Warnhinweise und VorsichtsmassnahmenBradyarrhythmie und atrioventrikuläre Überleitungsstörungen
Einleitung der Behandlung mit Ponvory
Bevor eine Behandlung mit Ponvory eingeleitet wird, sollte bei allen Patienten mithilfe eines Elektrokardiogramms (EKG) ermittelt werden, ob vorbestehende Überleitungsstörungen festzustellen sind. Bei Patienten mit bestimmten vorbestehenden Erkrankungen wird eine Überwachung bei Gabe der ersten Dosis empfohlen (siehe unten).
Da die Einleitung einer Behandlung mit Ponvory zu einer vorübergehenden Verringerung der Herzfrequenz und zu atrioventrikulären (AV) Überleitungsstörungen führt (siehe «Unerwünschte Wirkungen und Klinische Wirksamkeit»), muss die Dosierung einem Titrationsplan entsprechend stufenweise erhöht werden, bis die Erhaltungsdosierung von Ponvory (20 mg) erreicht ist (siehe «Dosierung/Anwendung»).
Nach der ersten Dosis von Ponvory beginnt die Verringerung der Herzfrequenz normalerweise innerhalb einer Stunde und erreicht innerhalb von 2-4 Stunden ihren Nadir. In der Regel steigt die Herzfrequenz dann 4-5 Stunden nach der Verabreichung wieder bis auf den Anfangswert an. Die mittlere Verringerung der Herzfrequenz an Tag 1 der Dosierung betrug 6 Schlägen pro Minute (bpm). Im Rahmen der Dosistitration nach Tag 1 ist die Verringerung der Herzfrequenz weniger ausgeprägt.
Wenn Ponvory bei Patienten eingeleitet wird, die eine Behandlung mit einem Betablocker erhalten, ist aufgrund der additiven Wirkungen bezüglich der Senkung der Herzfrequenz Vorsicht geboten. Vor der Einleitung der Anwendung von Ponvory ist eventuell eine vorübergehende Unterbrechung der Betablocker-Gabe erforderlich (siehe unten und «Interaktionen»).
Bei Patienten, die eine stabile Dosis eines Betablockers erhalten, sollte vor der Einleitung der Behandlung mit Ponvory die Ruheherzfrequenz berücksichtigt werden. Wenn die Ruheherzfrequenz unter Langzeitbehandlung mit Betablockern über 55 bpm liegt, kann mit der Gabe von Ponvory begonnen werden. Bei einer Ruheherzfrequenz kleiner oder gleich 55 bpm sollte die Behandlung mit Betablockern unterbrochen werden, bis die Baseline-Herzfrequenz bei über 55 bpm liegt. Dann kann die Behandlung mit Ponvory eingeleitet werden. Nachdem Ponvory auf die angestrebte Erhaltungsdosis hochtitriert worden ist, kann auch die Behandlung mit dem Betablocker wieder fortgesetzt werden (siehe «Interkationen»). Bei Patienten, die Ponvory in stabiler Dosierung erhalten, kann eine Behandlung mit einem Betablocker eingeleitet werden.
Überwachung der ersten Dosisgabe bei Patienten mit bestimmten vorbestehenden Herzerkrankungen
Die Einleitung einer Behandlung mit Ponvory führt zu einer Verringerung der Herzfrequenz (HF). Daher sollten Patienten mit Sinusbradykardie [HF unter 55 bpm], einem AV-Block ersten oder zweiten Grades [Wenckebach-Block] oder solche mit Myokardinfarkt oder Herzinsuffizienz, welche mehr als 6 Monate vor Beginn der Behandlung aufgetreten ist und die sich in einem stabilen Zustand befinden, nach der Gabe der ersten Dosis 4 Stunden unter Beobachtung bleiben (siehe «Pharmakodynamik»).
4-stündige Überwachung bei Gabe der ersten Dosis
Die Gabe der ersten Dosis von Ponvory sollte in einem Setting stattfinden, in dem Ressourcen zur angemessenen Behandlung einer symptomatischen Bradykardie bereitstehen. Die Patienten sind nach der ersten Dosis 4 Stunden lang auf Anzeichen und Symptome einer Bradykardie zu kontrollieren, wobei Puls und Blutdruck mindestens einmal stündlich zu messen sind. Am Ende des 4-stündigen Beobachtungszeitraums ist bei diesen Patienten ein EKG aufzuzeichnen.
Zusätzliche Überwachung nach der 4-stündigen Überwachung
Wenn nach 4 Stunden eine der folgenden Anomalien vorliegt (auch wenn keine Symptome festzustellen sind), ist der Patient weiter unter Beobachtung zu halten, bis die Anomalie reversibel ist:
·Die Herzfrequenz liegt 4 Stunden nach der Dosisgabe bei unter 45 bpm.
·Die Herzfrequenz liegt 4 Stunden nach der Dosisgabe auf dem niedrigsten Wert seit Einnahme der Dosis, was darauf hindeutet, dass möglicherweise keine maximale pharmakodynamische Wirkung auf das Herz erzielt wurde.
·Das 4 Stunden nach der Dosisgabe erstellte EKG zeigt einen neu aufgetretenen AV-Block zweiten Grades oder höher.
Bei Auftreten einer symptomatischen Bradykardie, einer Bradyarrhythmie oder von überleitungsbedingten Symptomen nach der Einnahme der Dosis, oder wenn das EKG 4 Stunden nach der Einnahme der Dosis einen neu aufgetretenen AV-Block zweiten Grades oder höher oder einen QTc-Wert grösser oder gleich 500 ms zeigt, ist eine angemessene Behandlung einzuleiten. Ausserdem sollte eine kontinuierliche EKG-Überwachung erfolgen und solange fortgesetzt werden, bis die Symptome abgeklungen sind, wenn keine medikamentöse Behandlung erforderlich ist. Wenn eine medikamentöse Behandlung erforderlich ist, ist die Überwachung über Nacht fortzusetzen und den Patienten nach der zweiten Dosis erneut 4 Stunden unter Beobachtung zu halten.
Bevor eine Ponvory-Behandlung bei den folgenden Patienten eingeleitet wird, sollte zur allgemeinen Nutzen-Risiko-Abwägung und Festlegung der am besten geeigneten Überwachungsstrategie ein Kardiologe bzw. eine Kardiologin hinzugezogen werden:
·Patienten mit signifikanter QT-Intervall-Verlängerung (QTc über 500 ms) oder Patienten, die bereits mit QT-verlängernden Arzneimitteln mit bekanntem arrhythmogenem Potenzial behandelt werden (Torsade-de-Pointes-Risiko).
·Patienten mit Vorhofflattern oder -flimmern oder Herzrhythmusstörungen, die mit einem Antiarrhythmikum der Klasse Ia (etwa Chinidin, Procainamid) oder der Klasse III (etwa Amiodaron, Sotalol) behandelt werden (siehe «Interaktionen»).
·Patienten mit instabiler ischämischer Herzkrankheit, dekompensierter Herzinsuffizienz, die mehr als 6 Monate vor Einleitung der Behandlung aufgetreten ist, anamnestisch bekanntem Herzstillstand, zerebrovaskulärer Erkrankung (TIA, Schlaganfall mehr als 6 Monate vor Einleitung der Behandlung) oder unkontrolliertem Bluthochdruck; da diese Patienten eine signifikante Bradykardie möglicherweise schlecht vertragen, wird die Behandlung nicht empfohlen.
·Patienten mit anamnestisch bekanntem AV-Block zweiten Grades Typ Mobitz II oder höher, Sick-Sinus-Syndrom oder sinuatrialem Block (siehe «Kontraindikationen»).
·Patienten mit anamnestisch bekannten rezidivierenden Synkopen oder symptomatischer Bradykardie.
·Patienten, die gleichzeitig mit Arzneimitteln behandelt werden, welche die Herzfrequenz verlangsamen (z.B. mit Betablockern, nicht zu den Dihydropyridinen zählenden Kalziumkanalblockern [Diltiazem oder Verapamil] oder anderen Arzneimitteln, welche die Herzfrequenz verlangsamen können [etwa Digoxin]) (siehe oben und «Interaktionen»); in diesen Fällen sollte erwogen werden, ob auf Arzneimittel umgestellt werden sollte, welche die Herzfrequenz nicht verlangsamen. Die gleichzeitige Anwendung dieser Arzneimittel während der Einleitung der Ponvory-Behandlung ist möglicherweise mit starker Bradykardie und einem Herzblock assoziiert.
Infektionen
Infektionsrisiko
Ponvory bewirkt aufgrund einer reversiblen Sequestrierung von Lymphozyten in lymphoiden Geweben eine dosisabhängige Verringerung der peripheren Lymphozytenzahl auf 30 bis 40 % der Anfangswerte. Daher kann Ponvory das Infektionsrisiko erhöhen (siehe «Unerwünschte Wirkungen»). Im Rahmen des Entwicklungsprogramms wurden keine Fälle von tödlichen Infektionen bei mit Ponvory behandelten Patienten gemeldet. In Verbindung mit anderen Sphingosin-1-Phosphat (S1P)-Rezeptor-Modulatoren sind jedoch lebensbedrohliche Infektionen, in seltenen Fällen auch mit tödlichem Verlauf, bekannt.
Vor der Einleitung einer Behandlung mit Ponvory sollten die Befunde für ein kürzlich (d.h. innerhalb der vorgängigen 6 Monate oder nach Absetzen der vorgängigen Therapie) erstelltes grosses Blutbild mit Differentialblutbild (inklusive Anzahl Lymphozyten) überprüft werden.
Bei Patienten mit schwerer aktiver Infektion sollte die Einleitung der Behandlung mit Ponvory verschoben werden, bis die Infektion abgeklungen ist.
Im Entwicklungsprogramm wurde bei pharmakodynamischen Effekten, wie z.B. einer Verringerung der peripheren Lymphozytenzahl, innerhalb von 1 Woche nach dem Absetzen von Ponvory eine Normalisierung festgestellt. In der Phase-III-Studie OPTIMUM hatten sich die peripheren Lymphozytenzahlen innerhalb von 2 Wochen nach dem Absetzen von Ponvory, dem ersten ausgewerteten Zeitpunkt, wieder normalisiert. Nach dem Absetzen von Ponvory sollte 1-2 Wochen lang auf das Auftreten von Anzeichen und Symptomen einer Infektion geachtet werden (siehe unten und «Unerwünschte Wirkungen»).
Bei Patienten mit Symptomen einer Infektion während der Therapie sollten wirksame diagnostische und therapeutische Strategien angewendet werden. Bei Auftreten einer schwerwiegenden Infektion ist eine Unterbrechung der Behandlung mit Ponvory zu erwägen.
Herpesvirus-Infektionen
Im Entwicklungsprogramm für Ponvory wurde über Fälle von Herpesvirus-Infektionen berichtet (siehe «Unerwünschte Wirkungen»).
Patienten ohne Varicella (Windpocken) in einer von einer medizinischen Fachperson erhobenen Anamnese oder ohne Dokumentation einer vollständiger Grundimmunisierung gegen Varicella Zoster Virus (VZV) sollten vor Beginn der Behandlung mit Ponvory auf Antikörper gegen VZV getestet werden. Bei Antikörper-negativen Patienten wird vor der Einleitung einer Behandlung mit Ponvory eine vollständige Grundimmunisierung mit einem Varicella-Impfstoff empfohlen. Die Behandlung mit Ponvory sollte um 4 Wochen nach der Impfung verschoben werden, damit die Impfung ihre volle Wirksamkeit entfalten kann. (siehe «Impfungen» nachstehend).
Kryptokokkose
Im Zusammenhang mit anderen S1P-Rezeptor-Modulatoren sind Fälle einer tödlichen Kryptokokken-Meningitis (KM) und einer disseminierten Kryptokokkose berichtet worden. Im Entwicklungsprogramm wurden bei Patienten unter Behandlung mit Ponvory keine Fälle von KM berichtet. Ärzte sollten auf klinische Symptome oder Anzeichen von KM achten. Bei Patienten mit Symptomen oder Anzeichen einer Kryptokokkose sollte unverzüglich eine diagnostische Abklärung stattfinden und eine Behandlung durchgeführt werden. Die Behandlung mit Ponvory sollte ausgesetzt werden, bis eine Kryptokokkose ausgeschlossen worden ist. Im Falle der Diagnose einer KM ist eine geeignete Behandlung einzuleiten.
Progressive multifokale Leukenzephalopathie
Eine progressive multifokale Leukenzephalopathie (PML) ist eine opportunistische Virusinfektion des Gehirns, die durch das JC-Virus (JCV) verursacht wird. Sie tritt typischerweise nur bei Patienten mit geschwächtem Immunsystem auf und führt in der Regel zum Tod oder zu schwerer Behinderung. Die typischen Symptome im Zusammenhang mit PML sind vielfältig, entwickeln sich über Tage bis Wochen und umfassen eine fortschreitende Schwäche auf einer Körperseite oder motorische Störungen in den Gliedmassen, Sehstörungen sowie Veränderungen des Denkens, des Gedächtnisses und der Orientierung, die zu Verwirrtheit und Persönlichkeitsveränderungen führen.
Im Entwicklungsprogramm wurden bei Patienten unter Behandlung mit Ponvory keine Fälle von PML oder PML-IRIS (PML mit Immunrekonstitutionssyndrom, engl.: Immune Reconstitution Inflammatory Syndrome) berichtet. Es liegen jedoch Meldungen über das Auftreten von PML oder PML-IRIS bei Patienten vor, die mit S1P-Rezeptor-Modulatoren und anderen Multiple Sklerose (MS)-Therapien behandelt wurden. PML oder PML-IRIS wurden ausserdem mit bestimmten Risikofaktoren in Verbindung gebracht (wie z.B. Patienten mit Schwächung des Immunsystems, Polytherapie mit Immunsuppressiva).
Ärzte sollten auf klinische Symptome oder Magnetresonanztomographie (MRT)-Befunde achten, die auf PML hindeuten könnten. Im MRT sind unter Umständen bereits vor dem Auftreten klinischer Anzeichen oder Symptome Auffälligkeiten erkennbar. Bei Verdacht auf PML ist die Behandlung mit Ponvory auszusetzen, bis PML ausgeschlossen worden ist. Bei Bestätigung einer PML ist die Behandlung mit Ponvory dauerhaft abzubrechen.
Fälle eines Immunrekonstitutionssyndroms (IRIS) wurden bei Patienten berichtet, die mit S1P-Rezeptor-Modulatoren behandelt wurden und die die Therapie aufgrund einer PML absetzten. IRIS äussert sich in einer möglicherweise schnell eintretenden klinischen Verschlechterung des Zustands des Patienten. Es kann u.a. zu schweren neurologischen Komplikationen oder zum Tod führen und geht häufig mit charakteristischen Veränderungen im MRT einher. Bei Patienten mit PML tritt IRIS meist wenige Monate nach Absetzen des S1P-Rezeptor-Modulators auf. Patienten sollten daher über einen längeren Zeitraum nach Absetzen des S1P-Rezeptor-Modulators auf die Entwicklung eines IRIS hin überwacht und ggf. behandelt werden.
Vorgängige und gleichzeitige Behandlung mit antineoplastischen, immunmodulierenden oder immunsupprimierenden Therapien
Wenn Patienten mit antineoplastischen, immunsupprimierenden oder immunmodulierenden Arzneimitteln (Kortikosteroide eingeschlossen) behandelt werden oder solche Arzneimittel in der Vergangenheit angewendet haben, sollte vor der Einleitung der Behandlung mit Ponvory berücksichtigt werden, dass unbeabsichtigte, additive, immunsupprimierende Wirkungen auftreten können (siehe «Interaktionen»).
Bei der Umstellung von Arzneimitteln mit verlängerter Wirkung auf das Immunsystem müssen bei der Einleitung von Ponvory die Halbwertszeit und die Wirkungsweise dieser Arzneimittel berücksichtigt werden, um unbeabsichtigte additive Wirkungen auf das Immunsystem zu vermeiden und gleichzeitig das Risiko eines erneuten Krankheitsschubs zu minimieren.
Aus pharmakokinetischen/pharmakodynamischen Modellen geht hervor, dass die Lymphozytenzahl bei > 90 % der gesunden Probanden innerhalb von 1 Woche nach Absetzen der Therapie wieder im Normalbereich lag (siehe «Eigenschaften/Wirkungen»). Im Entwicklungsprogramm wurde bei pharmakodynamischen Effekten, wie z.B. einer Verringerung der peripheren Lymphozytenzahl, innerhalb von 1 Woche nach der letzten Dosis eine Normalisierung festgestellt.
Die Anwendung von Immunsuppressiva kann zu einer additiven Wirkung auf das Immunsystem führen. Daher ist bis zu 1 Woche nach der letzten Dosis von Ponvory Vorsicht geboten (siehe «Interaktionen»).
Impfungen
Zur Wirksamkeit und Sicherheit von Impfungen bei Patienten, die mit Ponvory behandelt werden, liegen keine klinischen Daten vor.
Impfungen können weniger wirksam sein, wenn sie während der Behandlung mit Ponvory verabreicht werden. Die Anwendung attenuierter Lebendimpfstoffe ist während der Behandlung mit Ponvory zu vermeiden. Falls die Immunisierung mit einem attenuierten Lebendimpfstoff nötig ist, sollte die Behandlung mit Ponvory 1 Woche vor der geplanten Impfung unterbrochen und erst 4 Wochen nach der Impfung wiederaufgenommen werden (siehe «Interaktionen»).
Makulaödem
Ponvory erhöht das Risiko für ein Makulaödem (siehe «Unerwünschte Wirkungen»). Bei allen Patienten wird vor Beginn der Behandlung sowie immer dann, wenn ein Patient während der Behandlung mit Ponvory über eine Visusveränderung berichtet, eine ophthalmologische Untersuchung des Augenhintergrunds, einschliesslich der Makula, empfohlen.
In der klinischen Prüfung mit allen Ponesimod-Dosen betrug die Häufigkeit des Auftretens eines Makulaödems 0,7 %. Die meisten Fälle traten innerhalb der ersten 6 Monate der Therapie auf.
Die Fortsetzung der Therapie mit Ponvory bei Patienten mit Makulaödem wurde nicht untersucht. Bei der Entscheidung, ob Ponvory abgesetzt werden soll, sollten die potenziellen Vorteile und Risiken für den jeweiligen Patienten berücksichtigt werden.
Makulaödem bei Patienten mit Uveitis oder Diabetes mellitus in der Vorgeschichte
Bei Patienten mit Uveitis in der Vorgeschichte und bei Patienten mit Diabetes mellitus besteht während einer Therapie mit S1P-Rezeptor-Modulatoren ein erhöhtes Risiko für ein Makulaödem. Daher sollten bei diesen Patienten während der Behandlung mit Ponvory regelmässige Nachuntersuchungen des Augenhintergrunds, einschliesslich der Makula, stattfinden.
Respiratorische Auswirkungen
Bei mit Ponvory behandelten Patienten wurden dosisabhängige Verringerungen der Einsekundenkapazität (FEV1) und Verringerungen der Kohlenmonoxid-Diffusionskapazität (DLCO) festgestellt, die meist in den ersten Monaten nach Einleitung der Behandlung auftraten (siehe «Unerwünschte Wirkungen»). In der klinischen Studie war die Beeinträchtigung der Atemfunktion nicht in jedem Fall vollständig reversibel. Die respiratorischen Symptome, die mit der Ponvory-Behandlung einhergehen können, sind durch Verabreichung eines schnell wirksamen Beta-2-Sympathomimetikums reversibel.
Ponvory sollte bei Patienten mit schwerer respiratorischer Erkrankung, Lungenfibrose und chronisch obstruktiver Lungenerkrankung mit Vorsicht angewendet werden. Bei entsprechender klinischer Indikation sollte während der Therapie mit Ponvory eine spirometrische Beurteilung der respiratorischen Funktion durchgeführt werden.
Leberschädigung
Bei Patienten unter Behandlung mit Ponvory können Erhöhungen der Transaminasen auftreten (siehe «Unerwünschte Wirkungen»). Vor der Einleitung einer Therapie mit Ponvory sollten zuletzt (d.h. innerhalb der letzten 6 Monate) gemessene Transaminase- und Bilirubinspiegel überprüft werden.
Patienten, bei denen Symptome auftreten, die auf eine Leberfunktionsstörung hinweisen, zum Beispiel nicht erklärbare Übelkeit, Erbrechen, Abdominalschmerzen, Müdigkeit, Anorexie, Hautausschlag mit Eosinophilie oder Ikterus und/oder dunkler Urin während der Behandlung, sollten hinsichtlich einer Hepatotoxizität überwacht werden. Wenn eine erhebliche Leberschädigung bestätigt wird, sollte Ponvory abgesetzt werden.
Es liegen keine Belegdaten dafür vor, dass bei Patienten mit vorbestehender Lebererkrankung bei der Einnahme von Ponvory ein erhöhtes Risiko für einen Anstieg der Leberfunktionswerte besteht. Dennoch ist bei der Anwendung von Ponvory bei Patienten mit erheblicher Lebererkrankung in der Vorgeschichte Vorsicht geboten (siehe «Kontraindikationen»).
Erhöhter Blutdruck
Bei Patienten, die mit Ponvory behandelt werden, wurde ein leichter, reversibler Anstieg des Blutdrucks beobachtet (durchschnittliche Veränderung unter 3,0 mmHg) (siehe «Unerwünschte Wirkungen»). Der Blutdruck sollte während der Behandlung mit Ponvory überwacht und angemessen behandelt werden.
Maligne Erkrankungen
Da ein potenzielles Risiko für Hautmalignome besteht (siehe «Unerwünschte Wirkungen»), sollen mit Ponesimod behandelte Patienten vor einer ungeschützten Exposition gegenüber Sonnenlicht gewarnt werden. Bei diesen Patienten darf keine gleichzeitige Phototherapie mit UV-B-Strahlung oder eine PUVA (Psoralen Plus UV-A)-Photochemotherapie durchgeführt werden.
Risiko für das ungeborene Kind
Tierexperimentelle Untersuchungen lassen den Schluss zu, dass Ponvory für das ungeborene Kind schädlich sein kann. Aufgrund des Risikos für das ungeborene Kind ist Ponvory während der Schwangerschaft und bei Frauen im gebärfähigen Alter, die keine zuverlässige Empfängnisverhütung anwenden, kontraindiziert (siehe «Kontraindikationen» und «Schwangerschaft, Stillzeit»). Da es ungefähr 1 Woche dauert, bis Ponvory aus dem Körper eliminiert ist, sollten Frauen im gebärfähigen Alter während der Behandlung mit Ponvory und 1 Woche lang nach Beendigung der Behandlung zur Vermeidung einer Schwangerschaft eine zuverlässige Empfängnisverhütung anwenden.
Posteriores reversibles Enzephalopathiesyndrom
Bei Patienten unter Behandlung mit einem S1P-Rezeptor-Modulator sind seltene Fälle von posteriorem reversiblem Enzephalopathiesyndrom (PRES) bekannt. Aus dem Entwicklungsprogramm liegen keine Berichte über solche Fälle unter Behandlung mit Ponvory vor. Falls ein mit Ponvory behandelter Patient jedoch unerwartete neurologische oder psychiatrische Symptome/Anzeichen (z.B. kognitive Defizite, Verhaltensänderungen, kortikale Sehstörungen oder andere allfällige neurologische kortikale Symptome/Anzeichen) oder jegliche Symptome/Anzeichen für einen Anstieg des Hirndrucks entwickelt oder eine beschleunigte neurologische Verschlechterung festgestellt wird, sollte umgehend eine vollständige körperliche und neurologische Untersuchung eingeplant und eine MRT in Betracht gezogen werden. Die Symptome eines PRES sind normalerweise reversibel, können jedoch zu einem ischämischen Schlaganfall oder einer Gehirnblutung führen. Verzögerungen bei der Diagnose und der Behandlung können dauerhafte neurologische Folgen nach sich ziehen. Bei Verdacht auf PRES sollte Ponvory abgesetzt werden.
Schwere Exazerbation der Krankheit nach Absetzen von Ponvory
Fälle einer schweren Exazerbation der Krankheit, einschliesslich eines Rebound-Effekts, wurden nach dem Absetzen eines S1P-Rezeptor-Modulators selten berichtet. Nach Beendigung der Behandlung mit Ponvory ist die Möglichkeit einer schweren Exazerbation der Krankheit zu berücksichtigen. Die Patienten sollten nach Absetzen von Ponvory hinsichtlich einer erheblichen Verstärkung der Behinderung beobachtet werden, und bei Bedarf sollte eine geeignete Behandlung eingeleitet werden.
Überwachen Sie PML-Patienten nach dem Absetzen von Ponvory auf das Auftreten eines entzündlichen Immunrekonstitutionssyndroms (PML-IRIS) (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Die Tabletten enthalten Laktose. Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, völligem Lactase-Mangel oder einer Glucose-Galactose-Malabsorption sollten dieses Arzneimittel nicht anwenden.
Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Filmtablette, d.h. es ist nahezu «natriumfrei».
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