Warnhinweise und VorsichtsmassnahmenVerlängerung des QTc-Intervalls
Bei Patienten, die mit EXKIVITY behandelt wurden, sind Verlängerungen des herzfrequenzkorrigierten QT-(QTc-)Intervalls, einschliesslich ventrikulärer Arrhythmien wie Torsades de pointes, die tödlich verlaufen können, aufgetreten (siehe «Unerwünschte Wirkungen» und «Eigenschaften/Wirkungen»).
Patienten mit einem QTc-Ausgangswert von > 470 ms wurden nicht in klinische Studien zu EXKIVITY aufgenommen.
Zu Beginn sind die QTc- und Elektrolytwerte zu bestimmen und Abweichungen der Natrium-, Kalium-, Kalzium- und Magnesiumwerte vor Einleitung der Behandlung mit EXKIVITY zu korrigieren. Während der Behandlung sind die QTc- und Elektrolytwerte regelmässig zu überwachen. Bei Patienten mit Risikofaktoren für eine QTc-Verlängerung, wie etwa Patienten mit kongenitalem Long-QTc-Syndrom, Herzinsuffizienz oder Elektrolytanomalien, ist eine häufigere Überwachung durchzuführen. Die gleichzeitige Anwendung von Arzneimitteln, die bekanntermassen das QTc-Intervall verlängern, ist zu vermeiden. Die gleichzeitige Anwendung starker oder moderater CYP3A-Inhibitoren mit EXKIVITY ist zu vermeiden, da das QTc-Intervall weiter verlängert werden kann (siehe «Interaktionen»). Bei Patienten, die eine Verlängerung des QTc-Intervalls mit Anzeichen oder Symptomen einer lebensbedrohlichen Arrhythmie entwickeln, ist EXKIVITY permanent abzusetzen (siehe «Dosierung/Anwendung»).
Interstitielle Lungenerkrankung/ Pneumonitis
Bei mit EXKIVITY behandelten Patienten traten Fälle von schwerer, lebensbedrohlicher und tödlich verlaufender interstitieller Lungenerkrankung (ILD)/Pneumonitis auf (siehe «Unerwünschte Wirkungen»).
Bei akutem Einsetzen von neu auftretenden oder progressiven, unerklärlichen pulmonalen Symptomen wie Dyspnoe, Husten und Fieber ist die Behandlung mit EXKIVITY bis zur diagnostischen Bewertung und Bestätigung auszusetzen. Bei Bestätigung einer ILD/Pneumonitis ist EXKIVITY permanent abzusetzen (siehe «Dosierung/Anwendung»).
Herzinsuffizienz
Bei mit EXKIVITY behandelten Patienten traten Fälle von schwerer, lebensbedrohlicher und tödlich verlaufender Herzinsuffizienz (einschliesslich kongestive Herzinsuffizienz, verringerte Auswurffraktion und Kardiomyopathie) auf (siehe «Unerwünschte Wirkungen»).
Eine Überwachung der kardialen Funktionen, einschliesslich Bewertung der linksventrikulären Ejektionsfraktion, ist zu Behandlungsbeginn und während der Behandlung durchzuführen. Patienten, die Anzeichen und Symptome einer Herzinsuffizienz entwickeln, sollten wie klinisch angezeigt behandelt werden. Die Behandlung der Herzinsuffizienz kann ein permanentes Absetzen von EXKIVITY erfordern (siehe «Dosierung/Anwendung»).
Diarrhoe
In klinischen Studien trat bei den meisten Patienten eine leichte bis mittelschwere Diarrhoe auf (siehe «Unerwünschte Wirkungen»). Die mediane Zeit bis zum ersten Einsetzen der Diarrhoe lag bei 5 Tagen, jedoch konnte die Diarrhoe bereits 24 Stunden nach Anwendung von EXKIVITY auftreten. Die Diarrhoe ist normalerweise vorübergehender Natur und klang nach einer medianen Dauer von 3 Tagen wieder ab. Eine länger anhaltende Diarrhoe kann zu Dehydrierung oder Elektrolytungleichgewicht mit oder ohne Nierenfunktionsstörung führen. Die Diarrhoe kann schwer oder lebensbedrohlich sein.
Ein frühes und adhärentes Diarrhoe-Management, wie die Verschreibung von Antidiarrhoika (z. B. Loperamid), spezielle Ernährung, adäquate Flüssigkeitsaufnahme (etwa 2 L klare Flüssigkeit pro Tag), sowie die Aufklärung der Patienten werden empfohlen. Die Patienten sind anzuweisen, Antidiarrhoika (z. B. Loperamid) stets vorrätig zu haben. Die Behandlung mit Antidiarrhoika ist beim ersten Auftreten von ungeformtem oder weichem Stuhl oder bei häufiger als normal auftretendem Stuhlgang einzuleiten. In klinischen Studien mit EXKIVITY, in denen Loperamid als Antidiarrhoikum eingesetzt wurde, betrug das Behandlungsschema mit Loperamid beim ersten Auftreten von Diarrhoe 4 mg und danach 2 mg alle 2 Stunden, bis der Patient mindestens 12 Stunden lang durchfallfrei war. Die Tagesdosis von Loperamid war nie höher als 16 mg. Wird Loperamid zur Behandlung von Diarrhoe angewendet, ist für weitere Informationen die Produktinformation von Loperamid heranzuziehen.
Falls sich die Diarrhoe nicht bessert oder weitere Anzeichen oder Symptome berichtet werden, werden Interventionen gemäss der üblichen medizinischen Praxis, darunter die Anwendung anderer Antidiarrhoika, empfohlen. Bei Bedarf kann eine Prophylaxe mit Antidiarrhoika in Erwägung gezogen werden. Die Elektrolytwerte sind zu überwachen und Patienten anzuweisen, bei Bedarf die Aufnahme von Flüssigkeit und Elektrolyten zu erhöhen. Eine Dosisanpassung ist nicht erforderlich, es sei denn, der Patient verträgt EXKIVITY nicht, die Symptome treten erneut auf oder die Diarrhoe klingt trotz medizinischer Intervention nicht ab. Bei Auftreten einer schweren Diarrhoe ist die Behandlung mit EXKIVITY zu unterbrechen, und die nachfolgenden Dosen sind zu reduzieren (siehe «Dosierung/Anwendung»).
Embryo-fetale Toxizität
EXKIVITY kann den Embryo oder Fetus schädigen, wenn es schwangeren Frauen verabreicht wird. Schwangere Frauen müssen über das potenzielle Risiko für den Fetus aufgeklärt werden. Frauen im gebärfähigen Alter sind anzuweisen, eine wirksame nichthormonelle Verhütungsmethode während der Behandlung mit EXKIVITY (siehe «Interaktionen») und bis 1 Monat nach der letzten Dosis anzuwenden. Männer mit Partnerinnen im gebärfähigen Alter sind anzuweisen, eine wirksame Verhütungsmethode während der Behandlung mit EXKIVITY und bis 1 Woche nach der letzten Dosis von EXKIVITY anzuwenden (siehe «Schwangerschaft, Stillzeit» und «Präklinische Daten»).
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