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Fachinformation zu Columvi®:Roche Pharma (Schweiz) AG
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Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen

Allgemein
Es sind ebenfalls die Obinutuzumab-spezifischen Warnhinweise in der Fachinformation für Obinutuzumab zu beachten.
Zytokinfreisetzungssyndrom
Bei Patienten unter Behandlung mit Columvi kann ein ZFS, einschliesslich lebensbedrohlich oder tödlich verlaufender Reaktionen, auftreten (siehe Rubrik «Unerwünschte Wirkungen»).
Das ZFS äusserte sich am häufigsten durch Pyrexie, Tachykardie, Hypotonie, Schüttelfrost und Hypoxie. Infusionsbedingte Reaktionen sind klinisch unter Umständen nicht von einem ZFS zu unterscheiden.
In der Studie NP30179 trat bei 67,6 % der Patienten ein ZFS jeglichen Grades (ASTCT-Kriterien) auf. 4,1 % der Patienten entwickelten ein ZFS Grad 3 oder 4 (siehe Abschnitt «Unerwünschte Wirkungen, Beschreibung spezifischer unerwünschter Wirkungen und Zusatzinformationen»). Bei 32,4 % der Patienten trat ein rezidivierendes ZFS auf.
Ein ZFS jeglichen Grades trat bei 54,5 % der Patienten nach Erhalt der 2,5-mg-Dosis von Columvi an Zyklus 1 Tag 8 auf, wobei der mediane Zeitraum bis zum Auftreten (gerechnet ab dem Start der Infusion) 12,6 Stunden (Bereich: 5,2 bis 50,8 Stunden) betrug, bei 33,3 % der Patienten nach Erhalt der 10-mg-Dosis an Zyklus 1 Tag 15, wobei der mediane Zeitraum bis zum Auftreten 26,8 Stunden (Bereich: 6,7 bis 125,0 Stunden) betrug, und bei 26,8 % der Patienten nach Erhalt der 30-mg-Dosis an Zyklus 2 Tag 1, wobei der mediane Zeitraum bis zum Auftreten 28,2 Stunden (Bereich: 15,0 bis 44,2 Stunden) betrug. Bei 0,9 % der Patienten wurde in Zyklus 3 und bei 2 % der Patienten nach Zyklus 3 ein ZFS berichtet.
Um das Risiko für das Auftreten eines ZFS zu verringern, ist die Behandlung gemäss dem Titrationsschema für Columvi zu initiieren (siehe Tabelle 2 in Rubrik «Dosierung/Anwendung»). Bei Nichteinhaltung der empfohlenen Dosierung bzw. des Dosierungsschemas zu Therapiebeginn oder Wiederaufnahme der Therapie nach Dosisverzögerungen kann es zu einer erhöhten Häufigkeit und Schwere von unerwünschten Ereignissen aufgrund des Wirkmechanismus kommen. Die Patienten sollten vor dem Erhalt von Columvi eine Vorbehandlung mit Kortikosteroiden, Antipyretika und Antihistaminika und ausreichend Flüssigkeit erhalten (siehe Tabelle 1 in Rubrik «Dosierung/Anwendung»). Die Patienten sind auf Anzeichen und Symptome eines ZFS zu überwachen (siehe Empfehlungen zur Überwachung in Rubrik «Dosierung/Anwendung».
Die Patienten sind von der verordnenden Ärztin/dem verordnenden Arzt dazu anzuhalten, sich sofort an eine Ärztin oder an einen Arzt zu wenden, falls zu irgendeinem Zeitpunkt Anzeichen oder Symptome eines ZFS auftreten. Bei den ersten Anzeichen eines ZFS ist der Patient sofort hinsichtlich einer Spitaleinweisung zu beurteilen. Das ZFS ist gemäss den geltenden Praxisleitlinien zu behandeln. Je nach Schwere des ZFS sind von ärztlicher Seite aus supportive Therapiemassnahmen (dazu kann auch Intensivpflege im Falle eines schwerwiegenden oder lebensbedrohlichen ZFS zählen) zu ergreifen, oder die Gabe von Columvi ist vorübergehend oder dauerhaft zu beenden (siehe Rubrik «Dosierung/Anwendung» Tabelle 4).
Die Patienten sind auf andere Ursachen von Fieber, Hypoxie und Hypotonie (beispielsweise Infektionen oder Sepsis) zu untersuchen. Bei therapierefraktärem ZFS sind andere Ursachen in Betracht zu ziehen, einschliesslich hämophagozytischer Lymphohistiozytose oder Kapillarlecksyndrom.
Die Behandlung des ZFS sollte auf der Grundlage des klinischen Bildes bei der betroffenen Patientin/dem betroffenen Patienten und nach den Empfehlungen zur Behandlung eines ZFS in Tabelle 4 erfolgen (siehe Abschnitt «Dosierung/Anwendung»).
Neurologische Ereignisse
Columvi kann schwerwiegende oder lebensbedrohliche neurologische Nebenwirkungen verursachen, einschliesslich des Immuneffektorzell-assoziierten Neurotoxizitätssyndroms (ICANS). Neurologische Nebenwirkungen ≥Grad 3 traten bei 2,1 % der 145 mit Columvi behandelten Patienten auf. ICANS jeglischen Grades wurden bei 4,8 % der Patienten beobachtet (siehe Rubrik «Unerwünschte Wirkungen»).
Eine gleichzeitige Behandlung mit Columvi und anderen Arzneimitteln, die Schwindel oder einen veränderten Bewusstseinszustand verursachen können, kann das Risiko einer neurologischen Nebenwirkung erhöhen.
Die Patienten sollten während der Behandlung auf Anzeichen und Symptome einer Neurotoxizität überwacht werden. Bei den ersten Anzeichen einer Neurotoxizität (einschliesslich ICANS) ist der Patient unverzüglich zu untersuchen, eventuell sollte eine neurologische Untersuchung in Betracht gezogen werden und je nach Schweregrad sollten supportive Therapiemassnahmen erfolgen. Je nach Schweregrad ist Columvi vorübergehend oder dauerhaft abzusetzen, und es sind die Empfehlungen zur Behandlung einzuhalten (siehe Rubrik «Dosierung/Anwendung»).
Schwerwiegende Infektionen
Bei Patienten unter Behandlung mit Columvi sind schwerwiegende Infektionen (zum Beispiel Sepsis und Pneumonie) inklusive Infektionen mit tödlichem Verlauf aufgetreten (siehe Rubrik «Unerwünschte Wirkungen»).
Columvi darf nicht bei Patienten mit aktiver Infektion angewendet werden. Die Patienten sind vor und während der Behandlung mit Columvi hinsichtlich des Auftretens möglicher Bakterien-, Pilz- und neuer oder reaktivierter Virusinfektionen zu überwachen und entsprechend zu behandeln (siehe Tabelle 6, Rubrik «Dosierung/Anwendung»).
Die Patienten sind anzuweisen, ärztlichen Rat einzuholen, wenn Anzeichen und Symptome auftreten, die auf eine Infektion hindeuten.
Es liegen Berichte über das Auftreten einer febrilen Neutropenie während der Behandlung mit Columvi vor. Patienten mit febriler Neutropenie sind im Hinblick auf eine Infektion zu untersuchen und umgehend zu behandeln.
Zytopenie
Columvi kann eine schwerwiegende oder schwere Zytopenie verursachen, einschliesslich Neutropenie, Anämie und Thrombozytopenie (siehe Rubrik «Unerwünschte Wirkungen»).
Während der Behandlung mit Columvi sind durchgängig die Blutwerte zu überwachen. Je nach Schweregrad der Zytopenie ist Columvi vorübergehend oder dauerhaft abzusetzen (siehe «Dosierung/Anwendung»).
Hepatitis-B-Reaktivierung
Bei Patienten, die mit gegen B-Zellen gerichteten Arzneimitteln behandelt werden, kann es zu einer Reaktivierung des Hepatitis-B-Virus (HBV) kommen, was zu einem fulminanten Verlauf der Hepatitis und zu Leberversagen, mitunter bis hin zum Tod, führen kann. Patienten mit positiver HBV-Serologie sollten auf klinische Symptome überwacht werden, die Anzeichen einer HBV-Reaktivierung sein können, und während der Behandlung mit Columvi und für mindestens sechs Monate nach Abschluss der Behandlung sind Labortests durchzuführen.
Hyperprogression
Bei Patienten unter Behandlung mit Columvi wurde über das Auftreten einer Hyperprogression (Tumor-Flare-Reaktion) berichtet, die sich durch lokalisierte Schmerzen und Schwellungen äusserte (siehe Rubrik «Unerwünschte Wirkungen»).
Dem Wirkmechanismus von Columvi entsprechend ist eine Hyperprogression wahrscheinlich auf das Einwandern von T-Zellen in die Tumorläsionen nach Gabe von Columvi zurückzuführen.
Bei Patienten mit grossvolumigem Tumor in unmittelbarer Nähe der Atemwege und/oder eines lebenswichtigen Organs besteht ein erhöhtes Risiko einer Beeinträchtigung und Morbidität durch den Masse-Effekt infolge von Hyperprogression. Bei Patienten unter Behandlung mit Columvi werden eine Überwachung und Beurteilung hinsichtlich einer Hyperprogression an kritischen anatomischen Stellen und eine Behandlung wie klinisch indiziert empfohlen.
Tumorlysesyndrom
Bei Patienten unter Behandlung mit Columvi wurde über das Auftreten eines Tumorlysesyndroms (TLS) berichtet (siehe Rubrik «Unerwünschte Wirkungen»). Bei Patienten mit hoher Tumorlast, schnell wachsenden Tumoren, Nierenfunktionsstörung oder Dehydrierung besteht ein höheres TLS-Risiko.
Risikopatienten sollten durch entsprechende klinische Tests und Labortests engmaschig hinsichtlich des Elektrolytstatus, des Hydratationsstatus und der Nierenfunktion überwacht werden. Vor der Infusion von Columvi sollten geeignete prophylaktische Massnahmen mit Antihyperurikämika (z.B. Allopurinol oder Rasburicase) und einer angemessenen Hydratation in Betracht gezogen werden.
Die Behandlung eines TLS kann eine intensive Hydratation, die Korrektur von Elektrolytanomalien, eine antihyperurikämische Therapie und unterstützende Massnahmen beinhalten.
Hepatotoxizität
Columvi kann Hepatotoxizität mit möglicherweise tödlichem Verlauf verursachen.
Bei Patienten unter Behandlung mit Columvi wurde über erhöhte Leberenzyme berichtet (siehe Abschnitt «Unerwünschte Wirkungen»). Zu Beginn und während der Behandlung sind, falls klinisch indiziert, die Leberenzyme und das Bilirubin zu überwachen. Bei der Behandlung entsprechend den vor Ort üblichen Protokollen/Leitlinien vorgehen. Je nach Schwere ist Columvi vorübergehend oder dauerhaft abzusetzen (siehe Rubrik «Dosierung/Anwendung»).
Immunisierung
Lebendimpfstoffe und/oder Lebend-attenuierte Impfstoffe sollten nicht gleichzeitig mit Columvi angewendet werden. Es sind keine Studien bei Patienten nach kürzlichem Erhalt von Lebendimpfstoffen durchgeführt worden.

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