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Fachinformation zu Daunoblastin®:Pfizer AG
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Dosierung/Anwendung

Die Behandlung mit Daunorubicinhydrochlorid sollte nur von Ärzten, die in der Tumortherapie erfahren sind, in einer Klinik oder in Kooperation mit einer Klinik erfolgen.
Für die Remissionsinduktion mit Daunorubicinhydrochlorid gibt es verschiedene Dosierungsschemata. Die Dosierung richtet sich u.a. nach der Art der Erkrankung sowie klinischen Gegebenheiten.
Die folgenden mg/m²-Dosisangaben beziehen sich auf mg Wirkstoff pro m² Körperoberfläche.
Erwachsene
Die Einzeldosis variiert zwischen 0.5 mg/kg intravenös und 3 mg/kg intravenös, entsprechend ca. 20 mg/m² und 120 mg/m².
Dosen von 0.5 bis 1 mg/kg intravenös (ca. 20 mg/m² und 40 mg/m²) können nach ein- oder mehrtägigen Intervallen, Dosen von 2 mg/kg intravenös (ca. 80 mg/m²) nur mit einem Intervall von vier und mehr Tagen verabreicht werden.
Einzeldosen von 2.5 mg bis 3 mg/kg intravenös (ca. 100 bis 120 mg/m²), die selten zur Anwendung gelangen, dürfen erst nach 7- bis 14-tägigem Intervall wiederholt werden.
Die Anzahl der Infusionen ist von Fall zu Fall verschieden und muss individuell, je nach Ansprechen und Verträglichkeit, festgelegt werden. Dabei muss auf Blutbild und Knochenmark sowie auf die Kombination mit anderen Zytostatika besonders geachtet werden.
Eine kumulative Dosis von 550 mg/m² intravenös bei Erwachsenen sollte wegen der Gefahr schwerer Herzschädigungen nicht überschritten werden.
Bei vorangegangener oder gleichzeitiger Bestrahlung des Mediastinums sowie Verabreichung von anderen potenziell kardiotoxischen Substanzen sollte eine kumulative Dosis von 400 mg/m² intravenös nicht überschritten werden.
Die im Folgenden aufgeführten Dosierungsschemata in freier Kombination mit anderen Zytostatika sind beispielhaft zu verstehen und stellen weder ein Werturteil über klinische Wirksamkeit und therapeutische Sinnhaftigkeit dieser Kombinationen dar, noch schliessen sie etwaige andere potenzielle Kombinationsschemata aus.
Tabelle 1: Dosierung mit Einzel- und Tagesgaben
Soweit nicht anders verordnet, werden folgende Dosierungsvorschläge gemacht:

Akute lymphoblastische Leukämie (ALL)

1.

Vincristin

1.5 mg/m²

intravenös

Tag 1, 8 und 15

Daunorubicin

40 mg/m²

intravenös

Tag 1 + 2, 8 + 9 und 15 + 16

Prednison

60 mg/m²

oral

Tag 1 bis 14, dann ausschleichend bis Tag 21

Die Wiederholung erfolgt bis zur Vollremission jeweils am Tag 22.
oder

2.

Vincristin

1.5 mg/m²

intravenös

Tag 1, 8, 15 und 22

Daunorubicin

24 mg/m²

intravenös

Tag 1, 8, 15 und 22

Prednison

60 mg/m²

oral

Tag 1 bis 22, dann ausschleichend bis Tag 28

L-Asparaginase

5000 I.E./m²

intravenös

Tag 1 bis 14

Die Wiederholung erfolgt bis zur Vollremission jeweils am Tag 29.

Akute myeloblastische Leukämie (AML)

1.

Thioguanin

100 mg/m²

oral

Tag 1 bis 5 und 15 bis 19

Daunorubicin

40 mg/m²

intravenös

Tag 1, 15

Cytarabin

100 mg/m²

intravenös

Tag 1 bis 5 und 15 bis 19

Prednison

15 bis 20 mg/m²

oral

Tag 1 bis 5 und 15 bis 19

oder

2.

Thioguanin

100 mg/m²

oral

alle 12 Stunden über 7 Tage

Cytarabin

100 mg/m²

intravenös

in 30 Minuten über 7 Tage

Daunorubicin

60 mg/m²

intravenös

Tag 5 bis 7

oder

3.

Cytarabin

100 mg/m²

intravenös

als 24-stündige Infusion am Tag 1 und 2, gefolgt von

Cytarabin

100 mg/m²

intravenös

als 30-minütige Infusion alle 12 Stunden am Tag 3 bis 8

Daunorubicin

60 mg/m²

intravenös

Tag 3, 4, 5

Thioguanin

100 mg/m²

oral

alle 12 Stunden am Tag 3 bis 10 über 7 Tage

oder

4.

Daunorubicin

45 mg/m²

intravenös

Tag 1 bis 3

Cytarabin

100 mg/m²

intravenös

über 7 Tage (1. Zyklus) gefolgt von

Daunorubicin

45 mg/m²

intravenös

am Tag 1 und 2

Cytarabin

100 mg/m²

intravenös

über 5 Tage (alle Folgezyklen)

Spezielle Dosierungsanweisungen
Bei Patienten mit ausgiebiger zytostatischer Vorbehandlung oder solchen mit schlechtem Allgemeinzustand ist eine Dosisreduktion vorzunehmen.
Patienten mit Leberfunktionsstörungen
Daunorubicin sollte nicht an Patienten mit schwerer Einschränkung der Leberfunktion (Child-Pugh Grad C [Gesamtscore 10-15]) verabreicht werden (siehe «Kontraindikationen»).
Bei Patienten mit leichter bis mässiger Einschränkung der Leberfunktion (Child-Pugh Grad A [Gesamtscore 5-6] und B [Gesamtscore 7-9]) wird eine Dosisreduktion anhand der folgenden Bilirubinspiegel empfohlen:
·Bilirubin 1.2-3.0 mg/100 ml Hälfte der empfohlenen Startdosis
·Bilirubin >3 mg/100 ml ¼ der empfohlenen Startdosis
Patienten mit Nierenfunktionsstörungen
Bei Patienten mit mässiger Einschränkung der Nierenfunktion (glomeruläre Filtrationsrate [GFR] 30-59 ml/min) sollte die Dosis von Daunorubicin auf die Hälfte reduziert werden (siehe «Kontraindikationen»). Bei Patienten mit schwerer Nierenfunktionseinschränkung ist Daunorubicin kontraindiziert (siehe «Kontraindikationen»).
Bei eingeschränkter Nierenfunktion (Serumkreatininwerte >3 mg/100 ml) muss die Dosis von Daunorubicinhydrochlorid um 50% reduziert werden.
Ältere Patienten
Es wird diskutiert, bei Patienten im Alter ab 60 Jahren eine Dosisreduktion vorzunehmen, da die Behandlungsrisiken der Chemotherapie (Frühletalität) dosisabhängig zunehmen.
Bei älteren Patienten (ab 60 bis 65 Jahren), die nicht die vorgenannten vollen Dosierungen von Daunorubicinhydrochlorid erhalten sollen oder können, kann zur Remissionsinduktion nachfolgend genannte reduzierte Dosierung zur Anwendung gelangen:
30 mg/m² Daunorubicinhydrochlorid intravenös an Tag 1 bis 3 in Kombination mit einer kontinuierlichen intravenösen Dauerinfusion von 100 mg/m² Cytarabin täglich an Tag 1 bis 7.
Kinder und Jugendliche
Daunorubicinhydrochlorid wird in der Kombinationstherapie meistens in einer Dosierung von 0.5 bis 1.5 mg/kg/Tag (25 bis 45 mg/m²/Tag) gegeben.
Die Dosierung von Daunorubicin bei Kindern und Jugendlichen (ab einem Alter von 2 Jahren) wird üblicherweise anhand der Körperoberfläche berechnet und entsprechend dem klinischen Ansprechen und des hämatologischen Status an die individuellen Bedürfnisse des jeweiligen Patienten angepasst.
Therapiezyklen können nach 3 bis 6 Wochen wiederholt werden.
Zur Einrichtung eines geeigneten Therapieschemas sollten die speziellen und aktuell gültigen Therapieprotokolle und Richtlinien beachtet werden.
Die empfohlene kumulative Dosis für Kinder und Jugendliche sollte aufgrund der Gefahr einer schweren Herzschädigung nicht überschritten werden.
Für Kinder unter 2 Jahren (oder mit einer Körperoberfläche unter 0.5 m²) beträgt die maximale kumulative Dosis 10 mg/kg.
Für Kinder und Jugendliche über 2 Jahren beträgt die maximale kumulative Dosis 300 mg/m².
Art der Anwendung
Die Anwendung von Daunorubicinhydrochlorid darf nur nach strenger Indikationsstellung und unter der Aufsicht eines onkologisch-hämatologisch geschulten Arztes erfolgen. Ein klinischer Aufenthalt des Patienten ist im Rahmen einer Induktionstherapie zum Erreichen einer Remission notwendig.
Die Zyklen werden nach Ansprechen und Verträglichkeit individuell wiederholt, bis die Remission erfolgreich eingeleitet worden ist.
Eine engmaschige Kontrolle der hämatologischen Parameter ist nötig. Während der myelosuppressiven Phase darf der Patient nicht einem erhöhten Infektionsrisiko ausgesetzt werden, z.B. durch Kontakt mit Infektionsträgern.
Die Injektion von Daunorubicinhydrochlorid muss streng intravenös erfolgen. Da paravasale Injektionen von Daunorubicinhydrochlorid schwerwiegende Nekrosen verursachen können, wird empfohlen, das Arzneimittel bevorzugt in den Schlauch einer laufenden intravenösen Infusion mit Natriumchlorid 9 mg/ml (0.9%) Infusionslösung oder Glucose 50 mg/ml (5%) Infusionslösung zu geben. Die Infusionsdauer kann zwischen 2 bis 3 Minuten und 30 bis 45 Minuten variieren.
Anleitungen zur Rekonstitution des Arzneimittels vor der Anwendung siehe «Sonstige Hinweise – Hinweise für die Handhabung», für die Verabreichung siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen».

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