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Fachinformation zu Ulipristal Sandoz®:Sandoz Pharmaceuticals AG
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Eigenschaften/Wirkungen

ATC-Code
G03AD02
Wirkungsmechanismus
Ulipristalacetat ist ein oral wirksamer synthetischer selektiver Progesteronrezeptor-Modulator, dessen Wirkung auf einer hochaffinen Bindung an den menschlichen Progesteronrezeptor beruht. Als Mechanismus bei der Anwendung zur Notfallkontrazeption wird die Hemmung oder Verzögerung der Ovulation durch Unterdrückung des LH-Anstiegs angesehen. Pharmakodynamische Daten zeigen, dass Ulipristalacetat selbst bei Einnahme unmittelbar vor der Ovulation (d.h. nach bereits erfolgtem LH-Anstieg) die Follikelruptur in 78,6% der Fälle um mindestens 5 Tage verzögern kann (p<0,005 vs. Levonorgestrel und vs. Placebo). Ulipristalacetat hat jedoch keine kontrazeptive Wirkung, wenn es nach der Ovulation eingenommen wird.
Ulipristal Sandoz führt nicht zum Abbruch einer bestehenden Schwangerschaft.
Pharmakodynamik
Daneben hat Ulipristalacetat auch hohe Affinität zum Glucocorticoidrezeptor; in vitro zeigten sich beim Tier antiglucocorticoide Wirkungen. Beim Menschen wurden diese Wirkungen allerdings selbst nach wiederholter Anwendung einer Tagesdosis von 10 mg nicht beobachtet. Ulipristalacetat hat nur minimale Affinität zum Androgenrezeptor und keine Affinität zu menschlichen Estrogen- oder Mineralocorticoidrezeptoren.
Klinische Wirksamkeit
Die kontrazeptive Wirksamkeit von Ulipristalacetat wurde in zwei klinischen Studien an insgesamt mehr als 3000 Frauen untersucht. Dabei zeigte sich, dass bei Anwendung der Notfallkontrazeption innerhalb von 72 Stunden nach einem ungeschützten Geschlechtsverkehr (bzw. Versagen der Kontrazeption) die Wirksamkeit von Ulipristalacetat jener von Levonorgestrel nicht unterlegen war. An den gepoolten Daten der beiden Studien lag das Schwangerschaftsrisiko unter Ulipristalacetat bei 1.36% (gegenüber einer ohne Notfallkontrazeption erwarteten Schwangerschaftsrate von rund 5%).
In zwei klinischen Studien an Erwachsenen wurde Ulipristalacetat bis zu 120 Stunden nach ungeschütztem Geschlechtsverkehr eingenommen. In einer offenen klinischen Studie, die Frauen einschloss, die zwischen 48 und 120 Stunden nach einem ungeschützten Geschlechtsverkehr bzw. Versagen der Kontrazeption mit Ulipristalacetat behandelt wurden, lag die Schwangerschaftsrate bei 2,1% (26/1241). Die zweite, kleinere Studie bestätigte die kontrazeptive Wirksamkeit von Ulipristalacetat auch bei Einnahme erst 72-120 Stunden nach dem ungeschützten Verkehr.
Jugendliche
In einer offenen, unkontrollierten Phase IV-Studie wurden Sicherheit und Wirksamkeit von Ulipristalacetat auch bei Jugendlichen untersucht. In diese Studie waren neben 233 erwachsenen Frauen auch 239 Jugendliche eingeschlossen, davon 64 Mädchen <16 Jahre. Die Schwangerschaftsrate lag in dieser Studie für Erwachsene bei 2,1% (5 von 233), für Jugendliche bei 0,8% (2 von 239).
Eine Verlängerung des Zyklus, in welchem Ulipristalacetat angewendet wurde, um mehr als 7 Tage fand sich bei Jugendlichen signifikant häufiger als bei erwachsenen Anwenderinnen (42,6% vs. 37,0%, relatives Risiko 1,36 [95%-Konfidenzintervall 1,04-1,78]; siehe auch «Warnhinweise/Vorsichtsmassnahmen»). Für andere unerwünschte Wirkungen fanden sich keine relevanten Unterschiede zwischen Jugendlichen und Erwachsenen.

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