Dosierung/AnwendungDosisanpassung
Die erstmalige Dosisanpassung sollte von einem Neuro-Urologen unter engmaschiger urodynamischer Kontrolle durchgeführt werden.
Es gibt keine festen Regeln für das Dosierungsschema, da abhängig vom jeweiligen Patienten grosse Unterschiede hinsichtlich des Blasendrucks und der für die Besserung der neurogenen Detrusorüberaktivität erforderlichen Dosen bestehen. Das Dosierungsschema (Dosen und Zeitplan) muss daher individuell und entsprechend den Notwendigkeiten der Patienten festgelegt werden.
Die einzelnen Dosen werden verabreicht, um urodynamische Parameter in erforderlichem Umfang zu steuern (maximaler Detrusordruck < 40 cm H2O) und eine vollständige Hemmung der neurogenen Detrusorüberaktivität zu erreichen.
Im Verlauf der Therapie mit intravesikal verabreichtem Oxybutynin müssen urodynamische Parameter in regelmässigen Abständen gemäss den Vorgaben des behandelnden Urologen kontrolliert werden.
Übliche Dosierung
Die Dosisempfehlungen werden anhand der Körpergewicht-Perzentile der verschiedenen Altersgruppen berechnet (Tabelle 1).
Tabelle 1: Dosisempfehlungen für alle Altersgruppen
Altersgruppe
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Alter [Jahre]
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Empfohlene tägliche Anfangsdosis [mg]
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Empfohlene Tagesdosis insgesamt [mg]
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Kinder
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6 - 12
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Individuell, siehe unten
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2 - 30
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Jugendliche
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12 - 18
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10
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10 - 40
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Erwachsene
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19 - 65
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10
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10 - 40
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Ältere Patienten
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ab 65
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10
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10 - 30
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Falls höhere Dosen als die Startdosis als notwendig erachtet werden, sollte die Dosis schrittweise erhöht werden, bis die neurogene Detrusorüberaktivität ausreichend unter Kontrolle und gleichzeitig eine engmaschige Überwachung von Wirksamkeit und Sicherheit möglich ist. Die erforderlichen täglichen Erhaltungsdosen können auf mehrere Applikationen verteilt werden (Tabelle 2 und 3). Ausgehend von einer Anzahl von sechs sauberen intermittierenden Katheterisierungen (Clean Intermittent Catheterisation; CIC) pro Tag wird das folgende Dosisschema empfohlen:
Tabelle 2: Empfohlenes Dosisschema (Kinder von 6 - 12 Jahren)
Tagesdosis [mg]
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Verabreichte Dosis pro Applikation [mg]
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CIC 1
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CIC 2
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CIC 3
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CIC 4
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CIC 5
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CIC 6
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2
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2
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-
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-
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-
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-
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-
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5
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5
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-
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-
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-
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-
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-
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10
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5
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-
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5
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-
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-
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-
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15
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5
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-
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5
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-
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5
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20
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10
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-
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10
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-
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-
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-
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30
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10
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-
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10
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-
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10
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-
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Tabelle 3: Empfohlenes Dosisschema für Anfangsdosen von 10 mg (Jugendliche ab 12 Jahren, Erwachsene und ältere Patienten)
Tagesdosis [mg]
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Verabreichte Dosis pro Applikation [mg]
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CIC 1
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CIC 2
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CIC 3
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CIC 4
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CIC 5
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CIC 6
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10
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5
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-
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5
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-
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-
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-
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20
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10
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-
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10
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-
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-
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-
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30
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10
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-
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10
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-
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10
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-
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40
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10
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10
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10
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-
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10
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-
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Kinder (von 6 - 12 Jahren)
Die Dosierung erfolgt individuell mit einer Anfangsdosis von 0,1 mg/kg intravesikal am Morgen. Die Dosis kann nach einer Woche der Behandlung angepasst werden. Es sollte die niedrigste wirksame Dosierung gewählt werden. Die Tagesdosis kann auf bis zu 30 mg täglich erhöht werden, um eine ausreichende Wirkung zu erzielen, vorausgesetzt, die Nebenwirkungen werden toleriert. Pro Einzeldosis sollten nicht mehr als 10 mg verabreicht werden.Die Sicherheit und Wirksamkeit von Oxybutyninhydrochlorid bei Kindern unter 6 Jahren ist noch nicht erwiesen.
Ältere Patienten (ab 65 Jahren)
Wie auch mit anderen anticholinergen Wirkstoffen ist bei gebrechlichen und älteren Patienten Vorsicht geboten, insbesondere falls Dosen über 30 mg pro Tag als notwendig erachtet werden.
Patienten mit Leber- und Nierenfunktionsstörungen
Vesoxx sollte bei Patienten mit eingeschränkter Leber- oder Nierenfunktionen mit Vorsicht angewendet werden. Die Anwendung von Vesoxx bei diesen Patienten sollte engmaschig überwacht werden; Dosisreduktionen könnten erforderlich sein.
Art der Anwendung
Intravesikale Anwendung.
Für eine sichere und wirksame Behandlung müssen die Patienten mit dem Verfahren der sauberen intermittierenden Katheterisierung (CIC) vertraut sein. Die Patienten und/oder Angehörigen bzw. Pflegepersonen müssen von spezialisierten medizinischen Fachkräften in die Durchführung der CIC und in die Verabreichung des Arzneimittels eingewiesen werden.
Nach Herstellung von aseptischen Umgebungsbedingungen wird ein steriler Blasenkatheter zum Einmalgebrauch in die Harnblase eingeführt. Die Blase muss vor der Instillation vollständig entleert werden.
Die skalierte Fertigspritze wird aus dem Blister entnommen und die Kappe von der Spritze entfernt.
Fertigspritze aus Cycloolefin-Copolymer mit Luer-Lock-Gewinde (in Kombination mit Luer-Lock-Adapter - nicht enthalten - zum Anschluss an Kathetersysteme)
Ein stufenförmiger konischer Luer-Lock-Adapter wird auf die Spitze der Spritze geschraubt. Mit Hilfe des stufenförmigen konischen Luer-Lock-Adapters wird die Spritze mit dem Katheter verbunden. Die erforderliche Menge an Oxybutynin-Lösung wird in die Harnblase instilliert, indem der Kolben der Spritze kontinuierlich heruntergedrückt wird.
Fertigspritze aus Polypropylen (zum direkten Anschluss an Standard-Kathetersysteme)
Der verjüngte Kegel der Spritze wird direkt an den Katheter angeschlossen. Die erforderliche Menge der Oxybutynin Lösung wird in die Harnblase instilliert, indem der Kolben der Spritze kontinuierlich heruntergedrückt wird.
Falls weniger als 10 ml (der Inhalt einer Spritze) benötigt werden, bleibt die nicht verwendete Lösung in der Spritze, die später zur Entsorgung in eine Apotheke gebracht wird.
Nach der Instillation wird der Katheter entfernt.
Die instillierte Lösung bleibt bis zur nächsten Katheterisierung in der Harnblase.
Nicht verwendetes Arzneimittel, der Blasenkatheter (und bei der Spritze mit Gewinde der Luer-Lock-Adapter) müssen entsorgt werden.
Die Behandlungsdauer ist abhängig von den Symptomen, der zu Grunde liegenden Erkrankung und/oder dem Behandlungsziel und wird vom behandelnden Arzt festgelegt.
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