ZusammensetzungWirkstoffe
Benzathin-Benzylpenicillin in Form von umhülltem Benzathin-Benzylpenicillin.
Zusammensetzung der Umhüllung: Sojalecithin und Polysorbat 80.
Hilfsstoffe
Sojalecithin, Polysorbat 80, Natriumcarmellose, wasserfreies Natriumcitrat, Povidon K17.
Dieses Arzneimittel enthält Sojaphospholipide (aus Lecithin).
Eine Durchstechflasche mit 1 200 000 IE enthält 11 mg Natrium. Eine Durchstechflasche mit 2 400 000 IE enthält 22 mg Natrium.
Lösungsmittel: Wasser für Injektionszwecke
Indikationen/AnwendungsmöglichkeitenEXTENCILLIN Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionssuspension ist angezeigt bei Erwachsenen, Jugendlichen, Kindern und Neugeborenen zur Behandlung und Prophylaxe gegen folgende Infektionen, die durch Penicillin-empfindliche Bakterien verursacht werden (siehe Eigenschaften/Wirkungen) zur Behandlung von:
-Erysipel,
-Syphilis: Frühsyphilis (primär und sekundär),
-Spätsyphilis (mit Ausnahme von Neurosyphilis und Liquoranomalien),
-Frambösie,
-Pinta.
Zur Prophylaxe gegen:
- akutes rheumatisches Fieber (Chorea, rheumatische Herzkrankheit),
- Poststreptokokken-Glomerulonephritis,
- Erysipel.
Die offiziellen Empfehlungen zum sachgerechten Einsatz von Antibiotika müssen beachtet werden, insbesondere die Anwendungsempfehlungen, um eine Zunahme der Antibiotikaresistenz zu vermeiden.
Dosierung/AnwendungDie empfohlenen Dosen hängen von der Schwere und Art der Infektion sowie dem Alter und der Leber- und Nierenfunktion des Patienten ab. Für bestimmte spezifische Indikationen (zum Beispiel: Syphilis, Prophylaxe gegen akutes rheumatisches Fieber) sind zusätzlich zu den nationalen oder lokalen Empfehlungen internationale Empfehlungen zu berücksichtigen.
Dosierung und Dauer der Behandlung
Allgemeine Behandlung:
Erwachsene und Jugendliche: 1,2 Millionen IE einmal pro Woche.
Kinder > 30 kg Körpergewicht: 1,2 Millionen IE einmal pro Woche.
Kinder < 30 kg Körpergewicht: 600 000 IE einmal pro Woche.
Dauer der Behandlung: Einzeldosis.
(Bei durch Streptokokken hervorgerufenen Erkrankungen wird eine Behandlung über mindestens 10 Tage empfohlen, um sekundäre Komplikationen zu vermeiden. Eine einmalige Injektion von EXTENCILLIN, Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionssuspension (i.m.), ist in der Regel ausreichend).
Behandlung bei Syphilis:
-Primär- und Sekundärstadium
Erwachsene und Jugendliche: 1 x 2,4 Millionen IE.
Kinder: 50 000 IE/kg Körpergewicht, jedoch nicht mehr als 2,4 Millionen IE.
(Die Behandlung sollte wiederholt werden, wenn die klinischen Symptome erneut auftreten oder wenn die Laborergebnisse stark positiv bleiben).
Dauer der Behandlung: Einzeldosis.
-Spätstadium der Syphilis (latente seropositive Syphilis)
Erwachsene und Jugendliche: 2,4 Millionen IE einmal pro Woche.
Kinder: 50 000 IE/kg Körpergewicht, jedoch nicht mehr als 2,4 Millionen IE.
Behandlungsdauer: 3 Wochen.
-Behandlung bei angeborener Syphilis: ohne neurologische Beteiligung
Neugeborene und Säuglinge: 1 x 50 000 IE/kg Körpergewicht.
Dauer der Behandlung: Einzeldosis.
-Behandlung bei Frambösie und Pinta:
Erwachsene und Jugendliche: 1 x 1,2 Millionen IE.
Kinder > 30 kg Körpergewicht: 1 x 1,2 Millionen IE.
Kinder < 30 kg Körpergewicht: 1 x 600 000 IE.
Dauer der Behandlung: Einzeldosis.
Prophylaxe gegen akutes rheumatisches Fieber, Poststreptokokken-Glomerulonephritis und Erysipel:
Erwachsene und Jugendliche: 1 x 1,2 Millionen IE alle 3 bis 4 Wochen.
Kinder > 30 kg Körpergewicht: 1 x 1,2 Millionen IE alle 3 bis 4 Wochen.
Kinder < 30 kg Körpergewicht: 1 x 600 000 IE alle 3 bis 4 Wochen.
Behandlungsdauer:
a) ohne Herzbeteiligung: mindestens 5 Jahre oder bis zum Alter von 21 Jahren,
b) vorübergehende Herzbeteiligung: mindestens 10 Jahre oder bis zum Alter von 21 Jahren,
c) anhaltende Herzbeteiligung: mindestens 10 Jahre oder bis zum Alter von 40 Jahren. Lebenslange Prophylaxe ist manchmal erforderlich.
Besondere Patientengruppen
. Patienten mit Nierenfunktionsstörung.
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EXTENCILLIN: Dosierung für Erwachsene, Jugendliche und Kinder je nach Kreatinin-Clearance
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Kreatinin-Clearance in ml/min
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100–60
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50–10
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< 10
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Serumkreatinin in mg %
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0,8–1,5
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1,5–8,0
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15
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Anteil der normalen Tagesdosis EXTENCILLIN
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100 %
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75 %
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20–50 % (1–3 Millionen IE/Tag max.)
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Dosierungsintervall
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1 Einzeldosis
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1 Einzeldosis
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2–3 Einzeldosen
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. Dialysepatienten
Benzathin-Benzylpenicillin kann durch Hämodialyse eliminiert werden. Es liegen keine Daten über den Einfluss der Dialyse auf den Benzylpenicillin-Plasmaspiegel vor. Die Entscheidung, dialysepflichtige Patienten mit EXTENCILLIN zu behandeln, muss daher individuell getroffen werden.
. Patienten mit Leberfunktionsstörung
Bei sehr schwerer Leber- und Niereninsuffizienz kann es zu einer Verzögerung zwischen dem Abbau und der Ausscheidung von Penicillinen kommen.
Art der Anwendung
Die Zubereitung ist ausschließlich zur intramuskulären Injektion bestimmt (siehe Abschnitt „Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen“).
Die Injektion darf nicht in schlecht durchblutetes Gewebe verabreicht werden (siehe Abschnitt „Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen“).
EXTENCILLIN muss tief intramuskulär im oberen äußeren Quadranten des großen Gesäßmuskels oder als ventrogluteale Injektion nach Hochstetter mit der Nadel in Richtung Darmbeinkamm oder in der Hochstetter-Technik verabreicht werden. Die Nadel sollte so senkrecht wie möglich zur Hautoberfläche gehalten werden und die Injektion so weit wie möglich von den Hauptgefäßen entfernt erfolgen. In jedem Fall muss vor der Injektion aspiriert werden. Wenn während der Injektion Blut aspiriert wird oder Schmerzen auftreten, muss die Injektion sofort abgebrochen werden.
Bei Kindern sind die mediolateralen Muskeln des Oberschenkels (M. quadriceps femoris) die empfohlene Injektionsstelle.
Die Injektion in den Deltamuskel ist nur dann geeignet, wenn die Muskelmasse ausreichend ist. In diesem Fall ist auf den Radialnerv zu achten.
Bei Säuglingen und Kleinkindern sollte der periphere Bereich des oberen äußeren Quadranten der Gesäßregion nur in Ausnahmefällen (z. B. bei ausgedehnten Verbrennungen) als Injektionsstelle verwendet werden, um Verletzungen des Ischiasnervs zu vermeiden.
Für Depotpräparate wird ein Gesamtvolumen von 5 ml pro Injektionsstelle als verträgliche Obergrenze angesehen. Daher sollten nicht mehr als 5 ml der injektionsfertigen Suspension an einer einzigen Stelle verabreicht werden.
Die Injektion muss so langsam wie möglich und nur mit geringem Druck durchgeführt werden. Nach der Injektion ist „Reiben“ zu vermeiden.
Bei der intramuskulären Verabreichung können schwere lokale Reaktionen auftreten, insbesondere bei Kleinkindern. Soweit möglich sollten, unter Berücksichtigung der therapeutischen Indikationen, der Verabreichungsschemata sowie der Einschätzung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses, alternative Behandlungen wie eine intravenöse Behandlung mit einem geeigneten Penicillin in Betracht gezogen werden (siehe auch Abschnitt „Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen“).
Für Anweisungen zur Rekonstitution des Arzneimittels vor der Verabreichung siehe Abschnitt „Besondere Hinweise“.
KontraindikationenÜberempfindlichkeit gegen den Wirkstoff Benzathin-Benzylpenicillin, andere Penicilline, Sojaphospholipide, Erdnüsse oder einen der in Abschnitt „Hilfsstoffe“ genannten sonstigen Bestandteile.
Vorgeschichte schwerer Überempfindlichkeitsreaktionen vom Soforttyp (z. B. Anaphylaxie) gegen andere Beta-Lactame (z. B. Cephalosporine, Carbapeneme oder Monobactame).
Warnhinweise und VorsichtsmassnahmenEXTENCILLIN darf nicht in Gewebe mit eingeschränkter Durchblutung verabreicht werden.
Bevor mit einer Behandlung mit EXTENCILLIN begonnen wird, ist die Krankengeschichte sorgfältig auf frühere allergische Reaktionen auf Penicilline, Cephalosporine oder andere Beta-Lactame hin zu überprüfen (siehe Abschnitte „Gegenanzeigen“ und „Nebenwirkungen“).
Es wurden schwere und gelegentlich letale Überempfindlichkeitsreaktionen bei Patienten beobachtet, die mit Penicillinen behandelt wurden.
Diese Reaktionen treten häufiger bei Personen mit einer Vorgeschichte mit Penicillinallergie und bei atopischen Patienten auf. Das Auftreten jeglicher allergischer Manifestationen erfordert das Absetzen der Behandlung mit EXTENCILLIN und die Einleitung einer geeigneten Therapie. Überempfindlichkeitsreaktionen können auch ein Kounis-Syndrom hervorrufen, eine schwere allergische Reaktion, die zu einem Myokardinfarkt führen kann. Die ersten Symptome solcher Reaktionen können insbesondere Brustschmerzen sein, die im Zusammenhang mit einer allergischen Reaktion auf Beta-Lactam-Antibiotika auftreten (siehe „Nebenwirkungen“).
Schwere Hautreaktionen (Severe Cutaneous Adverse Reactions, SCAR), einschließlich toxischer epidermaler Nekrolyse (TEN, auch bekannt als Lyell-Syndrom), Stevens-Johnson-Syndrom (SJS) und Arzneimittelreaktion mit Eosinophilie und systemischen Symptomen (DRESS), die lebensbedrohlich oder letal sein können, wurden in Verbindung mit Benzathin-Benzylpenicillin berichtet (siehe Abschnitt 4.8). Bei der Verschreibung müssen die Patienten über die Anzeichen und Symptome schwerer Hautreaktionen informiert und engmaschig überwacht werden. Wenn Anzeichen und Symptome auftreten, die auf diese Reaktionen hindeuten, muss die Behandlung mit Benzathin-Benzylpenicillin sofort abgebrochen und eine alternative Therapie in Betracht gezogen werden. Wenn der Patient unter der Anwendung von Benzathin-Benzylpenicillin eine schwere Reaktion wie SJS, TEN oder DRESS entwickelt, darf die Behandlung mit Benzathin-Benzylpenicillin bei diesem Patienten zu keinem Zeitpunkt wieder aufgenommen werden.
Wenn möglich, sollte vor der Behandlung ein Hypersensibilitätstest durchgeführt werden. Der Patient muss über die Möglichkeit des Auftretens allergischer Symptome und die Notwendigkeit, diese zu melden, informiert werden. Bei Patienten mit folgenden Erkrankungen ist Vorsicht geboten:
-Allergische Disposition oder Asthma bronchiale: Es besteht ein erhöhtes Risiko für eine Hypersensibilitätsreaktion.
-Niereninsuffizienz (siehe Abschnitt „Dosierung“ zur Dosisanpassung)
-Leberinsuffizienz (siehe Abschnitt „Dosierung“)
Im Allgemeinen, insbesondere bei bestimmten exponierten Patienten, sollte nach Möglichkeit eine medizinische Überwachung für mindestens eine halbe Stunde nach der Verabreichung des Antibiotikums gewährleistet werden, da schwere allergische Reaktionen vom Soforttyp auch nach der ersten Verabreichung auftreten können.
Im Rahmen einer Hochdosistherapie mit Benzylpenicillin, insbesondere bei Patienten mit Niereninsuffizienz oder Anfälligkeit für Krampfanfälle (Epilepsie), sind neurotoxische Reaktionen in Form von Schläfrigkeit, Halluzinationen, Hyperreflexie und Myoklonien möglich (siehe „Nebenwirkungen“). Letztere können sich zu fokalen, später auch generalisierten Krampfanfällen entwickeln sowie zu komatösen Zuständen. Seltene Fälle mit tödlichem Ausgang wurden berichtet.
Bei der Behandlung von Syphilis kann aufgrund der abtötenden Wirkung von Penicillin auf die Bakterien 2 bis 12 Stunden nach der Verabreichung eine Jarisch-Herxheimer-Reaktion auftreten, und Kopfschmerzen, Fieber, Schwitzen, Schüttelfrost, Myalgien, Arthralgien, Übelkeit, Tachykardie, Bluthochdruck gefolgt von Hypotonie sind möglich. Diese Symptome verschwinden nach 10 bis 12 Stunden wieder. Patienten sind darüber zu informieren, dass es sich um eine übliche, vorübergehende Reaktion auf die Antibiotikatherapie handelt. Eine geeignete Behandlung sollte eingeleitet werden, um eine Jarisch-Herxheimer-Reaktion zu beenden oder zu mildern (siehe Abschnitt „Nebenwirkungen“).
Bei Langzeitbehandlung (länger als 5 Tage) wird die Überwachung des Blutbilds und der Nierenfunktionstests empfohlen (siehe „Nebenwirkungen“).
Es ist Vorsicht geboten, um die Vermehrung resistenter Keime zu vermeiden. Bei Auftreten sekundärer Infektionen sind geeignete Maßnahmen zu ergreifen.
Bei schwerem und anhaltendem Durchfall sollte eine antibiotikaassoziierte pseudomembranöse Colitis (blutiger/schleimiger, wässriger Durchfall, dumpfe diffuse bis krampfartige Bauchschmerzen, Fieber, gelegentlicher Tenesmus) in Betracht gezogen werden, da diese lebensbedrohlich sein kann. In solchen Fällen muss die Behandlung mit EXTENCILLIN sofort abgebrochen und eine Therapie basierend auf den mikrobiologischen Ergebnissen eingeleitet werden. Die Peristaltik hemmende Medikamente dürfen nicht verabreicht werden.
Wenn bei Patienten mit angeborener Syphilis eine neurologische Beteiligung nicht ausgeschlossen werden kann, sollten Penicilline eingesetzt werden, die es erlauben, eine höhere Liquorkonzentration zu erreichen.
Bei Erkrankungen wie schwerer Pneumonie, Empyem, Sepsis, Meningitis oder Peritonitis, die höhere Serumkonzentrationen von Penicillin erfordern, sollte eine alternative Therapie wie ein wasserlösliches Alkalimetallsalz des Benzylpenicillins in Betracht gezogen werden.
Dieses Arzneimittel enthält etwa 11 mg Natrium, das entspricht weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium pro Durchstechflasche mit 1,2 Millionen IE, d. h. es ist im nahezu „natriumfrei“.
Dieses Arzneimittel enthält etwa 22 mg Natrium, das entspricht weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium pro Durchstechflasche mit 2,4 Millionen IE, d. h. es ist nahezu „natriumfrei“.
Dieses Arzneimittel enthält Sojaphospholipide und kann Überempfindlichkeitsreaktionen (Urtikaria, anaphylaktischer Schock) hervorrufen.
Hinweise zur Verabreichung von EXTENCILLIN
Eine schmerzhafte Verhärtung kann bei versehentlicher subkutaner Verabreichung auftreten. In solchen Fällen sind Eisbeutel hilfreich.
Ein Hoigné-Syndrom kann bei unbeabsichtigter intravasaler Injektion auftreten (Schocksymptome mit Todesangst, Verwirrung, Halluzinationen, eventuell Zyanose, Tachykardie und motorischen Störungen, jedoch ohne Kreislaufkollaps), verursacht durch Mikroembolien durch Bestandteile der Suspension. Die Symptome klingen innerhalb einer Stunde ab. Bei erheblicher Verschlechterung ist die parenterale Gabe von Sedativa angezeigt.
Bei unbeabsichtigter intraarterieller Injektion, insbesondere bei Kindern, können schwerwiegende Komplikationen wie Gefäßverschluss, Thrombose und Gangrän auftreten. Erste Anzeichen sind blasse Flecken auf der Haut im Gesäßbereich. Aufgrund hohen Drucks bei der Injektion kann es zu einer retrograden Verabreichung der injizierten Flüssigkeit in die Arteria iliaca communis, die Aorta oder die Spinalarterien kommen.
Wiederholte Injektionen in einem begrenzten Bereich des Muskelgewebes, verbunden mit einer Langzeitbehandlung mit Depotpenicillinen (zum Beispiel bei der Behandlung von Syphilis), können Gewebeschäden und eine erhöhte lokale Vaskularisation hervorrufen. Nachfolgende Injektionen begünstigen das Eindringen der Substanz in das Blut, entweder durch direkte Injektion in ein Blutgefäß, durch den Druck der Injektion selbst oder durch „Reiben“ des Depots. Während der Langzeitbehandlung wird daher empfohlen, jede Injektion in ausreichendem Abstand zur vorherigen Injektion zu verabreichen.
Eine verminderte Ausscheidung von Povidon (PVP) sollte bei Nierenfunktionsstörung in Betracht gezogen werden. Aufgrund der Menge an Povidon kann nicht ausgeschlossen werden, dass häufige oder verlängerte Verabreichung in sehr seltenen Fällen zur Kumulation von Povidon im retikuloendothelialen System (RES) oder zu einer lokalen Ablagerung und zur Bildung von Granulomen führen kann, die mit Tumoren verwechselt werden könnten.
InteraktionenDie gleichzeitige Verabreichung von Benzathin-Benzylpenicillin wird nicht empfohlen mit:
Bakteriostatische Antibiotika: Basierend auf dem allgemeinen Prinzip, bakterizide und bakteriostatische Antibiotika nicht zu kombinieren, sollte EXTENCILLIN nicht mit bakteriostatischen Antibiotika kombiniert werden.
Vorsicht ist geboten bei der gleichzeitigen Verabreichung der folgenden Medikamente:
-Probenecid: Die Verabreichung von Probenecid führt zur Hemmung der tubulären Sekretion von Benzylpenicillin, was zu einer Erhöhung der Serumkonzentration und einer Verlängerung der Eliminationshalbwertszeit führt. Probenecid hemmt auch den Transport von Penicillin aus der Zerebrospinalflüssigkeit, wodurch die gleichzeitige Verabreichung von Probenecid die Penetration von Benzylpenicillin in das Hirngewebe zusätzlich verringert.
-Methotrexat: Bei gleichzeitiger Verabreichung mit Benzathin-Benzylpenicillin wird die Ausscheidung von Methotrexat reduziert. Dies kann zu einer Erhöhung der Toxizität von Methotrexat führen. Die Kombination mit Methotrexat wird nicht empfohlen.
-Antikoagulanzien: Die gleichzeitige Anwendung mit oralen Antikoagulanzien kann die Wirkung von Vitamin-K-Antagonisten und das Blutungsrisiko erhöhen. Es wird empfohlen, während und nach der Behandlung mit EXTENCILLIN die International Normalized Ratio (INR) regelmäßig zu kontrollieren und die Dosierung der Vitamin-K-Antagonisten entsprechend anzupassen.
Schwangerschaft, StillzeitSchwangerschaft
Benzathin-Benzylpenicillin passiert die Plazenta. Studien an Tieren zeigen keine direkten oder indirekten toxischen Wirkungen auf die Reproduktion. EXTENCILLIN kann während der Schwangerschaft angewendet werden, wenn die Indikation gerechtfertigt ist und eine sorgfältige Abwägung von Nutzen und Risiken erfolgt.
Stillzeit
Benzathin-Benzylpenicillin geht in geringen Mengen in die Muttermilch über. Die Konzentration in der Muttermilch kann 2 bis 15 % der Serumkonzentration der Mutter erreichen.
Obwohl bisher keine unerwünschten Wirkungen bei gestillten Säuglingen berichtet wurden, muss dennoch die Möglichkeit einer Sensibilisierung oder einer Beeinträchtigung der Darmflora in Betracht gezogen werden. Das Stillen sollte unterbrochen werden, wenn beim Kind Durchfall, Candidose oder Hautausschlag auftreten.
Bei Säuglingen, die auch mit Säuglingsnahrung gefüttert werden, sollten die Mütter während der Behandlung mit Benzathin-Benzylpenicillin die Muttermilch abpumpen und entsorgen. Das Stillen kann 24 Stunden nach Beendigung der Behandlung wieder aufgenommen werden.
Fertilität
Es wurden keine Studien zur Fertilität beim Menschen durchgeführt. Studien zur Reproduktionsfunktion bei Mäusen, Ratten und Kaninchen haben keine schädlichen Auswirkungen auf die Fertilität gezeigt. Langzeitstudien zur Fertilität bei Tieren liegen nicht vor.
Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von MaschinenAufgrund des Auftretens möglicher schwerwiegender unerwünschter Wirkungen (z. B. anaphylaktischer Schock mit Kollaps und anaphylaktoide Reaktionen, Enzephalopathie, siehe auch Abschnitte „Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen“, „Nebenwirkungen“ und „Überdosierung“) kann EXTENCILLIN einen erheblichen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen haben.
Unerwünschte WirkungenNebenwirkungen sind nach Systemorganklasse geordnet, und ihre Häufigkeit wird wie folgt klassifiziert: Sehr häufig: ≥ 1/10.
Häufig: ≥ 1/100, < 1/10.
Gelegentlich: ≥ 1/1 000, < 1/100.
Selten: ≥ 1/10 000, < 1/1 000.
Sehr selten: < 1/10 000.
Nicht bekannt: kann aus den verfügbaren Daten nicht abgeschätzt werden.
Infektionen und parasitäre Erkrankungen
Häufig: Candidose.
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
Sehr selten: hämolytische Anämie, Leukopenie, Thrombopenie, Agranulozytose.
Erkrankungen des Immunsystems
Selten: allergische Reaktionen: Urtikaria, Angioödem, Erythema multiforme, exfoliative Dermatitis, Fieber, Gelenkschmerzen, anaphylaktischer Schock mit Kollaps sowie anaphylaktoide Reaktionen (Asthma, Purpura, gastrointestinale Symptome).
Nicht bekannt: Serumkrankheit. Bei der Behandlung von Syphilis kann aufgrund der bakteriellen Lyse eine Jarisch-Herxheimer-Reaktion auftreten, gekennzeichnet durch Fieber, Schüttelfrost, allgemeine und fokale Symptome.
Bei Patienten mit Hautmykose können para-allergische Reaktionen auftreten, da zwischen Penicillinen und Metaboliten der Dermatophyten eine Antigengemeinschaft bestehen kann.
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Häufig: Durchfall, Übelkeit.
Gelegentlich: Stomatitis und Glossitis, Erbrechen.
Nicht bekannt: pseudomembranöse Colitis (siehe Abschnitt „Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen“).
Leber- und Gallenerkrankungen
Unbekannt: Hepatitis, Cholestase.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Häufigkeit nicht bekannt: Arzneimittelreaktion mit Eosinophilie und systemischen Symptomen (DRESS), fixes Arzneimittelexanthem.
Erkrankungen der Nieren und Harnwege
Selten: Nephropathie, interstitielle Nephritis.
Erkrankungen des Nervensystems
Nicht bekannt: Beta-Lactame bergen das Risiko einer Enzephalopathie (Verwirrung, Bewusstseinsstörungen, Epilepsie oder abnorme Bewegungen), insbesondere bei Überdosierung oder Niereninsuffizienz.
Herzerkrankungen
Häufigkeit nicht bekannt: Kounis-Syndrom (siehe „Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen“).
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Nicht bekannt: Schmerzen an der Injektionsstelle, Infiltrate an der Injektionsstelle. Hoigné-Syndrom und Nicolau-Syndrom.
Untersuchungen
Häufig:
direkter Coombs-Test positiv,
falsch positive Ergebnisse von Tests zur Bestimmung von Urinproteinen mit Fällungstechniken (Folin-Ciocalteu-Lowry-Methode, Biuret-Methode),
falsch positive Ergebnisse von Tests zur Bestimmung von Urinaminosäuren (Ninhydrinverfahren),
-Simulation von Pseudo-Bisalbuminämie bei der Bestimmung von Albumin durch elektrophoretische Methoden,
falsch positive Ergebnisse nicht-enzymatischer Tests zur Erkennung von Uringlukose und Urobilinogen-Tests,
erhöhte Werte bei der Bestimmung von 17-Ketosteroiden im Urin (wenn die Zimmermann-Reaktion verwendet wird) (siehe Abschnitt „Wechselwirkungen“).
Lokale Reaktionen sind bei Säuglingen möglich.
Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass es in sehr seltenen Fällen und aufgrund des Povidongehalts zur Anreicherung von Povidon im Retikuloendothelsystem (RES) oder zur lokalen Ablagerung und Bildung von Granulomen kommt, die mit Tumoren verwechselt werden könnten.
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.
ÜberdosierungBei extrem hohen Dosen können Penicilline eine neuromuskuläre Erregbarkeit oder epileptiforme Krämpfe hervorrufen. Bei Verdacht auf Überdosierung sind eine klinische Überwachung und symptomatische Maßnahmen angezeigt. Benzylpenicillin kann hämodialysiert werden.
Eigenschaften/WirkungenATC-Code
J01CE08
Wirkungsmechanismus / Pharmakodynamik
Der Wirkmechanismus von Benzathin-Benzylpenicillin beruht auf einer Hemmung der bakteriellen Zellwandsynthese (in der Wachstumsphase) durch Blockade der Penicillin-bindenden Proteine (PBPs) wie z. B. der Transpeptidasen. Hieraus resultiert eine bakterizide Wirkung.
Beziehungen zwischen Pharmakokinetik und Pharmakodynamik
Die Wirksamkeit hängt in hohem Maße von der Zeitdauer ab, während der die Konzentration des Antibiotikums oberhalb der MHK des Bakteriums liegt.
Resistenzmechanismen
Eine Resistenz gegen Benzathin-Benzylpenicillin kann auf folgenden Mechanismen beruhen:
-Inaktivierung durch Beta-Lactamasen: Benzathin-Benzylpenicillin ist nicht resistent gegen Beta-Lactamasen und hat daher keine Wirkung gegen Beta-Lactamase-bildende Bakterien (z. B. Staphylokokken oder Gonokokken).
-Reduzierte Affinität der Penicillin-Bindungsproteine (PBPs) für Benzathin-Benzylpenicillin: Die erworbene Resistenz bei Pneumokokken und einigen anderen Streptokokken gegen Benzathin-Benzylpenicillin ist auf Mutationen der bestehenden PBPs zurückzuführen. Für die Resistenz bei Methicillin (Oxacillin)-resistenten Staphylokokken hingegen ist die Bildung eines zusätzlichen PBPs mit verminderter Affinität gegenüber Benzathin-Benzylpenicillin verantwortlich.
-Bei gramnegativen Bakterien kann die unzureichende Penetration von Benzathin-Benzylpenicillin durch die äußere Zellwand zu einer unzureichenden Hemmung der PBPs führen.
-Benzathin-Benzylpenicillin kann durch Effluxpumpen aktiv aus der Zelle transportiert werden.
-Benzathin-Benzylpenicillin ist teilweise oder vollständig kreuzresistent gegenüber anderen Penicillinen und Cephalosporinen.
Kritische Konzentrationen
Die Bestimmung der Empfindlichkeit gegenüber Benzylpenicillin erfolgt unter Verwendung standardisierter Verdünnungsreihen. Die Ergebnisse werden auf der Grundlage der für Benzylpenicillin festgelegten kritischen Konzentrationen bewertet. Die folgenden minimalen Hemmkonzentrationen für empfindliche und resistente Bakterien wurden festgelegt:
Grenzwerte nach EUCAST (European Committee on Antimicrobial Susceptibility Testing).
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Mikroorganismen
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Empfindlich
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Resistent
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Staphylococcus aureus.
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£0,12 mg/l
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> 0,12 mg/l
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Streptococcus spp. (Gruppen A, B, C, G)
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£0,25 mg/l
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> 0,25 mg/l
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Streptococcus pneumoniae #
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£0,06 mg/l
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> 2 mg/l
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Streptokokken der Gruppe „Viridans“
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£0,25 mg/l
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> 2 mg/l
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Neisseria meningitidis
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£0,06 mg/l
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> 0,25 mg/l
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Neisseria gonorrhoeae
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£0,06 mg/l
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> 1 mg/l
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Anaerobier, gramnegativ
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£0,25 mg/l
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> 0,5 mg/l
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Anaerobier, grampositiv
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£0,25 mg/l
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> 0,5 mg/l
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Nicht speziesbezogene kritische Konzentrationen*
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£0,25 mg/l
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> 2 mg/l
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* Hauptsächlich auf der Serumpharmakokinetik basierend.
# Infektionen außer Meningitis.
Prävalenz der erworbenen Resistenz
Die Prävalenz der erworbenen Resistenz für eine Spezies kann je nach Geographie und Zeit variieren. Es ist daher notwendig, Informationen über die Prävalenz der lokalen Resistenz zu haben, insbesondere für die Behandlung schwerer Infektionen. Falls erforderlich, ist es wünschenswert, eine fachkundige Meinung einzuholen, wenn der Nutzen des Arzneimittels aufgrund des Niveaus der lokalen Resistenzprävalenzen bei bestimmten Infektionsarten in Frage gestellt werden kann, insbesondere bei schweren Infektionen oder bei unwirksamen Behandlungen, Situationen, in denen eine mikrobiologische Diagnose gestellt werden sollte, mit Identifizierung des Bakteriums und seiner Empfindlichkeit gegenüber Benzylpenicillin.
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Normalerweise empfindliche Spezies
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Aerobe Mikroorganismen, grampositiv
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Streptococcus agalactiae
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Streptococcus pneumoniae
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Streptococcus pyogenes
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Streptococcus dysgalactiae subsp. equisimilis ° (Streptokokken der Gruppen C und G)
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Streptokokken der „Viridans“-Gruppe ° ^
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Andere Mikroorganismen
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Treponema pallidum °
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° Aus Literaturdaten, klinischer Erfahrung und therapeutischen Empfehlungen stammende Informationen.
^ Sammelbezeichnung für eine heterogene Gruppe von Streptokokken-Spezies. Die Resistenzrate kann in Abhängigkeit von den vorhandenen Streptokokken-Spezies variieren.
Klinische Wirksamkeit
Keine Informationen.
PharmakokinetikDie pharmakokinetischen Daten aus dem ursprünglichen Extencillin-Dossier sind veraltet, und die daraus abgeleiteten Informationen sind begrenzt. Dennoch können die Literaturdaten zu Benzathin-Benzylpenicillin, die klinische Erfahrung und die therapeutischen Empfehlungen berücksichtigt werden.
Absorption
Nach intramuskulärer Verabreichung von Extencillin wird Benzylpenicillin sehr langsam resorbiert. Extencillin ist das Depotpenicillin mit der längsten Wirkdauer. Eine bis zwei Injektionen pro Monat sind für viele Indikationen ausreichend. Folglich werden die Häufigkeit der Injektionen und die daraus resultierenden lokalen Reaktionen reduziert. Die Spitzenkonzentration im Plasma wird 24 Stunden (Kinder) bzw. 48 Stunden (Erwachsene) nach der Injektion erreicht.
Distribution
Etwa 55 % der verabreichten Dosis sind an Plasmaproteine gebunden. Wenn Penicillin in hohen Dosen verabreicht wird, werden therapeutische Konzentrationen selbst in schwer zugänglichen Geweben wie Herzklappen, Knochen sowie im Liquor oder im Empyem erreicht. Benzylpenicillin passiert die Plazenta. 10 bis 30 % der mütterlichen Plasmakonzentration finden sich im fetalen Kreislauf wieder. Hohe Konzentrationen werden auch im Fruchtwasser erreicht. Im Gegensatz dazu ist der Übergang in die Muttermilch gering. Das Verteilungsvolumen beträgt etwa 0,3 bis 0,4 l/kg und etwa 0,75 l/kg bei Kindern. Die Bindung an Plasmaproteine beträgt etwa 55 %.
Metabolismus
Keine Informationen.
Elimination
Die Elimination erfolgt hauptsächlich (50 bis 80 %) in unveränderter Form über die Nieren (85 bis 95 %) und in geringerem Maße in aktiver Form mit der Galle (etwa 5 %). Die Plasmahalbwertszeit bei Erwachsenen mit normaler Nierenfunktion beträgt etwa 30 Minuten.
Kinetik spezieller Patientengruppen
Frühgeborene und Neugeborene: Aufgrund der Unreife der Nieren und der Leber in diesem Alter kann die Serumhalbwertszeit bis zu drei Stunden (und mehr) betragen. Das Dosierungsintervall sollte daher nicht weniger als 8 bis 12 Stunden betragen (abhängig vom Reifegrad).
Ältere Patienten: Die Eliminationsprozesse können auch im fortgeschrittenen Alter verzögert sein. Die Dosierung sollte daher an die individuelle Nierenfunktion angepasst werden.
Präklinische DatenStudien zur Reproduktionsfunktion bei Mäusen, Ratten und Kaninchen haben keine schädlichen Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit oder auf die Föten gezeigt. Langzeitstudien zur Karzinogenität bei Tieren sowie Studien zur Mutagenität und Fruchtbarkeit liegen nicht vor.
Sonstige HinweiseInkompatibilitäten
Kompatibilitätsdaten sind nur mit Wasser für Injektionszwecke verfügbar.
Beeinflussung diagnostischer Methoden
-Ein positiver direkter Coombs-Test tritt häufig (≥ 1 % bis < 10 %) bei Patienten auf, die 10 Millionen IE (entspricht 6 g) Benzylpenicillin oder mehr pro Tag erhalten. Nach Absetzen des Penicillins kann der direkte Antiglobulintest noch 6 bis 8 Wochen positiv bleiben (siehe Abschnitt „Nebenwirkungen“).
-Die Bestimmung der Urinproteine mit Fällungstechniken (Sulfosalicylsäure, Trichloressigsäure), der Folin-Ciocalteu-Lowry-Methode oder der Biuret-Methode kann falsch positive Ergebnisse liefern. Urinproteine sollten daher mit anderen Methoden bestimmt werden.
-Die Bestimmung der Aminosäuren im Urin mittels Ninhydrinverfahren kann ebenfalls falsch positive Ergebnisse liefern.
-Penicilline binden an Albumin. In elektrophoretischen Methoden zur Albumin-Bestimmung kann dadurch eine Pseudobisalbuminämie vorgetäuscht werden.
-Während der Behandlung mit EXTENCILLIN können die nichtenzymatische Bestimmung von Glucose im Urin und die Bestimmung von Urobilinogen falsch positive Ergebnisse liefern.
-Bei der Bestimmung der 17-Ketosteroide im Urin (durch die Zimmermann-Reaktion) können während der Behandlung mit EXTENCILLIN erhöhte Werte beobachtet werden.
Haltbarkeit
Nach dem ersten Öffnen/der Rekonstitution muss das Produkt sofort verwendet werden.
Nach der Herstellung der Suspension ist Extencillin bei 25 °C maximal 24 Stunden haltbar.
Besondere Lagerungshinweise
Die Trockensubstanz und das Lösungsmittel sind trocken und bei Raumtemperatur (15–25 °C) aufzubewahren und außerhalb der Reichweite von Kindern zu halten. Frisch zubereitete Lösungen sind sofort zu verwenden. Zu den Lagerungsbedingungen des Arzneimittels nach der Rekonstitution siehe Abschnitt „Haltbarkeit“.
Hinweise für die Handhabung
Anweisungen zur Zubereitung der i.m.-Injektion einer Dosis von 1,2 Millionen IE:
Die Suspension muss aseptisch hergestellt werden.
1/ Mit einer graduierten Spritze 4 ml Wasser für Injektionszwecke aus der in der Packung enthaltenen Lösungsmittelampulle entnehmen.
Achtung: Es ist nicht notwendig, den gesamten Inhalt der Lösungsmittelampulle mit 5 ml Wasser für Injektionszwecke für die Herstellung dieser Suspension zu verwenden.
2/ In die Durchstechflasche mit 1,2 Millionen IE Pulver die 4 ml Wasser für Injektionszwecke aus der Lösungsmittelampulle geben.
Die so hergestellte Suspension entspricht einer Dosis von 1,2 Millionen IE.
3/ Diese Suspension sorgfältig mindestens 20 Sekunden lang schütteln, bis eine homogene Suspension entsteht, und diese sofort nach der Herstellung verwenden.
Diese Rekonstitution darf nur für eine einzige Entnahme durchgeführt werden.
Anweisungen zur Zubereitung einer i.m.-Injektion einer Dosis von 2,4 Millionen IE:
Die Suspension muss aseptisch hergestellt werden.
1/ Mit einer graduierten Spritze 5 ml Wasser für Injektionszwecke aus der in der Packung enthaltenen Lösungsmittelampulle entnehmen.
2/ In die Durchstechflasche mit 2,4 Millionen IE Pulver die 5 ml Wasser für Injektionszwecke aus der Lösungsmittelampulle geben.
Die so zubereitete Suspension entspricht einer Dosis von 2,4 Millionen IE.
3/ Diese Suspension sorgfältig mindestens 20 Sekunden lang schütteln, bis eine homogene Suspension entsteht, und diese sofort nach der Herstellung verwenden.
Diese Rekonstitution darf nur für eine einzige Entnahme durchgeführt werden.
Zulassungsnummer69765 (Swissmedic)
PackungenEine Packung enthält:
1,2 Millionen IE: 1 Durchstechflasche mit Pulver und 1 Lösungsmittelampulle zu 5 ml (A)
2,4 Millionen IE: 1 Durchstechflasche mit Pulver und 1 Lösungsmittelampulle zu 5 ml (A)
Lösungsmittel: Glasampulle Typ I mit einem Nennvolumen von 5 ml.
Durchstechflasche mit 20 ml Pulver, aus Glas Typ III (Ph.Eur.), verschlossen mit einem Chlorbutylstopfen und einer Aluminiumkapsel mit blauer Polypropylenscheibe (für 1,2 Millionen IE) bzw. gelber Polypropylenscheibe (für 2,4 Millionen IE)
ZulassungsinhaberinLEMAN SKL SA, Lancy
Stand der InformationAusländisches Vergleichsmedikament: Januar 2021
Mit Hinzufügung relevanter Sicherheitsinformationen durch Swissmedic: Mai 2025
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