Unerwünschte WirkungenIn klinischen Studien wurden über 2000 Patienten (mehr als 1600 Patientenjahre) mit Eptinezumab behandelt. Davon erhielten ungefähr 1500 Patienten 100 mg oder 300 mg. Über alle Dosierungen hinweg wurden 1872 Patienten mindestens 24 Wochen lang (zwei Dosen), 991 Patienten 48 Wochen lang (vier Dosen) und 101 Patienten bis zu zwei Jahre lang (acht Dosen) behandelt.
Die häufigsten Nebenwirkungen in den Placebo-kontrollierten Studien (PROMISE 1 und PROMISE 2) zur präventiven Behandlung der Migräne waren Nasopharyngitis und Überempfindlichkeit (siehe unten). Die meisten Überempfindlichkeitsreaktionen traten während der Infusion auf (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Nachfolgend werden die Nebenwirkungen entsprechend der MedDRA-Systemorganklassifikation aufgeführt. Die Häufigkeit wurde anhand folgender Konvention bewertet: sehr häufig (≥1/10), häufig (≥1/100, <1/10), gelegentlich (≥1/1000, <1/100), selten (≥1/10'000, <1/1000), sehr selten (<1/10'000).
Infektionen und parasitäre Erkrankungen
Häufig: Nasopharyngitis.
Erkrankungen des Immunsystems
Häufig: Überempfindlichkeitsreaktionen wie Angioödem, Urtikaria, Gesichtsrötung, Ausschlag und Juckreiz.
Gelegentlich: Anaphylaktische Reaktion.
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Häufig: Infusionsbedingte Reaktion.
Gelegentlich: Extravasation an der Infusionsstelle.
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Gelegentlich: Obstipation.
Beschreibung spezifischer unerwünschter Wirkungen und Zusatzinformationen
Überempfindlichkeitsreaktionen und infusionsbedingte Reaktionen
Von schweren Überempfindlichkeitsreaktionen, einschliesslich anaphylaktischer Reaktionen, wurde berichtet, welche sich innerhalb von Minuten nach der Infusion entwickeln können (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»). Die berichteten anaphylaktischen Reaktionen umfassten Symptome von Hypotonie und Atembeschwerden und führten zum Absetzen von Vyepti. Andere Überempfindlichkeitsreaktionen, einschließlich Angioödem, Urtikaria, Erröten, Hautausschlag und Juckreiz wurden bei ungefähr 4% der Patienten mit 300 mg und 3% der Patienten mit 100 mg in PROMISE 1 und PROMISE 2 berichtet.
Andere Symptome, die im Zusammenhang mit der Eptinezumab-Infusion berichtet wurden, sind respiratorische Symptome (verstopfte Nase, Rhinorrhö, Reizung des Rachens, Husten, Niesen, Dyspnoe) und Müdigkeit. Die meisten dieser Ereignisse waren nicht schwerwiegend und vorübergehender Natur.
Immunogenität
Wie bei allen therapeutischen Proteinen besteht ein Potenzial für Immunogenität. Der Nachweis einer Antikörperbildung hängt stark von der Sensitivität und Spezifität des Assays ab. Ausserdem kann die festgestellte Häufigkeit einer Positivität für Antikörper (einschliesslich neutralisierender Antikörper) in einem Assay durch verschiedene Faktoren beeinflusst werden, z.B. durch die Methodik des Assays, die Handhabung der Probe, den Zeitpunkt der Probenentnahme, die Begleitmedikation und die Grunderkrankung. Aus diesen Gründen kann ein Vergleich der Inzidenz von Antikörpern gegen Eptinezumab in den nachstehend beschriebenen Studien mit der Inzidenz von Antikörpern in anderen Studien bzw. gegen andere Produkte irreführend sein.
In den Placebo-kontrollierten pivotalen Studien PROMISE 1 (bis zu 56 Wochen) und PROMISE 2 (bis zu 32 Wochen) betrug die Inzidenz von Eptinezumab-Antikörpern bei Patienten, die alle 12 Wochen eine Dosis von 100 mg bzw. 300 mg erhielten, über beide Studien hinweg 18 % (105/579) bzw. 20 % (115/574). In beiden Studien erreichte die Inzidenz von Eptinezumab-Antikörpern ihr Maximum in Woche 24. Die Inzidenz von Antikörpern mit neutralisierendem Potenzial betrug für die 100-mg- bzw. die 300-mg-Behandlungsgruppen über beide Studien hinweg 8.3 % (48/579) bzw. 6.1 % (35/574).
In einer offenen Studie mit einer 84 Wochen Behandlungsdauer mit 300 mg Eptinezumab alle 12 Wochen, entwickelten sich bei 18% (23/128) der Patienten Anti-Eptinezumab-Antikörper mit einer Gesamtinzidenz von neutralisierenden Antikörpern von 7% (9/128).
Obwohl die Ergebnisse der Studien keine eindeutigen Hinweise auf einen Einfluss der Entwicklung von Anti-Eptinezumab-Antikörpern, einschliesslich neutralisierender Antikörper, auf die Sicherheits- und Wirksamkeitsprofile von Vyepti zeigten, sind die verfügbaren Daten zu begrenzt, um endgültige Schlussfolgerungen zu ziehen.
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.
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