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Fachinformation zu Bupropion XR Sandoz® 150 mg / Bupropion XR Sandoz® 300 mg:Sandoz Pharmaceuticals AG
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Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen

Krampfanfälle
Die empfohlene Dosis von Bupropion Tabletten mit veränderter Wirkstofffreisetzung sollte nicht überschritten werden, da bei Bupropion ein dosisabhängiges Risiko für Krampfanfälle besteht. In den klinischen Studien mit Bupropion Tabletten mit veränderter Wirkstofffreisetzung lag die Gesamthäufigkeit von Krampfanfällen bei Dosierungen von bis zu 450 mg/Tag bei ungefähr 0,1%.
Es besteht ein erhöhtes Risiko für Krampfanfälle durch die Anwendung von Bupropion beim Vorliegen prädisponierender Risikofaktoren, welche die Anfallsschwelle senken. Daher sollte Bupropion XR Sandoz bei Patienten mit einem oder mehreren prädisponierenden Faktoren für eine Senkung der Anfallsschwelle mit besonderer Vorsicht angewendet werden.
Alle Patienten sollten auf prädisponierende Risikofaktoren untersucht werden. Zu diesen gehören:
·die gleichzeitige Verabreichung anderer Arzneimittel, die bekanntermassen die Anfallsschwelle herabsetzen (z.B. Antipsychotika, Antidepressiva, Antimalariamittel, Tramadol, Theophyllin, systemische Steroide, Chinolone und sedative Antihistaminika).
·Alkoholabusus (siehe «Kontraindikationen»).
·Schädelhirntrauma in der Anamnese.
·mit Hypoglykämika oder Insulin behandelter Diabetes.
·Anwendung von Stimulanzien oder Anorektika.
Patienten, die unter der Behandlung einen Krampfanfall erleiden, müssen Bupropion XR Sandoz absetzen und dürfen die Behandlung nicht wieder aufnehmen.
Interaktionen (siehe «Interaktionen»)
Aufgrund von pharmakokinetischen Interaktionen können die Plasmaspiegel von Bupropion oder seiner Metaboliten verändert sein, was die Möglichkeit von unerwünschten Wirkungen erhöhen kann (z.B. Mundtrockenheit, Schlaflosigkeit, Krampfanfälle). Daher ist Vorsicht geboten, wenn Bupropion gleichzeitig mit Arzneimitteln angewendet wird, die den Bupropion-Metabolismus induzieren oder hemmen können.
Bupropion hemmt den durch Cytochrom P450 2D6 vermittelten Metabolismus. Bei der gleichzeitigen Verabreichung von Arzneimitteln, die von diesem Enzym metabolisiert werden, ist besondere Vorsicht geboten.
Neuropsychiatrie
Klinische Verschlimmerung und Suizidrisiko bei Erwachsenen mit psychiatrischen Störungen
Depressionen sind mit einem wissenschaftlich nachgewiesenen erhöhten Risiko für Suizidgedanken, Selbstverletzung und Suizid verbunden. Das Risiko besteht, bis es zu einer vollständigen Remission kommt. Da eine Besserung möglicherweise nicht während der ersten Wochen der Behandlung oder darüber hinaus auftritt, sollten die Patienten bis zum Eintreten einer solchen Besserung engmaschig überwacht werden. Dies gilt vor allem zu Beginn einer Behandlung oder bei Dosisanpassungen, sowohl Dosiserhöhungen als auch Dosisreduktionen. Dieses Risiko bleibt bis zum Eintritt einer signifikanten Remission bestehen. Es entspricht der allgemeinen klinischen Erfahrung mit allen antidepressiven Therapien, dass das Suizidrisiko im Anfangsstadium der Erholungsphase noch zunehmen kann.
Insbesondere bei Patienten mit suizidalem Verhalten oder Suizidgedanken in der Anamnese, bei jungen Erwachsenen und bei solchen Patienten, die vor der Therapie stark suizidgefährdet waren, ist das Risiko von Suizidgedanken oder –versuchen erhöht. Auch andere Faktoren, wie z.B. agitierte Symptomatik, können entsprechende Risikofaktoren darstellen. Solche Patienten sollten daher während der Behandlung besonders sorgfältig überwacht werden.
Ausserdem ergab eine Meta-Analyse von placebokontrollierten klinischen Studien zu Antidepressiva bei Erwachsenen mit depressiven Störungen und anderen psychiatrischen Erkrankungen ein erhöhtes Risiko für Suizidgedanken und suizidales Verhalten bei Patienten unter 25 Jahren, die mit Antidepressiva behandelt wurden, verglichen mit Patienten, die ein Placebo erhielten.
Patienten (und deren Betreuer) sollten auf die Notwendigkeit einer Überwachung auf eine Verschlechterung des Zustands (einschliesslich der Entwicklung von neuen Symptomen) und/oder das Auftreten von Suizidgedanken, suizidalem Verhalten und selbstschädigenden Absichten hingewiesen werden und sofort medizinischen Rat einholen, wenn derartige Symptome auftreten. Dabei ist zu beachten, dass das Auftreten von manchen Symptomen, wie z.B. Ruhelosigkeit sowohl auf den zugrunde liegenden Krankheitszustand als auch auf die Arzneimitteltherapie zurückzuführen sein könnte (siehe Neuropsychiatrische Symptome einschliesslich Manie und bipolare Störung unter «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»; siehe «Unerwünschte Wirkungen»).
In Erwägung zu ziehen ist ein Therapiewechsel, u.a. möglicherweise mit Absetzen der Medikation bei Patienten mit einer klinischen Verschlimmerung des Zustandes (einschliesslich der Entwicklung von neuen Symptomen) und/oder dem Auftreten von Suizidvorstellungen/-verhalten, insbesondere wenn diese Symptome ausgeprägt sind, abrupt auftreten oder nicht zur ursprünglichen Symptomatik des Patienten gehörten.
Um das Risiko einer absichtlichen Überdosierung möglichst gering zu halten, sollte zu Beginn der Therapie die kleinste Packungsgrösse verschrieben werden.
Neuropsychiatrische Symptome einschliesslich Manie und bipolare Störung
Es wurde über neuropsychiatrische Symptome berichtet (siehe «Unerwünschte Wirkungen»). Insbesondere wurde eine psychotische und manische Symptomatik beobachtet, vorwiegend bei Patienten mit einer psychiatrischen Erkrankung in der Vorgeschichte. Darüber hinaus kann eine depressive Episode ein erstes Anzeichen einer bipolaren Störung sein. Im Allgemeinen wird davon ausgegangen (auch wenn dies durch kontrollierte Studien nicht belegt ist), dass die Behandlung einer solchen Episode mit einem Antidepressivum in Monotherapie die Wahrscheinlichkeit von gemischten/manischen Episoden bei Patienten mit einem Risiko für bipolare Störungen erhöhen kann. Begrenztes klinisches Datenmaterial zur Anwendung von Bupropion in Kombination mit Stimmungsstabilisatoren bei Patienten mit einer Vorgeschichte von bipolarer Störung scheint im Gesamtkollektiv auf eine niedrige Switchrate zur Manie hinzudeuten. Vor Einleitung einer Behandlung mit einem Antidepressivum sollten die Patienten angemessen untersucht werden, um festzustellen, ob ein Risiko für das Auftreten einer bipolaren Störung besteht. Eine solche Untersuchung sollte eine genaue psychiatrische Anamnese beinhalten einschliesslich der Familienanamnese im Hinblick auf Suizide, bipolare Störungen und Depressionen.
Daten aus Tierversuchen weisen auf ein Missbrauchspotential hin. Studien zum Missbrauchspotential beim Menschen und umfangreiche klinische Erfahrung zeigen jedoch, dass Bupropion ein geringes Missbrauchspotential hat.
Über die Anwendung von Bupropion bei Patienten, die mit einer Elektrokrampftherapie behandelt wurden, liegen nur unzureichende klinische Erfahrungen vor. Bei der Behandlung von Patienten, die Bupropion einnehmen und sich gleichzeitig einer Elektrokrampftherapie unterziehen, ist Vorsicht geboten.
Überempfindlichkeit
Bupropion XR Sandoz muss unverzüglich abgesetzt werden, wenn die Patienten während der Behandlung Überempfindlichkeitsreaktionen entwickeln. Dem behandelnden Arzt sollte bewusst sein, dass die Symptome nach dem Absetzen von Bupropion XR Sandoz weiter fortschreiten oder rezidivieren können. Eine symptomatische Behandlung sollte deshalb über einen ausreichenden Zeitraum (mindestens eine Woche) sichergestellt sein. Zu den typischen Symptomen zählen Hautausschlag, Juckreiz, Urtikaria oder Brustschmerzen. Als schwerwiegendere Reaktionen können auch Angioödem, Dyspnoe/Bronchospasmus, anaphylaktischer Schock, Erythema multiforme oder Stevens-Johnson-Syndrom auftreten. Arthralgie, Myalgie und Fieber wurden ebenfalls in Verbindung mit Hautausschlag und anderen Symptomen, die auf eine verzögerte Überempfindlichkeit hindeuten, beobachtet (siehe «Unerwünschte Wirkungen»). Bei den meisten Patienten besserten sich die Symptome nach Absetzen von Bupropion und dem Beginn einer Behandlung mit Antihistaminika oder Kortikosteroiden und verschwanden nach einiger Zeit ganz.
Herz-Kreislauf-Krankheiten
Über die Anwendung von Bupropion zur Behandlung von Depressionen bei Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen liegen unzureichende klinische Erfahrungen vor. Vorsicht ist geboten bei der Behandlung dieser Patienten. In Studien über die Rauchentwöhnung bei Patienten mit ischämischen Herz-Kreislauf-Erkrankungen erwies sich Bupropion jedoch im Allgemeinen als gut verträglich (siehe «Eigenschaften/Wirkungen»).
Brugada-Syndrom
Bupropion kann das Brugada-Syndrom, eine seltene Erbkrankheit des kardialen Natriumkanals mit charakteristischen EKG-Änderungen (ST-Streckenhebung und anomale T-Wellen in der rechten Brustwandableitung), demaskieren, welches zum Herzstillstand und/oder plötzlichen Tod führen kann. Bei Patienten mit dem Brugada-Syndrom oder Risikofaktoren wie einer familiären Vorgeschichte mit Herzstillstand oder plötzlichem Tod ist Vorsicht geboten.
Blutdruck
Aus der klinischen Anwendung wurde über Blutdruckerhöhung bei mit Bupropion behandelten Patienten berichtet. In einigen Fällen kann diese schwerwiegend sein (siehe «Unerwünschte Wirkungen») und eine akute Behandlung erfordern. Dies wurde bei Patienten mit oder ohne zuvor bestehenden Bluthochdruck beobachtet.
Der Blutdruck sollte zu Beginn der Behandlung gemessen und nachfolgend überwacht werden, insbesondere bei Patienten mit bestehendem Bluthochdruck. Bei einem klinisch signifikanten Anstieg des Blutdrucks sollte ein Absetzen von Bupropion XR Sandoz in Erwägung gezogen werden.
Die gleichzeitige Anwendung von Bupropion und einem transdermalen Nikotinsystem kann zu einem Anstieg des Blutdruckes führen.
Besondere Patientengruppen
Kinder und Jugendliche (unter 18 Jahre)
Die Behandlung mit Antidepressiva ist bei Kindern und Jugendlichen mit depressiven Erkrankungen und anderen psychiatrischen Störungen mit einem erhöhten Risiko von Suizidgedanken und -verhalten verbunden.
Patienten mit Leberfunktionsstörungen
Bupropion wird in der Leber in erheblichem Masse in aktive Metaboliten umgewandelt, die weiter metabolisiert werden. Bei Patienten mit leichter bis mässiger Leberzirrhose wurden im Vergleich zu gesunden Probanden keine statistisch signifikanten Unterschiede in der Pharmakokinetik von Bupropion beobachtet; die Plasmaspiegel von Bupropion zeigten jedoch zwischen den einzelnen Patienten eine stärkere Variabilität. Darum sollte Bupropion XR Sandoz bei Patienten mit leichten bis mässigen Leberfunktionsstörungen mit Vorsicht angewendet werden und die empfohlene Dosis bei diesen Patienten beträgt 150 mg einmal täglich.
Alle Patienten mit Leberfunktionsstörung müssen engmaschig auf mögliche unerwünschte Wirkungen (wie z.B. Schlaflosigkeit, Mundtrockenheit, Krampfanfälle) überwacht werden, da diese Nebenwirkungen auf hohe Arzneimittel- oder Metabolitenspiegel hinweisen können.
Patienten mit Nierenfunktionsstörungen
Bupropion wird in hohem Masse in der Leber zu aktiven Metaboliten abgebaut, die nach weiterem Abbau über die Nieren ausgeschieden werden. Daher beträgt die empfohlene Dosis bei Patienten mit Nierenfunktionsstörungen 150 mg einmal täglich, da Bupropion und seine Metaboliten bei diesen Patienten stärker als üblich akkumulieren können (siehe «Pharmakokinetik» und «Dosierung/Anwendung»). Der Patient sollte auf mögliche unerwünschte Wirkungen (wie z.B. Schlaflosigkeit, Mundtrockenheit, Krampfanfälle) engmaschig überwacht werden, da diese Nebenwirkungen auf hohe Arzneimittel- oder Metabolitenspiegel hinweisen können.
Ältere Patienten
Es kann eine erhöhte Empfindlichkeit einiger älterer Personen auf Bupropion nicht ausgeschlossen werden, so dass eine reduzierte Verabreichungshäufigkeit und/oder Dosis erforderlich sein kann (siehe «Pharmakokinetik»).
Nicht geeignete Verabreichungswege
Bupropion ist ausschliesslich zur oralen Anwendung bestimmt. Berichten zufolge wurden zerdrückte Tabletten inhaliert oder aufgelöstes Bupropion injiziert. Eine derartige Verabreichung birgt die Gefahr einer raschen Freisetzung, einer schnelleren Resorption und einer möglichen Überdosierung. Es liegen Meldungen über Krampfanfälle und/oder Todesfälle nach intranasaler Verabreichung oder parenteraler Injektion von Bupropion vor.
Serotonin Syndrom
Es wurde über ein Serotonin-Syndrom berichtet, wenn Bupropion zusammen mit Arzneimitteln verabreicht wird, von denen bekannt ist, dass sie mit einem Serotonin-Syndrom in Verbindung gebracht werden, einschliesslich selektiver Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRIs) oder Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer (SNRIs). Wenn eine gleichzeitige Behandlung mit anderen serotonergen Wirkstoffen klinisch gerechtfertigt ist, wird eine sorgfältige Beobachtung des Patienten empfohlen, insbesondere während der Behandlungseinleitung und bei Dosissteigerungen (siehe «Interaktionen»).
Es wurde ferner über das Auftreten eines Serotonin Syndroms bei Überdosierung mit Bupropion berichtet (siehe «Überdosierung»).
Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Retardtablette, d.h. es ist nahezu «natriumfrei».

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