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Fachinformation zu Wegovy®:Novo Nordisk Pharma AG
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Zusammensetzung

Wirkstoffe
Semaglutide.
Analogon zu humanem Glucagon-like peptide-1 (GLP-1), gentechnisch hergestellt durch rekombinante DNA-Technologie in Saccharomyces cerevisiae-Zellen.
Hilfsstoffe
Wegovy FixDose
Dinatrii phosphas dihydricus, Natrii chloridum, Acidum hydrochloridum/Natrii hydroxidum (q.s. pH), Aqua ad iniectabile.
Das Arzneimittel enthält 0,078557 mmol Natrium pro Dosisstärke (0,25 mg, 0,5 mg, 1,0 mg) bzw. 0,11785 mmol Natrium pro Dosisstärke (1,7 mg, 2,4 mg).
Wegovy Multi FixDose
Dinatrii phosphas dihydricus, Propylenglycolum, Phenolum, Acidum hydrochloridum/Natrii hydroxidum (q.s. pH), Aqua ad iniectabile q.s. ad solutionem pro 0.37 mL bzw. 0.75 mL.
Das Arzneimittel enthält 0,00591 mmol (0.136 mg) Natrium pro Dosisstärke (0.25 mg, 0.5 mg) bzw. 0,01197 mmol (0.275 mg) Natrium pro Dosisstärke (1 mg, 1.7 mg, 2.4 mg).

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

Wegovy wird als Ergänzung zu einer kalorienreduzierten Ernährung und verstärkter körperlicher Aktivität zur Gewichtsregulierung bei erwachsenen Patienten angewendet mit einem Ausgangs-Body-Mass-Index (BMI) von
·≥30 kg/m2 (Adipositas) oder
·≥27 kg/m2 bis < 30 kg/m2 (Übergewicht) bei Vorliegen mindestens einer gewichtsbedingten Begleiterkrankung.

Dosierung/Anwendung

Übliche Dosierung
Die Erhaltungsdosis von 2,4 mg einmal wöchentlich wird mit einer Anfangsdosis von 0,25 mg erreicht. Um die Wahrscheinlichkeit von gastrointestinalen Symptomen zu verringern, ist die Dosis über einen Zeitraum von 16 Wochen bis zur Erhaltungsdosis von einmal wöchentlich 2,4 mg zu steigern (siehe Tabelle 1). Bei Auftreten erheblicher gastrointestinaler Symptome ist in Betracht zu ziehen, die Dosissteigerung bis zur Besserung der Symptome auszusetzen.
Falls die Patienten nach 28-wöchiger Behandlung nicht mindestens 5 % ihres ursprünglichen Körpergewichts verloren haben, muss unter Berücksichtigung des Nutzen-Risiko-Profils des einzelnen Patienten entschieden werden, ob die Behandlung fortgesetzt werden soll.
Tabelle 1: Zeitplan für die Dosissteigerung

Dosissteigerung

Wöchentliche Dosis

Woche 1–4

0,25 mg

Woche 5–8

0,5 mg

Woche 9–12

1 mg

Woche 13–16

1,7 mg

Erhaltungsdosis

2,4 mg

Höhere wöchentliche Dosen als 2,4 mg werden nicht empfohlen.
Um die Rückverfolgbarkeit von biotechnologisch hergestellten Arzneimitteln sicherzustellen, wird empfohlen, Handelsname und Chargennummer bei jeder Behandlung zu dokumentieren.
Spezielle Dosierungsanweisungen
Patienten mit Leberfunktionsstörungen
Bei Patienten mit Einschränkung der Leberfunktion ist keine Dosisanpassung erforderlich. Die Erfahrungen mit der Anwendung von Semaglutide bei Patienten mit schwerer Einschränkung der Leberfunktion sind begrenzt. Bei der Behandlung dieser Patienten mit Semaglutide ist Vorsicht geboten (siehe Abschnitt «Pharmakokinetik»).
Patienten mit Nierenfunktionsstörungen
Bei Patienten mit leichter, mittelschwerer oder schwerer Einschränkung der Nierenfunktion ist keine Dosisanpassung erforderlich. Die Erfahrungen mit der Anwendung von Semaglutide bei Patienten mit schwerer Einschränkung der Nierenfunktion sind begrenzt. Bei Patienten mit terminaler Niereninsuffizienz wird die Anwendung von Semaglutide nicht empfohlen (siehe Abschnitt «Pharmakokinetik»).
Ältere Patienten (≥65 Jahre)
Eine Dosisanpassung ist bei älteren Menschen nicht erforderlich.
Kinder und Jugendliche
Die Sicherheit und Wirksamkeit von Semaglutide bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren wurden nicht untersucht.
Patienten mit anderen Grunderkrankungen
Patienten mit Diabetes Typ 2
Wegovy darf nicht in Kombination mit anderen GLP-1-Rezeptoragonisten angewendet werden.
Wenn die Behandlung mit Semaglutide begonnen wird, ist eine Dosisreduktion von gleichzeitig angewendetem Insulin oder Insulinsekretagoga (wie Sulfonylharnstoffen) zu erwägen, um das Risiko einer Hypoglykämie zu senken.
Verspätete Dosisgabe
Falls eine Dosis ausgelassen wird, sollte sie so bald wie möglich und innerhalb von 5 Tagen nach dem ursprünglichen Dosistermin verabreicht werden. Wenn mehr als 5 Tage vergangen sind, sollte die ausgelassene Dosis übersprungen werden und die nächste Dosis sollte am regulären, turnusgemässen Tag verabreicht werden. In jedem Fall können Patienten anschliessend ihr regelmässiges einmal wöchentliches Dosierungsschema wiederaufnehmen. Falls mehrere Dosen ausgelassen wurden, ist in Betracht zu ziehen, die Behandlung mit einer niedrigeren Dosis wiederaufzunehmen.
Art der Anwendung
Wegovy wird einmal wöchentlich zu einer beliebigen Tageszeit mit oder ohne einer Mahlzeit angewendet.
Wegovy soll subkutan in das Abdomen, den Oberschenkel oder den Oberarm injiziert werden. Die Injektionsstelle kann ohne Dosisanpassung geändert werden. Wegovy darf nicht intravenös oder intramuskulär angewendet werden. Der Tag der wöchentlichen Anwendung kann bei Bedarf gewechselt werden, solange die Zeit zwischen zwei Dosen mindestens 3 Tage (> 72 Stunden) beträgt. Nach der Auswahl eines neuen Verabreichungstages ist die einmal wöchentliche Dosierung fortzusetzen.
Bei der Verabreichung von Wegovy ist der Pen fest gegen die Haut zu drücken, bis der gelbe Balken sich nicht mehr bewegt. Die Injektion dauert etwa 5–10 Sekunden.
Die Patienten sind anzuhalten, vor Anwendung von Wegovy die Gebrauchsanweisung in der Packungsbeilage sorgfältig zu lesen.

Kontraindikationen

Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff oder einem der Hilfsstoffe gemäss «Zusammensetzung».

Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen

Risiko thyreoidaler C-Zell-Tumoren
Präklinische Studien mit GLP-1-Rezeptoragonisten an Nagern legen nahe, dass GLP-1-Rezeptoragonisten möglicherweise mit einem erhöhten Risiko von fokalen Hyperplasien der thyreoidalen C-Zellen und C-Zell-Tumoren einhergehen (siehe «Präklinische Daten»).
Es ist nicht bekannt, ob beim Menschen ein Zusammenhang besteht zwischen GLP-1-Rezeptoragonisten und thyreoidalen C-Zell-Tumoren, einschliesslich des medullären Schilddrüsenkarzinoms (medullary thyroid carcinoma, MTC). Patienten mit MTC und Patienten mit multiplem endokrinem Neoplasie-Syndrom vom Typ 2 (MEN 2) in der Anamnese wurden in den klinischen Studien mit Semaglutide nicht behandelt. Vor einer Behandlung mit Wegovy ist deshalb in diesem spezifischen Kollektiv eine sorgfältige Nutzen-Risiko-Abwägung erforderlich. Der klinische Wert einer routinemässigen Überwachung des Serum-Calcitonin-Spiegels ist nicht belegt.
Wirkungen auf den Gastrointestinaltrakt
Die Anwendung von GLP-1-Rezeptoragonisten kann mit gastrointestinalen Nebenwirkungen verbunden sein, die eine Dehydrierung verursachen können, was zu einer Verschlechterung der Nierenfunktion führen kann. Patienten müssen auf das potenzielle Dehydrierungsrisiko im Zusammenhang mit gastrointestinalen Nebenwirkungen hingewiesen werden und Vorkehrungen gegen Flüssigkeitsverluste treffen.
Akute Pankreatitis
Akute Pankreatitis wurde unter der Anwendung von GLP-1-Rezeptoragonisten beobachtet. Patienten sollten über die charakteristischen Symptome einer akuten Pankreatitis informiert werden. Wird eine Pankreatitis vermutet, ist Wegovy abzusetzen; wird diese bestätigt, ist die Behandlung mit Wegovy nicht wieder aufzunehmen. Patienten mit Pankreatitis in der Vorgeschichte wurden in den klinischen Studien mit Semaglutide nicht untersucht. Bei Patienten, die bereits einmal an Pankreatitis erkrankt waren, ist entsprechende Vorsicht geboten.
Ohne Vorliegen weiterer Anzeichen und Symptome einer akuten Pankreatitis sind erhöhte Pankreasenzyme allein keine Prädiktoren für akute Pankreatitis.
Patienten mit Diabetes Typ 2
Wegovy darf bei Diabetespatienten nicht als ein Ersatz für Insulin angewendet werden.
Hypoglykämie bei Patienten mit Adipositas oder Übergewicht und Diabetes Typ 2
Insulin und Sulfonylharnstoff können Hypoglykämie verursachen. Patienten, die mit Wegovy in Kombination mit einem Sulfonylharnstoff oder Insulin behandelt werden, können ein erhöhtes Risiko für eine Hypoglykämie haben. Das Risiko einer Hypoglykämie kann durch Reduktion der Sulfonylharnstoff- oder der Insulindosis bei Beginn der Behandlung mit einem GLP-1-Rezeptoragonisten gesenkt werden. Die zusätzliche Gabe von Wegovy bei Patienten, die bereits mit Insulin behandelt wurden, wurde nicht untersucht.
Diabetische Retinopathie bei Patienten mit Adipositas oder Übergewicht und Diabetes Typ 2
Bei Patienten mit diabetischer Retinopathie, die mit Insulin und Semaglutide behandelt werden, wurde ein erhöhtes Risiko für das Auftreten von Komplikationen einer diabetischen Retinopathie beobachtet. Eine rasche Verbesserung der Blutzuckerkontrolle ist mit einer vorübergehenden Verschlechterung der diabetischen Retinopathie assoziiert worden. Patienten mit diabetischer Retinopathie, die Semaglutide verwenden, sind engmaschig zu überwachen und gemäss den klinischen Richtlinien zu behandeln. Es liegen keine Erfahrungen mit Semaglutide 2,4 mg bei Patienten mit Diabetes Typ 2 mit unkontrollierter oder potenziell instabiler diabetischer Retinopathie vor.
Nicht untersuchte Populationen
Es liegen keine Erfahrungen bei Patienten mit Herzinsuffizienz des NYHA-Stadiums IV vor. Bei Patienten im Alter ab 75 Jahren liegen nur begrenzte Erfahrungen vor.
Natriumgehalt
Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium pro Dosis, d.h. es ist nahezu «natriumfrei».

Interaktionen

In vitro Studien zeigten, dass Semaglutide ein sehr geringes Potenzial für die Inhibition oder Induktion von CYP-Enzymen und für die Inhibition von Wirkstofftransportern aufweisen.
Wie andere GLP-1-Rezeptoragonisten kann auch Semaglutide die Magenentleerung verzögern und möglicherweise die Resorption gleichzeitig oral angewendeter Arzneimittel beeinflussen. Unter Semaglutide 2,4 mg wurde keine klinisch relevante Wirkung auf die Geschwindigkeit der Magenentleerung beobachtet. In klinischen Studien zur Untersuchung der Wirkung von Semaglutide 1,0 mg auf die Resorption gleichzeitig oral angewendeter Arzneimittel im Steady State wurden für die untersuchten Arzneimittel keine klinisch relevanten Arzneimittelwechselwirkungen mit Semaglutide festgestellt. Daher ist bei gleichzeitiger Verabreichung mit Semaglutide keine Dosisanpassung erforderlich.
Auswirkungen von Semaglutide auf andere Arzneimittel
Orale Kontrazeptiva
Eine verminderte Wirksamkeit oraler Kontrazeptiva durch Semaglutide wird nicht erwartet, da Semaglutide die Gesamtexposition von Ethinylestradiol und Levonorgestrel nicht in klinisch relevantem Masse veränderte, wenn ein orales Kombinationsarzneimittel zur Kontrazeption (0,03 mg Ethinylestradiol/0,15 mg Levonorgestrel) gemeinsam mit Semaglutide angewendet wurde. Die Exposition von Ethinylestradiol wurde nicht beeinflusst; für die Exposition von Levonorgestrel im Steady State wurde ein Anstieg um 20 % beobachtet. Die Cmax wurde für keinen der Wirkstoffe beeinflusst.
Atorvastatin
Nach Gabe einer Einzeldosis von Atorvastatin (40 mg) veränderte Semaglutide die Gesamtexposition von Atorvastatin nicht. Die Cmax von Atorvastatin war um 38 % verringert. Dies wurde als nicht klinisch relevant beurteilt.
Digoxin
Nach Gabe einer Einzeldosis von Digoxin (0,5 mg) veränderte Semaglutide die Gesamtexposition oder die Cmax von Digoxin nicht.
Metformin
Nach einer Verabreichung von 500 mg Metformin zweimal täglich über 3,5 Tage veränderte Semaglutide die Gesamtexposition oder die Cmax von Metformin nicht.
Warfarin
Nach Gabe einer Einzeldosis Warfarin (25 mg) veränderte Semaglutide die Gesamtexposition oder die Cmax von R- und S-Warfarin nicht und die pharmakodynamischen Wirkungen von Warfarin, gemessen an der International Normalised Ratio (INR), wurden nicht in klinisch relevantem Masse beeinflusst.

Schwangerschaft, Stillzeit

Schwangerschaft
Tierexperimentelle Studien haben eine Reproduktionstoxizität gezeigt (siehe Abschnitt «Präklinische Daten»). Es liegen nur begrenzte Daten zur Anwendung von Semaglutide bei Schwangeren vor. Daher soll Semaglutide während der Schwangerschaft nicht angewendet werden. Frauen im gebärfähigen Alter wird empfohlen, während der Behandlung mit Semaglutide eine zuverlässige Verhütungsmethode anzuwenden. Möchte eine Patientin schwanger werden oder tritt eine Schwangerschaft ein, soll Semaglutide abgesetzt werden. Aufgrund der langen Halbwertszeit (siehe Abschnitt «Pharmakokinetik») sollte Semaglutide mindestens 2 Monate vor einer geplanten Schwangerschaft abgesetzt werden.
Stillzeit
Bei säugenden Ratten wurde Semaglutide in die Muttermilch ausgeschieden. Ein Risiko für ein gestilltes Kind kann nicht ausgeschlossen werden. Semaglutide soll während der Stillzeit nicht angewendet werden.
Fertilität
Es ist nicht bekannt, ob Semaglutide eine Auswirkung auf die menschliche Fertilität hat. Semaglutide beeinträchtigte die Fertilität männlicher Ratten nicht. Bei weiblichen Ratten wurde bei Dosen, die mit einem mütterlichen Gewichtsverlust einhergingen, eine Verlängerung des Östrus und eine geringe Abnahme der Anzahl der Ovulationen beobachtet.

Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen

Semaglutide hat keinen oder einen zu vernachlässigenden Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit oder die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen. Insbesondere im Dosissteigerungszeitraum kann aber Schwindelgefühl auftreten. Falls es zu Schwindelgefühl kommt, ist Vorsicht im Strassenverkehr und beim Bedienen von Maschinen geboten.
Patienten mit Typ 2 Diabetes mellitus
Bei Anwendung von Semaglutide in Kombination mit einem Sulfonylharnstoff oder Insulin sollten Patienten angewiesen werden, Massnahmen zur Hypoglykämievermeidung bei der Teilnahme am Strassenverkehr oder während des Bedienens von Maschinen zu ergreifen (siehe Abschnitt «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).

Unerwünschte Wirkungen

Zusammenfassung des Sicherheitsprofils
In 4 Phase-3a-Studien wurden 2 650 Patienten mit Wegovy behandelt. Die Dauer der Studien betrug 68 Wochen. Ähnlich wie bei anderen GLP-1-RezeptorAgonisten waren die am häufigsten berichteten Nebenwirkungen gastrointestinale Störungen, darunter Übelkeit, Diarrhoe, Obstipation und Erbrechen.
Tabellarische Auflistung der Nebenwirkungen
In Tabelle 2 sind unerwünschten Wirkungen aufgeführt, die in Phase-3a-Studien berichtet wurden. Die Häufigkeiten basieren auf den gepoolten Daten der Phase-3a-Studien.
Liste der unerwünschten Wirkungen
Die unerwünschten Wirkungen sind nach MedDRA-Systemorganklassen und Häufigkeit gemäss folgender Konvention, geordnet: «sehr häufig» (≥1/10), «häufig» (≥1/100, <1/10), «gelegentlich» (≥1/1'000, <1/100), «selten» (≥1/10'000, <1/1'000), «sehr selten» (<1/10'000).
Tabelle 2: Nebenwirkungen aus kontrollierten Phase-3-Studien

Systemorganklasse gemäss MedDRA

Sehr häufig

Häufig

Gelegentlich

Selten

Störungen des Immunsystems

Anaphylaktische Reaktion

Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen

Hypoglykämie bei Patienten mit Diabetes Typ 2a

Erkrankungen des Nervensystems

Kopfschmerzenb

Schwindelgefühlb

Augenerkrankungen

Diabetische Retinopathie bei Patienten mit Diabetes Typ 2a

Herzerkrankungen

Erhöhte Herzfrequenza,c

Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

Erbrechena,b
Diarrhoea,b
Obstipationa,b
Übelkeita,b
Abdominalschmerzb,c

Gastritisb,c
Gastroösophageale Refluxerkrankungb
Dyspepsieb
Aufstossenb
Flatulenzb
Bauch aufgetriebenb

Akute Pankreatitisa

Leber- und Gallenerkrankungen

Cholelithiasisa

Erhöhte Amylasec
Erhöhte Lipasec
Cholezystitis

Erkrankungen der Haut und des Unterhautgewebes

Haarausfalla

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Ermüdungb,c

Reaktionen an der Injektionsstellec

Untersuchungen

a) Siehe die folgende Beschreibung ausgewählter Nebenwirkungen
b) Hauptsächlich während der Dosiseskalation
c) Gruppierung von bevorzugten Bezeichnungen

Beschreibung spezifischer unerwünschter Wirkungen und Zusatzinformationen
Erkrankungen des Gastrointestinaltraktss
Sehr häufig: Übelkeit (43,9 %), Durchfall (29,7 %), Erbrechen (24,5 %), Obstipation (24,2 %)
Am häufigsten wurden die Ereignisse während der Dosiseskalation berichtet. Über 68 Wochen trat Übelkeit unter der Behandlung mit Wegovy bei 43,9 % der Patienten auf (16,1 % unter Placebo), Diarrhoe bei 29,7 % (15,9 % unter Placebo) und Erbrechen bei 24,5 % (6,3 % unter Placebo). Die meisten Ereignisse waren leicht bis mittelschwer und von kurzer Dauer. Obstipation trat bei 24,2 % der Patienten unter der Behandlung mit Wegovy auf (11,1 % unter Placebo), war leicht bis mittelschwer und von längerer Dauer.
Bei 4,3 % der Patienten führten die gastrointestinalen Ereignisse zum dauerhaften Abbruch der Behandlung mit Wegovy (0,7 % unter Placebo).
Gelegentlich – akute Pankreatitis
Die Häufigkeit nach Beurteilung bestätigter akuter Pankreatitis in Phase-3a-Studien betrug 0,2 % unter Wegovy und < 0,1 % unter Placebo.
Häufig – akute Gallensteinerkrankung/Cholelithiasis
Cholelithiasis wurde bei 1,6 % der Patienten unter Wegovy berichtet und führte bei 0,6 % zu Cholezystitis. Cholelithiasis und Cholezystitis wurden in 1.1% beziehungsweise in 0.3% bei Patienten unter Placebo berichtet.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Häufig - Haarausfall
Haarausfall wurde bei 2,5 % der Patienten unter Wegovy und bei 1,0 % unter Placebo berichtet. Die Ereignisse waren hauptsächlich leichter Natur und gingen bei den meisten Patienten unter fortgesetzter Behandlung zurück. Haarausfall wurde häufiger bei Patienten mit grösserem Gewichtsverlust (≥20 %) berichtet.
Herzerkrankungen
Erhöhung der Herzfrequenz
Gelegentlich – Erhöhung der Herzfrequenz
In den Phase-3a-Studien wurde unter Wegovy eine mittlere Erhöhung der Herzfrequenz um 3 Schläge pro Minute (bpm) gegenüber einem mittleren Ausgangswert von 72 bpm beobachtet. Der Anteil der Probanden mit einem maximalen Anstieg des Ruhepulses von ≥20 Schlägen pro Minute gegenüber dem Ausgangswert zu einem beliebigen Zeitpunkt während des Behandlungszeitraums betrug 26,0 % in der Wegovy Gruppe gegenüber 15,6 % in der Placebogruppe.
Immunogenität
Entsprechend den potenziell immunogenen Eigenschaften von protein- oder peptidhaltigen Arzneimitteln können Patienten durch die Behandlung mit Wegovy anti-Semaglutide Antikörper bilden. Der Nachweis der Antikörperbildung hängt stark von der Sensitivität und Spezifität des Assays ab. Darüber hinaus kann die beobachtete Inzidenz von Antikörper-Positivität (einschliesslich neutralisierender Antikörpern) in einem Assay von mehreren Faktoren beeinflusst werden, einschliesslich Assay-Methodik, Probenhandhabung, Zeitpunkt der Probenentnahme, Begleitmedikation und Grunderkrankung. Aus diesen Gründen kann die Inzidenz von Antikörpern gegen Semaglutide in den unten beschriebenen Studien nicht direkt mit der Inzidenz von Antikörpern in anderen Studien oder bei anderen Arzneimitteln verglichen werden.
Der Anteil der Patienten, deren Test auf gegen Semaglutide gerichtete Antikörper zu einem beliebigen Zeitpunkt nach Behandlungsbeginn positiv war, war gering (2,9 %). Von den 50 mit Semaglutide behandelten Patienten, die Semaglutide-Antikörper entwickelten, bildeten 28 Patienten (1,6 % der gesamten mit Wegovy-behandelten Studienpopulation) Antikörper, die mit nativem GLP-1 kreuzreagierten. Kein Patient hatte am Ende der Studie neutralisierende Antikörper gegen Semaglutide oder Antikörper gegen Semaglutide mit endogener, GLP-1 neutralisierender Wirkung.
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
Häufig - Hypoglykämie bei Patienten mit Diabetes Typ 2
In Patienten mit Typ 2 Diabetes (Studie STEP 2) wurde bei 6,2 % (0,1 Ereignisse/Patientenjahr) der mit Wegovy Behandelten gegenüber 2,5 % (0,03 Ereignisse/Patientenjahr) der mit Placebo Behandelten eine klinisch signifikante Hypoglykämie (definiert als Plasma Glukose <3.0 mmol/L (54 mg/dL)) beobachtet. Eine Episode (0,2 % der Teilnehmer, 0,002 Ereignisse/Patientenjahr) wurde als schwerwiegend eingestuft. Das Risiko einer Hypoglykämie war erhöht, wenn Wegovy zusammen mit einem Sulfonylharnstoff angewendet wurde.
In klinischen Studien mit Wegovy bei Patienten ohne Diabetes Typ 2 wurden Hypoglykämien nicht systematisch erfasst oder berichtet.
Häufig - Diabetische Retinopathie bei Patienten mit Diabetes Typ 2
In Patienten mit Diabetes Typ 2 in der Studie STEP 2 wurden wenige Episoden einer diabetischen Retinopathie (4,0 % der mit Wegovy Behandelten bzw. 2,7 % der mit Placebo Behandelten) beobachtet.
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.

Überdosierung

Eine Überdosierung mit Semaglutide kann mit gastrointestinalen Beschwerden einhergehen, die zur Dehydratation führen. Im Fall einer Überdosierung ist der Patient auf klinische Anzeichen zu überwachen und eine angemessene unterstützende Behandlung einzuleiten.

Eigenschaften/Wirkungen

ATC-Code
A10BJ02
Wirkungsmechanismus
Semaglutide ist ein GLP-1-Analogon mit einer Sequenzhomologie von 94 % zum humanen GLP-1. Semaglutide wirkt als GLP-1-Rezeptoragonist, der selektiv an den GLP-1-Rezeptor, das Ziel für natives GLP-1, bindet und diesen aktiviert.
Verglichen mit nativem GLP-1 weist Semaglutide eine verlängerte Halbwertszeit von ungefähr 1 Woche auf, wodurch es sich für die einmal wöchentliche subkutane Anwendung eignet. Der Hauptmechanismus der Verzögerung ist die Albuminbindung, die eine verminderte renale Clearance und den Schutz vor metabolischem Abbau zur Folge hat. Darüber hinaus ist Semaglutide gegen den Abbau durch das Enzym DDP-4 stabilisiert.
GLP-1 ist ein physiologisches Hormon, das bei der Regulierung von Appetit und Kalorienaufnahme wirkt; der GLP-1-Rezeptor ist in verschiedenen Bereichen des Gehirns vorhanden, die an der Appetitregulierung beteiligt sind. Semaglutide hat direkte Wirkungen auf Gehirnregionen, die an der homöostatischen Regulierung der Nahrungsaufnahme im Hypothalamus und Hirnstamm beteiligt sind. Semaglutide beeinflusst das hedonische Belohnungssystem über direkte und indirekte Wirkungen auf Gehirnregionen wie Septum, Thalamus und Amygdala.
Klinische Studien zeigen, dass Semaglutide die Energieaufnahme verringert, die Wahrnehmung von Sättigung, Völlegefühl und Esskontrolle erhöht, das Hungergefühl dämpft und die Häufigkeit sowie Intensität von Heisshunger verringert.
Ausserdem wurde in klinischen Studien gezeigt, dass Semaglutide den Blutzuckerspiegel glucoseabhängig durch Stimulation der Insulinsekretion und Senkung der Glucagonsekretion senkt, wenn der Blutzuckerspiegel hoch ist. Der Mechanismus der Blutzuckersenkung geht auch mit einer leicht verlangsamten Entleerung des Magens in der frühen postprandialen Phase einher. Während einer Hypoglykämie verringert Semaglutide die Sekretion von Insulin, vermindert aber nicht die Glucagonsekretion.
Pharmakodynamik
Appetit, Energieaufnahme und Nahrungsmittelwahl
Wegovy senkt den Appetit durch Steigerung des Sättigungs- und Völlegefühls und vermindert Hunger sowie die prospektive Nahrungsaufnahme. Nach 20 Wochen Behandlung war die Energieaufnahme bei einer Ad-libitum-Mahlzeit unter Wegovy um 35 % niedriger als unter Placebo. Dies ging einher mit einer verbesserten Esskontrolle, weniger Heisshunger (auf Milchprodukte und herzhafte Nahrungsmittel), weniger Verlangen nach Süssem und einer relativ geringeren Präferenz für fettreiche Nahrungsmittel.
Kardiale Elektrophysiologie (QTc)
Die Wirkung von Semaglutide auf die kardiale Repolarisation wurde in einer ausführlichen QTc-Studie untersucht. Semaglutide verlängerte das QTc-Intervall bei Dosen bis zu 1,5 mg im Steady-State nicht.
Die Semaglutide-Exposition bei Probanden mit Übergewicht oder Adipositas, die mit Wegovy behandelt werden, ist vergleichbar mit der Exposition, die in der Semaglutid-QTc-Studie an gesunden Probanden untersucht wurde.
Klinische Wirksamkeit
Die Wirksamkeit und Sicherheit von Wegovy für die Gewichtsregulierung in Kombination mit einer kalorienreduzierten Ernährung und verstärkter körperlicher Aktivität wurden in vier doppelblinden, randomisierten, placebo-kontrollierten Phase-3a-Studien (STEP 1–4) untersucht. Insgesamt 4684 Patienten (2 652 zur Behandlung mit Wegovy randomisiert) wurden in die Studien eingeschlossen.
Die Behandlung mit Wegovy ergab im Vergleich mit Placebo einen überlegenen, klinisch relevanten und anhaltenden Gewichtsverlust bei Patienten mit Adipositas (BMI ≥30 kg/m2) oder mit Übergewicht (BMI ≥27 kg/m2 bis < 30 kg/m2) und mindestens einer gewichtsbedingten Begleiterkrankung.
Darüber hinaus erreichte in allen Studien ein höherer Anteil der Patienten mit Semaglutide einen Gewichtsverlust von ≥5 %, ≥10 %, ≥15 % und ≥20 % als mit Placebo.
Die Behandlung mit Wegovy zeigte auch statistisch signifikante Verbesserungen des Taillenumfangs und systolischen Blutdrucks gegenüber Placebo. Darüber hinaus wirkte sich Semaglutide 2,4 mg im Vergleich zu Placebo insgesamt günstig auf die Plasmalipide und CRP (Entzündungsmarker) aus (siehe Tabelle 3 und Tabelle 4).
Die Wirksamkeit erwies sich unabhängig von Alter, Geschlecht, ethnischer Zugehörigkeit, den Ausgangswerten von Körpergewicht und BMI, Vorliegen eines Diabetes Typ 2 und dem Grad der Nierenfunktion.

FAS: Full analysis set, ETD: Estimated treatment difference, CI: Confidence interval.
Analyse der Daten aus In-trial Periode. Die geschätzte Behandlungsdifferenz und das entsprechende Konfidenzintervall stammen aus der Primäranalyse. Die Zahlen im unteren Feld sind Probanden im FAS.
Abbildung 1 → Körpergewichtveränderung (%) zwischen Studienbeginn und Woche 68
STEP 1: Gewichtsmanagement
In einer 68-wöchigen, doppelblinden Studie wurden 1 961 Patienten mit Adipositas (BMI ≥30 kg/m2) oder mit Übergewicht (BMI ≥27 kg/m2 bis < 30 kg/m2) und mindestens einer gewichtsbedingten Begleiterkrankung zur Behandlung mit Wegovy oder Placebo randomisiert. Alle Patienten hielten während der gesamten Studie eine kalorienreduzierte Diät und erhöhte körperliche Aktivität ein. Die Mehrzahl der Patienten hatte mindestens eine gewichtsbedingte Begleiterkrankung. Dazu gehörten unter anderem Prä-Diabetes (43,7 %), Dyslipidämie (37,0 %), Hypertonie (36,0 %), Osteoarthrose des Knie- oder Hüftgelenks (15,9 %), obstruktive Schlafapnoe (11,7 %), Asthma/chronisch-obstruktive Lungenerkrankung (COPD) (11,6 %), Lebererkrankung (nicht-alkoholische Fettleber (NAFLD) oder nicht-alkoholische Steatohepatitis (NASH)) (8,6 %) und polyzystisches Ovarialsyndrom (PCOS) (6,6 %).
Der Gewichtsverlust trat früh ein und setzte sich während der Studie fort. Am Behandlungsende (Woche 68) war der Gewichtsverlust verglichen mit Placebo überlegen und klinisch relevant (siehe Tabelle 3 und Abbildung 1).
Tabelle 3: Ergebnisse einer 68-wöchigen Studie zum Vergleich von Wegovy mit Placebo bei Patienten mit Adipositas oder Übergewicht und mindestens einer gewichtsbezogenen Begleiterkrankung (STEP 1)

Wegovy

Placebo

Full analysis set (N)

1 306

655

Körpergewicht

Ausgangswert (kg)

105,4

105,2

Änderung (%) gegenüber Ausgangswert1,2

-14,9

-2,4

Unterschied (%) gegenüber Placebo1
[95 %-KI]

-12,4
[-13,4; -11,5] *

-

Änderung (kg) gegenüber Ausgangswert

-15,3

-2,6

Unterschied (kg) gegenüber Placebo1
[95 %-KI]

-12,7
[-13,7; -11,7]

-

Patienten (%) mit Gewichtsverlust ≥5 %3

83,5*

31,1

Patienten (%) mit Gewichtsverlust ≥10 %3

66,1*

12,0

Patienten (%) mit Gewichtsverlust ≥15 %3

47,9*

4,8

Patienten (%) mit Gewichtsverlust ≥20 %3

30,2

1,7

Taillenumfang (cm)

Ausgangswert

114,6

114,8

Änderung gegenüber Ausgangswert1

-13,5

-4,1

Unterschied gegenüber Placebo1
[95 %-KI]

-9,4
[-10,3; -8,5] *

-

Kardiometabolische Faktoren

Systolischer Blutdruck (mmHg)

Ausgangswert

126

127

Änderung gegenüber Ausgangswert1

-6,2

-1,1

Unterschied gegenüber Placebo1
[95 %-KI]

-5,1
[-6,3; -3,9] *

-

Diastolischer Blutdruck (mmHg)

Ausgangswert

80

80

Änderung gegenüber Ausgangswert

-2,8

-0,4

Unterschied gegenüber Placebo
[95% CI]

-2,4
[-3,3; -1,6]

-

Lipide

Total Cholesterol

Ausgangswert (mmol/L)4

4,9

5,0

Änderung (%) gegenüber Ausgangswert1

-3,3

0,1

Relativer Unterschied (%) gegenüber Placebo [95% CI]1

-3,3
[-4,8; -1,8]

-

LDL Cholesterol

Ausgangswert (mmol/L)

2,9

2,9

Änderung (%) gegenüber Ausgangswert1

-2,5

1,3

Relativer Unterschied (%) gegenüber Placebo1 [95% CI]

-3,8
[-5,9; -1,5]

-

HDL Cholesterol

Ausgangswert (mmol/L)4

1,3

1,3

Änderung (%) gegenüber Ausgangswert1

5,2

1,4

Relativer Unterschied (%) gegenüber Placebo1 [95% CI]

3,8
[2,2; 5,4]

-

Triglycerides

Ausgangswert (mmol/L)4

1,4

1,4

Änderung (%) gegenüber Ausgangswert1

-21,9

-7,3

Relativer Unterschied (%) gegenüber Placebo1 [95% CI]

-15,8
[-18,8; -12,7]

-

CRP

Ausgangswert (mg/L)

3,9

3,9

Änderung (%) gegenüber Ausgangswer1

-52,6

-15,0

Relativer Unterschied (%) gegenüber Placebo1 [95% CI]

-44,3
[-49,5; -38,5]

-

Glykämischer Status

Patienten (%) mit Prä-Diabetes bei
Baseline

43,7

Patienten (%) mit normoglykämischem
Status bei Behandlungsende

84,1

47,8

* p < 0,0001 (unkorrigiert 2-seitig) für Überlegenheit.
1 Geschätzt mithilfe eines ANCOVA-Modells mit multipler Imputation auf Basis aller Daten unabhängig vom Abbruch der randomisierten Behandlung oder dem Beginn einer anderen medikamentösen Behandlung gegen Adipositas oder bariatrischer Chirurgie.
2 Während der Studie wurde die randomisierte Behandlung von 17,1 % und 22,4 % der Patienten abgebrochen, die zu Wegovy bzw. Placebo randomisiert waren. Unter der Annahme, dass alle randomisierten Patienten die Behandlung beibehielten und keine zusätzlichen Therapien gegen Adipositas erhielten, betrugen die geschätzten Änderungen von der Randomisierung bis Woche 68 beim Körpergewicht basierend auf einem gemischten Modell für wiederholte Messungen unter Einschluss aller Beobachtungen bis zum ersten Absetzen -16,9 % und -2,4 % für Wegovy bzw. Placebo.
3 Geschätzt mit einem binären Regressionsmodell auf Basis desselben Imputationsverfahrens wie bei der primären Analyse.
4 Geometrisches Mittel.

Beobachtete Werte für Patienten, die jeden geplanten Besuch absolvierten, und Schätzungen mit multiplen Imputationen (MI) für Abbrecher mit Abschlussuntersuchung («retrieved dropouts»).
Abbildung 2 → STEP 1 – Mittlere Veränderung des Körpergewichts (%) von Baseline bis Woche 68
STEP 2: Gewichtsmanagement bei Patienten mit Diabetes Typ 2
In einer 68-wöchigen, doppelblinden Studie wurden 1 210 Patienten mit Übergewicht oder Adipositas (BMI ≥27 kg/m2) und Diabetes Typ 2 auf Wegovy, Semaglutide 1 mg einmal wöchentlich oder Placebo randomisiert. In die Studie wurden Patienten mit unzureichend eingestelltem Diabetes (HbA1c 7–10 %) aufgenommen, die entweder mit Diät und körperlicher Bewegung alleine oder mit 1–3 oralen Antidiabetika behandelt wurden. Alle Patienten hielten während der gesamten Studie eine kalorienreduzierte Diät und erhöhte körperliche Aktivität ein. Die Mehrzahl der Patienten hatte mindestens zwei gewichtsbedingte Begleiterkrankungen. Neben dem Diabetes Typ 2 waren dies unter anderem Hypertonie (69,8 %), Dyslipidämie (68,0 %), Osteoarthrose des Knie- oder Hüftgelenks (19,6 %), Lebererkrankung (NAFLD oder NASH) (22,6 %), obstruktive Schlafapnoe (15,1 %), Asthma/COPD (8,4 %) und PCOS (4,1 %).
Die Behandlung mit Wegovy über 68 Wochen führte zu einer überlegenen und klinisch relevanten Senkung des Körpergewichts und des HbA1c als unter Placebo (siehe Tabelle 4 und Abbildung 3).
Tabelle 4: Ergebnisse einer 68-wöchigen Studie zum Vergleich von Wegovy mit Placebo bei Patienten mit Fettleibigkeit oder Übergewicht und Diabetes Typ 2(STEP 2)

Wegovy

Placebo

Full analysis set (N)

404

403

Körpergewicht

Ausgangswert (kg)

99,9

100,5

Änderung (%) gegenüber Ausgangswert1,2

-9,6

-3,4

Unterschied (%) gegenüber Placebo1
[95 %-KI]

-6,2
[-7,3; -5,2] *

-

Änderung (kg) gegenüber Ausgangswert

-9,7

-3,5

Unterschied (kg) gegenüber Placebo1
[95 %-KI]

-6,1
[-7,2; -5,0]

-

Patienten (%) mit Gewichtsverlust ≥5 %3

67,4*

30,2

Patienten (%) mit Gewichtsverlust ≥10 %3

44,5*

10,2

Patienten (%) mit Gewichtsverlust ≥15 %3

25,0*

4,3

Patienten (%) mit Gewichtsverlust ≥20 %3

12,8

2,3

Taillenumfang (cm)

Ausgangswert

114,5

115,5

Änderung gegenüber Ausgangswert1

-9,4

-4,5

Unterschied gegenüber Placebo1 [95 %-KI]

-4,9
[-6,0; -3,8] *

-

Kardiometabolische Faktoren

Systolischer Blutdruck (mmHg)

Ausgangswert

130

130

Änderung gegenüber Ausgangswert1

-3,9

-0,5

Unterschied gegenüber Placebo1 [95 %-KI]

-3,4
[-5,6; -1,3] **

-

Diastolischer Blutdruck (mmHg)

Ausgangswert

80

80

Änderung gegenüber Ausgangswert

-1,6

-0,9

Unterschied gegenüber Placebo
[95% CI]

-0,7
[-2,0; 0,6]

-

Lipide

Total Cholesterol

Ausgangswert (mmol/L)4

4,4

4,4

Änderung (%) gegenüber Ausgangswert1

-1,4

-0,5

Relativer Unterschied (%) gegenüber Placebo1 [95% CI]

-0,9
[-3,6; 2,0]

-

LDL Cholesterol

Ausgangswert (mmol/L)4

2,3

2,3

Änderung (%) gegenüber Ausgangswert1

0,5

0,1

Relativer Unterschied (%) gegenüber Placebo1 [95% CI]

0,4
[-4,0; 4,9]

-

HDL Cholesterol

Ausgangswert (mmol/L)4

1,2

1,1

Änderung (%) gegenüber Ausgangswert1

6,9

4,1

Relativer Unterschied (%) gegenüber Placebo1 [95% CI]

2,7
[0,3; 5,1]

-

Triglycerides

Ausgangswert (mmol/L)4

1,7

1,8

Änderung (%) gegenüber Ausgangswert1

-22,0

-9,4

Relativer Unterschied (%) gegenüber Placebo1 [95% CI]

-13,9
[-19,0; -8,4]

-

CRP

Ausgangswert (mg/L)

3,5

3,4

Änderung (%) gegenüber Ausgangswer1

-48,9

-16,7

Relativer Unterschied (%) gegenüber Placebo1 [95% CI]

-38,7
[-46,5; -29,8]

-

Glykämische Faktoren

HbA1c (mmol/mol (%)

Ausgangswert

65,3 (8,1)

65,3 (8,1)

Änderung gegenüber Ausgangswert1,2

-17,5 (-1,6)

-4,1 (-0,4)

Unterschied gegenüber Placebo1 [95 %-KI]

-13,5
[-15,5; -11,4]
(-1,2 [-1,4; -1,1]) *

-
-

Patienten (%), die einen HbA1c-Wert < 7 %
erreichten3

77,4

26,0

Patienten (%), die einen HbA1c-Wert
≤6,5 % erreichten3

65,9

15,1

* p < 0,001 (unkorrigiert 2-seitig) für Überlegenheit; ** p < 0,05 (unkorrigiert 2-seitig) für Überlegenheit.
1 Geschätzt mithilfe eines ANCOVA-Modells mit multipler Imputation auf Basis aller Daten unabhängig vom Abbruch der randomisierten Behandlung oder dem Beginn einer anderen medikamentösen Behandlung gegen Adipositas oder bariatrischer Chirurgie.
2 Während der Studie wurde die randomisierte Behandlung von 11,6 % und 13,9 % der Patienten abgebrochen, die zu Wegovy bzw. Placebo randomisiert waren. Unter der Annahme, dass alle randomisierten Patienten die Behandlung beibehielten und keine zusätzlichen Therapien gegen Adipositas erhielten, betrugen die geschätzten Änderungen von der Randomisierung bis Woche 68 beim Körpergewicht basierend auf einem gemischten Modell für wiederholte Messungen unter Einschluss aller Beobachtungen bis zum ersten Absetzen -10,6 % und -3,1 % für Wegovy bzw. Placebo.
3 Geschätzt mit einem binären Regressionsmodell auf Basis desselben Imputationsverfahrens wie bei der primären Analyse.
4 Geometrisches Mittel

Beobachtete Werte für Patienten, die jeden geplanten Besuch absolvierten, und Schätzungen mit multiplen Imputationen (MI) für Abbrecher mit Abschlussuntersuchung («retrieved dropouts»).

HbA1c: Hämoglobin A1c
Beobachtete Werte für Patienten, die jeden geplanten Besuch absolvierten, und Schätzungen mit multiplen Imputationen für Abbrecher mit Abschlussuntersuchung («retrieved dropouts») (RD-MI).
Abbildung 3 → STEP 2 – Mittlere Veränderung des Körpergewichts (kg) und des HbA1c-Wertes (%) zwischen Studienbeginn und Woche 68
STEP 3: Gewichtsmanagement mit intensiver Verhaltenstherapie
In einer 68-wöchigen, doppelblinden Studie wurden 611 Patienten mit Adipositas (BMI ≥30 kg/m2) oder mit Übergewicht (BMI ≥27 kg/m2 bis < 30 kg/m2) und mindestens einer gewichtsbedingten Begleiterkrankung zur Behandlung mit Wegovy oder Placebo randomisiert. Während der Studie erhielten alle Patienten eine intensive Verhaltenstherapie (IBT), bestehend aus einer sehr restriktiven Diät, vermehrter körperlicher Aktivität und einer Verhaltensberatung.
Die Mehrzahl der Patienten hatte mindestens eine gewichtsbedingte Begleiterkrankung. Dazu gehörten unter anderem Prä-Diabetes (49,8 %), Hypertonie (34,7 %), Dyslipidämie (34,7 %), Osteoarthrose des Knie- oder Hüftgelenks (18,7 %), Asthma/COPD (15,1 %), obstruktive Schlafapnoe (12,6 %), Lebererkrankung (NAFLD oder NASH) (6,1 %) und PCOS (5,5 %).
Die Behandlung mit Wegovy und IBT über 68 Wochen führte zu einer überlegenen und klinisch relevanten Senkung des Körpergewichts als unter Placebo (siehe Tabelle 5).
Tabelle 5: Ergebnisse einer 68-wöchigen Studie zum Vergleich von Wegovy mit Placebo bei Patienten mit Adipositas oder Übergewicht und mindestens einer gewichtsbezogenen Begleiterkrankung unter Intensiver Verhaltenstherapie (STEP 3)

Wegovy

Placebo

Full analysis set (N)

407

204

Körpergewicht

Ausgangswert (kg)

106,9

103,7

Änderung (%) gegenüber Ausgangswert1,2

-16,0

-5,7

Unterschied (%) gegenüber Placebo1
[95 %-KI]

-10,3
[-12,0; -8,6] *

-

Änderung (kg) gegenüber Ausgangswert

-16,8

-6,2

Unterschied (kg) gegenüber Placebo1
[95 %-KI]

-10,6
[-12,5; -8,8]

-

Patienten (%) mit Gewichtsverlust ≥5 %3

84,8*

47,8

Patienten (%) mit Gewichtsverlust ≥10 %3

73,0*

27,1

Patienten (%) mit Gewichtsverlust ≥15 %3

53,5*

13,2

Patienten (%) mit Gewichtsverlust ≥20 %3

33,9

3,5

Taillenumfang (cm)

Ausgangswert

113,6

111,8

Änderung gegenüber Ausgangswert1

-14,6

-6,3

Unterschied gegenüber Placebo1
[95 %-KI]

-8,3
[-10,1; -6,6] *

-

* p < 0,0001 (unkorrigiert 2-seitig) für Überlegenheit.
1 Geschätzt mithilfe eines ANCOVA-Modells mit multipler Imputation auf Basis aller Daten unabhängig vom Abbruch der randomisierten Behandlung oder dem Beginn einer anderen medikamentösen Behandlung gegen Adipositas oder bariatrischer Chirurgie.
2 Während der Studie wurde die randomisierte Behandlung von 16,7 % und 18,6 % der Patienten abgebrochen, die zu Wegovy bzw. Placebo randomisiert waren. Unter der Annahme, dass alle randomisierten Patienten die Behandlung beibehielten und keine zusätzlichen Therapien gegen Adipositas erhielten, betrugen die geschätzten Änderungen von der Randomisierung bis Woche 68 beim Körpergewicht basierend auf einem gemischten Modell für wiederholte Messungen unter Einschluss aller Beobachtungen bis zum ersten Absetzen -17,6 % und -5,0 % für Wegovy bzw. Placebo.
3 Geschätzt mit einem binären Regressionsmodell auf Basis desselben Imputationsverfahrens wie bei der primären Analyse.

Beobachtete Werte für Patienten, die jeden geplanten Besuch abschliessen, und Schätzungen mit Mehrfach-Anrechnungen (MI) der Dropouts
Abbildung 4 → STEP 3 – Mittlere Veränderung des Körpergewichts (%) von Baseline bis Woche 68
STEP 4: Langfristiges Gewichtsmanagement
In einer 68-wöchigen, doppelblinden Studie wurden 902 Patienten mit Adipositas (BMI ≥30 kg/m2) oder mit Übergewicht (BMI ≥27 kg/m2 bis < 30 kg/m2) und mindestens einer gewichtsbedingten Begleiterkrankung aufgenommen. Alle Patienten hielten während der gesamten Studie eine kalorienreduzierte Diät und erhöhte körperliche Aktivität ein. Von Woche 0 bis Woche 20 (Run-in Phase) erhielten alle Patienten Wegovy. In Woche 20 (Baseline) wurden 803 Patienten, die die Erhaltungsdosis von 2,4 mg erreicht hatten, zu Weiterbehandlung oder Umstellung auf Placebo für die restlichen 48 Wochen randomisiert.
Die Mehrzahl der Patienten hatte mindestens eine gewichtsbedingte Begleiterkrankung. Dazu gehörten unter anderem Prä-Diabetes (46,8 %), Hypertonie (37,1 %), Dyslipidämie (35,9 %), Osteoarthrose des Knie- oder Hüftgelenks (13,3 %), obstruktive Schlafapnoe (11,7 %), Asthma/COPD (11,5 %), Lebererkrankung (NAFLD oder NASH) (7,3 %) und PCOS (3,9 %).
Patienten, die in Woche 20 (Baseline) die Erhaltungsdosis von 2,4 mg erreicht hatten und 48 Wochen lang (Woche 20–68) mit Wegovy weiterbehandelt wurden, verloren weiter an Gewicht und erzielten eine überlegene und klinisch relevante Reduktion des Körpergewichts gegenüber denjenigen, die auf Placebo umgestellt worden waren (siehe Tabelle 6 und Abbildung 4). Bei den Patienten, die in Woche 20 (Baseline) auf Placebo umgestellt worden waren, nahm das Körpergewicht zwischen Woche 20 und Woche 68 dagegen wieder stetig zu. Dennoch blieb das beobachtete Körpergewicht in Woche 68 niedriger als zu Beginn der Run-in Phase (Woche 0) (siehe Abbildung 4). Patienten, die von Woche 0 (Einleitung) bis Woche 68 (Behandlungsende) mit Wegovy behandelt wurden, erreichten eine mittlere Veränderung des Körpergewichts von 17,4 %, wobei ein Gewichtsverlust von ≥5 %, ≥10 % ≥15 % oder ≥20 % von 87,8 %, 78,0 %, 62,2 % bzw. 38,6 % dieser Patienten erreicht wurde.
Tabelle 6: Ergebnisse des 48-wöchigen (Woche 20 bis Woche 68) randomisierten Zeitraum der Studie zum Vergleich von Wegovy mit Placebo bei Patienten mit Adipositas oder Übergewicht und mindestens einer gewichtsbezogenen Begleiterkrankung (STEP 4)

Wegovy

Placebo

Full analysis set (N)

535

268

Körpergewicht

Ausgangswert1 (kg)

96,5

95,4

Änderung (%) gegenüber Ausgangswert1,2

-7,9

6,9

Unterschied (%) gegenüber Placebo1
[95 %-KI]

-14,8
[-16,0; -13,5] *

-

Änderung (kg) gegenüber Ausgangswert

-7,1

6,1

Unterschied (kg) gegenüber Placebo1
[95 %-KI]

-13,2
[-14,3; -12,0]

-

Taillenumfang (cm)

Ausgangswert

105,5

104,7

Änderung gegenüber Ausgangswert1

-6,4

3,3

Unterschied gegenüber Placebo1
[95 %-KI]

-9,7
[-10,9; -8,5] *

-

* p < 0,0001 (unkorrigiert 2-seitig) für Überlegenheit.
1 Ausgangswert = Woche 20.
2 Geschätzt mithilfe eines ANCOVA-Modells mit multipler Imputation auf Basis aller Daten unabhängig vom Abbruch der randomisierten Behandlung oder dem Beginn einer anderen medikamentösen Behandlung gegen Adipositas oder bariatrischer Chirurgie.
3 Während der Studie wurde die randomisierte Behandlung von 5,8 % und 11,6 % der Patienten abgebrochen, die zu Wegovy bzw. Placebo randomisiert waren. Unter der Annahme, dass alle randomisierten Patienten die Behandlung beibehielten und keine zusätzlichen Therapien gegen Adipositas erhielten, betrugen die geschätzten Änderungen von der Randomisierung bis Woche 68 beim Körpergewicht basierend auf einem gemischten Modell für wiederholte Messungen unter Einschluss aller Beobachtungen bis zum ersten Absetzen -8,8 % und 6,5 % für Wegovy bzw. Placebo.

Beobachtete Werte für Patienten, die jeden geplanten Besuch absolvierten, und Schätzungen mit multiplen Imputationen (MI) für Abbrecher mit Abschlussuntersuchung («retrieved dropouts»).
Abbildung 5 → STEP 4 – Mittlere Veränderung des Körpergewichts (%) zwischen Woche 0 und Woche 68
Wirkung auf den Körperfettanteil
In einer Unterstudie von STEP 1 (N = 140) wurde mithilfe der Dual-Röntgen-Absorptiometrie (DEXA) gezeigt, dass unter der Behandlung mit Wegovy die Körperfettmasse stärker abgebaut wurde als die fettfreie Körpermasse, was einer Verbesserung des Körperfettanteils nach 68 Wochen im Vergleich mit Placebo entspricht. Ausserdem ging mit dieser Reduktion der gesamten Fettmasse auch eine Reduktion des viszeralen Fettes einher.
Kardiovaskuläre Sicherheit
In der Studie SUSTAIN 6 wurden 3 297 Patienten mit unzureichend eingestelltem Diabetes Typ 2 und hohem Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse auf Semaglutide s. c. 0,5 mg oder 1 mg einmal wöchentlich oder Placebo zusätzlich zur Standardbehandlung randomisiert. Die Behandlungsdauer betrug 104 Wochen. Das mittlere Alter betrug 65 Jahre und der mittlere BMI lag bei 33 kg/m2.
Der primäre Endpunkt war die Zeit von der Randomisierung bis zum ersten Auftreten eines schweren unerwünschten kardiovaskulären Ereignisses (MACE): kardiovaskulärer Tod, nicht-tödlicher Myokardinfarkt oder nicht-tödlicher Schlaganfall. Die Studie war als Non-inferiority-Studie konzipiert. Kriterium für den Non-Inferiority-Entscheid war die Obergrenze von 1,8 des 95% Konfidenzintervalls für die MACE Hazard Ratio (HR). Die Gesamtzahl der primären MACE betrug 254, darunter 108 (6,6 %) unter Semaglutide und 146 (8,9 %) unter Placebo.
Die kardiovaskuläre Sicherheit von Semaglutide im Vergleich zu Placebo wurde bestätigt, da die Behandlung mit Semaglutide die MACE-Rate gegenüber Placebo um 26 % senkte und die obere Grenze des 95%-Konfidenzintervalls unter 1,8 (HR 0,74, [0,58; 0,95] [95 %-KI]) lag.

Pharmakokinetik

Absorption
Die durchschnittliche Konzentration von Semaglutide im Steady State nach der s. c. Verabreichung von 2,4 mg Semaglutide betrug, basierend auf einer populationspharmakokinetischen Analyse, bei Patienten mit Übergewicht (BMI ≥27 kg/m2 bis < 30 kg/m2) oder Adipositas (BMI ≥30 kg/m2) etwa 75 nmol/l. Die maximale Konzentration wurde etwa 24 Stunden nach der Injektion erreicht. Die Exposition gegenüber Semaglutide im Steady State stieg bei Dosen bis 2,4 mg einmal wöchentlich dosisproportional an. Bei der s. c. Verabreichung von Semaglutide in das Abdomen, den Oberschenkel oder Oberarm wurde jeweils eine ähnliche Exposition erzielt. Die absolute Bioverfügbarkeit von Semaglutide betrug 89 %.
Distribution
Das mittlere Verteilungsvolumen von Semaglutide nach s. c. Verabreichung an Patienten mit Übergewicht oder Adipositas betrug ungefähr 12,4 l. Semaglutide wird stark an Plasmaalbumin gebunden (> 99 %).
Metabolismus
Semaglutide wird durch proteolytische Spaltung des Peptid-Backbones und sequentielle beta-Oxidation der Fettsäure-Seitenkette weitgehend verstoffwechselt. Der am häufigsten vorkommende Metabolit machte weniger als 8 % der gesamten Exposition aus und wurde als Semaglutide identifiziert, das von den ersten 13 Aminosäuren des N-Terminus abgeschnitten ist.
Elimination
Die primären Ausscheidungswege für Materialen, die mit Semaglutide im Zusammenhang stehen sind Urin und Fäzes. Etwa 3 % der absorbierten Dosis wurden als intaktes Semaglutide über den Urin ausgeschieden.
Die Clearance von Semaglutide bei Patienten mit Übergewicht (BMI ≥27 kg/m2 bis < 30 kg/m2) oder Adipositas (BMI ≥30 kg/m2) betrug etwa 0,05 l/h. Bei einer Eliminationshalbwertszeit von ungefähr 1 Woche wird Semaglutide noch etwa 7 Wochen nach der letzten Dosis von 2,4 mg in der Blutbahn vorhanden sein.
Kinetik spezieller Patientengruppen
Basierend auf einer populationspharmakokinetischen Analyse haben Alter, Geschlecht, Rasse und ethnische Zugehörigkeit sowie Nierenfunktionsstörungen keinen klinisch bedeutsamen Einfluss auf die Pharmakokinetik von Semaglutide.
Körpergewicht
Das Körpergewicht wirkte sich auf die Semaglutide-Exposition aus. Ein höheres Körpergewicht war mit einer geringeren Exposition assoziiert. Die Semaglutide-Dosis von wöchentlich 2,4 mg führte in einem Bereich von 54,4–245,6 kg Körpergewicht, der in den klinischen Studien auf die erzielte Exposition untersucht wurde, zu einer adäquaten systemischen Exposition.
Leberfunktionsstörungen
Eine eingeschränkte Leberfunktion hatte keinen Einfluss auf die Semaglutide-Exposition. Die Pharmakokinetik von Semaglutide wurde in einer Studie mit einer einzelnen Dosis von 0,5 mg Semaglutide bei Patienten mit verschieden stark eingeschränkter Leberfunktion (leicht, mittelschwer, schwer) im Vergleich zu Patienten mit normaler Leberfunktion untersucht.
Nierenfunktionsstörungen
Eine Einschränkung der Nierenfunktion beeinflusste die Pharmakokinetik von Semaglutide nicht in klinisch relevantem Masse. Dies wurde anhand einer einzelnen Dosis von 0,5 mg Semaglutide bei Patienten mit verschieden stark eingeschränkter Nierenfunktion (leicht, mittelschwer, schwer oder Dialysepatienten) im Vergleich zu Patienten mit normaler Nierenfunktion nachgewiesen. Basierend auf einer populationspharmakokinetischen Analyse zeigte sich dies auch anhand der Daten aus Phase-3a-Studien von Patienten mit Übergewicht (BMI ≥27 kg/m2 bis < 30 kg/m2) oder Adipositas (BMI ≥30 kg/m2) und einer leichten bis mittelschweren Einschränkung der Nierenfunktion.
Ältere Patienten
Das Alter hatte gemäss den Daten aus den Phase-3-Studien mit Patienten im Alter von 18–86 Jahren keinen Einfluss auf die Pharmakokinetik von Semaglutide.
Kinder und Jugendliche
Die Sicherheit und Wirksamkeit von Wegovy bei Kindern und Jugendlichen im Alter von unter 18 Jahren wurden nicht untersucht.
Genetische Polymorphismen
Geschlecht und ethnische Zugehörigkeit hatten keine Auswirkung auf die Pharmakokinetik von Semaglutide.

Präklinische Daten

Basierend auf den konventionellen Studien zur Sicherheitspharmakologie, Toxizität bei wiederholter Gabe oder Genotoxizität lassen die präklinischen Daten keine besonderen Gefahren für den Menschen erkennen.
Karzinogenität
Bei Nagetieren beobachtete, nichtletale C-Zelltumoren der Schilddrüse sind ein Klasseneffekt von GLP-1-Rezeptoragonisten. In 2-jährigen Karzinogenitätsstudien bei Ratten und Mäusen verursachte Semaglutide bei klinisch relevanten Expositionen C-Zell-Tumoren der Schilddrüse. Die C-Zell-Tumoren bei Nagetieren werden durch einen nicht genotoxischen, spezifisch durch den GLP-1-Rezeptor vermittelten Mechanismus verursacht, für den Nager besonders empfänglich sind. Die Relevanz für den Menschen wird als gering eingestuft, kann jedoch nicht komplett ausgeschlossen werden.
Reproduktionstoxizität
In Fertilitätsstudien an Ratten beeinträchtigte Semaglutide das Deckverhalten oder die Fertilität männlicher Ratten nicht. Bei weiblichen Ratten wurde bei Dosen, die mit einem mütterlichen Gewichtsverlust einhergingen, eine Verlängerung des Östrus und eine geringe Abnahme der Anzahl der Corpora lutea (Ovulationen) beobachtet.
Bei embryofetalen Entwicklungsstudien an Ratten verursachte Semaglutide Embryotoxizität bei Expositionen, die unter den klinisch relevanten Werten lagen. Semaglutide verursachte deutliche Reduktionen des mütterlichen Körpergewichts und Verminderungen des Überlebens und Wachstums von Embryonen. Bei Föten wurden wesentliche skelettale und viszerale Missbildungen beobachtet, darunter Auswirkungen auf lange Knochen, Rippen, Wirbel, Schwanz, Blutgefässe und Hirnventrikel. Untersuchungen hinsichtlich des Mechanismus deuten darauf hin, dass an der Embryotoxizität eine durch den GLP-1-Rezeptor vermittelte Beeinträchtigung der Nährstoffversorgung des Embryos über den Dottersack der Ratte beteiligt ist. Aufgrund der anatomischen und funktionellen Unterschiede des Dottersacks zwischen den Spezies und aufgrund der fehlenden Expression des GLP-1-Rezeptors im Dottersack nichtmenschlicher Primaten gilt es als unwahrscheinlich, dass dieser Mechanismus für den Menschen relevant ist. Jedoch kann eine direkte Auswirkung von Semaglutide auf den Fötus nicht ausgeschlossen werden.
In Entwicklungstoxizitätsstudien mit Kaninchen und Javaneraffen wurden bei klinisch relevanten Expositionen vermehrt Aborte und eine leicht erhöhte Inzidenz fötaler Anomalien beobachtet. Die Ergebnisse fallen mit deutlichem mütterlichem Gewichtsverlust von bis zu 16% zusammen. Es ist nicht bekannt, ob diese Effekte mit der verminderten mütterlichen Futteraufnahme als direkte Wirkung von GLP-1 zusammenhängen.
Das postnatale Wachstum und die postnatale Entwicklung wurden an Javaneraffen beurteilt. Die Neugeborenen waren bei der Geburt geringfügig kleiner, holten aber während der Stillzeit auf.
Bei jugendlichen männlichen und weiblichen Ratten verursachte Semaglutide eine verzögerte Geschlechtsreife. Diese Verzögerungen hatten keine Auswirkungen auf die Fertilität und reproduktive Kapazität beider Geschlechter oder auf die Fähigkeit der Weibchen, eine Schwangerschaft aufrechtzuerhalten.

Sonstige Hinweise

Inkompatibilitäten
Da keine Kompatibilitätsstudien durchgeführt wurden, darf das Arzneimittel nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt werden.
Haltbarkeit
Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf der Packung mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.
Haltbarkeit nach Anbruch
Wegovy Multi FixDose kann während 42 Tagen (6 Wochen) unter 30°C oder im Kühlschrank (2-8°C) aufbewahrt werden.
Besondere Lagerungshinweise
Im Kühlschrank lagern (2°C – 8°C). Vom Kühlelement fernhalten.
Wegovy nicht einfrieren und nicht mehr verwenden, wenn der Inhalt gefroren war.
Wegovy sollte vor übermässiger Hitze geschützt werden.
Nach Gebrauch: Entsorgen Sie Wegovy nach Gebrauch.
Ausser Reichweite von Kindern aufbewahren.
Wegovy FixDose: Den Pen im Original-Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen. Wegovy FixDose kann ungekühlt für bis zu 28 Tage bei einer Temperatur unter 30°C gelagert werden.
Wegovy Multi FixDose: Verschlusskappe auf dem Pen belassen, wenn er nicht benutzt wird, um den Inhalt vor Licht zu schützen.
Hinweise für die Handhabung
Wegovy FixDose: Der Pen enthält 1 Dosis.
Wegovy Multi FixDose: Der Pen enthält 4 Dosen.
Die Injektionsnadel nach jeder Injektion entfernen und entsorgen.Den Pen ohne Nadel aufbewahren.
Wegovy darf nicht verwendet werden, wenn es nicht klar und farblos aussieht.
Der Pen darf nicht mehr verwendet werden, wenn der Inhalt gefroren war.
Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu entsorgen.

Zulassungsnummer

68238, 68798 (Swissmedic)

Packungen

Es gibt fünf Stärken des vorgefüllten Pens für Wegovy FixDose:
Wegovy FixDose 0,25 mg Injektionslösung im Fertigpen:
4 Fertigpens (B)
Wegovy FixDose 0,5 mg Injektionslösung im Fertigpen:
4 Fertigpens (B)
Wegovy FixDose 1 mg Injektionslösung im Fertigpen:
4 Fertigpens (B)
Wegovy FixDose 1,7 mg Injektionslösung im Fertigpen:
4 Fertigpens (B)
Wegovy FixDose 2,4 mg Injektionslösung im Fertigpen:
4 Fertigpens (B)
Wegovy Multi FixDose
Es gibt fünf Stärken des vorgefüllten Pens für Wegovy Multi FixDose:
Wegovy Multi FixDose 0,25 mg Injektionslösung im Fertigpen:
1 Fertigpen und 4 NovoFine Plus Einwegnadeln (B).
Wegovy Multi FixDose 0,5 mg Injektionslösung im Fertigpen:
1 Fertigpen und 4 NovoFine Plus Einwegnadeln (B).
Wegovy Multi FixDose 1 mg Injektionslösung im Fertigpen:
1 Fertigpen und 4 NovoFine Plus Einwegnadeln (B).
Wegovy Multi FixDose 1,7 mg Injektionslösung im Fertigpen:
1 Fertigpen und 4 NovoFine Plus Einwegnadeln (B).
Wegovy Multi FixDose 2,4 mg Injektionslösung im Fertigpen:
1 Fertigpen und 4 NovoFine Plus Einwegnadeln (B).

Zulassungsinhaberin

Novo Nordisk Pharma AG, Kloten
Domizil: Zürich

Stand der Information

August 2023

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