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Fachinformation zu BCG Apogepha 50 mg / 100 mg:Regulix GmbH
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Unerwünschte Wirkungen

Die Behandlung des nicht-invasiven Harnblasenkarzinoms mit der intravesikalen Instillation mit BCG Apogepha 50 mg / 100 mg wird von den meisten Patienten gut toleriert. Lokale oder systemische Nebenwirkungen können dennoch auftreten.
Die häufigsten Nebenwirkungen umfassen eine akute Zystitis, welche häufig nach der zweiten bzw. dritten Administration auftritt. Pollakisurie, Hämaturie und Dysurie treten häufig am Tag der Therapie auf und lassen gewöhnlich nach wenigen Stunden wieder nach.
Tuberkulöse Granulome wurden in der Lunge beschrieben.
Tuberkulöse Granulome wurden ebenfalls in der Leber beschrieben.
Es sind auch schwerwiegendere unerwünschte Wirkungen der Therapie bekannt, wie eine tuberkulöse Entzündung der tieferen Schichten der Harnblasenwand, der Prostata und der Nebenhoden mit Herden verkäsender Nekrosen.
Bei Patienten mit einer tuberkulösen Prostatitis oder einem persistierenden (sub)-febrilen Status, soll das 6-wöchige Protokoll basierend auf der täglichen Gabe von Rifampicin (600 mg) und Isoniazid (5 mg je Kilogramm Körpergewicht) angewendet werden.
Bei Patienten mit akuten septischen Symptomen oder Arthritis soll das 4-monatige Protokoll Anwendung finden:
·3 Arzneimittel täglich über 2 Monate: Tägliche Gabe von Rifampicin (600 mg), Isoniazid (5 mg je Kilogramm Körpergewicht), Ethambutol (25 mg je Kilogramm Körpergewicht, ersetzbar durch Pyraniazid 1500 mg) und
·2 Arzneimittel 3mal wöchentlich über 2 aufeinanderfolgende Monate: Rifampicin (600 mg) und Isoniazid (10 mg je Kilogramm Körpergewicht)
Häufig können Fälle von Myalgie und gelegentlich Arthritis/Arthralgien und Exantheme auftreten. In den meisten Fällen sind diese Symptome Zeichen einer Hypersensibilität gegenüber BCG. In einigen Fällen kann eine Unterbrechung oder ein Abbruch der BCG-Behandlung erforderlich sein oder die Gabe von Kortikosteroiden notwendig werden.
Bei den genannten systemischen BCG-Reaktionen/Infektionen muss die Therapie mit BCG Apogepha 50 mg / 100 mg gestoppt werden.
Neben lokalen Reaktionen können allgemeine Reaktionen wie Unwohlsein, kurzzeitige Erhöhung der Körpertemperatur (38°C – 39°C), Schüttelfrost, Übelkeit, Muskel- und Gelenkschmerzen, Durchfall und Schmerzen im Intimbereich auftreten.
Gewöhnlich bilden sich die Symptome nach spätestens 3 Tagen zurück.
Sehr selten erfordern die gerade genannten Symptome eine Unterbrechung der BCG-Behandlung und die Verabreichung von Tuberkulostatika.
Alle genannten schweren Nebenwirkungen der intravesikalen BCG-Instillation bilden sich gewöhnlich nach 4 Monaten antituberkulostatischer Therapie zurück.
Nach Verabreichung von BCG Apogepha 50 / 100 mg können folgende Nebenwirkungen auftreten:
·allergische Reaktion, möglicherweise manifestiert in Atembeschwerden, Husten, Hautausschlag, Ödemen im Gesicht,
·Tuberkuloseinfektion, möglicherweise manifestiert in Husten, hohem Fieber, das länger als 12 Stunden anhält (Temperatur über 39,5°C) oder Fieber, das länger als 2 Tage anhält (Temperatur über 38,5°C),
·gelbe Augen oder gelbe Haut,
·gräulicher oder weißlicher Stuhlgang,
·Fieber (eine Temperatur unter 38,5°C) mit Schüttelfrost, Kopf-, Muskel- und Gelenkschmerzen, die länger als 2 Tage andauern,
·ausgeprägte Schmerzen beim Wasserlassen oder übermäßiger Harndrang,
·Panophthalmitis,
·Hämaturie.
……..
BCG-Infektion nach Abschluss der Immuntherapie
In Einzelfällen kann eine latente BCG-Infektion auch nach Beendigung der Therapie manifest werden (siehe Rubrik «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»). Die Diagnose kann schwierig sein, da die Ärzte in der Regel keinen kausalen Zusammenhang zwischen den Symptomen und der vorangegangenen BCG-Therapie vermuten. Eine frühzeitige Diagnose und die richtige Wahl der Therapie sind wichtig für den Behandlungserfolg, insbesondere bei älteren oder immungeschwächten Patienten, um schwere Komplikationen zu vermeiden. Zu diesem Thema gibt es eine Patienteninformationskarte, die den Patienten vor Beginn der Behandlung ausgehändigt werden soll.
Um Nebenwirkungen zu verringern, wird empfohlen:
·mit dem Rauchen aufzuhören (falls der Patient Raucher ist),
·sich bei Müdigkeit auszuruhen,
·keinen Alkohol zu trinken,
·alle ärztlichen Empfehlungen zu befolgen und die vom Arzt verschriebenen Medikamente einzunehmen.
Die nachstehende Auflistung wurde in Übereinstimmung mit der MedDRA-Klassifizierung der Systemorganklassen (System Organ Classes and recommended terminology) erstellt. Nebenwirkungen nach Organsystem und Häufigkeit: Sehr häufig (>1/10); häufig (>1/100, <1/10); gelegentlich (>1/1000, <1/100); selten (>1/10’000, <1/1000); sehr selten (<1/10'000); nicht bekannt (aufgrund der verfügbaren Daten nicht einschätzbar)

Systemorganklasse

Nebenwirkung und Häufigkeit

Infektionen und parasitäre Erkrankungen

Nicht bekannt
Entzündliche Reaktionen (Granulom) der Blase, Prostatitis und/oder Epididymitis mit Herden verkäsender Nekrosen, Harnwegsinfektion, Orchitis, Tuberkulose-ähnliche Entzündung der tieferen Schichten der Harnblasenwand, Tuberkulose-ähnliche Infektion [Husten, schweres Fieber über 12 Stunden (Temperatur über 39,5 °C) oder Fieber über 2 Tage anhaltend (Temperatur über 38,5 °C)], schwere systemische BCG Reaktionen/-Infektion, BCG-Sepsis, miliare Pneumonie, Hautabszesse, Reiter-Syndrom (Konjunktivitis, asymmetrische Oligoarthritis und Zystitis), Gefäßinfektionen (z. B. infiziertes Aneurysma), Nierenabszess, BCG-Infektion von Implantaten und dem umgebenden Gewebe (z. B. Aortentransplantat, Defibrillator, Hüft- oder Knieprothese), regionale Lymphknoteninfektion, Osteomyelitis, Knochenmarkinfektion, Peritonitis, Psoas-Abszess, Infektion der Glans Penis, gegenüber Tuberkulostatika resistente Orchitis oder Epididymitis

Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

Nicht bekannt
Zytopenie, Anämie, Zervikale Lymphadentitis, Hämophagozytisches Syndrom

Erkrankungen des Immunsystems

Nicht bekannt
Hypersensitivitätsreaktionen (z.B. Dyspnoe, Husten, Exanthem, Ödeme im Gesicht)

Augenerkrankungen

Nicht bekannt
Entzündungen des Augapfels , des Auges (Chorioretinitis, Konjunktivitis, Uveitis), Gelbfärbung der Augen, Panophthalmitis

Gefäßerkrankungen

Nicht bekannt
Gefäßfisteln

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums

Nicht bekannt
Herde von Tuberkulose-ähnlichen Granulomen in der Lunge

Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

Nicht bekannt
Diarrhoe, Nausea, weißlicher oder gräulicher Stuhlgang, Erbrechen, intestinale Fisteln

Leber- und Gallenerkrankungen

Nicht bekannt
Herde von Tuberkulose-ähnlichen Granulomen in der Leber, Hepatitis

Erkrankungen der Haut und des Unterhautgewebes

Nicht bekannt
Gelbverfärbung der Haut

Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen

Nicht bekannt
Myalgie, Arthralgie, Arthritis

Erkrankungen der Nieren und Harnwege

Nicht bekannt
Pollakisurie, Makrohämaturie, Blasentenesmen am Tag der Verabreichung, Dysurie, Polyurie, Zystitis Harnwegsobstruktion, Schrumpfblase, Nierenversagen, Pyelonephritis, Nephritis (einschließlich tubulo-interstitielle Nephritis, interstitielle Nephritis und Glomerulonephritis)

Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse

Nicht bekannt
Schmerzen im Genitalbereich (z.B. Schmerzen in der Vagina, Dyspareunie), Oligospermie, Azoospermie

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Nicht bekannt
Schüttelfrost, Fieber (unter 38,5 ºC) mit Schüttelfrost, Kopfschmerzen, Myalgie oder Arthralgie über 2 Tage anhaltend, Kurzzeitiger Anstieg der Körpertemperatur (38 ºC - 39 ºC), Unwohlsein, Hypotonie

Lokale Nebenwirkungen
Bei der überwiegenden Zahl der Patienten kommt es zu Schmerzen und Unwohlsein bei der Miktion sowie zu verstärktem Harndrang. Zystitis und entzündliche Reaktionen (Granulome) der Blase sind ein Bestandteil der antineoplastischen Aktivität. Weitere lokale Nebenwirkungen werden beobachtet: Makrohämaturie, Harnwegsinfektion, Einschränkung der Blasenkapazität, Harnstauung, Schrumpfblase, symptomatische granulomatöse Prostatitis, Orchitis, Epididymitis, Nierenabszess. Darüber hinaus können Beschwerden im Genitalbereich (z. B. Schmerzen in der Vagina, Dyspareunie) auftreten.
Vorübergehende systemische BCG-Reaktion
Niedriges Fieber, grippeähnliche Symptome und allgemeines Unwohlsein können auftreten. Diese Symptome bilden sich in der Regel innerhalb von 24 - 48 Stunden zurück und sollten mit symptomatischen Maßnahmen behandelt werden. Sie sind als Zeichen der gewünschten beginnenden immunologischen Reaktion zu werten. Alle Patienten, die das Arzneimittel erhalten, sollten sorgfältig überwacht und angewiesen werden, Fieber und Reaktionen außerhalb des Harntrakts dem Arzt mitzuteilen.
Schwere systemische Nebenwirkungen/Infektionen
Die Unterscheidung einer BCG-Infektion von einer BCG-Immunreaktion stellt eine Herausforderung dar, da die Symptome zu Beginn sehr ähnlich sind. Im Gegensatz dazu ist eine vorübergehende systemische BCG-Reaktion eine sehr häufige Nebenwirkung, die differenziert werden muss.
Die klinischen Anzeichen und Symptome einer BCG-Infektion/-Reaktion zu Beginn sind Fieber > 39,5 °C über mindestens 12 Stunden, Fieber > 38,5 °C über mindestens 48 Stunden und Verschlechterung des Allgemeinzustandes.
Typische Anzeichen einer Infektion sind die Entwicklung einer miliaren Pneumonie, granulomatöse Hepatitis, Auffälligkeiten im Leberfunktionstest (insbesondere Erhöhung der alkalischen Phosphatase), Organstörungen (außerhalb des Urogenitaltrakts) mit bioptisch gesicherter granulomatöser Entzündung im Laufe der Zeit.
Bei Verdacht auf eine systemische Infektion sollte ein auf Infektionskrankheiten spezialisierter Arzt konsultiert werden. BCG-Infektionen können tödlich verlaufen.
Obwohl sich die Symptome einer systemischen BCG-Infektion nicht von einer Tuberkulose unterscheiden, muss der Patient nicht isoliert werden, da M. bovis für den Menschen weniger pathogen als M. tuberculosis ist.
Der zusätzliche Einsatz von Corticosteroiden kann bei Sepsis, granulomatösen Reaktionen (Lunge oder Leber) und anderen immunvermittelten Reaktionen wie Konjunktivitis, Arthritis oder Reiter-Syndrom empfohlen werden.
Behandlungsempfehlungen siehe folgende Tabelle:

Behandlung von Symptomen und Syndromen

Symptom oder Syndrom

Behandlung

1) Symptome einer Blasenirritation < 48 h

Symptomatische Behandlung

2) Symptome einer Blasenirritation ≥ 48 h

Unterbrechung der BCG-Behandlung und Beginn einer Behandlung mit Quinolonen. Falls nach 10 Tagen kein vollständiger Rückgang der Symptomatik eingetreten ist, ist für 3 Monate Isoniazid (INH)* zu geben.
Falls eine tuberkulostatische Behandlung eingeleitet wurde, muss die BCG-Therapie abgebrochen werden.

3) Gleichzeitige bakterielle Harnwegsinfektion

Aussetzen der BCG-Therapie bis zur Normalisierung des Urinbefundes und beendeter antibiotischer Behandlung.

4) Andere unerwünschte Effekte im Urogenitaltrakt: symptomatische granulomatöse Prostatitis, Epididymitis und Orchitis, Harnstauung und Nierenabszess

Unterbrechung der BCG-Therapie. Gabe von Isoniazid (INH)* und Rifampicin* für 3 bis 6 Monate.
Falls eine tuberkulostatische Behandlung eingeleitet wurde, muss die BCG-Therapie abgebrochen werden.

5) Fieber < 38,5 °C für < 48 h

Symptomatische Behandlung mit Paracetamol.

6) Hautausschläge, Arthralgie oder Arthritis oder Reiter- Syndrom

Unterbrechung der BCG-Therapie.
Evtl. Konsultation eines Spezialisten für Infektionskrankheiten.
Behandlung mit Antihistaminika oder nicht-steroidalen anti-inflammatorischen Arzneimitteln. Im Fall einer immunvermittelten Reaktion sollte der Einsatz von Cortison in Betracht gezogen werden.
Falls kein Rückgang der Symptome: Gabe von Isoniazid* für 3 Monate.
Falls eine tuberkulostatische Behandlung eingeleitet wurde, muss die BCG-Therapie unbedingt abgebrochen werden.

7) Systemische BCG- Reaktion/-Infektion** ohne Zeichen eines septischen Schocks
** siehe Definition systemische BCG-Reaktion/-Infektion

Unbedingter Abbruch der BCG-Behandlung.
Evtl. Konsultation eines Spezialisten für Infektionskrankheiten.
Dreifachtherapie mit Tuberkulostatika* über 6 Monate und niedrig dosierte Corticosteroidtherapie.

8) Systemische BCG- Reaktion/-Infektion mit Zeichen eines septischen Schocks

Unbedingter Abbruch der BCG-Behandlung.
Sofortige Dreifachtherapie mit Tuberkulostatika* kombiniert mit Hochdosistherapie schnellwirksamer Kortikoide.
Konsultation eines Spezialisten für Infektionskrankheiten.

* Hinweis: BCG-Bakterien sind derzeit gegenüber allen gängigen Tuberkulostatika sensitiv, außer gegenüber Pyrazinamid. Bei einer Notwendigkeit einer Dreifachtherapie werden derzeit zumeist Isoniazid (INH), Rifampicin und Ethambutol empfohlen.
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.

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