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Fachinformation zu TRODELVY®:Gilead Sciences Switzerland Sàrl
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Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen

Neutropenie
TRODELVY kann schwere oder lebensbedrohliche Neutropenien hervorrufen. In klinischen Studien mit TRODELVY wurden tödliche Infektionen im Zusammenhang mit Neutropenie beobachtet, die vorwiegend in den ersten beiden Behandlungszyklen auftraten. Bei 63,5% der mit TRODELVY behandelten Patienten traten Neutropenien, einschliesslich febriler Neutropenie auf, die bei 0,8% der Patienten zur permanenten Absetzung von TRODELVY führten. Neutropenien Grad 3-4 traten bei 48,7% der Patienten auf. Febrile Neutropenien traten bei 6,4% der Patienten auf.
Bei Patienten mit einem erhöhten Risiko für febrile Neutropenie, d.h. älteren Patienten (insbesondere ab einem Alter von 65 Jahren), Patienten mit Neutropenie in der Vorgeschichte, einem schlechten Leistungsstatus, einer Organfunkstionsstörung (einschliesslich Beeinträchtigung der Nieren-, Leber- oder Herz-Kreislauf-Funktion) oder mit multiplen Komorbiditäten ist ab dem ersten Behandlungszyklus eine Primärprophylaxe mit G-CSF in Betracht zu ziehen. Während der Behandlung muss die absolute Neutrophilenzahl (ANC) überwacht werden.
Bei einer ANC unter 1500/mm3 an Tag 1 eines beliebigen Zyklus oder bei einer Neutrophilenzahl unter 1000/mm3 an Tag 8 eines beliebigen Zyklus ist die Anwendung von TRODELVY auszusetzen. Bei neutropenischem Fieber ist die TRODELVY-Gabe ebenfalls auszusetzen. Neutropenien oder febrile Neutropenien können Dosisanpassungen erforderlich machen. Neutropenien müssen je nach klinischer Indikation mit G-CSF behandelt werden, und für die nachfolgenden Zyklen ist eine Prophylaxe in Betracht zu ziehen (siehe «Dosierung/Anwendung»).
Diarrhoe
TRODELVY kann schwere Durchfälle verursachen. In einigen Fällen führten die Durchfälle zu einer Dehydratation und nachfolgender akuter Nierenschädigung. Beim Vorliegen von Diarrhoe Grad 3-4 zum Zeitpunkt der geplanten Verabreichung ist die Behandlung mit TRODELVY so lange auszusetzen, bis sich die Diarrhoe auf ≤ Grad 1 gebessert hat (siehe «Dosierung/Anwendung»). Beim Einsetzen von Diarrhoe sind Infektionen als mögliche Ursache auszuschliessen. Bei entsprechend negativem Befund ist umgehend mit der Gabe von Loperamid zu beginnen, initial 4 mg, dann 2 mg bei jeder Diarrhoe-Episode, bis zu einer Tageshöchstdosis von 16 mg. 12 Stunden nach dem Verschwinden der Durchfälle ist Loperamid abzusetzen. Zusätzliche unterstützende Massnahmen (z.B. Flüssigkeits- und Elektrolytsubstitution) können je nach klinischer Indikation ebenfalls durchgeführt werden.
Patienten, welche auf die Behandlung mit TRODELVY eine überschiessende cholinerge Reaktion zeigen (z.B. abdominelle Krämpfe, Durchfälle, Speichelfluss etc.), können vor den nachfolgenden Behandlungen eine entsprechende Prämedikation (z.B. Atropin) erhalten.
Überempfindlichkeit und infusionsbedingte Reaktionen
TRODELVY kann schwere und lebensbedrohliche Überempfindlichkeitsreaktionen auslösen. Anaphylaktische Reaktionen wurden in klinischen Prüfungen mit TRODELVY beobachtet (siehe «Kontraindikationen»).
Überempfindlichkeitsreaktionen traten innerhalb von 24 Stunden nach Dosisgabe bei 34,7% der mit TRODELVY behandelten Patienten auf. Überempfindlichkeitsreaktionen Grad 3-4 traten bei 1,6% der mit TRODELVY behandelten Patienten auf.
Vor der Infusion von TRODELVY wird eine Prämedikation empfohlen.
Während jeder TRODELVY-Infusion und über mindestens 30 Minuten nach Beendigung jeder Infusion sind die Patienten engmaschig auf das mögliche Einsetzen infusionsbedingter Reaktionen zu überwachen (siehe «Dosierung/Anwendung»). Arzneimittel zur Behandlung solcher Reaktionen und eine entsprechende Notfallausrüstung müssen unmittelbar zur Verfügung stehen.
Übelkeit und Erbrechen
TRODELVY ist emetogen. Die Prämedikation zur Vorbeugung von Chemotherapie-induzierter Übelkeit und Erbrechen (CINV) soll mit einem aus zwei oder drei Wirkstoffen bestehenden Kombinationsschema erfolgen (z.B. Dexamethason plus entweder ein 5-HT3-Rezeptorantagonist oder ein NK1-Rezeptorantagonist sowie je nach Indikation weitere Wirkstoffe).
Beim Vorliegen von Übelkeit Grad 3 oder Erbrechen Grad 3-4 zum Zeitpunkt der geplanten Verabreichung sind die TRODELVY-Gaben so lange auszusetzen, bis sich die Nebenwirkung auf ≤ Grad 1 gebessert hat, wobei die Wiederaufnahme der Behandlung unter Durchführung zusätzlicher unterstützender Massnahmen erfolgen soll (siehe «Dosierung/Anwendung»).
Zusätzliche Antiemetika und weitere unterstützende Massnahmen können je nach klinischer Indikation ebenfalls angewendet werden.
Allen Patienten sollen zur Vorbeugung und Behandlung von Übelkeit und Erbrechen entsprechende Medikamente einschliesslich klarer Anwendungshinweise mit nach Hause gegeben werden.
Anwendung bei Patienten mit verminderter UGT1A1-Aktivität
Bei Personen, welche homozygot für das Uridindiphosphatglucuronosyltransferase 1A1 (UGT1A1)*28-Allel sind, besteht ein erhöhtes Risiko für Neutropenie, febrile Neutropenie und Anämie sowie unter Umständen auch ein erhöhtes Risiko für weitere unerwünschte Wirkungen nach Beginn der TRODELVY-Therapie.
Die Inzidenz von Neutropenie oder Anämie wurde bei 948 Patienten analysiert, die TRODELVY erhielten und bei denen der UGT1A1-Genotyp bekannt war. Bei Patienten, die homozygot für das UGT1A1*28-Allel waren (n = 112), lag die Inzidenz von Neutropenie Grad 3-4 bei 58,0%. Bei Patienten, die heterozygot für das UGT1A1*28-Allel waren (n = 420), lag die Inzidenz von Neutropenie Grad 3-4 bei 48,6%. Bei Patienten, die homozygot für das Wildtyp-Allel waren (n = 416), lag die Inzidenz von Neutropenie Grad 3-4 bei 43,3%. Bei Patienten, die homozygot für das UGT1A1*28-Allel waren, lag die Inzidenz von Anämie Grad 3-4 bei 21,4%. Bei Patienten, die heterozygot für das UGT1A1*28-Allel waren, lag die Inzidenz von Anämie Grad 3-4 bei 9,8%. Bei Patienten, die homozygot für das Wildtyp-Allel waren, lag die Inzidenz von Anämie Grad 3-4 bei 9,4%.
Die mediane Zeit bis zum ersten Auftreten von Neutropenie, einschliesslich febriler Neutropenie, betrug 9 Tage bei Patienten, die homozygot für das UGT1A1*28-Allel waren, 15 Tage bei Patienten, die heterozygot für das UGT1A1*28-Allel waren, und 20 Tage bei Patienten, die homozygot für das Wildyp-Allel waren. Die mediane Zeit bis zum ersten Auftreten von Anämie betrug 21 Tage bei Patienten, die homozygot für das UGT1A1*28-Allel waren, 25 Tage bei Patienten, die heterzygot für das UGT1A1*28-Allel waren, und 28 Tage bei Patienten, die homozygot für das Wildtyp-Allel waren.
Patienten, bei welchen eine verminderte UGT1A1-Aktivität bekannt ist, sind engmaschig auf das Auftreten unerwünschter Wirkungen zu überwachen. Bei Patienten mit Anzeichen akuter, früh einsetzender oder ungewöhnlich schwerer Nebenwirkungen, die auf eine verminderte UGT1A1-Enzymaktivität hinweisen können, ist TRODELVY auf der Grundlage einer klinischen Bewertung des Beginns, der Dauer und des Schweregrades der beobachteten unerwünschten Wirkungen auszusetzen oder dauerhaft abzusetzen (siehe «Dosierung/Anwendung»).
Embryofetale Toxizität
Aufgrund seines Wirkungsmechanismus kann TRODELVY bei Verabreichung an Schwangere teratogene Wirkungen und/oder embryofetale Letalität verursachen. TRODELVY enthält die genotoxische Komponente SN-38 und greift sich schnell teilende Zellen gezielt an (siehe „Eigenschaften/Wirkungen“, «Schwangerschaft, Stillzeit» und «Präklinische Daten»).

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