Unerwünschte WirkungenZusammenfassung des Sicherheitsprofils
Die Berechnung der Häufigkeit der unerwünschten Wirkungen erfolgte auf Basis der gepoolten Sicherheitsdaten aus vier klinischen Studien mit insgesamt 1063 Patienten mit verschiedenen Tumorarten, welche TRODELVY 10 mg/kg erhielten, einschliesslich 366 Patienten mit metastasiertem TNBC und 322 Patienten mit metastasiertem HR+/HER2- Mammakarzinom. Die mediane Exposition gegenüber TRODELVY betrug in diesem Datensatz 4,1 Monate (Spanne: 0,03 bis 62,55 Monate).
Die häufigsten unerwünschten Wirkungen, die bei mit TRODELVY behandelten Patienten berichtet wurden, waren Übelkeit (64,3%), Diarrhoe (64,1%), Fatigue (61,8%), Neutropenie (61,4%), Alopezie (45,4%), Anämie (40,5%), Obstipation (36,8%), Erbrechen (35,2%), verminderter Appetit (30,4%), Dyspnoe (22,3%) und Abdominalschmerz (22,0%).
Die häufigsten unerwünschten Wirkungen von Grad 3 oder höher waren Neutropenie (45,8%), Anämie (11,6%), Leukopenie (11,2%), Diarrhoe (10,5%), Fatigue (8,4%), febrile Neutropenie (6,3%), Lymphopenie (3,8%), Hypophosphatämie (3,7%), Übelkeit (3,4%), Dyspnoe (3,0%), Pneumonie (2,8%), Hypokaliämie (2,8%), Abdominalschmerz (2,6%), Erbrechen (2,3%), Harnwegsinfektion (2,3%), Hyponatriämie (2,2%) und Aspartataminotransferase erhöht (2,2%).
Die am häufigsten berichteten schwerwiegenden unerwünschten Wirkungen bei Patienten unter TRODELVY waren febrile Neutropenie (5,0%), Diarrhoe (4,1%), Neutropenie (2,4%) und Pneumonie (2,4%).
Liste der unerwünschten Wirkungen
Die unerwünschten Wirkungen sind nach MedDRA-Systemorganklassen aufgeführt und nach absteigender Häufigkeit geordnet. Die Häufigkeit ist gemäss folgender Konvention definiert: sehr häufig (≥1/10); häufig (≥1/100, < 1/10); gelegentlich (≥1/1000, < 1/100); selten (≥1/10'000, < 1/1000); sehr selten (< 1/10'000).
Infektionen und parasitäre Erkrankungen
Sehr häufig: Harnwegsinfektion (13,9%).
Häufig: Infektion der oberen Atemwege, Pneumonie, Sinusitis, Nasopharyngitis, Bronchitis, Sepsis, Influenza, oraler Herpes.
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
Sehr häufig: Neutropenie (61,4%), Anämie (40,5%), Leukopenie (18,3%), Lymphopenie (10,6%).
Häufig: Thrombozytopenie, febrile Neutropenie, aktivierte partielle Thromboplastinzeit verlängert.
Erkrankungen des Immunsystems
Sehr häufig: Überempfindlichkeit (34,7%).
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
Sehr häufig: Verminderter Appetit (30,4%), Hypokaliämie (15,2%), Hypomagnesiämie (13,7%), Hypophosphatämie (10,5%), Dehydratation (10,2%).
Häufig: Hyperglykämie, Hyponatriämie, Hypokalzämie.
Psychiatrische Erkrankungen
Häufig: Schlaflosigkeit, Angst.
Erkrankungen des Nervensystems
Sehr häufig: Kopfschmerzen (15,5%), Schwindelgefühl (11,9%).
Häufig: Dysgeusie.
Gefässerkrankungen
Häufig: Hypotonie.
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
Sehr häufig: Dyspnoe (22,3%), Husten (18,9%).
Häufig: Epistaxis, Rhinorrhoe, Nasenverstopfung, Husten mit Auswurf, Hustensyndrom der oberen Atemwege.
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Sehr häufig: Übelkeit (64,3%), Diarrhoe (64,1%), Obstipation (36,8%), Erbrechen (35,2%), Abdominalschmerz (22,0%).
Häufig: Stomatitis, Schmerzen Oberbauch, Dyspepsie, aufgetriebener Bauch, gastroösophageale Refluxkrankheit, Kolitis.
Gelegentlich: Neutropene Kolitis, Enteritis.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautgewebes
Sehr häufig: Alopezie (45,4%), Ausschlag (12,8%), Pruritus (12,2%).
Häufig: Trockene Haut, makulo-papulöser Ausschlag, Hauthyperpigmentierung, Dermatitis akneiform.
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
Sehr häufig: Rückenschmerzen (16,2%), Arthralgie (15,4%).
Häufig: Muskelkrämpfe, Brustschmerzen die Skelettmuskulatur betreffend.
Erkrankungen der Nieren und Harnwege
Häufig: Hämaturie, Dysurie, Proteinurie.
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Sehr häufig: Fatigue (61,8%), peripheres Ödem (12,0%), Gewicht erniedrigt (11,7%).
Häufig: Schüttelfrost, Schmerz.
Leber- und Gallenerkrankungen
Häufig: Alkalische Phosphatase im Blut erhöht, Laktat-Dehydrogenase im Blut erhöht.
Verletzung, Vergiftung und Eingriffsbedingte Komplikationen
Häufig: Infusionsbedingte Reaktion.
Beschreibung spezifischer unerwünschter Wirkungen und Zusatzinformationen
Neutropenie
Febrile Neutropenie trat bei 6,4% der mit TRODELVY behandelten Patienten auf. Febrile Neutropenie war der Grund für eine Dosisreduzierung bei 2,9% der Patienten. Bei 3 von 1063 Patienten führte eine febrile Neutropenie zum dauerhaften Absetzen der Behandlung.
Neutropenie trat bei 61,4% der mit TRODELVY behandelten Patienten auf, einschliesslich Neutropenie Grad 3-4, die bei 45,8% der Patienten auftrat. Neutropenie war der Grund für eine Dosisreduzierung bei 12,1% der Patienten. Sechs von 1063 Patienten (< 1%) setzten die Behandlung aufgrund von Neutropenie dauerhaft ab.
Die mediane Zeitdauer bis zum Auftreten von Neutropenie (einschliesslich febrile Neutropenie) betrug 16 Tage nach Beginn des ersten Behandlungszyklus. Neutropenie war reversibel mit einer medianen Dauer von 8 Tagen.
Neutropenische Kolitis wurde bei 1,0% der mit TRODELVY behandelten Patienten beobachtet.
Anwendung bei Patienten mit verminderter UGT1A1-Aktivität
Die Inzidenz von Neutropenie Grad 3-4 betrug 58,0% bei Patienten, die homozygot für das UGT1A1*28-Allel waren, 48,6% bei Patienten, die heterozygot für das UGT1A1*28-Allel waren und 43,3% bei Patienten, die homozygot für das Wildtyp-Allel waren. Die Inzidenz von febriler Neutropenie Grad 3-4 betrug 14,3% bei Patienten, die homozygot für das UGT1A1*28-Allel waren, 5,2% bei Patienten, die heterozygot für das UGT1A1*28-Allel waren und 5,5% bei Patienten, die homozygot für das Wildtyp-Allel waren. Die Inzidenz von Anämie Grad 3-4 betrug 21,4% bei Patienten, die homozygot für das UGT1A1*28-Allel waren, 9,8% bei Patienten, die heterozygot für das UGT1A1*28-Allel waren und 9,4% bei Patienten, die homozygot für das Wildtyp-Allel waren.
Die mediane Zeit bis zum ersten Auftreten von Neutropenie, einschliesslich febriler Neutropenie, betrug 9 Tage bei Patienten, die homozygot für das UGT1A1*28-Allel waren, 15 Tage bei Patienten, die heterozygot für das UGT1A1*28-Allel waren, und 20 Tage bei Patienten, die homozygot für das Wildyp-Allel waren. Die mediane Zeit bis zum ersten Auftreten von Anämie betrug 21 Tage bei Patienten, die homozygot für das UGT1A1*28-Allel waren, 25 Tage bei Patienten, die heterzygot für das UGT1A1*28-Allel waren, und 28 Tage bei Patienten, die homozygot für das Wildtyp-Allel waren.
Ältere Patienten
Von den 366 Patienten mit mTNBC, die mit TRODELVY behandelt wurden, waren 18,6% der Patienten 65 Jahre oder älter und 3% waren 75 Jahre und älter. Schwerwiegende unerwünschte Wirkungen traten bei 22,1% der Patienten ≥65 Jahren gegenüber 29,2% bei Patienten <65 Jahre auf. Die Therapieabbruchrate aufgrund von unerwünschten Wirkungen betrug 2,9% bei Patienten ≥65 Jahre verglichen zu 4,7% bei jüngeren Patienten. Unerwünschte Wirkungen mit tödlichem Ausgang waren bei Patienten im Alter von ≥65 Jahren (1,5%) verglichen zu jüngeren Patienten (0,3%) erhöht. Es wurden insgesamt keine Unterschiede in der Wirksamkeit zwischen Patienten ≥65 Jahre und jüngeren Patienten beobachtet.
Von den 322 Patienten mit HR+/HER2- Mammakarzinom, die mit TRODELVY behandelt wurden, waren 26% der Patienten 65 Jahre und älter, und 6% waren 75 Jahre und älter. Bei den Patienten im Alter von ≥65 Jahren war die Inzidenz schwerwiegender unerwünschter Wirkung höher (42,9%) verglichen zu Patienten <65 Jahren (23,9%) und es zeigte sich eine höhere Therapieabbruchrate aufgrund unerwünschter Wirkungen bei Patienten ≥65 Jahren (14,3%) verglichen mit jüngeren Patienten (3,4%). Auch unerwünschte Wirkungen mit tödlichem Ausgang waren bei Patienten im Alter von ≥65 Jahren (6,0%) verglichen zu jüngeren Patienten (0,4%) erhöht. Es wurden insgesamt keine Unterschiede in der Wirksamkeit zwischen den Patienten ≥65 Jahre und jüngeren Patienten beobachtet.
Patienten mit Nierenfunktionsstörung
Von den 1063 mit TRODELVY behandelten Patienten hatten 48,6% eine normale Nierenfunktion (ClCr ≥90 mL/min), 35,8% eine leichte Nierenfunktionsstörung (ClCr ≥60 bis <90 mL/min) und 14,7% eine mässige Nierenfunktionsstörung (ClCr ≥30 bis <60 mL/min). Die Sicherheit war bei Patienten mit mässiger oder leichter Nierenfunktionsstörung ähnlich wie bei Patienten mit normaler Nierenfunktion, mit Ausnahme schwerwiegender unerwünschter Wirkungen, die bei 44,2% der Patienten mit mässiger Nierenfunktionsstörung auftraten, verglichen mit jeweils 32,3% bei Patienten mit normaler Nierenfunktion oder leichter Nierenfunktionsstörung. Auch unerwünschte Wirkungen, die zum Abbruch der Studienbehandlung führten, traten bei Patienten mit mässiger Nierenfunktionsstörung mit 12,8% häufiger auf, verglichen mit Patienten mit leichter Nierenfunktionsstörung (5,0%) oder normaler Nierenfunktion (6,8%).
Diarrhoe
Diarrhoe trat bei 64,1% der Patienten auf. Diarrhoe-Ereignisse Grad 3-4 traten bei 10,5% der Patienten auf. Sechs der 1063 Patienten (<1%) setzten die Behandlung aufgrund von Diarrhoe ab.
Die mediane Zeitdauer bis zum Auftreten von Diarrhoe nach Beginn des ersten Behandlungszyklus betrug 13 Tage. Die mediane Dauer der Diarrhoe betrug 8 Tage.
Überempfindlichkeit
Überempfindlichkeitsreaktionen innerhalb von 24 Stunden nach der Verabreichung traten bei 34,7% der mit TRODELVY behandelten Patienten auf. Überempfindlichkeit Grad 3 und höher trat bei 1,6% der mit TRODELVY behandelten Patienten auf. Die Inzidenz von Überempfindlichkeitsreaktionen, die zum dauerhaften Absetzen von TRODELVY führten, betrug 0,2% .
Übelkeit und Erbrechen
Übelkeit trat bei 64,3% der Patienten auf. Übelkeit Grad 3 und höher trat bei 3,4% der Patienten auf.
Erbrechen trat bei 35,2% der Patienten auf. Erbrechen Grad 3 und höher trat bei 2,3% dieser Patienten auf.
Immunogenität
Wie bei allen therapeutischen Proteinen besteht ein Potenzial für Immunogenität. Der Nachweis von Antikörperbildung hängt in hohem Mass von der Empfindlichkeit und Spezifität des Assays ab. Darüber hinaus kann die beobachtete Inzidenz der Antikörperpositivität (einschliesslich neutralisierender Antikörper) in einem Assay von mehreren Faktoren beeinflusst werden, beispielsweise von der Assay-Methodik, der Probenhandhabung, dem Zeitpunkt der Probengewinnung, den Begleitmedikamenten und der Grunderkrankung. Aus diesen Gründen kann der Vergleich der Inzidenz von Antikörpern in den nachfolgend beschriebenen Studien mit der Inzidenz von Antikörpern in anderen Studien oder gegenüber anderen Arzneimitteln irreführend sein.
In allen klinischen Studien mit Patienten, die mit TRODELVY behandelt wurden, entwickelten 9 (1,1%) der 785 Patienten Antikörper gegen Sacituzumab Govitecan; sechs dieser Patienten (0,8% aller mit TRODELVY behandelten Patienten) hatten neutralisierende Antikörper gegen Sacituzumab Govitecan. Aufgrund des geringen Auftretens von Anti-Drug-Antikörpern ist die Wirkung dieser Antikörper auf die Pharmakokinetik, Pharmakodynamik, Sicherheit und/oder Wirksamkeit von Sacituzumab Govitecan nicht bekannt.
Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.
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