ZusammensetzungWirkstoffe
Diphtherie-Toxoid, Tetanus-Toxoid, azelluläre Pertussis-Antigene (Pertussis-Toxoid, filamentöses Hämagglutinin, Pertactin, Fimbrien Typen 2 und 3).
Hilfsstoffe
1 Dosis (0,5 ml) enthält:
1,5 mg Aluminiumphosphat (korresp. 0,33 mg Aluminium), Phenoxyethanol, Wasser für Injektionszwecke.
Adacel kann Spuren von Formaldehyd und Glutaraldehyd enthalten, die während des Herstellungsprozesses verwendet werden (siehe Rubrik «Kontraindikationen»).
Indikationen/AnwendungsmöglichkeitenAdacel ist indiziert für die Boosterimpfung gegen Diphtherie, Tetanus und Pertussis von Personen ab dem 4. Geburtstag (siehe Rubrik «Dosierung/Anwendung»).
Adacel sollte gemäss den offiziellen nationalen Impfempfehlungen angewendet werden.
Adacel soll nicht zur Grundimmunisierung bei Kindern bis zum vollendeten 4. Lebensjahr verwendet werden.
Dosierung/AnwendungÜbliche Dosierung
Eine Einzelinjektion einer Dosis (0,5 ml) Adacel (dTpa) wird empfohlen.
Adacel kann verwendet werden, um den Impfschutz vor Diphtherie, Tetanus und Pertussis entsprechend den offiziellen Impfempfehlungen aufzufrischen (siehe Rubrik «Eigenschaften/Wirkungen»).
In klinischen Studien wurde die wiederholte Gabe von Adacel in Abständen von 5 bis 10 Jahren untersucht.
Im Verletzungsfall mit Tetanusrisiko kann Adacel zur Tetanus-Prophylaxe zeitgleich mit Tetanus-Immunglobulin oder allein entsprechend den offiziellen Impfempfehlungen verabreicht werden.
Adacel kann Schwangeren während des zweiten oder dritten Trimenons der Schwangerschaft gemäss offiziellen Impfempfehlungen verabreicht werden (siehe Rubriken «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen», «Schwangerschaft, Stillzeit» und «Eigenschaften/Wirkungen»).
Um die Rückverfolgbarkeit von biotechnologisch hergestellten Arzneimitteln sicherzustellen, wird empfohlen, Handelsname und Chargennummer bei jeder Behandlung zu dokumentieren.
Art der Anwendung
Eine Einzelinjektion einer Dosis (0,5 ml) Adacel wird intramuskulär verabreicht.
Vorzugsweise sollte die Verabreichung in den Deltamuskel erfolgen. Adacel sollte nicht intraglutäal, intradermal oder subkutan verabreicht werden (siehe Rubrik «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Kontraindikationen·Adacel darf nicht Personen mit folgender bekannter Überempfindlichkeit verabreicht werden:
·gegen Diphtherie-, Tetanus- oder Pertussis-Impfstoffe,
·gegen einen der sonstigen Bestandteile des Impfstoffs (siehe Rubrik «Hilfsstoffe»),
·gegen eine der Restsubstanzen aus der Herstellung (Formaldehyd, Glutaraldehyd), die in nicht nachweisbaren Spuren enthalten sein können.
·Adacel sollte nicht Personen verabreicht werden, die innerhalb von 7 Tagen nach einer vorherigen Impfung mit einem Pertussis-Impfstoff an einer Enzephalopathie unbekannter Ursache erkrankt sind.
·Wie bei anderen Impfstoffen sollte die Verabreichung von Adacel bei Personen mit einer akuten, schweren, fieberhaften Erkrankung verschoben werden. Eine leichte Infektion (z.B. Infektion der oberen Atemwege) stellt keine Kontraindikation dar.
Warnhinweise und VorsichtsmassnahmenVor der Impfung
Wie bei allen zu injizierenden Impfstoffen sollten geeignete medizinische Mittel zur Behandlung und Überwachung einer seltenen anaphylaktischen Reaktion nach Gabe des Impfstoffs unmittelbar zur Verfügung stehen.
Vor der Impfung sollte die Anamnese der Person erhoben werden (insbesondere hinsichtlich früherer Impfungen und möglicher unerwünschter Wirkungen).
Bei Personen, die nach früheren Impfungen mit ähnlichen Antigenkomponenten innerhalb von 48 Stunden schwere unerwünschte Wirkungen entwickelt haben, darf Adacel nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung angewendet werden.
Wenn nach einer früheren Verabreichung eines tetanustoxoidhaltigen Impfstoffs ein Guillain-Barré-Syndrom innerhalb von 6 Wochen aufgetreten ist, sollte die Entscheidung, einen tetanustoxoidhaltigen Impfstoff, einschliesslich Adacel, zu verabreichen, auf einer sorgfältigen Nutzen-Risiko-Abwägung basieren.
Personen, die an progressiven oder instabilen neurologischen Erkrankungen, unkontrollierten epileptischen Anfällen oder progressiver Enzephalopathie leiden, sollten nur dann mit Adacel geimpft werden, wenn eine medizinische Behandlung in die Wege geleitet wurde und sich der Zustand stabilisiert hat und wenn der Nutzen das Risiko eindeutig überwiegt.
Der Zeitabstand zwischen einer Boosterimpfung mit Adacel und vorangegangenen Impfungen gegen Diphtherie und/oder Tetanus sollte grundsätzlich entsprechend den offiziellen Impfempfehlungen gewählt werden.
Die Häufigkeit und Schwere von Nebenwirkungen nach Gabe von Tetanus-Toxoid-Antigen wird durch die Anzahl früherer Impfungen und die bereits vorhandene Antitoxinkonzentration zum Zeitpunkt der Impfung beeinflusst.
Die Immunogenität des Impfstoffs kann bei einer Behandlung mit Immunsuppressiva oder bei vorliegender Immunschwäche verringert sein. Wenn möglich, sollte die Impfung verschoben werden, bis die Krankheit abgeklungen oder die Behandlung beendet ist. Personen mit einer chronischen Immunschwächekrankheit wie z.B. HIV-Infektion sollten dennoch geimpft werden, auch wenn die Antikörperreaktion eingeschränkt sein könnte.
Vorsichtsmassnahmen für die Verabreichung
Darf nicht intravasal, intradermal oder subkutan injiziert werden.
Intramuskuläre Injektionen sollten Personen, die mit Antikoagulanzien behandelt werden oder an Blutgerinnungsstörungen oder an Thrombozytopenie leiden, nur mit Vorsicht verabreicht werden, da es zu Blutungen kommen kann.
Synkope (Ohnmacht) kann nach oder auch vor der Verabreichung von injizierbaren Impfstoffen, einschliesslich Adacel, auftreten. Sie kann während der Erholungsphase von verschiedenen neurologischen Symptomen wie vorübergehende Sehstörung, Parästhesie und tonisch-klonische Bewegungen der Gliedmassen begleitet sein. Im Vorfeld sollten geeignete Massnahmen ergriffen werden, um Sturzverletzungen zu verhindern und Synkopen zu behandeln.
Die Verschlusskappen der Fertigspritzen enthalten ein Naturkautschuk-Latexderivat, das bei Latex-empfindlichen Personen allergische Reaktionen hervorrufen kann.
Sonstige Hinweise
Wie bei anderen Impfstoffen auch sind nach Impfung mit Adacel möglicherweise nicht alle geimpften Personen vollständig geschützt (siehe Rubrik «Eigenschaften/Wirkungen»).
Bei allen Adsorbat-Impfstoffen kann sich ein bleibendes Knötchen an der Injektionsstelle entwickeln, vor allem wenn der Impfstoff in die oberen Schichten des subkutanen Gewebes verabreicht wird.
InteraktionenDie gleichzeitige Anwendung von Adacel mit einem trivalenten inaktivierten Influenza-Impfstoff bei Personen im Alter von 19–64 Jahren wurde in einer klinischen Studie untersucht (siehe Rubriken «Unerwünschte Wirkungen» und «Eigenschaften/Wirkungen»).
Adacel kann zeitgleich mit einer Dosis Hepatitis-B-Impfstoff verabreicht werden, ohne dass für die Impfstoffkomponenten eine signifikante Immuninteraktion beobachtet wurde. Diese Angabe basiert auf den Ergebnissen aus zwei klinischen Studien, die mit Jugendlichen im Alter von 11–14 Jahren durchgeführt wurden (siehe Rubriken «Unerwünschte Wirkungen» und «Eigenschaften/Wirkungen»).
Adacel kann zeitgleich mit dem rekombinanten, nonavalenten humanen Papillomavirus-Impfstoff verabreicht werden, ohne dass die Antikörperantwort auf die Impfstoffkomponenten signifikant beeinträchtigt wird. Diese Angaben basieren auf Ergebnissen einer publizierten klinischen Studie, in der Adacel zeitgleich mit der 1. Dosis Gardasil 9 verabreicht wurde (siehe Rubrik «Unerwünschte Wirkungen»). Die Verabreichung sollte entsprechend den offiziellen Impfempfehlungen erfolgen.
Bei zeitgleicher Verabreichung parenteral anzuwendender Impfstoffe müssen die Injektionen in unterschiedliche Extremitäten erfolgen.
Studien zur Erfassung von Wechselwirkungen mit anderen Impfstoffen, biologischen Produkten oder Arzneimitteln wurden nicht durchgeführt. Da Adacel ein inaktivierter Impfstoff ist, darf er in Übereinstimmung mit allgemein anerkannten Impfempfehlungen zeitgleich mit anderen Impfstoffen oder Immunglobulinen an unterschiedlichen Injektionsstellen verabreicht werden.
Zur Anwendung während einer immunsuppressiven Therapie siehe Rubrik «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen».
Schwangerschaft, StillzeitSchwangerschaft
Sicherheitsdaten, basierend auf Publikationen aus 4 randomisierten, kontrollierten Studien (310 Schwangerschafts-Outcomes), 5 retrospektiven Beobachtungsstudien (124'810 Schwangerschafts-Outcomes) und auf passiver Beobachtung von Frauen, die Adacel oder Adacel-Polio (enthält die gleichen Tetanus-, Diphtherie- und azellulären Pertussiskomponenten wie Adacel) während des zweiten oder dritten Trimenons verabreicht bekamen, zeigten keine impfstoffbezogene unerwünschte Wirkung auf die Schwangerschaft oder auf die Gesundheit des Fetus/Neugeborenen.
In prospektiven klinischen Studien wurde die Verabreichung von Adacel oder Adacel-Polio während des ersten und zweiten Trimenons der Schwangerschaft nicht untersucht. Wie bei anderen inaktivierten Impfstoffen ist eine Schädigung des Fetus nach einer Impfung mit Adacel in keinem Trimenon der Schwangerschaft zu erwarten.
Informationen zur Immunogenität auf die Impfung während der Schwangerschaft und zur Vorbeugung einer Pertussis-Erkrankung bei Säuglingen finden Sie in der Rubrik «Klinische Wirksamkeit».
Tierexperimentelle Studien ergaben keine Hinweise auf direkte oder indirekte gesundheitsschädliche Wirkungen in Bezug auf Schwangerschaft, embryonale/fetale Entwicklung, Geburtsverlauf oder postnatale Entwicklung.
Stillzeit
Ob die Wirkstoffe von Adacel beim Menschen in die Muttermilch übergehen, ist nicht bekannt. Es wurde jedoch nachgewiesen, dass bei Kaninchen Antikörper gegen die im Impfstoff enthaltenen Antigene während des Säugens auf den Nachwuchs übertragen werden. Zwei Untersuchungen zur Auswirkung von impfinduzierten, durch Muttermilch übertragenen Antikörpern haben bei Kaninchen keine schädlichen Wirkungen auf die postnatale Entwicklung des Kaninchennachwuchses ergeben.
Die Auswirkung der Verabreichung von Adacel während der Stillzeit wurde nicht untersucht. Da Adacel nur Toxoide und inaktivierte Antigene enthält, ist jedoch kein Risiko für den gestillten Säugling zu erwarten. Medizinisches Fachpersonal sollte die Vorteile einer Impfung mit Adacel während der Stillzeit gegen das Risiko abwägen.
Fertilität
Es wurden keine Fertilitätsstudien mit Adacel durchgeführt.
Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von MaschinenEs wurden keine entsprechenden Studien durchgeführt. Adacel hat keinen oder einen vernachlässigbaren Einfluss auf die Fahrtüchtigkeit oder die Fähigkeit, Maschinen zu bedienen.
Unerwünschte WirkungenZusammenfassung des Sicherheitsprofils
In klinischen Studien wurde Adacel insgesamt 7'032 Personen verabreicht, darunter 632 Kinder (3,5 bis 6 Jahre), 3'314 Jugendliche (11 bis 17 Jahre) und 3'086 Erwachsene (18 bis 64 Jahre). Am häufigsten wurde nach der Impfung über lokale Reaktionen an der Injektionsstelle (Schmerz, Rötung und Schwellung) berichtet, die bei 21–78 % der geimpften Personen auftraten, sowie über Kopfschmerzen und Müdigkeit, die bei 16–44 % der geimpften Personen auftraten. Diese Symptome waren üblicherweise leicht, traten innerhalb von 48 Stunden nach Impfung auf und bildeten sich spontan und ohne bleibende Folgen zurück.
Nachstehend aufgeführt sind die unerwünschten Wirkungen, die in klinischen Studien 0–14 Tage nach der Impfung beobachtet wurden, sowie zusätzliche unerwünschte Ereignisse, die seit der Markteinführung von Adacel weltweit spontan gemeldet wurden. Da unerwünschte Wirkungen aus Post-Marketing-Beobachtungen aus einer Gesamtgruppe unbekannter Grösse spontan berichtet wurden, ist es nicht immer möglich, die Häufigkeit zuverlässig abzuschätzen oder einen Kausalzusammenhang zur Impfung herzustellen. Daher wurde all diesen unerwünschten Wirkungen die Häufigkeitskategorie «nicht bekannt» zugeordnet.
Liste der unerwünschten Wirkungen
Die unerwünschten Wirkungen sind nach MedDRA-Systemorganklassen und Häufigkeit gemäss folgender Konvention geordnet:
«sehr häufig» (≥1/10)
«häufig» (≥1/100, <1/10)
«gelegentlich» (≥1/1'000, <1/100)
«selten» (≥1/10'000, <1/1'000)
«sehr selten» (<1/10'000)
«nicht bekannt» (kann aus den verfügbaren Daten nicht abgeschätzt werden)
Erkrankungen des Immunsystems
Nicht bekannt: Überempfindlichkeit (anaphylaktische Reaktion) (Angioödem, Ödem, Ausschlag, Hypotonie).
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
Sehr häufig: Anorexie (Appetit vermindert)1 (Kinder: 21,5 %).
Erkrankungen des Nervensystems
Sehr häufig: Kopfschmerzen (Kinder: 16,4 %, Jugendliche: 43,7 %, Erwachsene: 33,9 %).
Nicht bekannt: Parästhesie, Hypoästhesie, Guillain-Barré-Syndrom, Brachial-Neuritis, Fazialislähmung, Konvulsionen, Synkope, Myelitis.
Herzerkrankungen
Nicht bekannt: Myokarditis.
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Sehr häufig: Diarrhö (Kinder: 14,4 %, Jugendliche und Erwachsene: 10,3 %), Übelkeit2 (Jugendliche: 13,3 %).
Häufig: Erbrechen, Übelkeit1, 3.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautgewebes
Häufig: Ausschlag.
Nicht bekannt: Pruritus, Urtikaria.
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
Sehr häufig: generalisierter Muskelschmerz oder muskuläre Schwäche (Jugendliche: 30,4 %, Erwachsene: 21,9 %), Arthralgie oder Gelenkschwellung2 (Jugendliche: 11,3 %).
Häufig: generalisierter Muskelschmerz oder muskuläre Schwäche1, Arthralgie oder Gelenkschwellung1, 3.
Nicht bekannt: Myositis.
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Sehr häufig: Ermüdung/Asthenie (Kinder: 31,5 %, Jugendliche: 30,2 %, Erwachsene: 24,3 %), Krankheitsgefühl2, 3 (Jugendliche: 30,4 %, Erwachsene: 21,9 %), Schüttelfrost2 (Jugendliche: 15,1 %), Schmerzen an der Injektionsstelle (Kinder: 39,6 %, Jugendliche: 77,8 %, Erwachsene: 65,7 %), Erythem an der Injektionsstelle (Kinder: 34,6 %, Jugendliche: 20,8 %, Erwachsene: 24,7 %), Schwellung an der Injektionsstelle (Kinder: 24,2 %, Jugendliche: 20,9 %, Erwachsene: 21,0 %).
Häufig: Fieber, axilläre Lymphadenopathie, Schüttelfrost1, 3.
Nicht bekannt: Hämatom an der Injektionsstelle, Knötchen an der Injektionsstelle, steriler Abszess an der Injektionsstelle.
1Bei Kindern (4 bis 6 Jahre).
2Bei Jugendlichen (11 bis 17 Jahre).
3Bei Erwachsenen (18 bis 64 Jahre).
Beschreibung ausgewählter Nebenwirkungen
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Grossflächige Reaktionen an der Injektionsstelle (> 50 mm), einschliesslich ausgeprägter Schwellung einer Extremität, die sich von der Injektionsstelle über ein oder beide Gelenk(e) hinaus ausdehnt, wurden nach Verabreichung von Adacel bei Jugendlichen und Erwachsenen beobachtet. Diese Reaktionen treten in der Regel 24 bis 72 Stunden nach Gabe des Impfstoffs auf und können mit Erythem, Wärme, Druckempfindlichkeit oder Schmerzen an der Injektionsstelle einhergehen; die Symptome bilden sich nach 3 bis 5 Tagen spontan zurück.
In einer klinischen Studie konnte gezeigt werden, dass es keinen klinisch relevanten Unterschied in der Rate unerwünschter Wirkungen gibt zwischen der Verabreichung einer Boosterimpfung mit Adacel im Abstand von 4 Wochen und einer vorherigen Impfung mit einem diphtherie- und tetanusantigenhaltigen Impfstoff im Vergleich im Abstand von mindestens 5 Jahren.
Gleichzeitige Verabreichung von Adacel und inaktiviertem Influenza-Impfstoff (IIV)
Für jegliche Schmerzen an der Injektionsstelle während der 14 Tage nach der Impfung, aber nicht für die anderen Reaktionen an der Injektionsstelle (Erythem und Schwellung) oder für Fieber, lag die obere Grenze des 95 %-KI um den Unterschied der gleichzeitigen minus der getrennten Verabreichung von Adacel und IIV nahe (bei 12,96 %), jedoch oberhalb der 10 %-Nichtunterlegenheitsgrenze.
Gleichzeitige Verabreichung von Adacel mit Hepatitis-B-Impfstoff (HepB)
In der Gruppe mit gleichzeitiger Verabreichung von Adacel und Hepatitis-B-Impfstoff (HepB) traten mehr mässige und schwere Schmerzen an der Injektionsstelle nach 0 bis 24 Stunden (34,3 % gegenüber 23,7 %) und mehr Schmerzen an der Injektionsstelle nach 24 bis 72 Stunden nach der Impfung (52,2 % gegenüber 44,0 %) auf als in der Gruppe mit getrennter Verabreichung.
Gleichzeitige Verabreichung von Adacel mit nonavalentem humanen Papillomavirus-Impfstoff (9vHPV)
Es wurde ein höherer Anteil an Schwellung an der 9vHPV-Injektionsstelle in der Gruppe berichtet, die die Impfstoffe zeitgleich erhalten hatte (14,4 %), im Vergleich zur nicht zeitgleich behandelten Gruppe (9,4 %). Dieser Unterschied war statistisch signifikant. Der Grossteil der Schwellung wurde als leicht bis mittelschwer berichtet. Es gab keinen Unterschied in der berichteten Schwellung an der Adacel-Injektionsstelle zwischen den beiden Gruppen.
Kinder und Jugendliche
Das vorstehend dargestellte Sicherheitsprofil von Adacel enthält Daten aus einer klinischen Studie mit 298 Kindern im Alter von 4 bis 6 Jahren, die zuvor im Alter von ca. 2, 4, 6 und 18 Monaten insgesamt 4 Dosen (einschliesslich der Grundimmunisierung) eines DTPa-IPV-Impfstoffs, kombiniert mit Hib, erhalten hatten. In dieser klinischen Studie waren die häufigsten innerhalb von 14 Tagen nach der Impfung gemeldeten unerwünschten Wirkungen Schmerzen an der Injektionsstelle (39,6 % der Studienteilnehmer) und Müdigkeit (31,5 % der Studienteilnehmer).
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.
ÜberdosierungNicht zutreffend.
Eigenschaften/WirkungenATC-Code
J07AJ52
Wirkungsmechanismus
Adacel wird dazu verwendet, Schutz gegen Tetanus, Diphtherie und Pertussis zu verleihen.
Pharmakodynamik
Serologische Schutzkorrelate wurden für Diphtherie und Tetanus bestimmt. Für Pertussis existiert kein allgemein anerkanntes, serologisches Schutzkorrelat.
Klinische Wirksamkeit
Es wurde bisher kein eindeutiges serologisches Korrelat für die Schutzwirkung gegen Pertussis etabliert. Die Wirksamkeit der in Adacel enthaltenen azellulären Pertussis-Antigene wurde in der Schweden-I-Studie nachgewiesen. Die Studie wurde zwischen 1992 und 1995 durchgeführt und umfasste den pädiatrischen 5-Komponenten-Diphtherie-Tetanus-Pertussis-(azellulär-)Impfstoff von Sanofi Pasteur (SP DTPa). Die Anti-Pertussis-Antikörperkonzentrationen nach einer Boosterimpfung mit Adacel bei Jugendlichen und Erwachsenen waren 2- bis 5-fach höher als bei mit SP DTPa geimpften Säuglingen in der Schweden-I-Studie. Obwohl das Ausmass und die Dauer des durch den Impfstoff erreichten Schutzes bisher nicht bestimmt wurden, ist von einer Schutzwirkung von Adacel gegen Pertussis auszugehen.
Immunogenität
In Tabelle 1 sind die Immunantworten einen Monat nach der Boosterimpfung mit Adacel in einer Studie mit 265 Kindern und einer weiteren Studie mit 527 Jugendlichen und 743 Erwachsenen aufgeführt.
Tabelle 1: Immunantwort von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen einen Monat nach der Boosterimpfung mit Adacel
Antikörper
|
Kriterium
|
Kinder 4–6 Jahre1 (n = 265)
|
Jugendliche 11–17 Jahre2,3,4,5 (n = 1754)
|
Erwachsene 18–64 Jahre3,5,6 (n = 1458)
|
Diphtherie-Toxoid (SN, I. E./ml)7
|
≥0,1
|
100 %
|
98,2 %-100 %
|
87,0 %-97,7 %
|
Tetanus-Toxoid (ELISA, I. E./ml)
|
≥0,1
|
100 %
|
100 %
|
98,1 %-100 %
|
Pertussis (ELISA, E. E./ml)
|
Immunantwort nach Boosterimpfung8
|
|
|
|
PT
|
|
91,9 %
|
78,8 %-92,0 %
|
84,4 %-90,1 %
|
FHA
|
|
88,1 %
|
76,4 %-85,6 %
|
82,7 %-88,2 %
|
PRN
|
|
94,6 %
|
83,6 %-94,5 %
|
93,8 %-95,9 %
|
FIM
|
|
94,3 %
|
83,6 %-94,9 %
|
85,7 %-93,6 %
|
ELISA: Enzymgebundener Immunoassay; E. E.: ELISA-Einheiten; I. E.: Internationale Einheiten; n: Anzahl der Studienteilnehmer, die Adacel erhielten; SN: Seroneutralisation.
1 Die Studie Td508 wurde in Kanada mit Kindern im Alter von 4–6 Jahren durchgeführt, die zuvor mit DTPa5-IPV/PRP-T (pädiatrischer Kombinationsimpfstoff, der die gleichen Antigene wie Adacel plus inaktivierte Poliovirus- und Haemophilus-influenzae-Typ-b-Antigene enthält) im Alter von 2, 4, 6 und 18 Monaten grundimmunisiert wurden.
2 Td505 wurde in den USA bei Jugendlichen im Alter von 11–17 Jahren durchgeführt.
3 Td506 wurde in den USA bei Jugendlichen im Alter von 11–17 Jahren und Erwachsenen im Alter von 18–64 Jahren durchgeführt.
4 TD9805 wurde in Kanada bei Jugendlichen im Alter von 11–14 Jahren durchgeführt. Die Ergebnisse der Gruppe nicht-gleichzeitiger Verabreichung sind eingeschlossen.
5 TC9704 wurde in Kanada bei Jugendlichen im Alter von 12–17 Jahren und Erwachsenen im Alter von 18–54 Jahren durchgeführt.
6 Td502 wurde in Kanada bei Erwachsenen im Alter von 19–64 Jahren durchgeführt. Die Ergebnisse der Gruppe nicht-gleichzeitiger Verabreichung sind eingeschlossen.
7 Gemessen mit dem Micrometabolic Inhibition Test (MIT) Neutralisation Assay.
8 Bei Kindern im Alter von 4–6 Jahren ist eine Boosterantwort in Td508 als 4-facher Anstieg der Konzentration von Anti-Pertussis-Antikörpern definiert. Bei Jugendlichen in Td505 und TD9805 sowie für Jugendliche und Erwachsene in TC9704 und für Erwachsene in Td502 ist eine Boosterantwort definiert als ein 4-facher Anstieg der Konzentration von Anti-Pertussis-Antikörpern. Bei Jugendlichen und Erwachsenen im Rahmen von Td506 ist eine Boosterantwort definiert als ein 2-facher Anstieg der Konzentration von Anti-Pertussis-Antikörpern bei Teilnehmern mit hoher Konzentration vor der Impfung und ein 4-facher Anstieg bei Teilnehmern mit niedriger Konzentration vor der Impfung.
Alle Teilnehmer in der Studie Td508 waren Kinder im Alter von 4–6 Jahren und hatten zuvor 4 Dosen Diphtherie-, Tetanus-, azellulären 5-Komponenten-Pertussis-, inaktivierten Poliovirus- und Tetanus-Toxoid-konjugierten Haemophilus-influenzae-Typ-b-(DTPa5-IPV/Hib-TT-)Impfstoff erhalten. Teilnehmer, die in der Studie Td508 Adacel erhielten, zeigten eine vergleichbare Immunantwort wie Teilnehmer, die einen pädiatrischen Impfstoff mit höherem Antigengehalt DTPa5-IPV erhielten.
Die Anti-Tetanus- und Anti-Diphtherie-Immunogenität von Adacel bei Jugendlichen und Erwachsenen sind vergleichbar mit denen nach einer Dosis eines adsorbierten Tetanus-Diphtherie-(dT-)Impfstoffs für Erwachsene mit dem gleichen Gehalt an Tetanus- und Diphtherie-Toxoiden.
Gleichzeitige Verabreichung von Adacel und inaktiviertem Influenza-Impfstoff (IIV) bei Erwachsenen im Alter von 19-64 Jahren
Für Anti-Pertactin-Antikörper ─ aber nicht für die anderen Anti-Pertussis-Antikörper, Diphtherie-Antikörper oder Tetanus-Antikörper ─ lag die untere Grenze des 95 %-KI des Verhältnisses der GMC der gleichzeitigen geteilt durch die getrennte Verabreichung von Adacel und IIV nahe (bei 0,61), jedoch unterhalb des Nicht-Unterlegenheits-Kriteriums > 0,67.
Gleichzeitige Verabreichung von Adacel mit Hepatitis-B-Impfstoff (HepB) bei Jugendlichen im Alter von 11-14 Jahren
Es wurde keine signifikante Immuninteraktion zwischen den 2 Impfstoffen gefunden.
Antikörperpersistenz
Bei Personen, die zuvor eine einzige Dosis Adacel als Boosterimpfung erhalten hatten, wurden serologische Langzeitdaten nach 3, 5 und 10 Jahren erfasst. Die Persistenz der Seroprotektion gegen Diphtherie und Tetanus und die Seropositivität gegen Pertussis sind in Tabelle 2 zusammengefasst.
Tabelle 2: Persistenz der Immunantwort bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen nach 3, 5 und 10 Jahren, die zuvor eine Dosis Adacel erhalten hatten (PPI-Gruppe1)
|
Kinder (4–6 Jahre)2
|
Jugendliche (11–17 Jahre)3,4,5
|
Erwachsene (18–64 Jahre)3,5
|
Zeit seit der Adacel-Dosis
|
5 Jahre
|
3 Jahre
|
5 Jahre
|
10 Jahre
|
3 Jahre
|
5 Jahre
|
10 Jahre
|
Studienteilnehmer
|
N = 150
|
N = 491
|
N = 396
|
N = 204
|
N = 474
|
N = 402
|
N = 265
|
Antikörper
|
% Seroprotektion / Seropositivität
|
Diphtherie (SN, I. E./ml)
|
≥0,1
|
86,0
|
84,6-98,8
|
75,5-95,1
|
66,4-94,9
|
56,5-81,2
|
46,8-81,1
|
45,0-84,6
|
≥0,01
|
100
|
100
|
100
|
93,3-100
|
95,2-96,6
|
92,2-93,7
|
92,5-99,3
|
Tetanus (ELISA, I. E./ml)
|
≥0,1
|
97,3
|
100
|
100
|
99,3-100
|
99,0-100
|
97,1-99,3
|
99,1-100
|
Pertussis (ELISA, E. E./ml)
|
Seropositivität6
|
|
|
|
|
|
|
|
PT
|
63,3
|
92,7-97,3
|
85,4-100
|
69,8-82,1
|
94,2-96,2
|
89,1-98,2
|
85,8-92,7
|
FHA
|
97,3
|
98,8-100
|
99,5-100
|
100
|
99,3-100
|
100
|
100
|
PRN
|
95,3
|
97,6-100
|
98,5-100
|
94,7-100
|
98,6-99,4
|
93,9-97,1
|
93,8-99,3
|
FIM
|
98,7
|
98,2-100
|
98,2-100
|
100
|
93,5-94,5
|
93,9-99,6
|
98,4-98,5
|
ELISA: Enzymgebundener Immunoassay; E. E.: ELISA-Einheiten; I. E.: Internationale Einheiten;
N: Anzahl Teilnehmer mit verfügbaren Daten; PPI: Per-Protokoll-Immunogenität; SN: Seroneutralisation;
1 Infrage kommende Studienteilnehmer, für die Immunogenitätsdaten für mindestens einen Antikörper zum spezifizierten Zeitpunkt verfügbar waren.
2 Die Studie Td508 wurde in Kanada mit Kindern im Alter von 4–6 Jahren durchgeführt.
3 Die Studie Td506 wurde in den Vereinigten Staaten mit Jugendlichen im Alter von 11–17 Jahren und Erwachsenen im Alter von 18–64 Jahren durchgeführt.
4 TD9805 wurde in Kanada mit Jugendlichen im Alter von 11–14 Jahren durchgeführt.
5 TC9704 wurde in Kanada mit Jugendlichen im Alter von 12–17 Jahren und Erwachsenen im Alter von 18–54 Jahren durchgeführt.
6 Seropositivität ist definiert als Antikörperspiegel oberhalb der unteren Bestimmungsgrenze (LLOQ = lower limit of quantitation). Die LLOQs für die Studien Td508 und Td506 waren ≥4 E. E./ml für PT, FHA und PRN, und ≥17 E. E./ml für FIM nach 3 Jahren Nachbeobachtung; ≥4 E. E./ml für PT, FIM und PRN und ≥3 E. E./ml für FHA nach 5 und 10 Jahren Nachbeobachtung. Die LLOQs für die Studien TC9704 und TD9805 waren ≥5 E. E./ml für PT, ≥3 E. E./ml für FHA und PRN und ≥17 E. E./ml für FIM nach 3 und 5 Jahren Nachbeobachtung; ≥4 E. E./ml für PT, FIM und PRN und ≥3 E. E./ml für FHA nach 10 Jahren Nachbeobachtung.
Bei über 65-Jährigen liegen keine Daten zur Immunpersistenz vor.
Immunogenität nach erneuter Impfung
Es wurde die Immunogenität von Adacel nach erneuter Impfung 10 Jahre nach der vorangegangenen Dosis von Adacel oder Adacel-Polio untersucht. Einen Monat nach der Impfung hatten ≥98,5 % der Studienteilnehmer seroprotektive Antikörperkonzentrationen (≥0,1 I. E./ml) gegen Diphtherie und Tetanus und ≥84 % erreichten eine Booster-Immunantwort gegen die Pertussis-Antigene. (Eine Booster-Immunantwort wurde definiert als Antikörperkonzentration nach der Impfung von ≥4 × LLOQ (= untere Bestimmungsgrenze), wenn die Konzentration vor der Impfung < LLOQ war; bzw. ≥4 × Konzentration vor der Impfung, wenn die Konzentration vor der Impfung ≥ LLOQ, aber < 4 × LLOQ war; bzw. ≥2 × Konzentration vor der Impfung, wenn die Konzentration vor der Impfung ≥4 × LLOQ war.)
Basierend auf den Serologie-Langzeitdaten und den Daten zur erneuten Impfung kann Adacel anstelle eines dT-Impfstoffs verwendet werden, um neben dem Schutz gegen Pertussis zusätzlich den Schutz gegen Diphtherie und Tetanus aufzufrischen.
Immunogenität und Effektivität in der Schwangerschaft
Immunogenität bei schwangeren Frauen
Basierend auf publizierten Studien sind die Pertussis-Antikörperreaktionen bei schwangeren Frauen im Allgemeinen ähnlich wie die bei nicht schwangeren Frauen.
Immunogenität gegen Pertussis bei Säuglingen (< 3 Monate alt) von Frauen, die während der Schwangerschaft geimpft wurden
Daten aus 2 veröffentlichten, randomisierten, kontrollierten Studien zeigen höhere Pertussis-Antikörperkonzentrationen bei der Geburt und im Alter von 2 Monaten (d.h. vor Beginn der Erstimpfung) bei Säuglingen von Frauen, die während des dritten Trimenons der Schwangerschaft mit Adacel geimpft wurden, im Vergleich zu Säuglingen von Frauen, die während der Schwangerschaft nicht gegen Pertussis geimpft wurden.
Diese vergleichsweise höheren Antikörperkonzentrationen sollten dem Säugling in den ersten 2 bis 3 Lebensmonaten eine passive Immunität gegen Pertussis verleihen.
Immunogenität bei Säuglingen und Kleinkindern von Frauen, die während der Schwangerschaft geimpft wurden
Für Säuglinge von Frauen, die während der Schwangerschaft mit Adacel oder Adacel-Polio geimpft wurden, wurde die Immunogenität der routinemässigen Säuglingsimpfung in mehreren veröffentlichten Studien untersucht.
Mütterliche Antikörper, die nach einer Adacel- oder Adacel-Polio-Impfung in der Schwangerschaft gebildet wurden, können mit einer Abschwächung der Immunantwort (Blunting) des Säuglings auf eine aktive Immunisierung gegen Pertussis assoziiert sein. Es wurden niedrigere Antikörperkonzentrationen gegen Pertussis-Antigene nach der Grundimmunisierung und nach der Boosterimpfung bei Säuglingen und Kleinkindern von Müttern, die während der Schwangerschaft mit Adacel geimpft wurden, beobachtet.
Nach der Grundimmunisierung und nach der Boosterimpfung zeigten immunologische Daten keine klinisch relevante Beeinträchtigung der Immunantworten von Säuglingen und Kleinkindern auf die Diphtherie-, Tetanus-, Hepatitis-B-, inaktivierten Poliovirus-, Haemophilus-influenzae-Typ-b- oder Pneumokokken-Antigene durch die mütterliche Impfung mit Adacel.
Effektivität gegen Pertussis bei Säuglingen von Frauen, die während der Schwangerschaft geimpft wurden
Die Effektivität des Impfstoffs in den ersten 2 bis 3 Lebensmonaten bei Säuglingen, die von Frauen geboren wurden, die während des dritten Trimenons der Schwangerschaft gegen Pertussis geimpft wurden, wurde in 3 veröffentlichten Beobachtungsstudien untersucht.
Tabelle 3: Wirksamkeit des Impfstoffs (VE, vaccine effectiveness) gegen Pertussis bei Säuglingen, deren Mütter mit Adacel oder Adacel-Polio während der Schwangerschaft geimpft wurden, in drei retrospektiven Studien.
Ort
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Impfstoff
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VE (95 %-KI)
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VE-Schätzungsmethode
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Nachbeobachtungszeitraum beim Säugling
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UK†
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Adacel-Polio
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93 % (81; 97)
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ungepaarte Fall-Kontrolle
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2 Monate
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USA‡
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Adacel*
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91,4 % (19,5; 99,1)
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Kohorten-Regressionsmodell
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2 Monate
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UK¶
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Adacel-Polio
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93 % (89; 95)
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Screening (Fallberichte)
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3 Monate
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* Ungefähr 99 % der Frauen wurden mit Adacel geimpft.
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† Bereinigt um Geschlecht, geografische Region und Geburtszeitraum
‡ Bereinigt um Geschlecht, Rasse, Entbindungsklinik und mütterliche dTpa-Impfung vor und nach der Schwangerschaft
¶ Bereinigt um das mütterliche Alter und den Zeitraum der Impfung
In diesen Studien wurden die Haushaltsgrösse, das Vorhandensein von Geschwistern oder das Stillen nicht berücksichtigt, da die Studienmethodik die Erhebung dieser Daten nicht zuliess. Diese Variablen könnten einen Einfluss auf das Risiko einer Pertussis-Infektion haben.
Wenn die Impfung der Mutter innerhalb von zwei Wochen vor der Entbindung erfolgt, kann die Wirksamkeit des Impfstoffes beim Säugling niedriger sein als in der Tabelle angegeben.
PharmakokinetikAbsorption
Nicht zutreffend.
Distribution
Nicht zutreffend.
Metabolismus
Nicht zutreffend.
Elimination
Nicht zutreffend.
Präklinische DatenBasierend auf den konventionellen Studien zur Toxizität bei wiederholter Gabe und zur Toxizität in Schwangerschaft, embryo-fetaler Entwicklung, Geburt und postnataler Entwicklung lassen die präklinischen Daten keine besonderen Gefahren für den Menschen erkennen.
Sonstige HinweiseInkompatibilitäten
Da keine Kompatibilitätsstudien durchgeführt wurden, darf das Arzneimittel nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt werden.
Haltbarkeit
Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf der Packung mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.
Besondere Lagerungshinweise
Im Kühlschrank (2-8°C) lagern.
Nicht einfrieren. Falls eingefroren, den Impfstoff verwerfen.
Den Behälter im Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.
Ausser Reichweite von Kindern aufbewahren.
Die Stabilitätsdaten weisen darauf hin, dass die Impfstoffkomponenten bei Temperaturen bis zu 25 °C für 72 Stunden stabil sind. Nach Ablauf dieses Zeitraums sollte Adacel verwendet oder verworfen werden. Diese Daten sind nur als Orientierungshilfe für Ärzte und medizinisches Fachpersonal im Falle einer vorübergehenden Temperaturabweichung gedacht.
Hinweise für die Handhabung
Parenteralia sollten vor der Verabreichung visuell auf Fremdpartikel und/oder Verfärbungen untersucht werden. Liegt ein solcher Befund vor, muss das Arzneimittel entsorgt werden.
Der Impfstoff ist eine gleichförmig weisslich-trübe Suspension, die während der Lagerung sedimentieren kann. Die Fertigspritze vor Gebrauch gut schütteln, um vor der Verabreichung des Impfstoffs eine homogene Suspension zu erhalten.
Bei Fertigspritzen ohne Nadeln muss die Nadel fest auf die Fertigspritze aufgesetzt und um 90 Grad gedreht werden.
Nadeln sollten nicht wieder mit der Schutzkappe versehen werden.
Zulassungsnummer68317 (Swissmedic)
Packungen0,5 ml Injektionssuspension in einer Fertigspritze (Glas) mit Kolbenstopfen (Brombutyl-Elastomer), ohne angebrachte Nadel, mit einer Verschlusskappe (Kautschukmischung) – Packungsgrösse 1 oder 10. [B]
0,5 ml Injektionssuspension in einer Fertigspritze (Glas) mit Kolbenstopfen (Brombutyl-Elastomer), mit einer Verschlusskappe (Kautschukmischung) und 1 beiliegenden Nadel – Packungsgrösse 1. [B]
Die Verschlusskappen der Fertigspritzen enthalten ein Naturkautschuk-Latexderivat.
Zulassungsinhaberinsanofi-aventis (suisse) sa, 1214 Vernier
Stand der InformationJanuar 2024
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