Unerwünschte WirkungenInsgesamt erhielten in klinischen Studien, 8'596 Probanden Ronapreve (6'173 intravenös und 2'423 subkutan). Die am häufigsten berichteten unerwünschte Wirkungen sind Überempfindlichkeitsreaktionen, darunter infusionsbedingte Reaktionen und Reaktionen an der Injektionsstelle.
Zusammenfassung des Sicherheitsprofils
Liste der unerwünschten Wirkungen
Unerwünschte Wirkungen (Tabelle 3) sind nach MedDRA-Systemorganklasse gelistet. Die jeweilige Häufigkeitskategorie für jede unerwünschte Wirkung basiert auf der folgenden Konvention: sehr häufig (≥1/10), häufig (≥1/100 bis < 1/10), gelegentlich (≥1/1000 bis < 1/100), selten (≥1/10'000 bis < 1/1000), sehr selten (<1/10'000).
Tabelle 3: Auflistung unerwünschter Wirkungen, die in klinischen Studien festgestellt wurden
Systemorganklasse
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Unerwünschte Wirkung
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Häufigkeitskategorie
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Intravenöse Gabe1
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Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
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Tachypnoe*
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Gelegentlich
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Erkrankungen des Immunsystems
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Anaphylaxie
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Selten
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Überempfindlichkeit
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Selten
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Erkrankungen des Nervensystems
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Schwindel*
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Gelegentlich
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Gefässerkrankungen
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Hitzewallung (Flushing)*
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Gelegentlich
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Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
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Übelkeit2*
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Gelegentlich
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Erkrankungen der Haut und des Unterhautgewebes
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Pruritus*
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Gelegentlich
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Hautausschlag*
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Gelegentlich
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Urtikaria*
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Selten
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Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
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Schüttelfrost*
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Gelegentlich
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Verletzung, Vergiftung und durch Eingriffe bedingte Komplikationen
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Infusionsbedingte Reaktionen
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Gelegentlich
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Subkutane Gabe
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Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
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Lymphadenopathie2 *
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Gelegentlich
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Erkrankungen des Nervensystems
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Schwindel3
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Gelegentlich
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Erkrankungen der Haut und des Unterhautgewebes
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Pruritus3*
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Selten
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Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
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Reaktionen an der Injektionsstelle3
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Häufig
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1 Bestimmung der Häufigkeit aus den beiden Studien mit i. v.-Gabe (COV-2067 und COV-2066).
2 Bestimmung der Häufigkeit aus der Studie HV-2093 (Studie mit wiederholter subkutaner Gabe).
3 Bestimmung der Häufigkeit aus der Studie COV-2069.
* In manchen Fällen wurden die Symptome von IRRs und ISRs als individuelle UAW gemeldet.
Beschreibung spezifischer unerwünschter Wirkungen und Zusatzinformationen
Überempfindlichkeitsreaktion einschliesslich Anaphylaxie
Im gesamten klinischen Entwicklungsprogramm traten die folgenden Überempfindlichkeitsreaktionen unterschiedlichen Schweregrades auf.
Anaphylaxie/anaphylaktische Reaktion wurde im klinischen Entwicklungsprogramm beobachtet, war aber selten, trat innerhalb von 1 Stunde nach dem Ende der Infusion auf und klang nach einer unterstützenden Behandlung, die Adrenalin einschloss, wieder ab (siehe Rubrik «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Infusionsbedingte Reaktionen (IRRs)
Bei der intravenösen Gabe von Casirivimab und Imdevimab traten in allen Dosisgruppen der klinischen Studien infusionsbedingte Reaktionen auf. Diese Reaktionen waren meist leicht bis mittelschwer, traten in der Regel während der Infusion oder innerhalb von 24 Stunden danach auf und waren entweder ohne Massnahmen oder mit der üblichen Standardbehandlung reversibel. Die am häufigsten berichteten Anzeichen und Symptome von IRRs waren Übelkeit, Schüttelfrost, Schwindel (oder Synkope), Hautausschlag, Urtikaria, Pruritus, Tachypnoe und Hitzewallung (Flushing). Es sind gegebenenfalls auch andere klinische Erscheinungen von IRRs zu erwarten (siehe Rubrik «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Reaktionen an der Injektionsstelle (ISRs)
Reaktionen an der Injektionsstelle wurden in allen Studien mit subkutaner Gabe berichtet, d.h. sowohl in Studien mit einmaliger als auch in solchen mit wiederholter Gabe. Alle ISRs waren lokal, leicht bis mittelschwer und entweder ohne Massnahmen oder mit der üblichen Standardbehandlung reversibel. Die am häufigsten berichteten Anzeichen und Symptome derartiger Reaktionen waren Erythem, Pruritus, Ekchymose, Ödem, Schmerzen/Druckempfindlichkeit und Urtikaria. In der Studie mit wiederholter Gabe (HV-2093) zeigte sich auch eine lokalisierte Lymphadenopathie.
Kinder und Jugendliche
Intravenöse Gabe: Zu pädiatrischen Patienten < 18 Jahren liegen keine Daten vor.
Subkutane Gabe: In der Studie COV-2069 erhielten Jugendliche ≥12 und < 18 Jahre eine Behandlung mit Ronapreve, und das beobachtete Sicherheitsprofil war ähnlich wie bei erwachsenen Patienten.
Ältere Patienten
Intravenöse Gabe: In der Studie COV-2067 erhielten Patienten im Alter von ≥ 65 Jahren eine Behandlung mit Ronapreve. Das Sicherheitsprofil war ähnlich wie bei erwachsenen Patienten im Alter < 65 Jahren.
Subkutane Gabe: In den Studien COV-2069 wurden Personen im Alter von ≥65 Jahren mit Ronapreve behandelt, und das Sicherheitsprofil war ähnlich wie bei Erwachsenen im Alter von < 65 Jahren.
Erfahrungen aus der Anwendung in Notfallsituationen
Im Rahmen der Anwendung von Ronapreve in Notfallsituationen in den USA wurden nach intravenöser und subkutaner Gabe Fälle von konvulsiver Synkope beobachtet (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Immunogenität
Wie bei allen therapeutischen Proteinen besteht die Möglichkeit einer Immunogenität. Der Nachweis einer Antikörperentwicklung hängt in hohem Mass von der Sensitivität und Spezifität des Tests ab. Zudem kann die beobachtete Inzidenz der Antikörper (einschliesslich neutralisierender Antikörper) in einem Test von mehreren Faktoren beeinflusst werden, z.B. von der Testmethodik, Probenhandhabung, Zeitpunkt der Probengewinnung, Begleitmedikamenten und von einer zugrundeliegenden Krankheit. Aus diesen Gründen kann ein Vergleich der Inzidenz von Antikörpern gegen Casirivimab und Imdevimab in den nachstehend beschriebenen Studien mit der Inzidenz von Antikörpern in anderen Studien oder gegen andere Arzneimittel irreführend sein.
In der Studie COV-2067 wurden nach einer intravenösen Einzeldosis von Ronapreve (1200, 2400 oder 8000 mg) bis Studientag 225 bei 0,8 % (50/6192) bzw. bei 1,8 % (113/6186) der hinsichtlich Antikörpern gegen Arzneimittel (Anti-Drug-Antibodies, ADA) auswertbaren Teilnehmenden behandlungsbedingte oder durch die Behandlung verstärkte Antikörper gegen Casirivimab bzw. gegen Imdevimab nachgewiesen.
Von diesen Patienten wiesen 0,3 % (18/6144) nur neutralisierende Antikörper gegen Imdevimab auf.
In der Studie COV-2069 wurden nach einer subkutanen Einzeldosis von 1200 mg Ronapreve bis Studientag 225 bei 14 % (223/1595) bzw. bei 18,2 % (290/1595) der hinsichtlich ADA auswertbaren Teilnehmenden behandlungsbedingte oder durch die Behandlung verstärkte Antikörper gegen Casirivimab bzw. gegen Imdevimab nachgewiesen. Von diesen Patienten wiesen 2,1 % (33/1593) bzw. 10 % (160/1593) neutralisierende Antikörper gegen Casirivimab bzw. gegen Imdevimab auf.
In der Studie HV-2093 wurden nach einer wiederholten monatlichen subkutanen Dosis von 1200 mg Ronapreve bis Studientag 365 bei 9,1 % (65/717) bzw. bei 16,7 % (120/717) der hinsichtlich ADA auswertbaren Teilnehmenden behandlungsbedingte oder durch die Behandlung verstärkte Antikörper gegen Casirivimab bzw. gegen Imdevimab nachgewiesen. Von diesen Patienten wiesen 1,5 % (11/717) bzw. 6 % (43/716) neutralisierende Antikörper gegen Casirivimab bzw. gegen Imdevimab auf.
Ausgehend von den verfügbaren ADA-Daten waren keine Auswirkungen des ADA-Status auf die Serumkonzentrationen von Casirivimab und Imdevimab oder die Sicherheit von Ronapreve zu erkennen. Aufgrund der geringen Anzahl von Probanden, die ADA-positiv waren, kann jedoch keine eindeutige Schlussfolgerung gezogen werden.
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.
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