von Meropenem. Derselbe Mechanismus könnte auch auf Vaborbactam zutreffen. Die gleichzeitige Anwendung von Probenecid und Vaborem wird nicht empfohlen, da dies zu erhöhten Plasmakonzentrationen von Meropenem und Vaborbactam führen kann.
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