InteraktionenDie verfügbaren präklinischen Daten zeigten, dass der nicht-CYP450-basierte Metabolismus der vorherrschende Clearance-Weg für Danicopan ist. Der minimale Beitrag des CYP-Metabolismus in den menschlichen Hepatozyten deutet darauf hin, dass die Wahrscheinlichkeit für CYP-basierte Arzneimittelwechselwirkungen bei Danicopan sehr gering ist. Da es sich um ein P-gp-Substrat mit hoher Permeabilität und niedrigem Effluxverhältnis in vitro handelt, scheint die orale Exposition von Danicopan nicht durch den P-gp-Efflux im Magen-Darm-Trakt beeinflusst zu werden. Danicopan ist kein Substrat von BCRP, OATP1B1 oder OATP1B3. Daher wird davon ausgegangen, dass bei Danicopan keine oder nur eine geringe Wahrscheinlichkeit besteht, dass es aufgrund der Hemmung dieser Arzneimitteltransporter zu Arzneimittelwechselwirkungen kommt.
Die gleichzeitige Gabe von Ravulizumab oder Eculizumab scheint keinen Einfluss auf die Plasmakonzentrationen von Danicopan zu haben.
Auswirkungen des Wirkstoffs Danicopan auf die Pharmakokinetik anderer Wirkstoffe
Gleichzeitige Anwendung mit Vorsicht
P-gp Substrate
Die gleichzeitige Anwendung einer oralen Einzeldosis von 180 mg Fexofenadin, einem P-gp-Substrat, und 150 mg Danicopan dreimal täglich führte zu einer Erhöhung der Cmax und AUC0-inf von Fexofenadin um das 1,42-Fache bzw. 1,62-Fache.
Die gleichzeitige Anwendung einer oralen Einzeldosis von 2 mg Tacrolimus, einem P-gp-Substrat, und 200 mg Danicopan dreimal täglich führte zu einer Erhöhung der Cmax und AUC0-inf von Tacrolimus um das 1,13-Fache bzw. 1,49-Fache.
BCRP-Substrate
Die gleichzeitige Anwendung einer oralen Einzeldosis von 20 mg Rosuvastatin, einem BCRP-Substrat, und 200 mg Danicopan dreimal täglich führte zu einer Erhöhung der Cmax und AUC0-inf von Rosuvastatin um das 3,29-Fache bzw. 2,25-Fache. Dieses Ergebnis deutet darauf hin, dass Danicopan ein Inhibitor von BCRP ist.
Tabelle unten zeigt das Verhältnis des geometrischen Mittels (GMR) der pharmakokinetischen Parameter bei Anwendung mit bzw. ohne Begleitmedikation mit 90%-Konfidenzintervall (KI).
Tabelle: Wechselwirkungen zwischen dem Wirkstoff des Arzneimittels Danicopan und anderen Wirkstoffen
Wirkstoff nach Therapiebereich (Dosierungsschema)
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Auswirkungen auf die Wirkstoffkonzentration GMR (90%-KI)
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Empfehlung bzgl. der gleichzeitigen Anwendung
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Fexofenadin (180 mg Einzeldosis) Danicopan (150 mg dreimal täglich) Tacrolimus (2 mg Einzeldosis) Danicopan (200 mg dreimal täglich)
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Fexofenadin: AUC0-inf: 162 % (147-179 %) Cmax: 142 % (128-159 %) Tacrolimus: AUC0-inf: 149 % (140-159 %) Cmax: 113 % (102-125 %) (Hemmung von P-gp)
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Bei der gleichzeitigen Anwendung von Arzneimitteln, die bekannte P-gp-Substrate sind, ist Vorsicht geboten. Gegebenenfalls können auch Dosisanpassungen des P-gp Substrates gemäss der jeweiligen Arzneimittel-Fachinformation durchgeführt werden.
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Rosuvastatin (20 mg Einzeldosis) Danicopan (200 mg dreimal täglich)
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Rosuvastatin: AUC0-inf: 225 % (205-246 %) Cmax: 329 % (276-392 %) (Hemmung von BCRP)
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Bei der gleichzeitigen Anwendung von Arzneimitteln, die bekannte BCRP-Substrate sind, ist Vorsicht geboten. Gegebenenfalls können auch Dosisanpassungen des BCRP Substrates gemäss der jeweiligen Arzneimittel-Fachinformation durchgeführt werden. Da die Nebenwirkungen dieser Arzneimittel verstärkt werden könnten, sollten die Patienten engmaschig auf das Auftreten von Nebenwirkungen überwacht werden.
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Abkürzungen: GMR = Verhältnis des geometrischen Mittels; KI = Konfidenzintervall; P-gp = P-Glykoprotein; BCRP = Breast Cancer Resistance Protein; Cmax = maximale Plasmakonzentration; AUC0-inf = Fläche unter der Konzentrations-Zeit-Kurve von Null extrapoliert auf Unendlich.
Sonstige Wechselwirkungen
Danicopan ist kein Inhibitor von CYP1A2, CYP2C8 und CYP2D6. In spezifischen klinisch-pharmakologischen Studien wurden keine signifikanten Arzneimittelwechselwirkungen mit Danicopan als Inhibitor anderer Enzyme (CYP2B6, CYP2C9, CYP2C19, CYP3A4, UGT1A1 und UGT2B7) beobachtet.
Danicopan ist kein Inhibitor der Transporter OATP1B1, OATP1B3, OAT1, OAT3, OCT2, MATE1 und MATE2-K.
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