InteraktionenCyproheptadin
Cyproheptadin ist ein starker Serotoninrezeptor-Antagonist und kann daher die Wirksamkeit von Fenfluramin vermindern. Wenn Cyproheptadin zusätzlich zur Behandlung mit Fenfluramin angewendet wird, sollten die Patienten auf eine Verschlimmerung der Krampfanfälle überwacht werden. Wenn eine Fenfluramin-Behandlung bei einem Patienten eingeleitet wird, der Cyproheptadin einnimmt, kann die Wirksamkeit von Fenfluramin vermindert sein.
Serotonergene Medikamente
Die gleichzeitige Einnahme von Fintepla und Arzneimitteln (z.B. SSRI, SNRI, trizyklische Antidepressiva (TCA), MAO-Hemmer, Trazodon usw.), rezeptfreien Medikamenten (z.B. Dextromethorphan) oder pflanzlichen Nahrungsergänzungsmitteln (z.B. Johanniskraut), die das Serotonin erhöhen, kann das Risiko eines Serotonin-Syndroms steigern (siehe Abschnitt Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen) sowie das Risiko einer verstärkten Dämpfung des Zentralnervensystems erhöhen. Die gleichzeitige Anwendung von Fintepla ist innerhalb von 14 Tagen nach der Einnahme von MAOI kontraindiziert. Fintepla muss bei Patienten, die andere serotoninerhöhende Arzneimittel einnehmen, mit Vorsicht angewendet werden.
Pharmakokinetische Interaktionen
Einfluss anderer Substanzen auf die Pharmakokinetik von Fenfluramin
In vitro Daten
Fenfluramin und Norfenfluramin sind keine In-vitro-Substrate von P-Glykoprotein, BCRP, OATP1B1, OATP1B3, OATP1A2, OATP2B1, OCT1, OAT1, OAT3, OCT2, MATE1 und MATE2-K.
Klinische Studien
Wirkung von Steady-State Stiripentol plus Clobazam und/oder Valproat auf Fenfluramin
Im Steady-State der Phase-3-Studien führte die gleichzeitige Verabreichung von Fenfluramin 0,2 mg/kg zweimal täglich (0,4 mg/kg/Tag), maximal 17 mg/Tag, mit einem antiepileptischen Standardregime aus Stiripentol plus Clobazam und/oder Valproat zu einem 130%igen Anstieg der AUC0-24 von Fenfluramin und einem 60%igen Rückgang der AUC0-24 von Norfenfluramin im Vergleich zu 0,35 mg/kg zweimal täglich (0,7 mg/kg/Tag), maximal 26 mg/Tag, Fenfluramin ohne Stiripentol (siehe Abschnitt Dosierung/Anwendung).
Wirkung von Cannabidiol im Steady-State auf Fenfluramin
Die kombinierte Verabreichung einer Einzeldosis von 0,35 mg/kg Fenfluramin mit wiederholten Dosen von Cannabidiol erhöhte die AUC0-inf von Fenfluramin um 59 % und die Cmax um 10 % und verringerte die AUC0-inf von Norfenfluramin um 22 % und die Cmax um 33 % im Vergleich zu Fenfluramin, das allein verabreicht wurde. Die gleichzeitige Verabreichung einer Einzeldosis von 0,35 mg/kg Fenfluramin mit wiederholten Dosen von Cannabidiol hatte im Vergleich zu Cannabidiol allein keine Auswirkungen auf die Pharmakokinetik von Cannabidiol. Es ist keine Dosisanpassung erforderlich, wenn Fenfluramin zusammen mit Cannabidiol verabreicht wird.
Wirkung von starken CYP1A2-, CYP2B6- oder CYP3A-Induktoren
Die gleichzeitige Verabreichung von Fintepla mit starken CYP1A2- oder CYP2B6-Induktoren verringert die Fenfluramin-Plasmakonzentrationen, was die Wirksamkeit von Fintepla verringern kann.
Die gleichzeitige Verabreichung einer Einzeldosis von 0,35 mg/kg Fintepla mit Rifampicin (einem CYP1A2-, CYP2B6- und CYP3A-Induktor) im Steady-State (600 mg einmal täglich) bei gesunden Probanden verringerte die AUC0-inf von Fenfluramin um 58 % und die Cmax um 40 % und verringerte die AUC0-inf von Norfenfluramin um 50 % und erhöhte die Cmax von Norfenfluramin um 13 % im Vergleich zur alleinigen Gabe von Fintepla. Bei gleichzeitiger Verabreichung mit einem starken CYP1A2- oder CYP2B6-Induktor sollte eine Erhöhung der Fintepla-Dosis in Betracht gezogen werden. Die doppelte Tageshöchstdosis von Fintepla darf jedoch nicht überschritten werden (maximal 52 mg/Tag).
Wirkung von starken CYP1A2- oder CYP2D6-Hemmern
Die gleichzeitige Verabreichung einer Einzeldosis von 0,35 mg/kg Fintepla mit Fluvoxamin (einem starken CYP1A2-Inhibitor) im Steady-State (50 mg einmal täglich) bei gesunden Probanden erhöhte die AUC0-inf von Fenfluramin um 102 % und die Cmax um 22 % und verringerte die AUC0-inf von Norfenfluramin um 22 % und die Cmax um 44 % im Vergleich zur alleinigen Verabreichung von Fintepla.
Die gleichzeitige Verabreichung einer Einzeldosis von 0,35 mg/kg Fintepla mit Paroxetin (einem starken CYP2D6-Inhibitor) im Steady-State (30 mg einmal täglich) bei gesunden Probanden erhöhte die AUC0-inf von Fenfluramin um 81 % und die Cmax um 13 % und verringerte die AUC0-inf von Norfenfluramin um 13 % und die Cmax um 29 % im Vergleich zur alleinigen Verabreichung von Fintepla.
Einfluss von Fenfluramin auf die Pharmakokinetik anderer Substanzen
Die gleichzeitige Verabreichung einer Einzeldosis von 0,7 mg/kg Fenfluramin mit einer Einzeldosis bestehend aus einer Kombination aus Stiripentol, Clobazam und Valproinsäure wirkte sich weder auf die Pharmakokinetik von Stiripentol noch auf die Pharmakokinetik von Clobazam oder seines N-Desmethyl-Metaboliten Norclobazam noch auf die Pharmakokinetik von Valproinsäure aus, verglichen mit der Kombination aus Stiripentol, Clobazam und Valproinsäure allein.
In-vitro-Studien
Wirkung von Fenfluramin auf CYP2D6-Substrate
In-vitro-Studien weisen darauf hin, dass Fenfluramin das CYP2D6 hemmen kann. Es wurde berichtet, dass die Steady-State-Konzentrationen von Desipramin bei gleichzeitiger Verabreichung von Fenfluramin etwa um das 2-fache ansteigen. Die gleichzeitige Verabreichung von Fenfluramin mit CYP2D6-Substraten kann deren Plasmakonzentrationen erhöhen.
Wirkung von Fenfluramin auf CYP2B6- und CYP3A4-Substrate
In-vitro-Studien lassen darauf schliessen, dass Fenfluramin möglicherweise das CYP2B6 und das intestinale CYP3A4 induziert. Die gleichzeitige Verabreichung von Fenfluramin mit CYP2B6-Substraten oder CYP3A4-Substraten kann deren Plasmakonzentrationen verringern.
Wirkung von Fenfluramin auf MATE1-Substrate
In-vitro-Studien weisen darauf hin, dass Norfenfluramin (Hauptmetabolit und pharmakologisch aktiver Metabolit) MATE1 in klinisch relevanten Konzentrationen hemmen kann. Die gleichzeitige Verabreichung von Fenfluramin mit MATE1-Substraten kann deren Plasmakonzentrationen erhöhen.
Pharmakodynamische Interaktionen
Pharmakodynamische Interaktionen mit anderen Depressiva des zentralen Nervensystems erhöhen das Risiko einer Verschlimmerung der Depression des zentralen Nervensystems. Beispiele für solche Depressiva sind andere serotonerge Wirkstoffe (einschliesslich SSRI, SNRI, trizyklische Antidepressiva oder Triptane); Wirkstoffe, die den Metabolismus von Serotonin beeinträchtigen, wie z.B. MAOI; oder Antipsychotika, die das serotonerge Neurotransmitter-System beeinflussen können (siehe Abschnitte Kontraindikationen und Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen).
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