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Fachinformation zu Fingolimod Viatris:Viatris Pharma GmbH
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Dosierung/Anwendung

Allgemeine Patientengruppen
Dosierung
Bei Erwachsenen beträgt die empfohlene Dosis von Fingolimod Viatris eine Kapsel mit 0,5 mg einmal täglich oral, die mit oder ohne Nahrung eingenommen werden kann.
·Kinder und Jugendliche mit einem Körpergewicht von mehr als 40 kg: eine Kapsel zu 0,5 mg einmal täglich oral.
Wird eine Dosis ausgelassen, sollte die Behandlung mit der nächsten Dosis wie geplant fortgesetzt werden.
Für Empfehlungen zur Umstellung der Patienten von anderen krankheitsmodifizierenden Behandlungen und von anderen Immunsuppressiva auf Fingolimod Viatris siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen: Vorherige Behandlung mit Immunsuppressiva oder immun-modulierenden Therapien». Die Dauer der Wirkung dieser Arzneimittel muss bedacht werden, um additive immunsuppressive Effekte zu vermeiden (s. «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen: Vorherige Behandlung mit immunsuppressiven oder immun-modulierenden Therapien»).
Therapieeinleitung
Bei allen Patienten muss vor Behandlungsbeginn und am Ende der sechsstündigen Überwachungsphase ein EKG durchgeführt werden. Mindestens während 6 Stunden nach Einnahme der Erstdosis sollten alle Patienten mit stündlichen Messungen von Puls und Blutdruck auf Hinweise für Bradykardie sowie atrioventrikuläre Überleitungsstörungen überwacht werden. Die Möglichkeit einer kardiologischen Notfallbehandlung muss gegeben sein. Eine kontinuierliche Echtzeit-EKG Überwachung während dieser ersten sechs Stunden nach Erstgabe von Fingolimod Viatris wird empfohlen.
Nach Therapieunterbruch wird eine Dosisüberwachung wie bei Einleitung der Behandlung empfohlen (s. «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Eine verlängerte kardiale Überwachung über die ersten sechs Stunden nach Therapiebeginn hinaus ist für bestimmte Patienten erforderlich (s. auch nachstehende «Tabellarische Zusammenfassung – Überwachung nach Erstgabe» in dieser Rubrik und unter «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»). Darüber hinaus liegt es in der Verantwortung des behandelnden Arztes zu entscheiden, inwieweit ein Monitoring der Vitalparameter/des EKGs auch bei nachfolgenden Gaben erfolgen muss (s. «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Die folgende Tabelle fasst die Massnahmen zur kardialen Überwachung nach Ersteinnahme von Fingolimod Viatris zusammen (s. auch «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Tabelle 1 Überwachung nach Erstgabe von Fingolimod Viatris – Tabellarische Zusammenfassung

Bei allen Patienten

sollte eine 6-stündige Überwachung auf Symptome einer Bradykardie sowie auf atrioventrikuläre Überleitungsstörungen wie folgt erfolgen:
Stündliche Messungen von Puls und Blutdruck.
EKG vor Behandlungsbeginn und nach der 6-stündigen Überwachung.
Möglichkeit einer kardiologischen Notfallbehandlung.
Eine kontinuierliche (Echtzeit-) EKG-Überwachung wird empfohlen.

Bei Patienten mit Auffälligkeiten in den ersten 6 Stunden nach Ersteinnahme

Bei Auftreten von symptomatischen Bradyarrhythmien

ist der Patient nach der 6-stündigen Überwachungsphase bis zum vollständigen Abklingen der Symptome weiter zu überwachen.

Wenn die Herzfrequenz 6 Stunden nach Ersteinnahme den niedrigsten Wert erreicht,

sollte das kardiale Monitoring bis zur Erholung der Herzfrequenz, mindestens jedoch um 2 Stunden verlängert werden.

Wenn im EKG 6 Stunden nach der ersten Dosis einer der folgenden Befunde vorliegt:
Herzfrequenz <45 Schläge pro Minute
Persistierender neuer AV-Block 2.Grades oder höhergradiger AV-Block
QTc-Intervall ≥500 ms
Wenn folgender EKG-Befund zu jedwedem Zeitpunkt während der Überwachungsphase nach Ersteinnahme vorliegt:
neu aufgetretener AV-Block 3. Grades.

ist die Verlängerung des kardialen Monitorings mindestens über Nacht angezeigt.

Falls während der ersten Dosisgabe eine medikamentöse Behandlung Bradyarrhythmie-bedingter Symptome erforderlich ist, sollte der Patient bzw. die Patientin in einer medizinischen Einrichtung über Nacht beobachtet werden. Bei der Gabe der zweiten Dosis sollte die initiale Überwachungsstrategie angewendet werden.

Bei Patienten mit kardialen Vorerkrankungen

Fingolimod Viatris sollte für bestimmte Patientengruppen nur dann in Betracht gezogen werden, wenn der erwartete Nutzen die potentiellen Risiken überwiegt.

Für prädisponierte Patienten mit:
bekannter ischämischer Herzkrankheit (einschliesslich Angina pectoris)
Stauungsinsuffizienz
zerebrovaskulärer Krankheit
unkontrolliertem Bluthochdruck
schwerer unbehandelter Schlafapnoe
sowie bei Patienten mit folgenden Erkrankungen in der Vorgeschichte:
Myokardinfarkt
Herzstillstand
Rezidivierende Synkopen
Symptomatische Bradykardie

sollte vor Behandlungsbeginn:
ein Kardiologe konsultiert werden
das geeignete kardiale Monitoring (mindestens über Nacht) festgelegt werden.

Bei Patienten unter Herzfrequenz-verlangsamender Therapie

Bei Patienten unter
Betablockern
Calciumkanalblockern (mit verlangsamender Wirkung auf die Herzfrequenz wie Verapamil, oder Diltiazem)
anderen Substanzen, die die Herzfrequenz reduzieren (z.B. Ivabradin, Digoxin, Azetylcholinesterasehemmer, Pilocarpin)

sollte, vor Behandlungsbeginn:
ein Kardiologe konsultiert werden
zwecks Prüfung, ob eine Umstellung des Arzneimittels auf eine Substanz ohne Herzfrequenz verlangsamende Wirkung bzw. verzögernde Wirkung auf die AV-Überleitung möglich ist.
oder
Falls eine Umstellung der Medikation nicht möglich ist, sollte das geeignete kardiale Monitoring, (inkl. kontinuierlichem EKG) mindestens über Nacht durchgeführt werden.

Bei Patienten mit QT-Intervall Verlängerungen

Bei Patienten mit:
signifikanter QTc-Verlängerung (QTc >470 ms bei Frauen, QTc >450 ms bei Männern) vor Behandlungsbeginn
zusätzlichen Risikofaktoren für das Auftreten einer QT-Verlängerung (wie z.B. Hypokaliämie, Hypomagnesiämie oder angeborenes Long-QT-Syndrom)

sollte vor Behandlungsbeginn:
ein Kardiologe konsultiert werden und
das geeignete kardiale Monitoring (inkl. kontinuierliches EKG-Monitoring mindestens über Nacht in einer medizinischen Einrichtung) festgelegt werden.

Spezielle Dosierungsanweisungen
Patienten mit Leberfunktionsstörungen
Bei Patienten mit leichter Leberinsuffizienz (Child-Pugh-Klasse A) sind keine Anpassungen der Fingolimod Viatris-Dosis notwendig, jedoch sollte die Behandlung mit Vorsicht erfolgen (s. «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen, Leberfunktion» und «Pharmakokinetik»). Bei mittlerer (Child-Pugh-Klasse B) und schwerer Leberinsuffizienz (Child-Pugh-Klasse C) soll Fingolimod Viatris nicht verabreicht werden (s. «Kontraindikationen»).
Patienten mit Nierenfunktionsstörungen
Es stehen keine klinischen Daten zu Wirkung und Sicherheit bei Patienten mit Niereninsuffizienz zur Verfügung.
Ältere Patienten
Es liegen nur sehr limitierte klinische Daten für Patienten mit Multipler Sklerose im Alter von über 55 Jahren vor.
Kinder und Jugendliche
Die Sicherheit und Wirksamkeit von Fingolimod bei Kindern unter 10 Jahren wurde bisher nicht untersucht. Fingolimod Viatris soll bei Kindern unter 10 Jahren nicht angewendet werden. In der Altersgruppe ≥10 und ≤12 Jahre stehen nur limitierte Daten zur Verfügung (s. «Klinische Wirksamkeit»).
Kinder und Jugendliche mit einem Körpergewicht von 40 kg und weniger müssen mit einem anderen Fingolimod-Präparat behandelt werden, welches die entsprechende Dosierung erlaubt.
Ethnische Zugehörigkeit
Es sind keine Anpassungen der Fingolimod Viatris-Dosis aufgrund der ethnischen Zugehörigkeit notwendig (s. «Pharmakokinetik»).
Geschlecht
Es sind keine Anpassungen der Fingolimod Viatris-Dosis aufgrund des Geschlechts notwendig (s. «Pharmakokinetik»).

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