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Fachinformation zu VAFSEO:Salmon Pharma GmbH
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Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen

Die Wirkung von Vadadustat (siehe «Wirkungsmechanismus») beruht auf der Stimulation der Transkription von Genen, die durch den Hypoxie-induzierten Faktor (HIF) reguliert werden. Dies schliesst Gene mit bekannten unerwünschten Effekten ein. Die damit verbundenen potentiellen Risiken (z.B. Malignität) der Behandlung mit Vadadustat können derzeit nicht umfassend und abschließend beurteilt werden.
Kardiovaskuläres und Mortalitäts-Risiko
Kontrollierte klinische Studien in dialysepflichtigen Patienten mit CKD (DD-CKD) zeigten ein vergleichbares Risiko schwerwiegender kardiovaskulärer Ereignisse (Mortalität beliebiger Ursache, nichtletaler Schlaganfall oder nicht-letaler Myokardinfarkt [MI]) für die Behandlung mit Vafseo bzw. Darbepoetin alfa. Nicht-dialysepflichtige Patienten mit CKD (NDD-CKD) zeigten jedoch in gleichartigen Studien unter der Behandlung mit Vafseo ein im Vergleich zur Behandlung mit Darbepoetin alfa erhöhtes Risiko für schwerwiegende kardiovaskuläre Ereignisse (siehe «Unerwünschte Wirkungen»). Aufgrund dieses erhöhten Risikos sollten NDD-CKD Patienten nicht mit Vafseo behandelt werden.
Unabhängig vom Dialyse-Status muss bei Anzeichen und Symptomen schwerwiegender unerwünschter kardiovaskulärer Ereignisse umgehend eine sorgfältige Abklärung erfolgen und die Behandlung der betroffenen Patienten basierend auf einer individuellen Nutzen-Risiko-Bewertung entsprechend angepasst werden.
Thromboembolische Ereignisse
In zwei aktiv kontrollierten klinischen Studien zu DD-CKD wurden bei mit Vafseo behandelten Patienten thromboembolische Ereignisse wie Thrombose am Gefässzugang (vascular access thrombosis (VAT) (arteriovenöse Fistel/Shunt Thrombose, arteriovenöse Thrombose des Prothesenshunts) sehr häufig berichtet (siehe «Unerwünschte Wirkungen»). VAT stellen ein generelles Risiko für Hämodialyse-Patienten dar. Bei Vorliegen von Risikofaktoren für thromboembolische Ereignisse inklusive einer Vorgeschichte für tiefe Venenthrombose, Lungenembolie oder Schlaganfall sollte der Behandlung der betroffenen Patienten eine sorgfältige Bewertung des individuellen Nutzen-Risiko-Verhältnisses vorangehen und eine angemessene Überwachung derselben erfolgen. Patienten mit Anzeichen und Symptomen thromboembolischer Ereignisse müssen umgehend untersucht und entsprechend behandelt werden. Ein möglicher Abbruch der Behandlung mit Vafseo ist in Erwägung zu ziehen.
Ein zu schneller bzw. überschiessender Anstieg des Hb-Werts (>1 g/dL innerhalb von 2 Wochen) kann das Risiko thromboembolischer Ereignisse erhöhen. Um dem vorzubeugen, müssen die in der Rubrik «Dosierung/Anwendung» beschriebenen Dosisanpassungen gewissenhaft umgesetzt werden.
Eingeschränkte Leberfunktion
Vafseo wird nicht für die Anwendung bei Patienten mit stark eingeschränkter Leberfunktion (Child-Pugh-Klasse C) empfohlen (siehe «Eigenschaften/Wirkungen»).
Lebertoxizität
Es liegen Berichte über Anstiege von ALT, AST (mit der Häufigkeitsangabe «häufig») und/oder Bilirubin (mit der Häufigkeitsangabe «gelegentlich») vor, die Vafseo zugeschrieben werden (siehe «Unerwünschte Wirkungen»). Die ALT-, AST- und Bilirubinwerte müssen vor Beginn der Behandlung mit Vafseo kontrolliert werden, nach Behandlungsbeginn für drei Monate einmal monatlich und anschliessend je nach klinischer Indikation (siehe «Dosierung/Anwendung»).
Vafseo muss abgesetzt werden, wenn ALT- oder AST-Anstiege auf >3 x ULN (oberer Normwert) im Zusammenhang mit einem Bilirubin-Anstieg auf >2x ULN festgestellt werden oder wenn ALT- oder AST-Anstiege >3 x ULN fortbestehen (siehe «Dosierung/Anwendung» und «Unerwünschte Wirkungen»).
Verschlechterung einer Hypertonie
Hypertonie ist eine der Hauptursachen und auch eine Komplikation der chronischen Nierenerkrankung. Die Anwendung von Vafseo bei Patienten mit chronischer Nierenerkrankung kann mit der Verschlechterung einer Hypertonie einhergehen (siehe «Unerwünschte Wirkungen»). Der Blutdruck muss vor Einleitung der Behandlung und danach regelmässig in Abständen, die der individuellen Situation des Patienten angemessen sind und der örtlichen klinischen Praxis entsprechen, kontrolliert werden. Die Patienten sind darauf hinzuweisen, dass es wichtig ist, die antihypertensive Therapie einzuhalten und den Blutdruck regelmässig zu kontrollieren.
Krampfanfälle
Es liegen häufige Berichte über Krampfanfälle bei Patienten vor, die mit Vadadustat behandelt werden (siehe «Unerwünschte Wirkungen»). Vadadustat sollte bei Patienten mit einer Vorgeschichte mit Krampfanfällen, Epilepsie oder Erkrankungen, die mit einer Prädisposition zu Krampfanfällen verbunden sind, wie z. B. ZNS-Infektionen, mit Vorsicht eingesetzt werden. Die Entscheidung zur Unterbrechung oder zum Abbruch der Behandlung sollte sich auf eine individuelle Nutzen-Risiko-Bewertung für den betreffenden Patienten stützen.
Anfängliches Absinken der Hb-Werte bei Patienten, die von ESA umgestellt werden
Die Hb-Werte können anfangs sinken, wenn Patienten von einem ESA auf Vafseo umgestellt werden, besonders dann, wenn die Patienten eine hohe Anfangsdosis des ESA erhalten haben. Generell gilt: Je höher die Anfangsdosis des ESA, desto ausgeprägter das anfängliche Absinken die Hb-Werte, bevor die Hb-Werte zwischen Woche 16 und 20 allmählich wieder zum Ausgangsniveau zurückkehren (siehe «Pharmakodynamik» zur Entwicklung der Hb-Werte während der Behandlung in einzelnen Studien). In der Übergangsphase kann eine Rescue-Therapie in Form von Erythrozytentransfusionen oder eine ESA-Behandlung in Erwägung gezogen werden, falls die Hb-Werte unter 9,0 g/dl sinken oder das Ansprechen als nicht akzeptabel angesehen wird. Patienten, die Erythrozytentransfusionen erhalten, wird empfohlen, die Behandlung mit Vafseo während des Transfusionszeitraums fortzusetzen. Bei Patienten, die eine Rescue-Therapie mit ESA erhalten, sollte die Behandlung mit Vafseo vorübergehend unterbrochen werden. Die Behandlung kann fortgesetzt werden, sobald die Hb-Werte bei ≥10 g/dl liegen (siehe «Dosierung/Anwendung» und «Eigenschaften/Wirkungen»).
Malignität
Die persistent erhöhte Transkription HIF-regulierter Gene ist potentiell mit unerwünschten Effekten auf das Wachstum solider Tumoren assoziiert. Präklinische Untersuchungen erlauben keine explizite Schlussfolgerung (siehe «Präklinische Daten»). Vadadustat wurde nicht in Patienten mit malignen Erkrankungen untersucht. Die Anwendung in Patienten mit maligner Erkrankung ist nicht empfohlen.
Retinopathie
Exazerbation einer Retinopathie stellt ein potentielles Sicherheitsrisiko der Behandlung mit Vafseo dar, da Vafseo aufgrund seines Wirkmechanismus die retinale Angiogenese fördern kann. Studiendaten belegen zwar kein häufigeres Auftreten einer Retinopathie unter der Behandlung mit Vafseo verglichen mit Darbepoetin alfa, sie erlauben jedoch keine endgültige Bewertung, da die vorliegenden Studien keine genügende Anzahl an Risikopatienten einschlossen. Eine Behandlung von Patienten mit vorbestehender Retinopathie ist sorgfältig abzuwägen. Beim Auftreten visueller Störungen sollten die betroffenen Patienten umgehend ophthalmologisch untersucht werden.
Anwendung bei Patienten mit polyzystischer Nierenerkrankung
Bei Patienten mit polyzystischer Nierenerkrankung kommt es aufgrund einer hochgradigen Hypoxie zur chronischen Aktivierung von HIF-1a im Zystenepithel und peritubulären Interstitium, welches offenbar das Zystenwachstum weiter fördert. Es liegen keine Sicherheitsdaten für Vadadustat zu Patienten mit polyzystischer Nierenerkrankung vor. Eine Behandlung von Patienten mit polyzystischer Nierenerkrankung ist sorgfältig abzuwägen und sollte nur bei genauem Monitoring der Zystengrösse erfolgen.
Missbrauch
Missbrauch kann zu einem übermäßigen Hb-Anstieg und lebensbedrohlichen Komplikationen im Herz-Kreislauf-System führen.
Natrium
Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Dosiereinheit, d. h. es ist nahezu «natriumfrei».

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