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Fachinformation zu Ryeqo 40 mg/1 mg/0.5 mg Filmtabletten:Gedeon Richter (Schweiz) AG
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Interaktionen

Angaben zu Wechselwirkungen mit Ryeqo beruhen auf Bewertungen von Interaktionen der einzelnen Bestandteile.
Einfluss anderer Substanzen auf die Pharmakokinetik von Relugolix
Orale P-Glykoprotein (Pgp)-Inhibitoren:
Die gleichzeitige Anwendung von Ryeqo mit oralen Pgp-Inhibitoren wird nicht empfohlen. Relugolix ist ein Substrat von Pgp (siehe „Pharmakokinetik“). In einer Interaktionsstudie mit Erythromycin, einem Pgp- und moderaten Cytochrom-P450-(CYP-)3A4-Inhibitor, waren die Fläche unter der Kurve (AUC) und die maximale Konzentration (Cmax) von Relugolix um das 6,2-Fache erhöht. Die gleichzeitige Anwendung von Pgp-Inhibitoren kann die Exposition von Relugolix erhöhen. Dazu gehören u. a. bestimmte Antiinfektiva (z.B. Erythromycin, Clarithromycin, Gentamicin, Tetracyclin), Antimykotika (z.B. Itraconazol), Antihypertensiva (z.B. Carvedilol, Verapamil), Antiarrhythmika (z.B. Amiodaron, Dronedaron, Propafenon, Chinidin), Arzneimittel gegen Angina pectoris (z.B. Ranolazin), Ciclosporin, HIV- und HCV-Proteaseinhibitoren (z.B. Ritonavir, Telaprevir). Wenn eine gleichzeitige Anwendung mit ein- oder zweimal täglich oral einzunehmenden Pgp-Inhibitoren (z.B. Azithromycin) unvermeidlich ist, ist Ryeqo zuerst und der orale Pgp-Inhibitor mindestens 6 Stunden danach einzunehmen. Ausserdem sollten die Patientinnen engmaschig auf unerwünschte Wirkungen hin überwacht werden.
Starke Cytochrom P450 3A4 (CYP3A4)- und/oder Pgp-Induktoren:
Die gleichzeitige Anwendung von Ryeqo mit starken CYP3A4- und/oder Pgp-Induktoren wird nicht empfohlen. In einer klinischen Interaktionsstudie mit Rifampicin, einem starken CYP3A4- und Pgp-Induktor, waren Cmax und AUC von Relugolix um 23 % bzw. 55 % reduziert. Arzneimittel, die eine starke CYP3A4- und/oder Pgp-Induktion bewirken, wie Antikonvulsiva (z.B. Carbamazepin, Topiramat, Phenytoin, Phenobarbital, Primidon, Oxcarbazepin, Felbamat), Antiinfektiva (z.B. Rifampicin, Rifabutin, Griseofulvin); Johanniskraut (Hypericum perforatum); Bosentan und HIV- oder HCV-Proteaseinhibitoren (z.B. Ritonavir, Boceprevir, Telaprevir) und nichtnukleosidische Reverse-Transkriptase-Inhibitoren (z.B. Efavirenz), können die Plasmakonzentrationen von Relugolix reduzieren und zu einer Abnahme der therapeutischen Wirkung führen.
CYP3A4-Inhibitoren:
Die gleichzeitige Anwendung von Relugolix mit starken CYP3A4-Inhibitoren ohne Pgp-Inhibition (Voriconazol) erhöhte die Exposition von Relugolix nicht in klinisch relevanter Weise. Darüber hinaus zeigte sich in einer klinischen Interaktionsstudie, dass die gleichzeitige Verabreichung mit Atorvastatin, einem schwachen CYP3A4-Enzyminhibitor, die Exposition von Relugolix nicht in klinisch relevanter Weise verändert.
Einfluss anderer Substanzen auf die Pharmakokinetik von Estradiol (E2) und Norethisteronacetat (NETA)
CYP3A4-Inhibitoren:
Arzneimittel, die die Aktivität hepatischer arzneimittelmetabolisierender Enzyme hemmen, können die zirkulierenden Konzentrationen der Estrogen- und Norethisteron-Komponenten in Ryeqo erhöhen.
CYP-Enzyminduktoren:
Der Metabolismus von Estrogenen und Gestagenen kann durch die gleichzeitige Anwendung von Induktoren Arzneimittelmetabolisierender Enzyme, insbesondere von Cytochrom-P450-Enzymen, beschleunigt werden. Dies gilt z.B. für Barbiturate, Bosentan, Carbamazepin, Efavirenz, Felbamat, Modafinil, Nevirapin, Oxcarbazepin, Phenytoin, Primidon, Rifabutin, Rifampicin und Topiramat sowie für Arzneimittel, welche Johanniskraut (Hypericum perforatum) enthalten. Proteaseinhibitoren wie Ritonavir, Nelfinavir oder Telaprevir sind zwar als starke Inhibitoren bekannt, sind aber auch Induktoren und können die Exposition von Estrogenen und Gestagenen ebenfalls reduzieren.
Klinisch kann eine Beschleunigung des Estrogen-Stoffwechsels zu einer Reduktion des Schutzes vor einem BMD-Verlust führen. Eine langfristige Komedikation mit Leberenzyminduktoren mit Ryeqo wird daher nicht empfohlen.
Interferenz mit dem enterohepatischen Kreislauf von Estradiol und NETA
Eine Verminderung der systemischen Konzentrationen von E2 oder NETA infolge einer Beeinflussung des enterohepatischen Kreislaufs (z.B. durch Penicilline oder Tetrazykline) kann nicht ausgeschlossen werden. Über mögliche Interaktionen insbesondere bei längerfristiger Komedikation mit Antibiotika (z.B. bei Borreliose oder Osteomyelitis) liegen keine ausreichenden Daten vor. Im Falle erniedrigter systemischer E2-Konzentrationen kann der Schutz vor einem BMD-Verlust reduziert sein.
Einfluss von Relugolix auf die Pharmakokinetik anderer Substanzen
CYP3A4-Substrate: Relugolix ist ein schwacher Induktor von CYP3A4. Nach gleichzeitiger Anwendung zusammen mit einer täglichen Dosis von 40 mg Relugolix waren AUC und Cmax von Midazolam, einem empfindlichen CYP3A4-Substrat, um 18 % bzw. 26 % reduziert. Basierend auf der klinischen Studie mit Midazolam werden jedoch keine klinisch relevanten Auswirkungen von Relugolix auf andere CYP3A4-Substrate erwartet.
BCRP-Substrate: Relugolix ist ein Inhibitor des brustkrebsresistenten Proteins (BCRP) in vitro, daher wurde eine Interaktionsstudie mit Rosuvastatin, einem BCRP- und organischanionentransportierenden Polypeptid-1B1(OATP1B1)-Substrat, durchgeführt. Nach gleichzeitiger Verabreichung zusammen mit einer täglichen 40mg-Dosis Relugolix waren AUC und Cmax von Rosuvastatin um 13 % bzw. 23 % reduziert. Die Effekte werden nicht als klinisch relevant angesehen, daher wird bei gleichzeitiger Anwendung keine Dosisanpassung von Rosuvastatin empfohlen. Die klinischen Auswirkungen von Ryeqo auf andere BCRP-Substrate wurden nicht untersucht, und die Relevanz für andere BCRP-Substrate ist unbekannt.
Pgp-Substrate: Relugolix kann in der 40mg-Dosis eine Sättigung des intestinalen Pgp hervorrufen, wodurch es zu einer erhöhten Absorption und Exposition gleichzeitig angewendeter Arzneimittel, die Pgp-sensitive Substrate sind, kommen könnte. Zu möglichen Interaktionen mit Pgp-Substraten, wie Dabigatranetexilat oder Fexofenadin, wurden keine klinischen Studien durchgeführt. Die gleichzeitige Anwendung von sensitiven Pgp-Substraten wird daher nicht empfohlen.
Einfluss von Estradiol und Norethisteronacetat auf die Pharmakokinetik anderer Substanzen
Estrogene und Gestagene können den Metabolismus bestimmter anderer Wirkstoffe beeinflussen. Dementsprechend können deren Plasmakonzentrationen bei Anwendung von Ryeqo entweder ansteigen (z.B. Ciclosporin) oder abfallen (z.B. Lamotrigin). Eine Dosisanpassung dieser Arzneimittel kann erforderlich sein. Allfällige Dosierungsempfehlungen in den entsprechenden Fachinformationen sind zu berücksichtigen.
Interaktionen mit unbekanntem Mechanismus
In klinischen Studien kam es bei gleichzeitiger Gabe Ethinylestradiol-haltiger kombinierter Kontrazeptiva zusammen mit bestimmten in der Therapie von HCV-Infektionen eingesetzten Wirkstoffkombinationen (Ombitasvir/Paritaprevir/Ritonavir mit oder ohne Dasabuvir; Glecaprevir/ Pibrentasvir; Sofosbuvir/Velpatasvir/Voxilaprevir) gegenüber Patientinnen, welche ausschliesslich mit den antiviralen Wirkstoffen behandelt wurden, signifikant häufiger zu einer klinisch relevanten Erhöhung der ALT (einschliesslich Fällen eines Anstiegs auf über das Fünffache der oberen Grenze des Normbereiches). Bei Anwendung anderer Estrogene (insbesondere Estradiol, wie es in Ryeqo enthalten ist) war hingegen die Inzidenz einer Transaminasenerhöhung nicht höher als bei Patientinnen ohne Estrogentherapie. Aufgrund der begrenzten Anzahl Patientinnen, welche derartige andere estrogenhaltige Arzneimittel einnahmen, ist jedoch bei gleichzeitiger Verabreichung Estrogen-haltiger Arzneimittel zusammen mit einer der genannten Wirkstoffkombinationen grundsätzlich Vorsicht geboten.

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