Warnhinweise und VorsichtsmassnahmenVenöse thromboembolische Ereignisse (VTE)
Bei Patienten, die mit RYBREVANT als Monotherapie oder in Kombination mit Chemotherapie oder Lazertinib behandelt werden, können VTEs (wie z.B. tiefe Venenthrombosen und Lungenembolien), inklusive schwer und tödlich verlaufenden Ereignissen, auftreten (siehe «Unerwünschte Wirkungen»).
Patienten sind auf Anzeichen und Symptome von VTE zu überwachen und medizinisch angemessen zu behandeln.
Infusionsbedingte Reaktionen (IRR)
Infusionsbedingte Reaktionen können bei mit RYBREVANT behandelten Patienten auftreten.
Infusionsbedingte Reaktionen traten bei 61 % der mit RYBREVANT behandelten Patienten auf. 93 % der IRR waren vom Grad 1-2. Die meisten IRR traten bei der ersten Infusion innerhalb von 60 Minuten (Median) auf. Die häufigsten Anzeichen und Symptome sind Schüttelfrost, Übelkeit, Dyspnoe, Flush, Brustkorbbeschwerden und Erbrechen.
Um das Risiko von IRR zu reduzieren sind vor der ersten Infusion (Woche 1) von RYBREVANT, Antihistaminika, Antipyretika und Glukokortikoide zu verabreichen. Vor den nächsten Infusionen sollen Antihistaminika und Antipyretika gegeben werden. Bei der ersten Infusion von RYBREVANT in Woche 1 soll die Infusionsdosis auf die Tage 1 und 2 aufgeteilt werden (siehe «Dosierung/Anwendung»).
Die Behandlung von Patienten mit RYBREVANT sollte in einer Umgebung stattfinden, in der eine angemessene medizinische Unterstützung zur Behandlung von IRR zur Verfügung steht. Bei den ersten Anzeichen von IRR ist die Infusion von RYBREVANT zu unterbrechen. Falls klinisch erforderlich, sollen Arzneimittel (Glukokortikoide, Antihistaminika, Antipyretika) zur Behandlung von IRR verabreicht werden. Nach dem Abklingen der Symptome kann die Infusion bei 50 % der letzten Infusionsrate fortgesetzt werden. Bei wiederkehrenden IRR vom Grad 3 oder 4 ist RYBREVANT dauerhaft abzusetzen (siehe «Dosierung/Anwendung»).
Interstitielle Lungenerkrankung (ILD/Pneumonitis)
Interstitielle Lungenerkrankung (ILD) oder ILD-ähnliche unerwünschte Wirkungen (z.B. Pneumonitis) wurden bei 2,7 % der mit RYBREVANT behandelten Patienten berichtet wobei ILD vom Grad 3-4 bei 1,1 % der Patienten sowie ein tödlicher Fall (0.1 %) auftrat (siehe «Unerwünschte Wirkungen»). Bei 1,8 % der Patienten traten unerwünschte Wirkungen im Zusammenhang mit ILD auf, die zum Absetzen der Behandlung führten. Patienten mit anamnestisch bekannter ILD, arzneimittelinduzierter ILD, Strahlenpneumonitis, die eine Steroidbehandlung erforderte, oder mit Anzeichen einer klinisch aktiven ILD, wurden nicht untersucht.
Die Patienten sind auf Symptome zu überwachen, die auf eine ILD/Pneumonitis hinweisen (z.B. Atemnot, Husten, Fieber). Beim Auftreten von Symptomen ist die Behandlung mit RYBREVANT zu unterbrechen, bis diese Symptome abgeklärt worden sind. ILD-Verdachtsfälle sind abzuklären und ggf. entsprechend zu behandeln. Bei Patienten mit bestätigter ILD muss RYBREVANT abgesetzt werden (siehe «Dosierung/Anwendung» und «Unerwünschte Wirkungen»).
Haut- und Nagelreaktionen
Haut- und Nagelreaktionen können bei mit RYBREVANT behandelten Patienten auftreten.
Bei Patienten unter Behandlung mit RYBREVANT traten Hautausschlag (einschliesslich akneiformer Dermatitis), Pruritus und trockene Haut auf. Die meisten Fälle waren vom Grad 1 oder 2, Ereignisse vom Grad 3 traten bei 15,5 % der Patienten auf. Bei 2,9 % der Patienten traten Hautausschläge auf, die zum Absetzen von RYBREVANT führten. Die Hautausschläge entwickelten sich in der Regel innerhalb der ersten 4 Therapiewochen (medianer Zeitraum bis zum Auftreten: 14 Tage). Toxische epidermale Nekrolyse (TEN) ist aufgetreten. Die Behandlung mit RYBREVANT soll abgebrochen werden, wenn TEN bestätigt wurde. Bei Patienten unter Behandlung mit RYBREVANT trat Nageltoxizität auf. Die meisten Ereignisse waren vom Grad 1 oder 2, eine Nageltoxizität vom Grad 3-4 trat bei 6,3 % der Patienten auf.
Zur Prävention von Hautausschlägen sollte ein prophylaktischer Ansatz in Betracht gezogen werden. Die Patienten sind anzuweisen, sich während der Therapie mit RYBREVANT und in den 2 Monaten danach vor dem Sonnenlicht zu schützen. Zu diesem Zweck empfiehlt sich schützende Kleidung und das Auftragen eines Sonnenschutzmittels. Für trockene Hautstellen während der Behandlung mit RYBREVANT werden alkoholfreie Emollentien in Cremeform empfohlen. Beim Auftreten von Haut- und Nagelreaktionen soll eine Behandlung mit topischen Kortikosteroiden und topischen und/oder oralen Antibiotika eingeleitet werden. Bei Ereignissen vom Grad 3 ist die Behandlung durch systemische Antibiotika und orale Steroide zu ergänzen. Eventuell ist konsiliarisch ein Dermatologe hinzuzuziehen. Patienten mit starkem Hautausschlag, atypischem Erscheinungsbild oder Verteilung oder bei denen innerhalb von 2 Wochen keine Besserung eintritt, sind umgehend an einen Dermatologen zu überweisen. RYBREVANT soll je nach Schweregrad unterbrochen, in der Dosis reduziert oder dauerhaft abgesetzt werden (siehe «Dosierung/Anwendung»).
Augenerkrankungen
Bei Patienten unter Behandlung mit RYBREVANT traten Augenerkrankungen, einschliesslich Keratitis (1,3 %), auf. Andere unerwünschte Wirkungen waren trockenes Auge, verschwommenes Sehen, Augenjucken, Sehverschlechterungen, anomales Wimpernwachstum, Augenhyperämie, Bindehauthyperämie, Blepharitis und Uveitis. Die meisten Ereignisse waren vom Grad 1 bis 2, wobei Ereignisse von Keratitis vom Grad 3-4 bei 0,2 % der Patienten beobachtet wurden. Patienten, bei denen Augensymptome neu auftreten, oder bei denen sich die Augensymptome verstärken, sind umgehend an einen Ophthalmologen zu überweisen. Es ist anzuraten, bis zur Abklärung der Symptome auf das Tragen von Kontaktlinsen zu verzichten.
Hilfsstoffe
Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Durchstechflasche, d.h. es ist nahezu «natriumfrei».
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