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Fachinformation zu Truqap®, Filmtabletten:AstraZeneca AG
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Dosierung/Anwendung

Die Behandlung mit Truqap sollte von einem in der Krebstherapie erfahrenen Arzt eingeleitet und überwacht werden.
Patientinnen mit hormonrezeptor (HR-)positivem, HER2-negativem (definiert als IHC 0 oder 1+ oder IHC 2+/ISH-) fortgeschrittenem Brustkrebs sollten auf Grundlage des Nachweises einer oder mehrerer PIK3CA/AKT1/PTEN-Mutationen durch einen validierten Test für eine Behandlung mit Truqap ausgewählt werden.
Übliche Dosierung
Die für Truqap empfohlene Dosis beträgt in Kombination mit Fulvestrant 400 mg (zwei 200-mg-Tabletten) oral zweimal täglich (im Abstand von etwa 12 Stunden) mit oder ohne Nahrung für 4 Tage, gefolgt von 3 einnahmefreien Tagen. Siehe Tabelle 1.
Die empfohlene Dosis Fulvestrant beträgt 500 mg an den Tagen 1, 15 und 29 und danach einmal monatlich. Weitere Informationen sind der genehmigten Fachinformation von Fulvestrant zu entnehmen.
Prä-/perimenopausale Frauen, die mit der Kombination aus Truqap und Fulvestrant behandelt werden, sollten gemäss aktueller klinischer Standardpraxis einen Luteinisierendes-Hormon-Releasing-Hormon (LHRH)-Agonisten erhalten. Weitere Informationen sind der Fachinformation von Fulvestrant zu entnehmen.
Wenn eine Dosis Truqap versäumt wird, kann die Einnahme innerhalb von 4 Stunden nach der üblichen Einnahmezeit nachgeholt werden. Nach mehr als 4 Stunden sollte die Dosis ausgelassen werden. Die nächste Dosis Truqap sollte zur gewohnten Zeit eingenommen werden. Zwischen den Einnahmen sollte ein Abstand von mindestens 8 Stunden eingehalten werden. Kommt es zu Erbrechen, sollte der Patientin an diesem Tag keine zusätzliche Dosis einnehmen. Die nächste Dosis Truqap sollte am nächsten Tag zur gewohnten Zeit eingenommen werden. Die Behandlung mit Truqap sollte bis zur Krankheitsprogression oder bis zum Auftreten von inakzeptabler Toxizität fortgesetzt werden.
Tabelle 1: Wöchentlicher Einnahmeplan von Truqap

Tag 1

Tag 2

Tag 3

Tag 4

Tag 5*

Tag 6*

Tag 7*

Morgens

2 x 200 mg

2 x 200 mg

2 x 200 mg

2 x 200 mg

Abends

2 x 200 mg

2 x 200 mg

2 x 200 mg

2 x 200 mg

* Keine Einnahme an Tag 5, 6 und 7
Dosisanpassungen
Bei Nebenwirkungen
Die Behandlung mit Truqap kann unterbrochen werden, um Nebenwirkungen zu behandeln; auch eine Dosisreduktion kann in Betracht gezogen werden. Wenn eine Dosisreduktion in Betracht gezogen wird, gelten die Richtlinien für die Dosisreduktion in Tabelle 2. Die Dosis von Truqap kann bis zu zwei Mal reduziert werden. Wird die Behandlung nach der zweiten Dosisreduktion nicht vertragen, ist TRUQAP dauerhaft abzusetzen. In den Tabellen 3-5 werden Richtlinien zur Dosisanpassung bei bestimmten Nebenwirkungen gegeben.
Tabelle 2: Richtlinien zur Dosisreduktion von Truqap bei Nebenwirkungen

Truqap

Dosierung und Schema

Anzahl und Stärke der Tabletten

Anfangsdosis

400 mg zweimal täglich für 4 Tage, gefolgt von 3 einnahmefreien Tagen

Zwei Tabletten zu 200 mg

Erste Dosisreduktion

320 mg zweimal täglich für 4 Tage, gefolgt von 3 einnahmefreien Tagen

Zwei Tabletten zu 160 mg

Zweite Dosisreduktion

200 mg zweimal täglich für 4 Tage, gefolgt von 3 einnahmefreien Tagen

Eine Tablette zu 200 mg

Hyperglykämie
Bei der Wahl des Antidiabetikums sollte die Konsultation eines Diabetologen/Endokrinologen erwogen werden. Zu berücksichtigen ist, dass bei Verabreichung von Antidiabetika an Tagen, an denen Truqap nicht eingenommen wird, ein Potenzial für eine Hypoglykämie besteht.
Tabelle 3: Empfohlene Dosisanpassung von Truqap bei Hyperglykämie

CTCAE-Grada und Nüchternglukose(NG-)werteb vor Einnahme von Truqap

Empfehlungenc

Grad 1
> ULN-160 mg/dl oder > ULN-8,9 mmol/l oder HbA1C > 7 %

Keine Dosisanpassung von Truqap erforderlich.
Einleitung oder Intensivierung einer Therapie mit oralen Antidiabetika in Erwägung ziehen.

Grad 2
> 160-250 mg/dl oder > 8,9-13,9 mmol/l

Therapie mit oralen Antidiabetika einleiten oder intensivieren, ohne Dosisanpassung von Truqap.
Wenn der NG-Wert unter geeigneter Behandlung nicht auf ≤160 mg/dl (bzw. ≤8,9 mmol/l) fällt,
die Anwendung von Truqap für bis zu 28 Tage unterbrechen, bis der NG-Wert auf ≤160 mg/dl (bzw. ≤8,9 mmol/l) fällt.
Wenn innerhalb von 28 Tagen eine Verbesserung auf ≤160 mg/dl (bzw. ≤8,9 mmol/l) erreicht wird, die Behandlung mit Truqap auf derselben Dosisstufe wieder aufnehmen und die eingeleitete oder intensivierte Therapie mit Antidiabetika beibehalten.
Wenn nach 28 Tagen eine Verbesserung auf ≤160 mg/dl (bzw. ≤8,9 mmol/l) erreicht wird, die Behandlung mit Truqap auf der nächstniedrigeren Dosisstufe wieder aufnehmen und die eingeleitete oder intensivierte Therapie mit Antidiabetika beibehalten.

Grad 3
> 250-500 mg/dl oder > 13,9-27,8 mmol/l

Behandlung mit Truqap unterbrechen und Diabetologen/Endokrinologen konsultieren.
Therapie mit oralen Antidiabetika einleiten oder intensivieren. Zusätzliche Antidiabetika, wie z.B. Insulin, nach klinischer Indikation in Erwägung ziehen.
Intravenöse Flüssigkeitsgabe in Betracht ziehen und geeignetes klinisches Management gemäss den lokalen Richtlinien durchführen.
Wenn der NG-Wert innerhalb von 28 Tagen auf ≤160 mg/dl (bzw. ≤8,9 mmol/l) fällt, die Behandlung mit Truqap auf der nächstniedrigeren Dosisstufe wieder aufnehmen und die eingeleitete oder intensivierte Therapie mit Antidiabetika beibehalten.
Wenn der NG-Wert nach geeigneter Behandlung innerhalb von 28 Tagen nicht auf ≤160 mg/dl (bzw. ≤8,9 mmol/l) fällt, die Behandlung mit Truqap dauerhaft absetzen.

Grad 4
> 500 mg/dl bzw. > 27,8 mmol/l

Behandlung mit Truqap unterbrechen und Diabetologen/Endokrinologen konsultieren.
Geeignete Therapie mit Antidiabetika einleiten oder intensivieren.
Die Gabe von Insulin (Dosierung und Dauer nach klinischer Indikation) und intravenöse Flüssigkeitsgabe in Betracht ziehen und geeignetes klinisches Management gemäss den lokalen Richtlinien durchführen.
Wenn der NG-Wert innerhalb von 24 Stunden auf ≤500 mg/dl (bzw. ≤27,8 mmol/l) fällt, die Empfehlungen in der Tabelle für den betreffenden Schweregrad befolgen.
Wenn der NG-Wert nach 24 Stunden bei > 500 mg/dl (bzw. ≥27,8 mmol/l) persistiert, die Behandlung mit Truqap dauerhaft absetzen.

a Einteilung der Schweregrade gemäss NCI CTCAE, Version 4.03.
b Ein Anstieg von HbA1C sollte ebenfalls berücksichtigt werden.
c Weitere Empfehlungen zur Überwachung des Blutzuckers und anderer Stoffwechselparameter siehe Abschnitt «Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen» für die Anwendung.
Diarrhoe
Bei Patientinnen mit rezidivierender Diarrhoe ist eine Sekundärprophylaxe in Betracht zu ziehen.
Tabelle 4: Empfohlene Dosisanpassung von Truqap bei Diarrhoe

CTCAE-Grad a

Empfehlungen

Grad 1

Keine Dosisanpassung von Truqap erforderlich.
Wie klinisch angezeigt, geeignete antidiarrhoische Therapie einleiten, supportive Massnahmen maximieren und überwachen.

Grad 2

Geeignete antidiarrhoische Therapie einleiten oder intensivieren und überwachen, wie klinisch angezeigt.
Gabe von Truqap für bis zu 28 Tage unterbrechen bis zur Besserung auf ≤ Grad 1 und Behandlung mit Truqap in derselben oder der nächstniedrigeren Dosierung, wie klinisch angezeigt, fortsetzen.
Bei persistierender oder rezidivierender Diarrhoe vom Grad 2 geeignete medizinische Therapie beibehalten und Behandlung mit Truqap in der nächstniedrigeren Dosierung wieder aufnehmen, wie klinisch angezeigt.

Grad 3

Behandlung mit Truqap unterbrechen.
Geeignete antidiarrhoische Therapie einleiten oder intensivieren und überwachen, wie klinisch angezeigt.
Bei Besserung der Symptome auf ≤ Grad 1 innerhalb von 28 Tagen die Behandlung mit Truqap in der nächstniedrigeren Dosierung wieder aufnehmen.
Falls die Symptome sich nicht innerhalb von 28 Tagen auf ≤ Grad 1 bessern, Truqap dauerhaft absetzen.

Grad 4

Truqap dauerhaft absetzen.

a Einteilung der Schweregrade gemäss NCI CTCAE, Version 5.0.
Hautausschlag und andere kutane Nebenwirkungen
Bei allen Graden von kutanen Nebenwirkungen sollte unabhängig von der Schwere eine Konsultation eines Dermatologen erwogen werden. Bei Patientinnen mit persistierendem Hautausschlag und/oder früherem Auftreten von Hautausschlag Grad 3 ist eine Sekundärprophylaxe durch fortgesetzte Gabe von oralen Antihistaminika und/oder topischen Kortikosteroiden in Betracht zu ziehen.
Tabelle 5: Empfohlene Dosisanpassung von Truqap bei Hautausschlag und anderen kutanen Nebenwirkungen

CTCAE-Grada

Empfehlungen

Grad 1

Keine Dosisanpassung von Truqap erforderlich.
Anwendung von Emollientia einleiten und zusätzliche Gabe eines oralen nichtsedierenden Antihistaminikums zur Behandlung der Symptome nach klinischer Indikation erwägen.

Grad 2

Therapie mit topischem Kortikosteroid einleiten oder intensivieren und nichtsedierende orale Antihistaminika in Betracht ziehen.
Falls keine Verbesserung eintritt, die Behandlung mit Truqap unterbrechen.
Sobald der Hautausschlag klinisch erträglich wird, die Behandlung mit Truqap in derselben Dosierung fortsetzen.

Grad 3

Behandlung mit Truqap unterbrechen.
Geeignete dermatologische Behandlung mit topischem Kortikosteroid mittlerer/höherer Stärke, nichtsedierenden oralen Antihistaminika und/oder systemischen Kortikosteroiden einleiten.
Bei Besserung der Symptome auf ≤ Grad 1 innerhalb von 28 Tagen die Behandlung mit Truqap in der nächstniedrigeren Dosierung wieder aufnehmen.
Falls die Symptome sich nicht innerhalb von 28 Tagen auf ≤ Grad 1 bessern, Truqap dauerhaft absetzen.
Bei Patientinnen mit Wiederauftreten eines unerträglichen Hautausschlags des Grades ≥3 dauerhaftes Absetzen von Truqap in Erwägung ziehen.

Grad 4

Truqap dauerhaft absetzen.

a Einteilung der Schweregrade gemäss NCI CTCAE, Version 5.0.
Andere Toxizitäten
Tabelle 6: Dosisanpassung und Behandlung bei anderen Toxizitäten (ausser Hyperglykämie, Diarrhoe und kutanen Nebenwirkungen)

CTCAE-Grada

Empfehlung

Grad 1

Keine Dosisanpassung von Truqap erforderlich. Geeignete medizinische Therapie einleiten und überwachen, soweit klinisch angezeigt.

Grad 2

Behandlung mit Truqap bis zur Besserung der Symptome auf ≤ Grad 1 unterbrechen.

Grad 3

Behandlung mit Truqap bis zur Besserung der Symptome auf ≤ Grad 1 unterbrechen. Bei Besserung der Symptome die Behandlung mit Truqap in derselben Dosis oder der nächstniedrigeren Dosierung, wie klinisch angezeigt, wieder aufnehmen.

Grad 4

Truqap dauerhaft absetzen.

a Einteilung der Schweregrade gemäss CTCAE, Version 5.0
Gleichzeitige Verabreichung mit starken oder moderaten CYP3A-Inhibitoren
Die gleichzeitige Verabreichung mit starken CYP3A-Inhibitoren soll vermieden werden. Wenn die gleichzeitige Verabreichung nicht vermieden werden kann, sollte die Dosis von Truqap auf 320 mg zweimal täglich (entsprechend einer Gesamttagesdosis von 640 mg) reduziert werden (siehe Abschnitt «Interaktionen») und die Patientinnen sollen bezüglich des Auftretens von Toxizitäten durch potentiell erhöhte Capivasertib Exposition beobachtet werden.
Bei gleichzeitiger Anwendung mit einem moderaten CYP3A-Inhibitor ist die Dosierung von Truqap auf 320 mg zweimal täglich zu reduzieren.
Gleichzeitige Verabreichung mit starken oder moderaten CYP3A-Induktoren
Die gleichzeitige Verabreichung mit starken oder moderaten CYP3A Induktoren soll vermieden werden.
Besondere Patientengruppen
Ältere Patienten
Bei älteren Patientinnen ist keine Dosisanpassung erforderlich (siehe «Pharmakokinetik»). Für Patientinnen im Alter von ≥75 Jahren liegen nur begrenzte Daten vor.
Patienten mit Nierenfunktionsstörungen
Bei Patientinnen mit leichter oder mittelschwerer Nierenfunktionsstörung ist keine Dosisanpassung erforderlich. Bei Patientinnen mit schwerer Nierenfunktionsstörung wird die Behandlung mit Truqap nicht empfohlen, da die Sicherheit und Pharmakokinetik bei diesen Patientinnen nicht untersucht wurde (siehe «Pharmakokinetik»).
Patienten mit Leberfunktionsstörungen
Bei Patientinnen mit leichter Leberfunktionsstörung ist keine Dosisanpassung erforderlich. Für Patientinnen mit mittelschwerer Leberfunktionsstörung liegen nur begrenzte Daten vor. Truqap sollte Patientinnen mit mittelschwerer Leberfunktionsstörung nur verabreicht werden, wenn der Nutzen gegenüber dem Risiko überwiegt, und diese Patientinnen sollten engmaschig auf Anzeichen für eine Toxizität überwacht werden. Bei Patientinnen mit schwerer Leberfunktionsstörung wird die Behandlung mit Truqap nicht empfohlen, da die Sicherheit und Pharmakokinetik bei diesen Patientinnen nicht untersucht wurde (siehe «Pharmakokinetik»).
Kinder und Jugendliche
Die Anwendung von Truqap bei pädiatrischen Patientinnen ist nicht angezeigt, da die Sicherheit und Wirksamkeit von Truqap bei Kindern und Jugendlichen nicht erwiesen sind.
Behandlungsdauer
Die Behandlung mit Truqap sollte bis zur Krankheitsprogression oder bis zum Auftreten von inakzeptabler Toxizität fortgesetzt werden.
Art der Anwendung
Truqap Tabletten sollten als Ganzes mit Wasser geschluckt und nicht zerkaut, zerstossen, aufgelöst oder geteilt werden. Truqap Tabletten, die zerbrochen, angeschlagen oder anderweitig nicht intakt sind, dürfen nicht eingenommen werden.

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