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Fachinformation zu Ulipristal Sandoz®:Sandoz Pharmaceuticals AG
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Interaktionen

Möglicher Einfluss anderer Arzneimittel auf die Pharmakokinetik von Ulipristalacetat:
Ulipristalacetat wird durch CYP3A4 metabolisiert.
·CYP3A4-Induktoren
Nach Gabe von Rifampicin, einem starken CYP3A4-Induktor, nahmen Cmax und AUC von Ulipristalacetat um 90% bzw. 93% ab. Die AUC des aktiven Metaboliten nahm um 84%, die Cmax um 90-91% ab. Bei gleichzeitiger Anwendung von CYP3A4-Induktoren kann daher die Wirksamkeit von Ulipristalacetat reduziert sein. Dies gilt z.B. für Barbiturate, Bosentan, Carbamazepin, Efavirenz, Felbamat, Modafinil, Oxcarbazepin, Phenytoin, Primidon, Rifabutin, Rifampicin und Topiramat sowie für pflanzliche Arzneimittel, die Hypericum perforatum [Johanniskraut] enthalten.
Wenn Proteaseinhibitoren (wie Ritonavir oder Nelfinavir) oder nicht-nukleosidale Reverse-Transkriptase-Inhibitoren (z.B. Nevirapin) über einen längeren Zeitraum angewendet werden, können sie, obwohl sie eigentlich als starke Inhibitoren von Cytochrom P450 bekannt sind, bei gleichzeitiger Anwendung mit Sexualhormonen ebenfalls einen enzyminduzierenden Effekt aufweisen. Diese Veränderungen können in manchen Fällen klinisch relevant sein.
Eine Enzyminduktion kann bis zu vier Wochen nach dem Absetzen dieser Arzneimittel andauern.
Bei Patientinnen, die innerhalb der letzten 4 Wochen mit einem Arzneimittel mit enzyminduzierenden Eigenschaften behandelt wurden, sollte daher eine nicht-hormonale Methode der Notfallkontrazeption in Betracht gezogen werden (siehe «Dosierung/Anwendung», Abschnitt «spezielle Dosierungsempfehlungen» sowie «Warnhinweise und Vorsichtmassnahmen»).
·CYP3A4-Inhibitoren
Nach Gabe von Ketoconazol, einem starken CYP3A4-Inhibitor, stiegen Cmax und AUC von Ulipristalacetat um das 2- bzw. 5,9-fache an. Die AUC des aktiven Metaboliten von Ulipristalacetat stieg um das 2,4-fache an, wohingegen seine Cmax um 47% abnahm.
Nach Gabe von Ulipristalacetat als Einzeldosis sind diese Interaktionen vermutlich klinisch nicht relevant.
Arzneimittel mit Einfluss auf den pH-Wert des Magens
Die Gabe von Ulipristalacetat (10 mg Tablette) zusammen mit dem Protonenpumpeninhibitor Esomeprazol (20 mg täglich während 6 Tagen) führte zu einer um etwa 65% tieferen Cmax, einer verzögerten Tmax (von Median 0.75 Stunden auf 1.0 Stunden) und einer um 13% höheren mittleren AUC. Der Einfluss von Arzneimitteln, welche den gastrischen pH erhöhen, dürfte für die Einzelgabe von Ulipristalacetat-Tabletten nicht von klinischer Relevanz sein.
Möglicher Einfluss von Ulipristalacetat auf die Pharmakokinetik anderer Arzneimittel:
Ulipristalacetat ist in vitro ein schwacher Hemmer von CYP1A2, 2A6, 2C9, 2C19, 2D6, 2E1 und 3A4. Bei Verabreichung von Ulipristalacetat als Einzeldosis ist in vivo weder eine klinisch relevante Inhibition noch eine Induktion dieser Enzyme zu erwarten. Interaktionen mit Substraten dieser CYP-Enzyme sind daher unwahrscheinlich.
·Potentielle Interaktionen an Transportern
p-Glykoprotein (p-Gp)-Substrate: In-vitro-Daten deuten darauf hin, dass Ulipristalacetat in klinisch relevanten Konzentrationen ein Inhibitor von p-Gp sein kann. Die in vivo-Ergebnisse (mit dem p-Gp-Substrat Fexofenadin) lassen keine abschliessende Beurteilung zu. Nach Gabe von Ulipristalacetat als Einzeldosis sind Interaktionen am p-Gp vermutlich klinisch nicht relevant.
Andere Transporter: In-vitro-Daten deuten darauf hin, dass Ulipristalacetat ein Hemmer von BCRP (Breast Cancer Resistance Protein)-Transportprotein im Darm sein könnte. Der Einfluss von Ulipristalacetat auf BCRP hat bei der Einnahme einer Einzeldosis von Ulipristalacetat wahrscheinlich keine klinischen Auswirkungen. Bei gleichzeitiger Gabe von BCRP-Substraten mit engem therapeutischem Fenster sollte dieser Sachverhalt jedoch berücksichtigt werden.
Ulipristalacetat ist kein Substrat für OATP1B1 oder OATP1B3.
Pharmakodynamische Interaktionen:
Hormonelle Kontrazeptiva:
Da Ulipristalacetat mit hoher Affinität an den Progesteronrezeptor gebunden wird, kann die Wirkung gestagenhaltiger Arzneimittel beeinträchtigt werden:
·Die Wirksamkeit hormonaler Kontrazeptiva (sowohl von kombinierten Kontrazeptiva als auch von Gestagen-Monopräparaten) kann reduziert sein. Umgekehrt könnte auch die Gestagen-Komponente des Kontrazeptivums den Einfluss von Ulipristalacetat auf die Ovulation beeinträchtigen. Es wird daher empfohlen, bis zum Eintritt der nächsten Menstruation eine Barrieremethode anzuwenden (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
·Die gleichzeitige Anwendung von Ulipristalacetat und Notfallkontrazeptiva auf Basis von Levonorgestrel wird nicht empfohlen.

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