PharmakokinetikAbsorption
Keine Angaben.
Distribution
Die Plasmaproteinbindung von Meropenem beträgt etwa 2%. Die Plasmaproteinbindung von Vaborbactam beträgt etwa 33%.
Die Steady-State-Verteilungsvolumina von Meropenem und Vaborbactam betrugen 18.6 l bzw. 20 l bei Patienten, die alle 8 Stunden Dosen von 2 g Meropenem/2 g Vaborbactam als 3-stündige Infusion erhalten hatten. Dies deutet darauf hin, dass beide Komponenten sich in einem Verteilungsvolumen entsprechend der Extrazellularflüssigkeit verteilen.
Sowohl Meropenem als auch Vaborbactam dringen beim Menschen mit Konzentrationen von etwa 65% bzw. 79% der ungebundenen Plasmakonzentrationen von Meropenem bzw. Vaborbactam in die Bronchialepithelflüssigkeit (ELF) ein. Die Konzentrations-Zeit-Profile sind für ELF und Plasma ähnlich.
Metabolismus
Meropenem wird hauptsächlich in unveränderter Form eliminiert. Etwa 25% der angewendeten Dosis werden als inaktive offene Ringform ausgeschieden.
Vaborbactam wird nicht verstoffwechselt.
Elimination
Die terminale Halbwertszeit (t½) für Meropenem und Vaborbactam beträgt 2,30 Stunden bzw. 2,25 Stunden.
Sowohl Meropenem als auch Vaborbactam werden hauptsächlich über die Nieren ausgeschieden. Etwa 40-60% einer Meropenem-Dosis werden innerhalb von 24-48 Stunden unverändert ausgeschieden. Weitere 25% werden als mikrobiologisch inaktives Hydrolyseprodukt wiedergefunden. Die Ausscheidung von Meropenem über die Nieren führte zu hohen therapeutischen Konzentrationen im Urin. Die mittlere renale Clearance für Meropenem betrug 7,7 l/h. Die mittlere nicht-renale Clearance für Meropenem betrug 4,8 l/h. Dies umfasst sowohl die Ausscheidung über die Faeces (~2% der Dosis) als auch den Abbau durch Hydrolyse.
Vaborbactam wird zu etwa 75% bis 95% über einen Zeitraum von 24-48 Stunden unverändert im Urin ausgeschieden. Die Ausscheidung von Vaborbactam über die Nieren führte zu hohen therapeutischen Konzentrationen im Urin. Die mittlere renale Clearance für Vaborbactam betrug 10,5 l/h.
Linearität/Nicht Linearität
Cmax und AUC von Meropenem und Vaborbactam sind über den gesamten geprüften Dosisbereich (1 g bis 2 g für Meropenem und 0,25 g bis 2 g für Vaborbactam) linear, wenn die Gabe als eine einzige 3stündige intravenöse Infusion erfolgte. Nach mehreren intravenösen Infusionen, die 7 Tage lang alle 8 Stunden an Patienten mit normaler Nierenfunktion gegeben wurden, zeigte sich keine Akkumulation von Meropenem oder Vaborbactam.
Kinetik spezieller Patientengruppen
Leberfunktionsstörungen
Meropenem/Vaborbactam wird nicht über die Leber metabolisiert. Daher ist nicht zu erwarten, dass die systemische Clearance von Meropenem/Vaborbactam durch eine eingeschränkte Leberfunktion beeinträchtigt wird.
Nierenfunktionsstörungen
Pharmakokinetische Studien mit Meropenem und Vaborbactam bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion haben gezeigt, dass die Plasma-Clearance von Meropenem und Vaborbactam mit der Kreatinin-Clearance korreliert.
Die Ergebnisse einer statistischen Auswertung (Verhältnis der geometrischen Mittel und 90 %-Konfidenzintervalle) zum Vergleich der pharmakokinetischen Parameter von Meropenem und Vaborbactam bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion verglichen mit gesunden Kontrollen ergaben für Gruppen mit eingeschränkter Nierenfunktion einen statistisch signifikanten Anstieg der AUC0-inf und Cmax verglichen mit gesunden Kontrollen, ermittelt unter Anwendung von 90 %-KIs und Grenzwerten für die Signifikanz von 0,80 bis 1,25.
Tabelle 8: Zusammenfassung des statistischen Vergleichs der pharmakokinetischen Parameter von Meropenem und Vaborbactam zwischen den nach dem Grad der Nierenfunktionseinschränkung definierten Gruppen
Wirkstoff
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Parameter
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Quotient der geometrischen Mittelwerte (90%-Konfidenzintervall)
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Leicht versus normal
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Mässig versus normal
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Schwer versus normal
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Meropenem
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AUC0-Inf (μg•h/mL)
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1.28 (0.999, 1.65)
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2.07 (1.61, 2.65)
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4.63 (3.6, 5.94)
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Cmax (μg/mL)
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1.19 (0.971, 1.45)
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1.5 (1.23, 1.83)
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1.65 (1.35, 2.02)
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Vaborbactam
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AUC0-Inf (μg•h/mL)
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1.18 (0.880, 1.59)
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2.32 (1.73, 3.11)
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7.82 (5.83, 10.5)
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Cmax (μg/mL)
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1.08 (0.882, 1.31)
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1.54 (1.26, 1.88)
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1.66 (1.36, 2.03)
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Ältere Patienten
Pharmakokinetische Daten aus einer Populations-PK-Analyse zeigten eine Reduktion der Plasma-Clearance von Meropenem/Vaborbactam, die mit einer altersbedingten Reduktion der Kreatinin-Clearance korreliert.
Geschlecht und Ethnische Zugehörigkeit
Eine Populations-PK-Analyse ergab keinerlei Einfluss des Geschlechts oder der ethnischen Zugehörigkeit auf die Pharmakokinetik von Meropenem und Vaborbactam.
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