Eigenschaften/WirkungenATC-Code
A07EA06
Wirkungsmechanismus
Der genaue Wirkungsmechanismus von Budesonid bei der Behandlung der Colitis ulcerosa/Proctitis ulcerosa ist noch nicht vollständig geklärt. Ergebnisse aus klinisch-pharmakologischen und kontrollierten klinischen Studien weisen stark darauf hin, dass der Wirkungsmechanismus von Budesonid hauptsächlich auf einer lokalen Wirkung im Darm beruht. Budesonid ist ein Glukokortikoid mit einem starken lokalen entzündungshemmenden Effekt.
Pharmakodynamik
Im Vergleich zu den Ausgangswerten waren die morgendlichen Cortisol-Spiegel am Ende der Behandlung in beiden Behandlungsgruppen der Studie BUS-4/UCA statistisch signifikant reduziert, wobei die Verminderung in der Gruppe mit 4 mg BUS ausgeprägter war als in der Gruppe mit 2 mg BUF. Trotz der Reduktion blieben die mittleren Cortisol-Spiegel in beiden Behandlungsgruppen im Normalbereich. Während der vierwöchigen Nachbeobachtungsphase normalisierten sich die Serum-Cortisol-Spiegel in beiden Behandlungsgruppen und erreichten nahezu das Ausgangsniveau. Der verbleibende Unterschied gegenüber den Ausgangswerten war nicht mehr länger statistisch signifikant.
Klinische Wirksamkeit
In einer randomisierten, doppelblinden, klinischen Phase-III-Studie mit Double-Dummy-Design (BUS-4/UCA) erfolgte ein Vergleich der rektalen Behandlung mit Budenofalk 4 mg Zäpfchen (BUS-Gruppe) vs. Budenofalk 2 mg Rektalschaum (BUF-Gruppe) bei Patienten mit leicht bis mässig aktiver Proctitis ulcerosa. 577 erwachsene Patienten wurden per Randomisierung (1:1) einer achtwöchigen Behandlung mit entweder 4 mg Budesonid einmal täglich als Zäpfchen oder mit 2 mg Budesonid einmal täglich als Rektalschaum zugewiesen. Die koprimären Wirksamkeitsendpunkte bestanden in klinischer Remission (definiert als modifizierte UC-DAI-Subscores für Stuhlfrequenz = 0 oder 1 und für Rektalblutung = 0) und Heilung der Mukosa (definiert als modifizierter UC-DAI-Subscore für Aussehen der Mukosa = 0 oder 1).
In der Full-Analysis-Set Analyse hatten 211 von 281 Patienten (75.1 %) unter BUS und 204 von 290 Patienten (70.3 %) unter BUF eine klinische Remission erzielt. Der Anteil von Patienten mit Heilung der Mukosa betrug in der BUS-Gruppe 76.2 % (214 von 281 Patienten), verglichen mit 75.9 % in der BUF-Gruppe (220 von 290 Patienten). Die Nichtunterlegenheit von BUS vs. BUF konnte in Bezug auf die klinische Remissionmit einem Unterschied von 4.7 % und einem 95 % Konfidenzintervall von [-2.79 %; 12.19 %] statistisch signifikant nachgewiesen werden (p<0.0712). Mit Bezug auf die Heilung der Mucosa konnte die Nichtunterlegenheit von BUS vs. BUF mit einem Unterschied von 0.3 % und einem Konfidenzintervall von [-6.89 %; 7.51 %] statistisch signifikant nachgewiesen werden (p<0.05088). Die Per-Protocol-Analysen unterstützten diese Ergebnisse.
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