PharmakokinetikIrfen Dolo comp Filmtabletten wurden mittels einer Technologie formuliert, die es ermöglicht, dass Ibuprofen und Paracetamol gleichzeitig freigesetzt werden, so dass die Wirkstoffe eine kombinierte Wirkung entfalten.
Absorption
Ibuprofen:
Ibuprofen wird rasch resorbiert, grösstenteils im Dünndarm. Nach Verabreichung von Irfen Dolo comp 200 mg/500 mg Filmtabletten kann innerhalb von 5 Minuten Ibuprofen im Plasma detektiert werden; maximale Plasmakonzentration (Cmax) werden innerhalb von 1-2 Stunden nach der Einnahme auf nüchternen Magen erreicht. Wenn Paracetamol 200 mg/500 mg Filmtabletten zusammen mit Nahrung eingenommen wurden, waren die Ibuprofen Cmax - Werte niedriger und im Mittel (Median) um 25 Minuten verzögert, das Ausmass der Absorption war jedoch nicht beeinflusst.
Paracetamol:
Paracetamol wird peroral rasch und vollständig absorbiert. Nach Verabreichung von Irfen Dolo comp 200 mg/500 mg Filmtabletten kann innerhalb von 5 Minuten Paracetamol im Plasma detektiert werden; maximale Plasmakonzentration (Cmax) werden nach 0,5-0,67 Stunden nach der Einnahme auf nüchternen Magen erreicht. Wenn Irfen Dolo comp 200 mg/500 mg Filmtabletten zusammen mit Nahrung eingenommen wurden, waren die Paracetamol Cmax - Werte niedriger und im Mittel (Median) um 55 Minuten verzögert, das Ausmass der Absorption war jedoch nicht beeinflusst.
Distribution
Ibuprofen:
Ibuprofen wird zu 99% an Plasmaproteine gebunden. Die Bindung ist reversibel.
Paracetamol:
Paracetamol wird nahezu gleichmässig in die meisten Körperflüssigkeiten verteilt. Bei therapeutischen Dosen beträgt die Proteinbindung ca. 10%, während bei höheren Dosen bis 50% proteingebunden sind. Das Verteilungsvolumen beträgt ca. 1 l/kg.
Metabolismus
Ibuprofen:
Mehr als 50-60% einer oralen Dosis Ibuprofen werden in der Leber in die 2 inaktiven Metaboliten A + B sowie deren Konjugate umgewandelt. Der Metabolismus von Ibuprofen ist bei Kindern und Erwachsenen ähnlich.
Paracetamol:
Paracetamol wird hauptsächlich in der Leber (enzymatisch) durch Konjugation mit Glucuronsäure (ca. 55%) und Schwefelsäure (ca. 35%) biotransformiert. In kleinen Mengen entstehen durch Hydroxylierung toxische Metabolite wie p-Aminophenol und N-Acetyl-p-Benzochinonimin. Toxische Metabolite werden durch Gluthathion und Cystein gebunden und eliminiert.
Elimination
Ibuprofen:
Die Plasmahalbwertszeit beträgt 1½-2 Std. Die kurze Halbwertszeit bedingt, dass es auch nach mehrmaliger Gabe von Ibuprofen zu keiner Kumulation kommt. Ibuprofen und seine Metaboliten sind 24 Std. nach oraler Einnahme praktisch vollständig ausgeschieden. Es wird durch die Nieren vor allem in Form der inaktiven Metaboliten ausgeschieden.
Paracetamol:
Die Elimination von unverändertem Wirkstoff (2-5%) sowie der Metaboliten erfolgt renal. Die Halbwertszeit von therapeutischen Dosen von Paracetamol beträgt beim Erwachsenen 1-3 Stunden. Die Wirkungsdauer beträgt 3-4 Stunden. Bis zu 98% der eingenommenen Paracetamol-Dosis werden innerhalb von 24 Stunden im Urin ausgeschieden, über 80% in konjugierter Form als Glucuronid und Sulfat.
Kinetik spezieller Patientengruppen
Leberfunktionsstörungen
Paracetamol:
Die Plasmahalbwertszeit ist bei Patienten mit leichter Leberinsuffizienz weitgehend unverändert. Bei Patienten mit schwerer Leberinsuffizienz ist sie jedoch erheblich verlängert.
In klinischen Studien mit oralem Paracetamol wurde anhand von erhöhten Paracetamol Plasma-Konzentrationen und längerer Eliminations-Halbwertszeit bei Patienten mit einer chronischen Lebererkrankung, einschliesslich bei Patienten mit durch Alkohol verursachter Leberzirrhose, ein mässig beeinträchtigter Metabolismus von Paracetamol gezeigt. Es wurde jedoch keine signifikante Paracetamol-Akkumulation beobachtet. Die erhöhte Paracetamol Plasma-Halbwertszeit wurde mit einem verminderten synthetischen Leistungsvermögen der Leber in Zusammenhang gebracht. Aus diesem Grund sollte Paracetamol bei Patienten mit einer Lebererkrankung mit Vorsicht eingesetzt werden und die maximale Tagesdosis bei Erwachsenen soll auf 2 g limitiert werden. Paracetamol ist kontraindiziert, wenn eine dekompensierte aktive Lebererkrankung besteht, insbesondere durch Alkoholüberkonsum verursachte Hepatitis (wegen der CYP2E1 Induktion, die zu einer erhöhten Bildung von hepatotoxischen Metaboliten des Paracetamols führt).
Nierenfunktionsstörungen
Paracetamol:
Im Falle einer schweren Niereninsuffizienz (Kreatinin-Clearance 10-30 ml/min) ist die Paracetamol-Elimination wenig verlangsamt, die Eliminationshalbwertszeit liegt zwischen 2 und 5,3 Stunden. Die Eliminationsgeschwindigkeit der Glucuronide und Sulfokonjugate ist 3-mal langsamer bei Patienten mit schwerer Niereninsuffizienz als bei Gesunden. Es ist jedoch bei dieser Population keine Dosisanpassung notwendig, da die Glucuronide und Sulfokonjugate nicht toxisch sind. Allerdings wird empfohlen, den Mindestabstand zwischen den einzelnen Anwendungen gemäss der Dosierungsempfehlung zu verlängern, wenn Paracetamol bei Patienten mit einer mässigen bis schweren Niereninsuffizienz (Kreatinin-Clearance ≤50 ml/min) angewendet wird (siehe «Dosierung/Anwendung»).
Bei Hämodialyse-Patienten kann die Halbwertszeit nach Gabe therapeutischer Paracetamol-Dosen um 40-50% vermindert sein.
Ältere Patienten
Paracetamol:
Die Halbwertszeit kann bei älteren Personen verlängert sein und mit einer Verminderung der Arzneimittel-Clearance einhergehen. Es ist normalerweise keine Dosisanpassung erforderlich.
Neugeborene, Säuglinge und Kinder
Paracetamol:
Die pharmakokinetischen Parameter von Paracetamol welche bei Säuglingen und Kindern beobachtet wurden, sind ähnlich denen von Erwachsenen, mit Ausnahme der Plasma-Halbwertszeit, welche wenig kürzer (ca. 2 Stunden) ist als bei Erwachsenen. Die Plasma-Halbwertszeit bei Neugeborenen ist länger als bei Säuglingen (ca. 3,5 Stunden). Neugeborene, Säuglinge und Kinder bis zu 10 Jahren scheiden signifikant weniger Glucuronide und mehr Sulfat-Konjugate aus als Erwachsene. Die totale Exkretion von Paracetamol und seiner Metaboliten ist in jedem Alter gleich.
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