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Fachinformation zu ENHERTU® 100 mg Pulver für ein Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung:Daiichi Sankyo (Schweiz) AG
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Dosierung/Anwendung

Enhertu sollte von einem Arzt verordnet und unter der Aufsicht eines Arztes angewendet werden, der Erfahrung mit der Anwendung von Arzneimitteln gegen Krebs hat. Zur Vermeidung von Medikationsfehlern ist es wichtig, die Etiketten der Durchstechflaschen zu überprüfen und sicherzustellen, dass das zubereitete und angewendete Arzneimittel Enhertu (Trastuzumab-Deruxtecan) ist und nicht Trastuzumab oder Trastuzumab-Emtansin.
Enhertu darf nicht durch Trastuzumab oder Trastuzumab-Emtansin ersetzt werden.
Auswahl der Patienten für HER2-niedrig-exprimierenden, metastasierten Brustkrebs
Patienten für eine Behandlung von inoperablem oder metastasiertem, HER2-niedrig-exprimierendem Brustkrebs sind auf Grundlage eines IHC 1+ oder IHC 2+/ISH- Tumorstatus auszuwählen, beurteilt durch einen validierten Test (siehe Rubrik «Eigenschaften/Wirkungen»).
Auswahl der Patienten für Magenkrebs
Patienten, die mit Trastuzumab-Deruxtecan gegen ein Karzinom des Magens oder des gastroösophagealen Übergangs behandelt werden, müssen einen dokumentierten HER2positiven Tumorstatus aufweisen, definiert entweder immunhistochemisch (IHC) durch einen Wert von 3+ oder ein Verhältnis von ≥2 gemäss In-situ-Hybridisierung (ISH) oder durch Fluoreszenzin-situ-Hybridisierung (FISH), beurteilt durch einen validierten Test. Wenn immer möglich, ist eine neue Tumorprobe zu gewinnen, um den HER2-Status vor der Behandlung mit Enhertu erneut zu bestimmen.
Prämedikation
Enhertu ist moderat emetogen (siehe Rubrik «Unerwünschte Wirkungen») und kann unter anderem zu verzögerter Übelkeit und/oder Erbrechen führen. Vor jeder Gabe von Enhertu können die Patienten zur Prophylaxe oder Behandlung Antiemetika gemäss konsensusbasierter und/oder lokaler Richtlinien einnehmen.
Dosierung
Die Initialdosis soll als 90-minütige intravenöse Infusion gegeben werden. Wenn die vorausgegangene Infusion gut vertragen wurde, können die nachfolgenden Dosen von Enhertu als 30-minütige Infusionen gegeben werden.
Wenn der Patient infusionsbedingte Symptome zeigt, sollte die Infusionsgeschwindigkeit von Enhertu gesenkt oder die Infusion unterbrochen werden. Bei schweren Reaktionen auf die Infusion ist Enhertu dauerhaft abzusetzen.
Um die Rückverfolgbarkeit von biotechnologisch hergestellten Arzneimitteln sicherzustellen, wird empfohlen Handelsname und Chargennummer bei jeder Behandlung zu dokumentieren.
Brustkrebs
Die empfohlene Dosis Enhertu beträgt 5.4 mg/kg und wird als intravenöse Infusion einmal alle drei Wochen (21-tägiger Zyklus) bis zum Fortschreiten der Erkrankung oder bis zum Auftreten einer inakzeptablen Toxizität angewendet.
Magenkrebs
Die empfohlene Dosis Enhertu beträgt 6.4 mg/kg und wird als intravenöse Infusion einmal alle drei Wochen (21-tägiger Zyklus) bis zum Fortschreiten der Erkrankung oder bis zum Auftreten einer inakzeptablen Toxizität angewendet.
Dosisanpassungen
Das Management von Nebenwirkungen kann eine vorübergehende Behandlungsunterbrechung, eine Dosisreduktion oder den Abbruch der Behandlung mit Enhertu erfordern, wie es die in Tabelle 1 und 2 zusammengestellten Leitlinien zeigen.
Nach einer Dosisreduktion darf die Dosis von Enhertu nicht wieder erhöht werden.
Tabelle 1: Dosisreduktionsschema

Dosisreduktionsschema

Brustkrebs

Magenkrebs

Initialdosis

5.4 mg/kg

6.4 mg/kg

Erste Dosisreduktion

4.4 mg/kg

5.4 mg/kg

Zweite Dosisreduktion

3.2 mg/kg

4.4 mg/kg

Bedarf für eine weitere Dosisreduktion

Behandlungsabbruch

Behandlungsabbruch

Tabelle 2: Dosisanpassungen bei Nebenwirkungen

Nebenwirkung

Schweregrad

Anpassung der Behandlung

Interstitielle Lungenerkrankung (ILD)/Pneumonitis

Asymptomatische ILD/Pneumonitis (Grad 1)

Unterbrechung der Enhertu-Behandlung bis zur Rückbildung zu Grad 0, dann:
·Bei Rückbildung innerhalb von 28 Tagen oder weniger nach dem Datum des erstmaligen Auftretens, Dosis beibehalten.
·Bei Rückbildung innerhalb von mehr als 28 Tagen nach dem Datum des erstmaligen Auftretens, Dosis um eine Stufe reduzieren (siehe Tabelle 1).
·Sobald Verdacht auf eine ILD/Pneumonitis besteht, Kortikosteroid-Behandlung in Erwägung ziehen (siehe Rubrik «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).

Symptomatische ILD/Pneumonitis (Grad 2 oder höher)

·Enhertu dauerhaft absetzen.
·Bei Verdacht auf eine ILD/Pneumonitis umgehend eine Kortikosteroid-Behandlung einleiten (siehe Rubrik «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).

Neutropenie

Grad 3 (weniger als 1.0 - 0.5 × 109/l)

·Enhertu bis zum Abklingen auf Grad 2 oder niedriger unterbrechen, dann Dosis beibehalten.

Grad 4 (weniger als 0.5 × 109/l)

·Enhertu bis zum Abklingen auf Grad 2 oder niedriger unterbrechen.
·Dosis um eine Stufe reduzieren (siehe Tabelle 1).

Febrile Neutropenie

Absolute Neutrophilenzahl von weniger als 1.0 × 109/l und Körpertemperatur über 38.3 ºC oder mehr als eine Stunde andauernde, erhöhte Körpertemperatur von 38 ºC oder höher

·Enhertu bis zur Rückbildung unterbrechen.
·Dosis um eine Stufe reduzieren (siehe Tabelle 1).

Abnahme der linksventrikulären Auswurffraktion (LVEF)

LVEF über 45% und absolute Abnahme gegenüber dem Ausgangswert von 10% bis 20%

·Fortsetzung der Enhertu-Behandlung.

LVEF 40% bis 45%

Und die absolute Abnahme gegenüber dem Ausgangswert beträgt weniger als 10%

·Fortsetzung der Enhertu-Behandlung.
·Erneute Beurteilung der LVEF innerhalb von 3 Wochen.

Und die absolute Abnahme gegenüber dem Ausgangswert beträgt 10% bis 20%

·Enhertu-Behandlung unterbrechen.
·Erneute Beurteilung der LVEF innerhalb von 3 Wochen.
·Wenn sich die LVEF-Abnahme nicht auf einen Wert, der höchstens von 10% vom Ausgangswert abweicht, erholt, Enhertu dauerhaft absetzen.
·Wenn sich die LVEF-Abnahme auf einen Wert, der höchstens 10% vom Ausgangswert abweicht, erholt, Enhertu-Behandlung mit der gleichen Dosis fortsetzen.

LVEF weniger als 40% oder die absolute Abnahme gegenüber dem Ausgangswert ist grösser als 20%

·Enhertu-Behandlung unterbrechen.
·Erneute Beurteilung der LVEF innerhalb von 3 Wochen.
·Bei Bestätigung einer LVEF von weniger als 40% oder einer absoluten Abnahme gegenüber dem Ausgangswert von mehr als 20%, Enhertu dauerhaft absetzen.

Symptomatische kongestive Herzinsuffizienz (CHF)

·Enhertu dauerhaft absetzen.

Toxizitätsgrade gemäss den Allgemeinen Terminologiekriterien von unerwünschten Ereignissen des National Cancer Institute Version 5.0 (NCI-CTCAE v.5.0).
Verspätet angewendete oder versäumte Dosen
Wenn eine vorgesehene Dosis verspätet angewendet oder versäumt wird, sollte sie sobald wie möglich gegeben werden, ohne den nächsten geplanten Behandlungszyklus abzuwarten. Der Behandlungsplan sollte entsprechend angepasst werden, um einen 3-Wochen-Abstand zwischen den Dosen aufrecht zu erhalten. Die Infusion sollte mit der Dosis und der Infusionsgeschwindigkeit durchgeführt werden, die der Patient bei der letzten Infusion gut vertragen hat.
Besondere Patientengruppen
Ältere Patienten
Bei Patienten von 65 Jahren oder älter ist keine Dosisanpassung von Enhertu erforderlich. Für Patienten ≥75 Jahre liegen nur begrenzte Daten vor.
Patienten mit Nierenfunktionsstörungen
Bei Patienten mit leicht eingeschränkter (Kreatinin-Clearance [ClCr] ≥60 und < 90 ml/min) oder mässig eingeschränkter Nierenfunktion (ClCr ≥30 und < 60 ml/min) ist keine Dosisanpassung erforderlich (siehe Rubrik «Pharmakokinetik»). Für Patienten mit schwer eingeschränkter Nierenfunktion liegen limitierte Daten vor. Bei Patienten mit mässig eingeschränkter Nierenfunktion wurde eine höhere Inzidenz von ILD/Pneumonitis festgestellt, was zu einem Anstieg von Therapieabbrüchen führte. Patienten mit mässig oder stark eingeschränkter Nierenfunktion sind sorgfältig zu überwachen (siehe Rubrik «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Patienten mit Leberfunktionsstörungen
Bei Patienten mit leicht eingeschränkter Leberfunktion (Gesamtbilirubin ≤ oberer Normwert [ULN, upper limit of normal] und ein beliebiger Aspartat-Transaminase [AST]-Wert > ULN oder Gesamtbilirubin > 1 bis 1.5 × ULN und beliebige AST-Werte) ist keine Dosisanpassung erforderlich. Es liegen nur begrenzte Daten vor, um eine Empfehlung bezüglich einer Dosisanpassung bei Patienten mit mässig eingeschränkter Leberfunktion (Gesamtbilirubin > 1.5 bis 3 × ULN und ein beliebiger AST-Wert) aussprechen zu können (siehe Rubrik «Pharmakokinetik»). Für Patienten mit stark eingeschränkter Leberfunktion (Gesamtbilirubin > 3 bis 10 × ULN und ein beliebiger AST-Wert) liegen keine Daten vor.
Kinder und Jugendliche
Die Sicherheit und Wirksamkeit wurden bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren nicht untersucht, da es keine relevante Verwendung bei Kindern und Jugendlichen gibt.
Art der Anwendung
Enhertu ist zur intravenösen Anwendung. Es muss von einer Fachperson rekonstituiert und verdünnt und als intravenöse Infusion gegeben werden. Enhertu darf nicht als intravenöse Druck- oder Bolusinjektion gegeben werden.
Hinweise zur Rekonstitution und Verdünnung des Arzneimittels vor der Anwendung, siehe Rubrik «Sonstige Hinweise», «Hinweise und besondere Vorsichtsmassnahmen für die Handhabung und Entsorgung».

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