InteraktionenPitavastatin wird aktiv durch mehrere hepatische Transporter (auch durch organic anion transporting polypeptide, OATP) in humane Hepatozyten transportiert, dieser Umstand kann zu manchen der folgenden Interaktionen beitragen:
Ciclosporin: Die gleichzeitige Anwendung einer Ciclosporin-Einzeldosis mit Pitavastatin im steady-state führte zu einem 4,6-fachen Anstieg der AUC von Pitavastatin. Der Einfluss von Ciclosporin in steady-state auf Pitavastatin im steady-state ist nicht bekannt. Bei Patienten, die Ciclosporin anwenden, ist Pitavastatin-Mepha kontraindiziert (siehe Abschnitt «Kontraindikationen»).
Erythromycin und andere Makrolidantibiotika: Die gleichzeitige Anwendung mit Pitavastatin führte zu einem 2,8-fachen Anstieg der AUC von Pitavastatin. Es wird empfohlen, für die Dauer einer Therapie mit Erythromycin oder einem anderen Makrolid-Antibiotikum die Therapie mit Pitavastatin-Mepha vorübergehend zu unterbrechen.
Gemfibrozil und andere Fibrate: Bei Monotherapie mit Fibraten können mitunter Myopathien auftreten. Die gleichzeitige Gabe von Fibraten mit Statinen wurde mit dem vermehrten Auftreten von Myopathie und Rhabdomyolyse in Verbindung gebracht. Die Kombination von Gemfibrozil mit Pitavastatin-Mepha sollte vermieden werden. Bei gleichzeitiger Anwendung von anderen Fibraten sollte Pitavastatin-Mepha mit Vorsicht angewendet werden (siehe Abschnitt «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»). In pharmakokinetischen Studien führte die gleichzeitige Gabe von Pitavastatin mit Gemfibrozil zu einem Anstieg der AUC von Pitavastatin um das 1,4-Fache, mit einem Anstieg der AUC von Fenofibrat um das 1,2-Fache.
Niacin: Es wurden keine Interaktionsstudien für die gleichzeitige Gabe von Pitavastatin und Niacin durchgeführt. Eine Niacin-Monotherapie war mit Myopathie und Rhabdomyolyse assoziiert. Bei gleichzeitiger Anwendung von Niacin sollte die Anwendung von Pitavastatin-Mepha daher mit Vorsicht erfolgen.
Systemische Fusidinsäurepräparate: Die Kombination von Statinen, inkl. Pitavastatin-Mepha mit Fusidinsäure kann zu möglicherweise letal verlaufenden Rhabdomyolysen führen. Es wurde über Rhabdomyolyse (einschliesslich einiger Todesfälle) bei Patienten berichtet, die systemische Fusidinsäurepräparate in Kombination mit Statinen erhielten (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»). Der Mechanismus dieser Interaktion ist nicht bekannt.
Die Behandlung mit Pitavastatin-Mepha ist während einer unverzichtbaren systemischen Fusidinsäuretherapie abzusetzen.
Die Behandlung mit Pitavastatin-Mepha kann sieben Tage nach Erhalt der letzten Fusidinsäuredosis wiederaufgenommen werden.
Rifampicin: Aufgrund einer verminderten hepatischen Aufnahme führte die gleichzeitige Gabe von Pitavastatin zu einem Anstieg der AUC von Pitavastatin um das 1,3-Fache.
Proteaseinhibitoren: Die gleichzeitige Gabe von Pitavastatin führte zu geringfügigen Veränderungen der AUC von Pitavastatin.
Ezetimib und dessen Glucuronide hemmen die Absorption von Cholesterin aus der Nahrung und von biliärem Cholesterin. Die gleichzeitige Gabe von Pitavastatin hatte keine Auswirkungen auf die Plasma-Konzentrationen von Ezetimib oder dessen Glucuronid, zugleich hatte Ezetimib keinen Einfluss auf die Plasma-Konzentration von Pitavastatin.
Hemmstoffe des CYP3A4: In Interaktionsstudien mit Itraconazol und Grapefruit-Saft (bekannte Hemmstoffe von CYP3A4) zeigte sich kein klinisch relevanter Effekt auf die Plasmakonzentrationen von Pitavastatin.
Digoxin, ein bekanntes Substrat von P-gp, interagierte nicht mit Pitavastatin-Mepha. Bei gleichzeitiger Anwendung wurden die Pitavastatin-Konzentration und auch die Digoxin-Konzentration nicht relevant verändert.
Vitamin-K-Antagonisten: Im steady state wurde die Pharmakokinetik und Pharmakodynamik (INR und Prothrombinzeit) von Warfarin bei gesunden Probanden durch die gleichzeitige Anwendung von Pitavastatin 4 mg täglich nicht beeinflusst. Wie bei anderen Statinen sollte dennoch bei Patienten, die Vitamin-K-Antagonisten einnehmen, die Prothrombinzeit oder die INR überwacht werden, wenn Pitavastatin-Mepha der Therapie ergänzt wird.
Kinder und Jugendliche
Studien zur Erfassung von Arzneimittel-Wechselwirkungen wurden nur bei Erwachsenen durchgeführt. Das Ausmass der Wechselwirkungen bei Kindern und Jugendlichen ist nicht bekannt.
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