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Fachinformation zu Phesgo®:Roche Pharma (Schweiz) AG
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Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen

Linksventrikuläre Dysfunktion
Bei Wirkstoffen, die die HER2-Aktivität blockieren, einschliesslich Pertuzumab und Trastuzumab, wurde über eine Abnahme der linksventrikulären Ejektionsfraktion (LVEF) berichtet. Die Inzidenz einer symptomatischen linksventrikulären systolischen Dysfunktion (LVD [Stauungsinsuffizienz]) war bei Patienten unter Behandlung mit Pertuzumab in Kombination mit Trastuzumab und Chemotherapie höher als bei solchen unter Behandlung mit Trastuzumab und Chemotherapie. Im adjuvanten Setting traten die meisten Fälle einer symptomatischen Herzinsuffizienz bei Patienten auf, die eine Chemotherapie auf Anthracyclin-Basis erhielten (siehe «Unerwünschte Wirkungen»). Studien mit intravenösem Pertuzumab in Kombination mit Trastuzumab und Chemotherapie zufolge besteht bei Patienten, die vorgängig Anthracycline oder eine Strahlentherapie im Brustbereich erhalten haben, eventuell ein höheres Risiko einer verringerten LVEF.
Phesgo und/oder intravenöses Pertuzumab und Trastuzumab wurden nicht untersucht bei Patienten mit einem LVEF-Wert von < 55% (EBC) oder < 50% (MBC) vor der Behandlung, solchen mit Stauungsinsuffizienz in der Vorgeschichte, solchen, bei denen Gegebenheiten vorliegen, welche die linksventrikuläre Funktion beeinträchtigen könnten, beispielsweise unkontrollierter Bluthochdruck, kürzlicher Myokardinfarkt, behandlungspflichtige, schwerwiegende kardiale Arrhythmie, oder solchen mit kumulativer vorgängiger Anthracyclinexposition mit > 360 mg/m2 Doxorubicin oder einer entsprechenden Dosis von dessen Äquivalent. Intravenöses Pertuzumab in Kombination mit Trastuzumab und Chemotherapie wurde nicht bei Patienten untersucht, bei denen es während einer vorgängigen adjuvanten Trastuzumab-Therapie zu einer Verringerung der LVEF auf < 50% kam.
Die LVEF ist vor Beginn der Anwendung von Phesgo und in regelmässigen Abständen während der Behandlung zu kontrollieren, um sicherzustellen, dass der Wert innerhalb der normalen Grenzen liegt (siehe Tabelle 2 unten). Wenn sich die LVEF wie in Tabelle 2 angegeben verringert und sich bei der nächsten Beurteilung nicht wieder verbessert bzw. sich weiter verschlechtert hat, sollte dringend erwogen werden, Phesgo abzusetzen, es sei denn, die Vorteile für den jeweiligen Patienten werden höher eingeschätzt als die Risiken.
Tabelle 2: Dosisempfehlung bei linksventrikulärer Dysfunktion

LVEF vor der Behandlung:

Kontrolle der LVEF alle:

Die Gabe von Phesgo für mindestens 3 Wochen unterbrechen, wenn sich die LVEF verringert auf:

Die Gabe von Phesgo nach 3 Wochen fortsetzen, wenn sich die LVEF wieder verbessert hat auf:

Metastasierender Brustkrebsa

≥50%

~ 12 Wochen

Entweder

Entweder

< 40%

40%–45% mit einem Abfall um ≥10 Prozentpunkte unter den Wert vor der Behandlung

> 45%

40%–45% mit einem Abfall um < 10 Prozentpunkte unter den Wert vor der Behandlung

Brustkrebs im Frühstadium

≥55%b

~ 12 Wochen (einmal im neoadjuvanten Setting)

< 50% mit einem Abfall um ≥10 Prozentpunkte unter den Wert vor der Behandlung

Entweder

≥50%

< 10 Prozentpunkte unter den Wert vor der Behandlung

a Basierend auf Daten zur intravenösen Anwendung von Pertuzumab (CLEOPATRA-Studie).
b Bei Patienten unter Behandlung mit einer Chemotherapie auf Anthracyclin-Basis ist nach Beendigung der Anthracyclintherapie eine LVEF von ≥50% erforderlich, bevor mit der Anwendung von Phesgo begonnen wird.
Injektions-/Infusionsbedingte Reaktionen (IRRs)
Phesgo wurde mit injektionsbedingten Reaktionen in Zusammenhang gebracht. Injektionsbedingte Reaktionen waren definiert als jegliche systemische Reaktion mit Symptomen wie Fieber, Schüttelfrost, Kopfschmerzen wahrscheinlich aufgrund der Freisetzung von Zytokinen innerhalb von 24 Stunden nach der Gabe von Phesgo. Es wird eine engmaschige Beobachtung des Patienten während und für 30 Minuten nach der Gabe der Initialdosis sowie während und für 15 Minuten nach Gabe der Erhaltungsdosis von Phesgo empfohlen. Wenn eine erhebliche injektionsbedingte Reaktion auftritt, sollte die Injektion langsamer durchgeführt oder unterbrochen werden, und es sollten geeignete medizinische Therapien implementiert werden. Die Patienten sind zu beurteilen und sorgfältig zu überwachen, bis die Anzeichen und Symptome vollständig verschwunden sind. Bei Patienten mit starken injektionsbedingten Reaktionen sollte ein dauerhaftes Absetzen der Behandlung in Betracht gezogen werden. Die entsprechende klinische Beurteilung sollte auf der Grundlage des Schweregrads der vorhergehenden Reaktion und des Ansprechens auf die angewendete Behandlung gegen die unerwünschte Reaktion erfolgen (siehe «Dosierung/Anwendung»). Zwar sind keine Fälle mit tödlichem Ausgang aufgrund von injektionsbedingten Reaktionen nach Gabe von Phesgo beobachtet worden, aber dennoch ist Vorsicht geboten, da mit intravenösem Pertuzumab in Kombination mit intravenösem Trastuzumab und Chemotherapie tödliche infusionsbedingte Reaktionen in Verbindung gebracht wurden.
Überempfindlichkeitsreaktionen/Anaphylaxie
Die Patienten sind engmaschig auf Überempfindlichkeitsreaktionen zu beobachten. Wenngleich bei Patienten unter Behandlung mit Phesgo keine schweren Überempfindlichkeitsreaktionen, einschliesslich Anaphylaxie und Ereignisse mit tödlichem Ausgang, beobachtet wurden, ist dennoch Vorsicht geboten, da intravenöses Pertuzumab in Kombination mit Trastuzumab und Chemotherapie mit solchen Reaktionen in Verbindung gebracht worden ist (siehe «Unerwünschte Wirkungen»). Es sollten Medikamente zur Behandlung solcher Reaktionen sowie eine entsprechende Notfallausrüstung für den sofortigen Einsatz bereitstehen. Phesgo ist bei Patienten mit bekannter Überempfindlichkeit auf Pertuzumab, Trastuzumab oder einen der Hilfsstoffe kontraindiziert (siehe «Kontraindikationen»).
Pulmonale Reaktionen
Über schwerwiegende unerwünschte Wirkungen der Lunge während der Behandlung mit Trastuzumab in der Post-Marketing Phase wurde berichtet (siehe «Unerwünschte Wirkungen»). Manche dieser Fälle hatten einen fatalen Ausgang und können als Teil einer infusionsbedingten Reaktion oder als verspätete Reaktion auftreten. Zusätzlich wurde über interstitielle Lungenerkrankung einschliesslich Lungeninfiltrationen, akutes Atemnot Syndrom, Pneumonie, Pneumonitis, pleurale Effusionen, Atembeschwerden, akute pulmonale Ödeme und Atemversagen berichtet.
Risikofaktoren im Zusammenhang mit interstitiellen Lungenerkrankungen schliessen frühere oder gleichzeitig durchgeführte andere anti-neoplastische Therapien ein, bei denen ein Zusammenhang mit interstitiellen Lungenerkrankungen bekannt ist, wie beispielsweise Taxane, Gemcitabin, Vinorelbin und Strahlentherapie. Bei Patienten, die aufgrund von Komplikationen einer fortgeschrittenen malignen Erkrankung und Komorbiditäten an einer Ruhedyspnoe leiden, kann ein erhöhtes Risiko für pulmonale Ereignisse bestehen. Daher sollten diese Patienten nicht mit Phesgo behandelt werden.
Febrile Neutropenie
Patienten, die mit Pertuzumab, Trastuzumab und Docetaxel behandelt werden, haben im Vergleich zu Patienten, die mit Placebo, Trastuzumab und Docetaxel behandelt werden, vor allem während der ersten 3 Zyklen der Behandlung ein erhöhtes Risiko für eine febrile Neutropenie (siehe «Unerwünschte Wirkungen»); darum ist bei der Anwendung von Phesgo Vorsicht geboten. In der CLEOPATRA Studie bei metastasiertem Brustkrebs war der Nadir der Neutrophilenzahl bei Patienten, die mit Pertuzumab behandelt wurden, und bei Patienten, die mit Placebo behandelt wurden, ähnlich. Bei Patienten, die mit Pertuzumab behandelt wurden, war die höhere Inzidenz febriler Neutropenien mit einer höheren Inzidenz von Mukositis und Diarrhoe assoziiert. Es sollte eine symptomatische Behandlung der Mukositis und der Diarrhoe in Erwägung gezogen werden. Nach Absetzen von Docetaxel wurden keine Ereignisse von febriler Neutropenie berichtet.
Diarrhoe
Phesgo kann schwere Diarrhoe hervorrufen. Diarrhoe tritt am häufigsten während der gleichzeitigen Gabe einer Taxan-Therapie auf. Zur Behandlung einer Diarrhoe nach der Standardpraxis und den Standardleitlinien vorgehen. Es sollte eine frühzeitige Intervention mit Loperamid, Flüssigkeitszufuhr und Elektrolytersatz erwogen werden, insbesondere bei älteren Patienten und im Falle einer schweren oder länger anhaltenden Diarrhoe. Wenn keine Verbesserung des Zustandes erreicht werden kann, sollte eine Unterbrechung der Behandlung mit Phesgo in Erwägung gezogen werden. Wenn die Diarrhoe wirksam behandelt wurde, kann die Behandlung mit Phesgo wiederaufgenommen werden.

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