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Fachinformation zu Rukobia:ViiV Healthcare GmbH
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Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen

Immun-Reaktivierungs-Syndrom
Bei HIV-infizierten Patienten mit schwerem Immundefekt kann sich zum Zeitpunkt der Einleitung einer antiretroviralen Kombinationstherapie (ART) eine entzündliche Reaktion auf asymptomatische oder residuale opportunistische Infektionen entwickeln, die zu schweren klinischen Zuständen oder Verschlechterung von Symptomen führt. Typischerweise wurden solche Reaktionen innerhalb der ersten Wochen oder Monate nach Beginn der ART beobachtet. Entsprechende Beispiele sind CMV-Retinitis, generalisierte und/oder lokalisierte mykobakterielle Infektionen und Pneumocystis jirovecii Pneumonie (oft als PCP bezeichnet). Jedes Entzündungssymptom muss unverzüglich bewertet werden; falls notwendig ist eine Behandlung einzuleiten. Über das Auftreten von Autoimmunerkrankungen (wie z.B. Morbus Basedow, Polymyositis und Guillain-Barré-Syndrom) ist im Rahmen einer Immun-Reaktivierung berichtet worden, jedoch ist die Zeit bis zum Einsetzen der Symptome variabler. Diese können viele Monate nach Behandlungsbeginn auftreten und sich manchmal atypisch manifestieren.
QTc-Verlängerung
Bei gesunden Studienteilnehmern führte eine supratherapeutische Dosis von Fostemsavir (2400 mg zweimal täglich) zu einer deutlichen Verlängerung des QTc-Intervalls im Elektrokardiogramm (siehe Pharmakodynamik). Vorsicht ist geboten bei der Anwendung von Rukobia bei Patienten mit einer Vorgeschichte einer Verlängerung des QT-Intervalls, bei gleichzeitiger Verabreichung eines Arzneimittels, das bekanntermassen ebenfalls eine QTc-Verlängerung oder Torsade de Pointes verursacht (z.B. Amiodaron, Disopyramid, Dofetilid, Ibutilid, Procainamid, Quinidin oder Sotalol) oder bei Patienten mit einer relevanten vorbestehenden Herzerkrankung. Vorsicht ist geboten, wenn die Anwendung von Rukobia bei Patienten mit Leber- oder Nierenfunktionseinschränkung erwogen wird, die gleichzeitig starke CYP3A4-Inhibitoren erhalten. In Kombination können diese Faktoren möglicherweise zu Erhöhungen der TMR-Exposition führen. Ältere Patienten können anfälliger sein für eine arzneimittelbedingte Verlängerung des QT-Intervalls (siehe Interaktionen, Pharmakokinetik und Unerwünschte Wirkungen).
Patienten mit einer Hepatitis-B- oder C-Virus-Koinfektion
Bei Patienten, die eine Hepatitis-B- und/oder Hepatitis-C-Koinfektion aufweisen, wird die Überwachung der klinisch-chemischen Leberparameter empfohlen. Besondere Sorgfalt ist bei der Einleitung bzw. Fortführung einer wirksamen Behandlung gegen Hepatitis B (unter Beachtung der Behandlungsleitlinien) gefordert, wenn bei HIV-Patienten mit Hepatitis-B-Koinfektion eine Therapie mit Rukobia begonnen wird.
Opportunistische Infektionen
Auch unter Rukobia besteht wie bei einer anderen antiretroviralen Behandlung stets die Gefahr opportunistischer Infektionen und sonstiger Komplikationen der HIV-Infektion. Daher ist eine engmaschige klinische Überwachung der Patienten durch Ärzte, die über Erfahrung mit der Behandlung dieser HIV-Begleiterkrankungen verfügen, angezeigt.
Infektionsübertragung
Die Ergebnisse von Beobachtungsstudien haben gezeigt, dass kein Risiko der sexuellen Übertragung von HIV besteht, wenn eine virale Suppression erreicht und aufrechterhalten wird. Allerdings kann das Risiko einer sexuellen Übertragung von HIV nicht ausgeschlossen werden, wenn die verordnete ART nicht regelmässig eingenommen wird und/oder die virale Suppression nicht erreicht und aufrechterhalten wird.
Interaktionen mit anderen Arzneimitteln
Vorsicht ist geboten bei gleichzeitiger Verabreichung mit (verschreibungspflichtigen und nicht verschreibungspflichtigen) Arzneimitteln, die einen Einfluss auf die Exposition gegenüber Temsavir (dem wirksamen Bestandteil von Fostemsavir) haben können, oder anderen Arzneimitteln, deren Exposition durch Temsavir verändert werden könnte (siehe Kontraindikationen und Interaktionen). Bei erhöhter Exposition gegenüber Temsavir kann das Risiko einer Verlängerung des QTc-Intervalls steigen (siehe Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen sowie Pharmakodynamik).
Die gleichzeitige Verabreichung von Fostemsavir mit Elbasvir/Grazoprevir wird nicht empfohlen, da erhöhte Konzentrationen von Grazoprevir das Risiko für ALT-Anstiege erhöhen (siehe Interaktionen).
Eine Dosisanpassung und/oder vorsichtige Dosistitration ist bei gleichzeitiger Verabreichung von Fostemsavir und bestimmten Statinen zu empfehlen, bei denen es sich um Substrate von OATP1B1/3 oder BCRP handelt (Rosuvastatin, Atorvastatin, Pitavastatin, Simvastatin und Fluvastatin) (siehe Interaktionen).
Bei gleichzeitiger Verabreichung von Fostemsavir mit oralen Kontrazeptiva, wurden die Konzentrationen von Ethinylestradiol durch Temsavir erhöht. Vorsicht ist vor allem bei Patienten mit zusätzlichen Risikofaktoren für thromboembolische Ereignisse geboten. Die Dosen östrogen-basierter Therapien, einschliesslich oraler Kontrazeptiva, sollten bei Patienten, die Fostemsavir einnehmen, nicht mehr als 30 μg Ethinylestradiol pro Tag enthalten (siehe Interaktionen).

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