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Fachinformation zu Elymbus®:THEA Pharma S.A.
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Zusammensetzung

Wirkstoffe
Bimatoprostum.
Hilfsstoffe
Sorbitolum, carbomerum 974P, natrii acetas trihydricus, macrogolum 4000, natrii hydroxidum ad pH, aqua ad iniectabile.

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

Monotherapie zur Senkung des erhöhten Augeninnendrucks (IOD) bei Patienten mit
·Weitwinkel-Glaukom,
·okulärer Hypertension
oder als Zusatzmedikation zu Betablockern bei Patienten, die mit topisch verabreichten Betablockern nicht ausreichend eingestellt sind.
Über die Wirkung von Elymbus bei anderen Glaukomformen liegen keine Studienresultate vor (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).

Dosierung/Anwendung

Erwachsene
Übliche Dosierung
Es wird empfohlen, Elymbus als Monotherapeutikum oder als Zusatzmedikation in einer Dosierung von 1 Tropfen Elymbus 1x täglich abends in das/die betroffene(n) Auge(n) einzutropfen. Die Anwendung sollte nicht häufiger als 1x täglich erfolgen, weil eine häufigere Verabreichung die augeninnendrucksenkende Wirkung vermindern kann.
Elymbus ist nur zum einmaligen Gebrauch bestimmt. Ein Einzeldosisbehältnis reicht für die Behandlung beider Augen aus. Ungebrauchte Lösung muss sofort nach Anwendung entsorgt werden.
Wenn mehr als ein topisches Augenarzneimittel verabreicht wird, müssen die Anwendungen mindestens 5 Minuten auseinander liegen.
Spezielle Dosierungsanweisungen
Ältere Patienten
Bei älteren Patienten ist eine Dosisanpassung nicht erforderlich.
Kinder und Jugendliche (unter 18 Jahren)
Die Anwendung und Sicherheit von Elymbus sind bisher bei Kindern und Jugendlichen nicht geprüft worden. Daher wird die Anwendung von Elymbus bei Kindern oder Jugendlichen nicht empfohlen.
Patienten mit Leber- und Nierenfunktionsstörungen
Elymbus wurden bei Patienten mit eingeschränkter Nieren- oder mässig bis schwer eingeschränkter Leberfunktion nicht untersucht. Daher sollte Elymbus bei diesen Patienten nur mit Vorsicht eingesetzt werden.

Kontraindikationen

Überempfindlichkeit gegenüber Bimatoprost oder einem der Hilfsstoffe gemäss Zusammensetzung.

Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen

Augen
Unter Behandlung mit Bimatoprost wurde eine dunkle Verfärbung der Haut des Augenlids und ein zunehmendes Wimpernwachstum (längere, dunklere und dickere Wimpern) ohne damit zusammenhängende unerwünschte Effekte am Auge beobachtet. Berichtet wurde auch über eine verstärkte Irispigmentierung. Die Veränderung der Irispigmentierung erfolgt langsam und wird möglicherweise erst nach Monaten wahrnehmbar. Mit Bimatoprost 0,1 mg/ml Augengel betrug die Häufigkeit einer Hypergipmentierung der Iris nach 12 Monaten 0,5%.
Eine verstärkte Irispigmentierung ist wahrscheinlich bleibend. Die veränderte Pigmentierung ist bedingt durch einen erhöhten Melaningehalt in den Melanozyten und nicht durch eine Erhöhung der Melanozytenzahl. Typischerweise erstreckt sich die braune Pigmentierung im Pupillenbereich konzentrisch in Richtung des Irisrandes und die gesamte Iris oder Teile davon werden bräunlicher. Die Langzeitwirkungen einer verstärkten Irispigmentierung sind zur Zeit nicht bekannt.
Nach Behandlung mit Bimatoprost wurde gelegentlich (>0,1% bis <1%) über ein zystoides Makulaödem berichtet. Elymbus sollte daher nur mit Vorsicht bei Patienten mit bekannten Risikofaktoren für Makulaödem (z.B. aphake Patienten, pseudophake Patienten mit Ruptur des hinteren Kapselsacks) angewendet werden.
Bei Anwendung von Bimatoprost Augentropfen gab es seltene Spontanberichte über eine Reaktivierung früher vorhandener Hornhautinfiltrate oder Augeninfektionen. Elymbus sollte bei Patienten mit einer Vorgeschichte erheblicher viraler Augeninfektionen (z.B. Herpex simplex) oder Uveitis/Iritis mit Vorsicht angewendet werden.
Elymbus wurde bei Patienten mit entzündlichen Augenerkrankungen, mit neovaskulärem und mit entzündlich bedingtem Glaukom, mit Winkelblockglaukom, mit kongenitalem Glaukom sowie mit Engwinkelglaukom nicht untersucht.
Haut
In Bereichen, in denen Elymbus wiederholt mit der Hautoberfläche in Kontakt kommen, besteht die Möglichkeit von Haarwachstum. Daher ist es wichtig, Elymbus nur anweisungsgemäss anzuwenden und zu vermeiden, dass die Flüssigkeit über die Wange oder andere Hautbereiche läuft.
Atmungsorgane
Elymbus wurde nicht speziell bei Patienten mit obstruktiver Lungenfunktion untersucht und sollte daher bei diesen Patienten mit Vorsicht eingesetzt werden. Prostaglandin F2α kann bronchokonstriktorisch wirken. In klinischen Studien wurden bei Patienten mit anamnestisch bekannter Beeinträchtigung der Atemfunktion jedoch keine signifikanten unerwünschten Wirkungen auf die Atmung beobachtet.
Herz
Elymbus wurde bei Patienten mit AV Block 2. und 3. Grades oder bei unkontrollierter kongestiver Herzinsuffizienz nicht untersucht. Es gibt eine begrenzte Zahl an Spontanberichten über Bradykardie oder Hypotonie nach Anwendung von Bimatoprost Augentropfen. Elymbus sollten bei Patienten mit Prädisposition für niedrige Herzfrequenz oder niedrigen Blutdruck mit Vorsicht angewendet werden.
Weitere Informationen
Studien zu Bimatoprost bei Patienten mit Glaukom oder okulärer Hypertonie haben gezeigt, dass die häufigere Exposition des Auges gegenüber mehr als einer Bimatoprost-Dosis täglich die Augeninnendruck(IOD)-senkende Wirkung vermindern kann (siehe «Interaktionen»). Patienten, die Elymbus in Kombination mit anderen Prostaglandinanaloga verwenden, müssen auf Änderungen des Augeninnendrucks hin überwacht werden.
Elymbus wurde bei Patienten mit eingeschränkter Nieren- oder mässig bis schwer eingeschränkter Leberfunktion nicht untersucht.
Es gab Berichte von bakterieller Keratitis bei Verwendung von Mehrdosenbehältnissen mit topischen Ophthalmika. Diese Behältnisse waren von Patienten, die in den meisten Fällen an einer gleichzeitig vorliegenden Augenerkrankung litten, versehentlich kontaminiert worden. Bei Patienten mit Riss des Epithels der Augenoberfläche besteht ein höheres Risiko für die Entstehung einer bakteriellen Keratitis.
Um Augenverletzungen und Kontaminationen des Augengels zu vermeiden, sollten die Patienten angewiesen werden, zu vermeiden, dass das offene Ende des Einzeldosisbehältnisses weder mit den Augen noch mit umgebenden Bereichen in Berührung kommt.
Hinweis für Kontaktlinsenträger
Vor dem Eintropfen von Elymbus sollten Kontaktlinsen herausgenommen und frühestens 15 Minuten nach der Anwendung der Tropfen wieder eingesetzt werden. Elymbus sollte nicht eingetropft werden, wenn sich die Kontaktlinsen im Auge befinden.

Interaktionen

Arzneimittelinteraktionen sind nicht zu erwarten, da die systemischen Konzentrationen von Bimatoprost nach der Anwendung von Bimatoprost Augentropfenlösung am Auge extrem niedrig sind (<0,2 ng/ml). Ausserdem wird Bimatoprost durch mehrere Enzyme und Stoffwechselwege metabolisiert, und in präklinischen Studien wurden keine Wirkungen auf arzneimittelmetabolisierende Enzyme in der Leber beobachtet. Es wurden daher keine spezifischen Interaktionsstudien mit anderen Arzneimitteln durchgeführt.
Erfahrungen mit der gleichzeitigen Gabe von Bimatoprost in der Glaukomtherapie beschränken sich auf topische Betablocker. In klinischen Studien wurde gezeigt, dass der Effekt von Bimatoprost Augentropfenlösung in Kombination mit topischen Betablockern hinsichtlich IOD-Reduktion mindestens zum Teil additiv ist.
Bei Patienten mit Glaukom oder okulärer Hypertonie besteht die Gefahr, dass die IOD-senkende Wirkung von Prostaglandinanaloga (z.B. Elymbus) vermindert wird, wenn sie in Kombination mit anderen Prostaglandinanaloga verwendet werden (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).

Schwangerschaft, Stillzeit

Schwangerschaft
Die Sicherheit der Anwendung von Elymbus bei schwangeren Frauen wurde nicht untersucht. In Studien an Nagetieren führte eine systemische Exposition, die um das 33- bis 97-fache über derjenigen lag, die nach Anwendung von Bimatoprost am Auge beim Menschen entsteht, speziesspezifisch zu Aborten. Medikamentös bedingte Entwicklungsstörungen wurden nicht beobachtet. Elymbus sollte in der Schwangerschaft nicht angewendet werden, es sei denn, es ist klar notwendig.
Stillzeit
Es ist nicht bekannt, ob Bimatoprost beim Menschen in die Muttermilch übergeht. Bimatoprost wird bei der Ratte nach intravenöser Verabreichung in die Muttermilch sezerniert. Vorsichtshalber sollte Elymbus während der Stillzeit nicht angewendet werden, oder es sollte abgestillt werden.

Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen

Aufgrund des pharmakodynamischen Profils von Bimatoprost sind Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen nicht zu erwarten. Falls es nach dem Eintropfen zu vorübergehend verschwommener Sicht kommt, sollte der Patient warten, bis die Sicht nicht mehr beeinträchtigt ist, bevor er am Strassenverkehr teilnimmt oder Maschinen bedient.

Unerwünschte Wirkungen

In einer 12-monatigen klinischen Phase III Studie wurden bei etwa 38% der Patienten, die mit Bimatoprost 0,1 mg/ml behandelt wurden, unerwünschte Wirkungen berichtet, die im Zusammenhang mit der Behandlung erachtet wurden. Die am häufigsten berichtete behandlungsbedingte unerwünschte Wirkung war Hyperämie der Bindehaut bei 29% der Patienten. Sie war zumeist geringfügig bis leicht und vermutlich von nicht-entzündlicher Art. Etwa 4% der Patienten brachen innerhalb der 12-monatigen Studie die Behandlung wegen einer unerwünschten Wirkung ab.
Patienten sollten vor Behandlungsbeginn über die Möglichkeit einer Prostaglandinanaloga-Periorbitopathie (PAP) und einer verstärkten Irispigmentierung informiert werden. Einige dieser Veränderungen können bleibend sein und ein eingeschränktes Blickfeld sowie, wenn nur ein Auge behandelt wird, ein unterschiedliches Aussehen der Augen zur Folge haben.
Prostaglandinanaloga einschliesslich Elymbus können periorbitale Lipodystrophien verursachen, die zu einer Vertiefung der Augenlidfurche, Ptosis, Enophthalmus, Retraktion des Augenlids, Rückbildung von Dermatochalasis und Sichtbarkeit der Sklera oberhalb des Unterlids führen können. Die Veränderungen sind in der Regel leicht, können bereits einen Monat nach Beginn der Behandlung mit Elymbus auftreten und können möglicherweise das Blickfeld einschränken, selbst wenn der Patient selbst dies nicht bemerkt. PAP wird auch mit periokulärer Hauthyperpigmentierung oder -verfärbung und Hypertrichose in Zusammenhang gebracht. Alle Veränderungen wurden jedoch als teilweise oder vollständig reversibel berichtet, sobald die Behandlung abgesetzt oder auf eine andere Behandlung umgestellt wurde.
Die folgenden unerwünschten Wirkungen, die im Zusammenhang mit der Behandlung erachtet wurden, wurden während klinischen Studien mit Bimatoprost 0,1 mg/ml oder nach Markteinführung berichtet. Zumeist betrafen sie das Auge.
Die Häufigkeiten sind wie folgt definiert: sehr häufig (≥1/10), häufig (≥1/100 bis <1/10), gelegentlich (≥1/1000 bis <1/100), selten (≥1/10'000 bis (<1/1000), sehr selten (<1/10'000) und nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).
Erkrankungen des Immunsystems
Häufigkeit nicht bekannt: Überempfindlichkeitsreaktionen einschliesslich Anzeichen und Symptome von Augenallergien und allergische Dermatitis.
Erkrankungen des Nervensystems
Gelegentlich: Kopfschmerzen.
Häufigkeit nicht bekannt: Schwindel.
Augenerkrankungen
Sehr häufig: Hyperämie der Bindehaut (29%).
Häufig: Keratitis punctata, Reizung der Augen, Augenpruritus, Wimpernwachstum, Augenschmerzen.
Gelegentlich: Asthenopie, Bindehautbeschwerden, konjunktivales Ödem, Hyperpigmentierung der Iris, Madarosis, verschwommenes Sehen, Augenlidödem.
Häufigkeit nicht bekannt: Pigmentierung des Augenlids, trockene Augen, Augenausfluss, Augenödem, Fremdkörpergefühl, verstärkte Tränensekretion, Makulaödem, Okuläres Unbehagen, Photophobie.
Gefässerkrankungen
Häufigkeit nicht bekannt: Hypertension.
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
Nicht bekannt: Asthma, Exazerbation von Asthma, Dyspnoe.
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Gelegentlich: Nausea.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Häufig: Augenliderythem, Augenlidpruritus, Hyperpigmentierung der Haut, Hypertrichosis.
Gelegentlich: trockene Haut, Verkrustung des Augenlidrandes, Pruritus.
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Häufig: Reizung an der Eintropfstelle.
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.

Überdosierung

Es wurden keine Fälle von Überdosierung berichtet. Es ist unwahrscheinlich, dass eine Überdosierung nach okulärer Verabreichung eintritt.
Im Fall einer Überdosierung von Elymbus sollte symptomatisch und durch unterstützende Massnahmen behandelt werden. Falls Elymbus versehentlich oral eingenommen wurde, könnte die folgende Information hilfreich sein: Bei zweiwöchiger oraler Verabreichung an Ratten und Mäusen hatten Dosen von bis zu 100 mg/kg/Tag keinerlei toxische Wirkungen. Diese Dosis, ausgedrückt in mg/m2 ist mindestens um das 1100-fache höher als die Dosis, die bei versehentlicher Einnahme von 30 Einzeldosen zu 0,3 g, d.h. 9 g Bimatoprost 0,1 mg/ml durch ein Kind mit 10 kg Körpergewicht erreicht wird.

Eigenschaften/Wirkungen

ATC-Code
S01EE03
Wirkungsmechanismus
Bimatoprost ist eine Substanz mit potenter augeninnendrucksenkender Wirkung.
Es ist ein synthetisches Prostamid, das zwar eine strukturelle Ähnlichkeit zu Prostaglandin F2a (PGF2a) aufweist, jedoch nicht über die bekannten Prostaglandinrezeptoren wirkt. Bimatoprost ahmt selektiv die Wirkungen von vor kurzem entdeckten körpereigenen Substanzen, sog. Prostamiden, nach. Die Struktur des Prostamidrezeptors wurde jedoch noch nicht identifiziert.
Pharmakodynamik
Beim Menschen bewirkt Bimatoprost eine Senkung des Augeninnendrucks durch verstärkten Kammerwasserabfluss über das Trabekelwerk und durch eine Erhöhung des uveo-skleralen Abflusses. Die Senkung des Augeninnendrucks beginnt ungefähr vier Stunden nach der ersten Anwendung und erreicht nach ungefähr 8-12 Stunden eine maximale Wirkung. Die Wirkung hält mindestens über 24 Stunden an.
Klinische Wirksamkeit
In einer 12-monatigen Studie wurde gezeigt, dass Bimatoprost 0,1 mg/ml Augentropfenlösung eine wirksame Therapie zur Senkung des intraokularen Druckes ist. Bei jeder Kontrolle differierten die mittleren Tages-IOD Werte unter Bimatoprost 0,1 mg/ml, die während der 12-monatigen Studie gemessen wurden, um nicht mehr als 1,1 mmHg und waren nie höher als 17,9 mmHg.
Im Rahmen einer randomisierten, Prüfer-maskierten, multizentrischen, 3-monatigen klinischen Prüfung der Phase III an 485 Patienten mit Glaukom oder okulärer Hypertension wurde konservierungsmittelfreies Elymbus mit einer konservierungsmittelhaltigen Bimatoprost 0.1 mg/ml Augentropfen-Lösung als Referenzpräparat im Hinblick auf Wirksamkeit und Sicherheit bei der Reduktion des Augeninnendrucks (IOP) verglichen. Die Patienten wurden im Studienverlauf zu zwei nach der Randomisierung angesetzten Besuchsterminen (Woche 6 und Woche 12) einbestellt. Das durchschnittliche Alter der Studienteilnehmenden war 63.4 Jahre (Spanne: 30 bis 91 Jahre).
Angelegt war die Studie zum Nachweis der Nichtunterlegenheit von Elymbus gegenüber dem Bimatoprost 0.1 mg/ml-Referenzpräparat, wobei beide Präparate einmal täglich abends verabreicht wurden. Primärer Wirksamkeitsendpunkt war die am Untersuchungstag in Woche 12 zu 3 Zeitpunkten (08.00, 10.00 und 16.00 Uhr) erhobene mittlere IOP-Veränderung gegenüber Baseline. Als Nichtunterlegenheitsgrenze galt für alle Zeitpunkte eine Differenz beim mittleren IOP von ≤1.5 mmHg.
Unter Elymbus fanden sich zu allen Zeitpunkten klinisch relevante IOP-Senkungen und Elymbus erwies sich als gegenüber dem Bimatoprost 0.1 mg/ml-Referenzpräparat nicht unterlegen (Tabelle 1).
Tabelle 1. Mittlerer IOP (mmHg) nach Besuchstermin und Zeitpunkt und bereinigte mittlere Differenz (Elymbus – Bimatoprost 0.1 mg/ml-Referenzpräparat) für das schlechtere Auge (mITT-Kollektiv)

Studienvisiten und Zeitpunkte

Elymbus

Bimatoprost 0.1 mg/ml (Referenzpräparat)

Differenz mmHg±SE (95%-KI) Elymbus – Bimatoprost 0.1 mg/ml (Referenzpräparat)

N

mmHg±SD

N

mmHg±SD

Baseline (T1)

08:00

229

24.66±2.18

240

24.59±2.05

10:00

229

24.21±2.43

240

24.13±2.36

16:00

229

23.81±2.66

240

23.50±2.84

Woche 12

08:00

221

14.98±2.60

228

15.15±2.46

-0.17±0.23 (-0.62; 0.28)

10:00

218

14.82±2.50

227

14.93±2.37

-0.15±0.22 (-0.58; 0.27)

16:00

219

14.82±2.44

227

14.95±2.30

-0.19±0.22 (-0.61; 0.23)

KI = Konfidenzintervall; N = Anzahl Patienten mit auswertbaren Daten; mITT-Kollektiv =modifiziertes Intent-to-treat-Kollektiv; SD = Standardabweichung; SE = Standardfehler
Während der 3-monatigen Studie wurden für Elymbus keine über die bereits für das Bimatoprost 0.1 mg/ml-Referenzpräparat dokumentierten Nebenwirkungen hinausgehenden unerwünschten Ereignisse identifiziert. Hyperämie (Bindehauthyperämie und okuläre Hyperämie) war das in beiden Behandlungsgruppen am häufigsten berichtete behandlungsbedingte unerwünschten Ereignis, trat aber unter Elymbus (6.84% der Patienten) weniger häufig auf als unter dem Bimatoprost 0.1 mg/ml-Referenzpräparat (11.2%). Auch eine Verschlechterung der Bindehauthyperämie war in der Elymbus-Gruppe weniger häufig als unter Bimatoprost 0.1 mg/ml, und zwar sowohl nach 6 Wochen (20.1% vs 29.3%) als auch nach 12 Wochen (18.3% vs 30.4%). Elymbus war während des gesamten Untersuchungstages in Woche 12 mit weniger subjektiven okulären Symptomen (Reizung/Brennen: 12.3% vs 19.5% und Gefühl der Augentrockenheit: 16.4% vs 25.6%) sowie mit weniger subjektiven Symptomen nach der Einträufelung (Reizung/Brennen: 12.8% vs 21.2%, Jucken: 5.4% vs 10.4% und Gefühl der Augentrockenheit: 7.3% vs 14.3%) verbunden als das Referenzpräparat.

Pharmakokinetik

Absorption
Bimatoprost wird in vitro gut durch die menschliche Cornea und noch besser durch die Sclera aufgenommen. Nach okularer Anwendung ist die systemische Exposition von Bimatoprost sehr gering und zeigt keine Akkumulation über die Zeit. Nach einmal täglicher Verabreichung von je einem Tropfen 0,03% Bimatoprost in beide Augen über einen Zeitraum von zwei Wochen wurden innerhalb von 10 Minuten nach der Verabreichung die Plasmaspitzenspiegel erreicht, innerhalb von 1,5 Stunden nach der Verabreichung sank die Konzentration im Blut unter die Nachweisgrenze (0,025 ng/ml). Die Durchschnittswerte von Cmax und AUC0-24h waren an Tag 7 und Tag 14 gleich (0,08 ng/ml bzw. 0,09 ng x h/ml). Dies lässt darauf schliessen, dass schon in der ersten Woche der Anwendung am Auge ein Fliessgleichgewicht erreicht wird.
Distribution
Bimatoprost wird geringfügig im Körpergewebe verteilt, und das systemische Verteilungsvolumen beim Menschen beträgt im Fliessgleichgewicht 0,67 l/kg. Im menschlichen Blut wird Bimatoprost vor allem im Plasma gefunden. Die Plasmaproteinbindung von Bimatoprost liegt bei ca. 88%.
Metabolismus
Bimatoprost wird im menschlichen Auge nur minimal metabolisiert. Nach der Anwendung am Auge wird im zirkulierenden Blut vor allem unverändertes Bimatoprost gefunden. Die Metabolisierung von Bimatoprost erfolgt danach durch Oxidation, N-Deethylierung und Glucuronidierung zu einer Vielzahl unterschiedlicher Metaboliten.
Elimination
Bimatoprost wird vorwiegend renal ausgeschieden, bei gesunden Freiwilligen wurden bis zu 67% einer intravenös verabreichten Dosis über den Urin und 25% der Dosis über die Fäces ausgeschieden. Die nach intravenöser Gabe bestimmte Eliminationshalbwertszeit betrug ca. 45 Minuten, die Gesamtclearance aus dem Blut 1,5 l/h/kg.
Kinetik spezieller Patientengruppen
Ältere Patienten
Nach zweimal täglicher Applikation von Bimatoprost 0,3 mg/ml lag die mittlere AUC0-24h bei älteren Patienten (≥65 Jahre) mit 0,0634 ng x h/ml signifikant höher als bei jungen gesunden Erwachsenen (0,0218 ng x h/ml). Diese Beobachtung ist jedoch klinisch nicht relevant, weil bei Älteren ebenso wie bei Jüngeren die systemische Verfügbarkeit nach Anwendung am Auge sehr gering war. Es fanden sich keine Anzeichen einer Akkumulation von Bimatoprost im Blut, und das Sicherheitsprofil war bei älteren und jüngeren Patienten gleich.

Präklinische Daten

In nicht-klinischen Studien wurden Wirkungen nur bei Dosierungen beobachtet, welche ausreichend höher lagen, als für die Anwendung beim Menschen maximal vorgesehen sind.
Bei Affen wurden nach täglicher, okulärer Anwendung von Bimatoprostkonzentrationen ≥0,3 mg/ml über ein Jahr eine Zunahme der Irispigmentierung sowie durch einen prominenten Sulcus oben und/oder unten und einen erweiterten Lidspalt des behandelten Auges gekennzeichnete, reversible, dosisabhängige periokuläre Veränderungen beobachtet. Es scheint, dass die verstärkte Irispigmentierung durch eine erhöhte Stimulation der Melaninproduktion in den Melanozyten und nicht durch eine Erhöhung der Melanozytenzahl verursacht wurde. Es wurden keine Funktionsbeeinträchtigungen oder mikroskopischen Veränderungen im Zusammenhang mit den periokulären Effekten beobachtet, und der den periokulären Veränderungen zugrundeliegende Mechanismus ist nicht bekannt.
Bimatoprost erwies sich in einer Reihe von Untersuchungen in vitro und in vivo als weder mutagen noch kanzerogen.
Bei Ratten, die bis zu 0,6 mg/kg/Tag Bimatoprost erhielten, fanden sich keine Hinweise auf eine Beeinträchtigung der Fertilität. In Studien zur Embryonal- und Fetalentwicklung bei Mäusen und Ratten wurden unter Dosierungen, die mindestens das 860-fache bzw. das 1700-fache der humantherapeutischen Dosis betrugen, zwar Aborte, aber keine Entwicklungsstörungen beobachtet. Diese Dosierungen führten zu einer systemischen Belastung, die mindestens um das 33-fache bzw. 97-fache höher lag, als die systemische Exposition bei humantherapeutischer Anwendung am Auge. In Peri-/Postnatal-Studien bei Ratten führten bei ≥0,3 mg/kg/Tag toxische Wirkungen bei den weiblichen Tieren zu verkürzter Gestationszeit, Fetustod und vermindertem Körpergewicht der Jungtiere. Neurologisch bedingte Verhaltensänderungen wurden bei den Jungtieren jedoch nicht beobachtet.
Augentoxizität: Die okulare Verabreichung von Elymbus an Kaninchen einmal täglich über 28 Tage zeigte keine lokale oder systemische toxische Wirkung.

Sonstige Hinweise

Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend.
Haltbarkeit
Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit «Exp» bezeichneten Datum verwendet werden.
Haltbarkeit nach Anbruch
Nach Öffnen des Beutels sind die Einzeldosisbehältnisse im geöffneten Beutel aufzubewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen, und innerhalb eines Monats zu verwenden. Geöffnetes Einzeldosisbehältnis sofort nach Anwendung entsorgen.
Besondere Lagerungshinweise
Ausser Reichweite von Kindern aufbewahren.
In der Originalpackung und bei 15-30°C lagern.

Zulassungsnummer

69020 (Swissmedic)

Packungen

Packungen zu 30 Monodosen 0,3 g (3× 10). [B]
Packungen zu 90 Monodosen 0,3 g (9× 10). [B]

Zulassungsinhaberin

THEA Pharma S.A., 8200 Schaffhausen

Stand der Information

Mai 2023

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