Unerwünschte WirkungenZusammenfassung des Sicherheitsprofils
Die Sicherheit einer Einzeldosis MenQuadfi bei Personen ab 12 Monaten wurde in sieben randomisierten, aktiv kontrollierten, multizentrischen Pivotalstudien untersucht. Insgesamt 6308 Teilnehmer erhielten im Rahmen dieser Studien entweder eine Grundimmunisierung (N = 5906) oder eine Auffrischimpfung (N = 402) mit einer Dosis MenQuadfi und gingen in die Sicherheitsanalysen ein. Teilnehmer im Alter von 2 Jahren und älter wurden 6 Monate lang nach der Impfung und Teilnehmer im Alter von 12 bis 23 Monaten 30 Tage lang nach der Impfung beobachtet. Diese Gesamtzahl umfasste 1389 Kleinkinder im Alter von 12 bis 23 Monaten, 498 Kinder im Alter von 2 bis 9 Jahren, 2289 Jugendliche im Alter von 10 bis 17 Jahren, 1684 Erwachsene im Alter von 18 bis 55 Jahren, 199 ältere Erwachsene im Alter von 56 bis 64 Jahren und 249 ältere Erwachsene ab 65 Jahren. Davon erhielten 392 Jugendliche MenQuadfi zusammen mit Tdap und HPV, und 589 Kleinkinder erhielten MenQuadfi zusammen mit MMR+V (N = 189), DTaP-IPV-HB-Hib (N = 200) oder PCV13 (N = 200).
Die häufigsten unerwünschten Wirkungen, die innerhalb von 7 Tagen nach alleiniger Impfung mit einer Einzeldosis MenQuadfi auftraten, waren bei Kleinkindern im Alter von 12 bis 23 Monaten Reizbarkeit (36,7 %) und Druckschmerz an der Injektionsstelle (30,6 %) und bei Kindern ab 2 Jahren Schmerz an der Injektionsstelle (38,7 %) und Myalgie (30,5 %). Diese unerwünschten Wirkungen waren meist leicht oder mässig schwer ausgeprägt.
Die Inzidenz unerwünschter Wirkungen nach einer Auffrischimpfung mit MenQuadfi bei Jugendlichen und Erwachsenen ab 15 Jahren war mit der bei Jugendlichen und Erwachsenen, die eine Grundimmunisierung mit MenQuadfi erhielten, vergleichbar.
Die Raten der Nebenwirkungen innerhalb von 7 Tagen nach der Impfung bei Kleinkindern waren vergleichbar, wenn MMR+V gleichzeitig mit oder ohne MenQuadfi verabreicht wurden und wenn DTaP-IPV-HB-Hib mit oder ohne MenQuadfi verabreicht wurde. Insgesamt war die Rate der Nebenwirkungen bei Kleinkindern höher, die PCV13 gleichzeitig mit MenQuadfi (36,5 %) erhielten, als bei Kleinkindern, die PCV13 allein erhielten (17,2 %).
In einer weiteren klinischen Studie erhielten Jugendliche und Erwachsene im Alter von 13 bis 26 Jahren, die 3 bis 6 Jahre zuvor mit MenQuadfi grundimmunisiert worden waren, MenQuadfi in Kombination mit dem Impfstoff gegen Meningokokken der Serogruppe B (MenB), Neisseria-meningitidis-Serogruppe-B-Impfstoff mit Faktor-H-bindendem Protein (MenB-FHbp) (N = 93, in der Schweiz nicht zugelassen) oder 4-Komponenten-Impfstoff gegen Neisseria meningitidis Serogruppe B (4CMenB) (N = 92). Die Häufigkeit und Intensität der systemischen Reaktionen innerhalb von 7 Tagen nach der Impfung waren tendenziell höher, wenn MenQuadfi gleichzeitig mit dem MenB-Impfstoff verabreicht wurde, als wenn MenQuadfi allein verabreicht wurde. Die häufigste systemische Reaktion war Myalgie von milder Intensität, die bei Jugendlichen und Erwachsenen, die MenQuadfi und den MenB-Impfstoff gleichzeitig erhielten (MenB-FHbp, 65,2 %; 4CMenB, 63 %), häufiger auftrat als bei denen, die nur MenQuadfi erhielten (32,8 %).
Die nachfolgend aufgeführten unerwünschten Wirkungen wurden in fünf mit MenQuadfi durchgeführten klinischen Studien verzeichnet, wenn Personen ab 2 Jahren MenQuadfi allein erhielten. Das bei Kleinkindern im Alter von 12 bis 23 Monaten beobachtete Sicherheitsprofil ist in der Rubrik «Kinder und Jugendliche» dargestellt.
Liste der unerwünschten Wirkungen
Die unerwünschten Wirkungen sind nach MedDRA-Systemorganklassen und Häufigkeit gemäss folgender Konvention geordnet:
«sehr häufig» (≥1/10)
«häufig» (≥1/100, <1/10)
«gelegentlich» (≥1/1000, <1/100)
«selten» (≥1/10'000, <1/1000)
«sehr selten» (<1/10'000)
«nicht bekannt» (kann aus den verfügbaren Daten nicht abgeschätzt werden)
Unerwünschte Wirkungen nach Anwendung von MenQuadfi in klinischen Studien und Überwachung nach Markteinführung bei Personen ab 2 Jahren:
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
Selten: Lymphadenopathie.
Erkrankungen des Immunsystems
Nicht bekannt: Überempfindlichkeit einschliesslich Anaphylaxie*.
Erkrankungen des Nervensystems
Sehr häufig: Kopfschmerzen (26,5 %).
Gelegentlich: Schwindelgefühl.
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Gelegentlich: Übelkeit, Erbrechen.
Selten: Diarrhö, Magenschmerz.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautgewebes
Selten: Urtikaria, Pruritus, Ausschlag.
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
Sehr häufig: Myalgie (30,5 %).
Selten: Schmerz in einer Extremität.
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Sehr häufig: Schmerzen an der Injektionsstelle (38,7 %), Unwohlsein (21,7 %).
Häufig: Fieber, Reaktionen an der Injektionsstelle (Schwellung, Erythem).
Gelegentlich: Ermüdung, Reaktionen an der Injektionsstelle (Pruritus, Wärme, Hämatom, Ausschlag).
Selten: Schüttelfrost, Schmerzen in der Achselgegend, Verhärtung an der Injektionsstelle.
* Unerwünschte Wirkungen aus spontaner Berichterstattung.
Kinder und Jugendliche
Das Sicherheitsprofil von MenQuadfi bei Kindern und Jugendlichen im Alter von 2 bis 17 Jahren war generell vergleichbar mit dem bei Erwachsenen. Erythem und Schwellung an der Injektionsstelle von MenQuadfi wurden bei Kindern im Alter von 2 bis 9 Jahren häufiger gemeldet (sehr häufig) als in den älteren Altersgruppen.
Reaktionen an der Injektionsstelle innerhalb von 7 Tagen wurden häufiger nach der Auffrischimpfung bei Kindern im Alter von 4 bis 5 Jahren (MET62) beobachtet, die zuvor vor 3 Jahren in der Studie MET54 geimpft worden waren. Die häufigsten Reaktionen an der Injektionsstelle nach der MenQuadfi-Auffrischimpfung waren Schmerz (61,9 % bei Probanden, die mit MenQuadfi grundimmunisiert wurden, vs. 71,4 % bei Probanden, die mit MenACWY-TT grundimmunisiert wurden), Erythem (52,4 % vs. 55,1 %) und Schwellung (38,1 % vs. 38,8 %). Diese Nebenwirkungen waren von leichter oder mittelschwerer Intensität.
Bei Kleinkindern im Alter von 12 bis 23 Monaten wurden Erythem und Schwellung (sehr häufig) an der Injektionsstelle von MenQuadfi sowie Erbrechen (häufig) und Diarrhö (häufig) häufiger gemeldet als in den älteren Altersgruppen.
Unerwünschte Wirkungen nach Anwendung von MenQuadfi in klinischen Studien und Überwachung nach Markteinführung bei Personen von 12 bis 23 Monaten:
Erkrankungen des Nervensystems
Sehr häufig: Benommenheit (18,9 %).
Erkrankungen des Immunsystems
Nicht bekannt: Überempfindlichkeit einschliesslich Anaphylaxie*.
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Häufig: Erbrechen, Diarrhö.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautgewebes
Gelegentlich: Urtikaria.
Psychiatrische Erkrankungen
Sehr häufig: Reizbarkeit (36,7 %).
Gelegentlich: Schlaflosigkeit.
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
Sehr häufig: Appetitlosigkeit (25,7 %).
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Sehr häufig: anomales Weinen (26,2 %), Reaktionen an der Injektionsstelle (Druckschmerz/Schmerz [30,6 %], Erythem [29,9 %], Schwellung [16,8 %]).
Häufig: Fieber.
Gelegentlich: Reaktionen an der Injektionsstelle (Pruritus, Verhärtung, Hämatom, Ausschlag).
* Unerwünschte Wirkungen aus spontaner Berichterstattung.
Ältere Patienten (>55 Jahre)
Nach der Impfung mit einer Einzeldosis MenQuadfi wurden innerhalb von sieben Tagen insgesamt dieselben Reaktionen an der Injektionsstelle und systemischen Nebenwirkungen, aber mit einer geringeren Häufigkeit bei älteren (56 Jahre und älter) im Vergleich zu jüngeren Erwachsenen (18 bis 55 Jahre) beobachtet. Nur Jucken an der Injektionsstelle wurde häufiger bei älteren Erwachsenen berichtet. Die Nebenwirkungen waren hauptsächlich von leichter oder mittelschwerer Intensität.
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.
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