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Fachinformation zu Jemperli:GlaxoSmithKline AG
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Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen

Derzeit liegen keine Daten zur Wirksamkeit oder Sicherheit von Jemperli bei Patientinnen vor, die zuvor mit einer Immuntherapie behandelt wurden.
In der Untergruppe von Patientinnen mit Erkrankung im Stadium III, aufgrund der kleinen Untergruppe und der geringen Datenreife zum Zeitpunkt der primären Analyse für das PFS (Interimanalyse 1) sowie zum Zeitpunkt der Interimanalyse 2 für das OS bestätigen die Informationen zur Wirksamkeit derzeit keinen Vorteil für das progressionsfreie oder das Gesamtüberleben in der RUBY Studie. (Genaue Einschlusskriterien für Patientinnen im Primärstadium III siehe «Klinische Wirksamkeit»).
Immunbedingte Nebenwirkungen
Unter der Behandlung mit Antikörpern wie Dostarlimab, die den PD-1/PD-L1-Signalweg hemmen (PD-1 = programmed cell death protein-1; PD-L1 = programmed death-ligand 1), können immunbedingte Nebenwirkungen auftreten, die schwer oder auch tödlich sein können. Diese treten üblicherweise während der Behandlung mit PD-1/PD-L1-blockierenden Antikörpern auf, doch können sich auch nach dem Ende der Behandlung Symptome entwickeln. Immunbedingte Nebenwirkungen können in jedem Organ oder Gewebe auftreten und mehr als ein Körpersystem gleichzeitig betreffen. Die in diesem Abschnitt aufgeführten wichtigen immunbedingten Nebenwirkungen umfassen nicht alle möglichen schweren und tödlichen immunbedingten Reaktionen.
Die frühzeitige Erkennung und Behandlung immunbedingter Nebenwirkungen ist von wesentlicher Bedeutung, um die sichere Anwendung PD-1/PD-L1-blockierender Antikörper zu gewährleisten. Es sollte daher eine Überwachung im Hinblick auf Symptome und Anzeichen immunbedingter Nebenwirkungen erfolgen. Hämatologische und klinische Laborparameter, darunter Leber-, Nieren- und Schilddrüsenfunktionswerte, sind zu Beginn und in regelmässigen Abständen während der Behandlung zu beurteilen. Bei Verdacht auf immunbedingte Nebenwirkungen sollte eine adäquate Beurteilung, einschliesslich eines fachärztlichen Konsils, gewährleistet sein.
Je nach Schweregrad der Nebenwirkung ist Jemperli vorübergehend oder dauerhaft abzusetzen, und es sollten Kortikosteroide (1 bis 2 mg/kg/Tag Prednison oder Äquivalent) oder eine andere geeignete Therapie verabreicht werden (siehe unten und unter «Dosierung/Anwendung» - «Dosisanpassungen»). Bei einer Verbesserung auf Grad ≤1 kann mit dem Ausschleichen der Kortikosteroide begonnen werden, das sich über 1 Monat oder länger erstrecken sollte. Auf Grundlage von eingeschränkten Daten aus klinischen Studien an Patientinnen, deren immunbedingte Nebenwirkungen durch Kortikosteroid-Einsatz nicht unter Kontrolle gebracht werden konnten, kann die Verabreichung anderer systemischer Immunsuppressiva in Erwägung gezogen werden. Bei Endokrinopathien ist eine Hormonersatztherapie indiziert.
Sofern unter «Dosierung/Anwendung; Tabelle 3» nicht anders angegeben, sollte Jemperli bei jeder wiederkehrenden immunbedingten Nebenwirkung vom Grad 3 und bei jeder immunbedingten Nebenwirkungstoxizität vom Grad 4 dauerhaft abgesetzt werden, mit Ausnahme von Endokrinopathien, die mittels Hormonersatztherapie eingestellt werden.
Immunbedingte Pneumonitis
Bei Patientinnen, die Dostarlimab erhielten, wurde über Pneumonitis berichtet (siehe «Unerwünschte Wirkungen»). Die Patientinnen sollten daher auf Anzeichen und Symptome von Pneumonitis überwacht werden. Ein Verdacht auf Pneumonitis ist mittels radiologischer Bildgebung zu bestätigen, andere Ursachen sind auszuschliessen. Die Patientinnen sind mit einer angepassten Dostarlimab-Therapie und Kortikosteroiden zu behandeln (siehe «Dosierung/Anwendung»).
Immunbedingte Kolitis
Jemperli kann eine immunbedingte Kolitis verursachen (siehe «Unerwünschte Wirkungen»). Die Patientinnen sind auf Anzeichen und Symptome einer Kolitis zu überwachen und mit einer modifizierten Dostarlimab-Therapie, Antidiarrhoika und Kortikosteroiden zu behandeln (siehe «Dosierung/Anwendung»).
Immunbedingte Hepatitis
Dostarlimab kann eine immunbedingte Hepatitis verursachen. Die Patientinnen müssen, sofern nach klinischen Kriterien indiziert, regelmässig auf Veränderungen der Leberfunktion überwacht werden und sind mit einer angepassten Dostarlimab-Therapie und Kortikosteroiden zu behandeln (siehe «Dosierung/Anwendung»).
Immunbedingte Endokrinopathien
Bei Patientinnen, die Dostarlimab erhielten, wurden immunbedingte Endokrinopathien (einschliesslich Hypothyreose, Hyperthyreose, Thyreoiditis, Hypophysitis, Diabetes mellitus Typ 1, Diabetische Ketoazidose und Nebenniereninsuffizienz) gemeldet (siehe «Unerwünschte Wirkungen»).
Hypothyreose und Hyperthyreose
Bei Patientinnen, die Jemperli erhielten, traten immunbedingte Hypothyreose und Hyperthyreose (einschliesslich Thyreoiditis) auf, und auf eine Hyperthyreose kann eine Hypothyreose folgen. Die Patientinnen sind vor und regelmässig während der Behandlung und, sofern nach klinischen Kriterien indiziert, auf Auffälligkeiten in den Schilddrüsenfunktionstests zu überwachen. Immunbedingte Hypothyreose und Hyperthyreose (einschliesslich Thyreoiditis) sollten gemäss den Empfehlungen unter «Dosierung/Anwendung» behandelt werden. Es sollte eine Hormonersatztherapie bei Hypothyreose oder eine medizinische Behandlung der Hyperthyreose eingeleitet werden, wenn dies klinisch angezeigt ist.
Nebenniereninsuffizienz
Bei Patientinnen, die Jemperli erhielten, trat eine immunbedingte Nebenniereninsuffizienz auf. Die Patientinnen sollten daher auf klinische Anzeichen und Symptome einer Nebenniereninsuffizienz überwacht werden. Bei symptomatischer Nebenniereninsuffizienz sind die Patientinnen gemäss den Empfehlungen unter «Dosierung/Anwendung» zu behandeln.
Immunbedingte Nephritis
Dostarlimab kann eine immunbedingte Nephritis verursachen (siehe «Unerwünschte Wirkungen»). Die Patientinnen sind auf Veränderungen der Nierenfunktion zu überwachen und mit einer angepassten Dostarlimab-Therapie und Kortikosteroiden zu behandeln (siehe «Dosierung/Anwendung»).
Immunbedingter Hautausschlag
Bei Patientinnen, die Dostarlimab erhielten, wurde ein immunbedingter Hautausschlag, einschliesslich Pemphigoid beobachtet (siehe «Unerwünschte Wirkungen»). Die Patientinnen sollten auf Anzeichen und Symptome eines Ausschlags überwacht werden. Exfoliative dermatologische Erkrankungen sollte wie empfohlen behandelt werden (siehe «Dosierung/Anwendung»). Fälle von Stevens-Johnson-Syndrom oder toxischer epidermaler Nekrolyse wurden bei Patientinnen beobachtet, die mit PD-1-Hemmern behandelt wurden.
Vorsicht ist geboten, wenn die Anwendung von Jemperli bei einer Patientin in Erwägung gezogen wird, die zuvor eine schwere oder lebensbedrohliche Hautunverträglichkeit unter einer vorherigen Behandlung mit anderen immunstimulierenden Krebsmitteln erfahren hat.
Hämophagozytische Lymphohistiozytose (HLH)
HLH ist bei Patienten unter Behandlung mit Jemperli in Kombination mit einem anderen Immun-Checkpoint-Inhibitor aufgetreten. HLH ist ein potentiell lebensbedrohliches Syndrom mit pathologischer Aktivierung der Immunabwehr. Falls die HLH nicht frühzeitig erkannt und behandelt wird, verläuft sie häufig letal. Die Erkrankung ist gekennzeichnet durch klinische Anzeichen und Symptome einer schweren systemischen Inflammation wie Fieber, Hautausschlag, Hepatosplenomegalie, Zytopenie (v.a. Anämie und Thrombozytopenie), Lymphadenopathie, neurologische Symptome, hohes Serum-Ferritin, Hypertriglyceridämie sowie Störungen der Leberfunktion und der Koagulation. Patienten, bei denen solche Anzeichen und Symptome auftreten, müssen unverzüglich untersucht und im Hinblick auf eine mögliche HLH-Diagnose beurteilt werden. Die Gabe von Jemperli sollte ausgesetzt werden, solange keine alternative Ätiologie etabliert werden kann.
Sonstige immunbedingte Nebenwirkungen
Aufgrund des Wirkungsmechanismus von Dostarlimab können weitere mögliche immunbedingte Nebenwirkungen auftreten, einschliesslich potenziell schwerwiegender Nebenwirkungen (z.B. Myositis, Myokarditis, Guillain-Barré-Syndrom, Sarkoidose). Zu den klinisch relevanten immunbedingten Nebenwirkungen, die bei weniger als 1% der Patientinnen, die in klinischen Studien mit Jemperli als Monotherapie behandelt wurden, dokumentiert sind, gehören Enzephalitis, autoimmunhämolytische Anämie, Uveitis und Iridozyklitis. Bei Patienten, die mit PD1/PD-L1-Inhibitoren behandelt wurden, wurden Fälle von transverser Myelitis, Zöliakie und exokriner Pankreasinsuffizienz beobachtet. Die Patientinnen sollten auf Anzeichen und Symptome immunbedingter Nebenwirkungen überwacht und wie unter «Dosierung/Anwendung» beschrieben behandelt werden.
Bei Patienten, die mit PD-1-Inhibitoren behandelt wurden, wurde nach der Markteinführung über Abstossungsreaktionen bei Transplantationen von festen Organen berichtet. Die Behandlung mit Dostarlimab kann das Risiko einer Abstossung bei Empfängern von soliden Organtransplantaten erhöhen. Bei diesen Patienten sollte der Nutzen der Behandlung mit Dostarlimab gegen das Risiko einer möglichen Organabstossung abgewogen werden. Bei Patientinnen, die vor oder nach der Behandlung mit einem PD-1/PD-L1-blockierenden Antikörper eine allogene hämatopoetische Stammzelltransplantation (HSZT) erhalten, können tödliche und andere schwerwiegende Komplikationen auftreten. Zu den transplantationsbedingten Komplikationen gehören die hyperakute Graft-versus-Host-Disease (GVHD), die akute GVHD, die chronische GVHD, die hepatische venöse Verschlusskrankheit nach einer Konditionierung mit reduzierter Intensität und das steroidbedürftige Fiebersyndrom (ohne identifizierte infektiöse Ursache). Diese Komplikationen können trotz Interventionstherapie zwischen PD-1/PD-L1-blockierendem Antikörper und allogener HSZT auftreten.
Die Patientinnen sind engmaschig auf Zeichen transplantationsbedingter Komplikationen zu überwachen um gegebenenfalls umgehend einzuschreiten. Der Nutzen einer Behandlung mit einem PD-1/PD-L1-blockierenden Antikörper vor oder nach einer allogenen HSZT ist gegen die Risiken abzuwägen.
Patienten mit vorbestehender Autoimmunerkrankung
Bei Patienten mit vorbestehender Autoimmunerkrankung (AIE) deuten Daten aus Beobachtungsstudien auf ein erhöhtes Risiko für immunvermittelte unerwünschte Wirkungen nach Therapie mit einem Immun-Checkpoint-Inhibitor im Vergleich zu Patienten ohne vorbestehende AIE hin. Darüber hinaus traten häufig Schübe der zugrundeliegenden AIE auf, die aber überwiegend leicht und gut behandelbar waren
Infusionsbedingte Reaktionen
Jemperli kann infusionsbedingte Reaktionen hervorrufen, die schwerwiegend sein können (siehe «Unerwünschte Wirkungen»). Bei schwerwiegenden (Grad 3) oder lebensbedrohlichen (Grad 4) infusionsbedingten Reaktionen ist die Infusion zu stoppen und Jemperli dauerhaft abzusetzen (siehe «Dosierung/Anwendung»).
Natrium
Dieses Arzneimittel enthält 22,78 mg Natrium pro Durchstechflasche, entsprechend 1,14% der von der WHO für einen Erwachsenen empfohlenen maximalen täglichen Natriumaufnahme mit der Nahrung von 2 g.

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