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Fachinformation zu Pylclari, Injektionslösung:b.e.imaging.ag
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Zusammensetzung

Wirkstoffe
Pylclari 1 000 MBq/ml Injektionslösung
Jeder ml Lösung enthält am Tag und zum Zeitpunkt der Kalibrierung 1 000 MBq Piflufolastat (18F).
Die Gesamtaktivität pro Durchstechflasche reicht am Tag und zum Zeitpunkt der Kalibrierung von 500 MBq bis 10 000 MBq.
Pylclari 1 500 MBq/ml Injektionslösung
Jeder ml Lösung enthält am Tag und zum Zeitpunkt der Kalibrierung 1 500 MBq Piflufolastat (18F).
Die Gesamtaktivität pro Durchstechflasche reicht am Tag und zum Zeitpunkt der Kalibrierung von 750 MBq bis 15 000 MBq.
Fluor (18F) hat eine Halbwertszeit von 110 Minuten und zerfällt zu stabilem Sauerstoff (18O), indem es eine Positronenstrahlung mit einer Maximalenergie von 634 keV emittiert, gefolgt von Photonenstrahlung von 511 keV.
Hilfsstoffe
·Ethanolum
·Natrii chloridum 9 mg/ml (0,9 %) Injektionslösung
·Natrii ascorbas
Jeder ml Lösung enthält höchstens 3,68 mg Natrium und 90 mg Ethanol.

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

Dieses Arzneimittel ist nur für diagnostische Zwecke bestimmt.
Pylclari ist zum Nachweis prostataspezifischer Membranantigen (PSMA)-positiver Läsionen mit Positronen-Emissions-Tomographie (PET) bei Erwachsenen mit Prostatakrebs (PCa) in folgenden klinischen Situationen indiziert:
·Primäres Staging von Patienten mit Hochrisiko-PCa vor Beginn der kurativen Therapie,
·Zur Lokalisierung des Wiederauftretens eines PCa bei Patienten mit Verdacht auf Wiederauftreten, basierend auf einer Erhöhung der Serumspiegel des prostataspezifischen Antigens (PSA) nach einer Primärbehandlung mit kurativer Absicht

Dosierung/Anwendung

Dieses Arzneimittel ist nur zur Anwendung in dafür bestimmten nuklearmedizinischen Einrichtungen und zur Handhabung durch dazu berechtigtes Personal bestimmt.
Dosierung
Die durchschnittliche empfohlene Aktivität von Pylclari beträgt 4 MBq/kg Körpergewicht und kann je nach verwendeter PET-Ausrüstung und Erfassungsmodus von 3 bis 5 MBq/kg Körpergewicht variieren. Die minimale Aktivität sollte nicht unter 190 MBq fallen und die maximale Aktivität sollte 360 MBq nicht überschreiten.
Nierenfunktionsstörung / Leberfunktionsstörung
Pylclari wurde nur bei Patienten mit leichter Nierenfunktionsstörung untersucht. Die zu verabreichende Aktivität ist sorgfältig abzuwägen, da bei Patienten mit schwerwiegender Nierenfunktionsstörung eine erhöhte Strahlenexposition möglich ist.
Pylclari wurde bei Patienten mit Leberfunktionsstörung nicht untersucht.
Kinder und Jugendliche
Pylclari ist für die Anwendung in der pädiatrischen Population nicht zugelassen. Die Sicherheit und Wirksamkeit von Pylcari bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren sind nicht untersucht.
Art der Anwendung
Das Arzneimittel wird als einmalige intravenöse Injektion verabreicht.
Das Applikationsvolumen richtet sich nach der Zeitspanne, die zwischen der Erstkalibrierung und dem Applikationszeitpunkt liegt; es muss mit entsprechenden Zerfallskorrekturfaktoren berechnet und vor Injektion mit einem Aktivitätsmessgerät gemessen werden. Das zu verabreichende Lösungsvolumen kann 0,2 ml bis 10 ml betragen.
Bei der Injektion ist sorgfältig darauf zu achten, dass das radioaktive Material nicht in das umgebende Gewebe gelangt. Die Injektion erfolgt nach Möglichkeit über einen zuvor angelegten Venenverweilkatheter. Das gebrauchsfertige Arzneimittel kann mit Natriumchlorid-Injektionslösung verdünnt werden (siehe Abschnitt « Hinweise für die Handhabung »).
Vorbereitung von Patienten
Der Patient sollte vor Untersuchungsbeginn ausreichend Flüssigkeitszufuhr erhalten und sowohl vor der Untersuchung zur Blasenentleerung aufgefordert werden, um die Blasenaktivität zu vermindern, als auch möglichst oft in den ersten Stunden nach der Untersuchung, um die Strahlenexposition zu reduzieren.
Ein Diuretikum, dessen Wirkung innerhalb der Aufnahmezeit erwartet wird, kann zur besseren Interpretation der Piflufolastat-(18F)-PET/CT verabreicht werden, da es zu einer geringeren Aktivitätsretention in den Harnleitern und der Blase führt.
Bilderfassung
Es wird empfohlen, den Patienten in Rückenlage mit den Armen über dem Kopf zu positionieren. Zur Schwächungskorrektur und anatomischen Korrelation wird ein nicht kontrastverstärkter Niedrigdosis-CT-Scan vom Vertex (Schädelscheitel) bis zur Oberschenkelmitte durchgeführt. Die PET-Aufnahme erfolgt von der Mitte des Oberschenkels bis zum Vertex, 90 bis 120 Minuten nach der Tracer-Injektion. Bei bekannten oder vermuteten Erkrankungen in den unteren Extremitäten sind diese einzubeziehen. Die Bilderfassung dauert abhängig vom Typ der PET-Kameras, der Anzahl der Bettpositionen (in der Regel 6 bis 8) und der Erfassungszeit pro Bettposition (in der Regel 2 bis 5 Minuten) 12 bis 40 Minuten. Führt die Erfassung zu unbestimmten Befunden und verbleibt eine ausreichende Aktivität für eine angemessene Zählstatistik, können auch späte Erfassungen durchgeführt werden, wodurch die Hintergrundaktivität reduziert wird.
Strahlenexposition
Fluor (18F) hat eine Halbwertszeit von 110 Minuten und zerfällt zu stabilem Sauerstoff (18O), indem es eine Positronenstrahlung mit einer Maximalenergie von 634 keV emittiert, gefolgt von Photonenstrahlung von 511 keV.
Pylclari zeigt biexponentielles Verhalten im Blut, wobei die Verteilungshalbwertszeit 0,17 ± 0,044 Stunden und die Eliminationshalbwertszeit 3,47 ± 0,49 Stunden beträgt. Innerhalb von 60 Minuten nach intravenöser Verabreichung verteilt es sich auf die Nieren (16,5 % der verabreichten Aktivität), die Leber (9,3 %) und die Lunge (2,9 %).
Die zeitintegrierte Aktivität im Ausgangsgewebe wurde aus longitudinalen Bilddaten gewonnen. Konturen oder interessierende Volumina (Volumes of Interest, VOIs) wurden in der Regel um verschiedene aktivitätshaltige Organe gezeichnet, die zu jedem Zeitpunkt auf jedem Bild identifiziert wurden. Der S-Wert wurde mittels Monte-Carlo-Simulation ermittelt. Die Berechnung der absorbierten Dosen wurde mit der Software 3D-RD-S durchgeführt. Die resultierende wirksame Dosis wurde nach ICRP 110 berechnet.

ORGAN

ABSORBIERTE DOSIS PRO VERABREICHTE EINHEIT AKTIVITÄT (mGy/MBq)

Nebennieren

0,0326

Knochenoberflächen

0,00662

Gehirn

0,00215

Brust

0,00767

Gallenblasenwand

0,0255

Gastrointestinaltrakt

Magenwand

0,0127

Dünndarmwand

0,0101

Kolonwand

Obere Dickdarmwand

0,0125

Untere Dickdarmwand

0,0101

Herzwand

0,0178

Nieren

0,124

Leber

0,0388

Lunge

0,0121

Muskeln

0,00714

Pankreas

0,0183

Rotes Knochenmark

0,00851

Haut

0,0054

Milz

0,0283

Testes

0,00638

Thymus

0,00769

Schilddrüse

0,00687

Harnblasenwand

0,00712

Effektive Dosis (mSv/MBq)

0,0121

Die effektive Dosis, die sich aus der Verabreichung einer empfohlenen maximalen Aktivität von 360 MBq für einen Erwachsenen mit einem Gewicht von 70 kg ergibt, beträgt etwa 4,4 mSv.
Bei einer verabreichten Aktivität von 360 MBq betragen die typischen Strahlendosen an die kritischen Organe (Nieren, Leber und Milz) je 44,6 mGy, 14 mGy bzw. 10,2 mGy.

Kontraindikationen

Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt « Hilfsstoffe » genannten sonstigen Bestandteile.

Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen

Einschränkungen der Anwendbarkeit
Interaktionen zwischen antihormoneller Therapie neuerer Generation und PSMA-PET wurden in der Literatur beschrieben und sollten bei der Befundung des PSMA PET/CT entsprechend berücksichtigt werden (siehe «Interaktionen»).
Potenzial für Überempfindlichkeit oder anaphylaktische Reaktionen
Falls es zu Überempfindlichkeit oder anaphylaktischen Reaktionen kommt, muss das Arzneimittel sofort abgesetzt und gegebenenfalls eine intravenöse Behandlung eingeleitet werden. Um in Notfällen sofort handeln zu können, müssen die erforderlichen Arzneimittel und Geräte wie ein Endotrachealtubus und Beatmungsgerät sofort verfügbar sein.
Individuelle Nutzen-Risiko-Abwägung
Für jeden Patienten muss die Strahlenexposition durch den wahrscheinlichen Nutzen gerechtfertigt sein. Die verabreichte Aktivität sollte in jedem Fall so berechnet werden, dass die erforderlichen diagnostischen Informationen mit der geringstmöglichen Strahlendosis erhalten werden können.
Strahlenrisiko
Radioaktive Präparate sind mit besonderer Sorgfalt und unter strengen Strahlenschutzmassnahmen zu handhaben, um die Strahlenbelastung sowohl bei den Patienten als auch beim Personal möglichst niedrig zu halten.
Die Exposition mit ionisierender Strahlung wird mit Krebsinduktion und einem Potenzial zur Entwicklung von Erbschäden in Verbindung gebracht. Jede Anwendung von Radiopharmazeutika an Patienten liegt ausschliesslich in der Kompetenz und Verantwortung von behördlich bewilligten Nuklearmedizinerinnen oder -medizinern. In jedem Fall hat die Verabreichung unter den Regeln des Strahlenschutzes stattzufinden.
Nierenfunktionsstörung
Bei diesen Patienten ist eine sorgfältige Abwägung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses erforderlich, da eine erhöhte Strahlenexposition möglich ist.
Nach dem Verfahren
Enger Kontakt mit Säuglingen und Schwangeren sollte während der ersten 12 Stunden nach der Injektion eingeschränkt werden.
Interpretation von Pylclari-Bildern
Die empfohlene Methode zur Interpretation von PET-Bildern mit Pylclari PET/CT ist die visuelle Interpretation.
Läsionen sollten als verdächtig angesehen werden, wenn die Aufnahme größer ist als die physiologische Aufnahme in diesem Gewebe oder größer als der angrenzende Hintergrund, wenn keine physiologische Aufnahme erwartet wird.
Pylclari akkumuliert in normalem Gewebe, in dem die Dichte von PSMA hoch ist, einschließlich der Tränendrüsen, Speicheldrüsen, Leber, Milz und Nieren. Normale Organe zeigen eine signifikante Variabilität bezüglich der Aufnahme von Piflufolastat (18F). Der Einfluss der Tumorlast auf die normale Aufnahme ist jedoch gering und dürfte klinisch nicht signifikant sein. Die Expression von PSMA kommt überwiegend bei Prostatakrebs vor, kann aber auch bei anderen Neoplasien (z. B. Hämangiom, Nierenzellkarzinom, Leberkarzinom, Brustkrebs, Lungenkrebs und andere Malignome) oder bei nicht bösartigen Erkrankungen (z. B. Hämangiom, Ganglien, da sie Lymphknoten nachahmen können, gutartige Knochenerkrankungen wie Morbus Paget oder Lungensarkoidose / Granulomatose) beobachtet werden.
Die Bilder sollten nur von Fachärztinnen und -Ärzte für Nuklearmedizin interpretiert werden, die in der Interpretation von PET-Bilder mit Pylclari geschult sind.
Eine klinische Korrelation, die auch eine histopathologische Beurteilung der vermuteten Prostatakrebsstelle umfassen kann, wird empfohlen. Ein negatives Bild schließt das Vorhandensein von Prostatakrebs nicht aus und ein positives Bild bestätigt das Vorhandensein von Prostatakrebs nicht.
Pylclari wurde nicht auf den Nachweis von Fernmetastasen beim primären Staging untersucht.
Die Wirksamkeit von Pylclari bei der Bildgebung bei Patienten mit biochemischen Nachweisen eines Wiederauftretens von Prostatakrebs scheint durch die PSA-Serumspiegel beeinflusst zu werden (siehe Abschnitt « Pharmakodynamik »). Die Wirksamkeit von Pylclari bei der Bildgebung von metastasierten Beckenlymphknoten vor der ersten definitiven Therapie scheint durch Risikofaktoren wie den Gleason-Score beeinflusst zu werden.
Kleine Lymphknotenmetastasen oder andere Läsionen unter Ortsauflösung der PET (= 5 mm) werden von der Pylclari-PET/CT möglicherweise übersehen.
Bisher existieren keine Ergebnisdaten zur Unterstützung der weiteren Behandlung von Patienten auf der Grundlage von PSMA-PET beim primären Staging. Daher sollte die Behandlung nicht nur aufgrund von Pylclari PET/CT-Befunden geändert werden.
Spezifische Warnhinweise
Dieses Arzneimittel enthält, abhängig von der verabreichten Dosis, maximal 3,68 mg bis 36,8 mg Natrium pro verabreichte Dosis. Dies entspricht 0,18 % bis 1,84 % der von der WHO für einen Erwachsenen empfohlenen maximalen täglichen Natriumaufnahme mit der Nahrung von 2 g.
Dieses Arzneimittel enthält bis zu 900 mg Alkohol (Ethanol) bei jeder Verabreichung, was 90 mg pro ml entspricht. Die Menge dieses Arzneimittels in 10 ml entspricht weniger als 23 ml Bier oder 11 ml Wein.
Die geringe Menge an Alkohol in diesem Arzneimittel hat keine spürbaren Auswirkungen.

Interaktionen

Es wurden keine Studien zur Erfassung von Wechselwirkungen durchgeführt.
Eine Androgendeprivationstherapie (ADT) und andere Therapien, die auf den Androgenhaushalt abzielen, wie Androgenrezeptor-Antagonisten, können zu Veränderungen der Aufnahme von Pylclari bei Prostatakrebs führen. Die Auswirkungen dieser Therapien auf die Wirksamkeit der PET mit Pylclari wurden nicht belegt.
Die chronische Behandlung mit Diuretika scheint keine Interferenz mit Pylclari bei der Interpretation von Bildern zu haben.

Schwangerschaft, Stillzeit

Schwangerschaft
Pylclari ist nicht zur Anwendung bei Frauen bestimmt.
Es wurden keine tierexperimentellen Studien zur Untersuchung von Pylclari in Bezug auf Reproduktionstoxizität gemacht.
Stillzeit
Pylclari ist nicht zur Anwendung bei Frauen bestimmt.
Fertilität
Es wurden keine Studien zur Fertilität durchgeführt.

Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen

Die Wirkung von Pylclari auf die Fahrtüchtigkeit oder die Fähigkeit, Maschinen zu bedienen wurde nicht untersucht.

Unerwünschte Wirkungen

Zusammenfassung des Sicherheitsprofils
Das Gesamt-Sicherheitsprofil basiert auf den Daten der Verabreichung an 797 Patienten aus drei klinischen Studien und Spontanmeldungen. In den klinischen Studien erhielt jeder Patient eine Einzelgabe mit einer medianen verabreichten Aktivität von 330 MBq.
Die häufigsten unerwünschten Ereignisse waren Kopfschmerzen (1.4%), Dysgeusie (1.0%) und Müdigkeit (0.5%). An schwerwiegenden arzneimittelbedingten unerwünschten Ereignissen wurden Überempfindlichkeit, Kopfschmerzen und Parästhesie berichtet. Diese Ereignisse traten singulär auf und waren reversibel.
Während der klinischen Entwicklung wurden Nebenwirkungen gemeldet, diese werden nachfolgend nach MedDRA-Systemorganklasse aufgeführt.
Tabellarische Auflistung der Nebenwirkungen
Die Häufigkeiten von Nebenwirkungen werden wie folgt definiert: Sehr häufig (≥1/10), häufig (≥1/100, <1/10), gelegentlich (³1/1 000, <1/100), selten (³1/10 000, <1/1 000), sehr selten (<1/10 000), nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar). Innerhalb jeder Häufigkeitsgruppe werden die Nebenwirkungen nach abnehmendem Schweregrad gereiht angegeben.
Tabelle 1: Mit Pylclari beobachtete Nebenwirkungen

Systemorganklasse gemäß MedDRA-Datenbank

Nebenwirkungen

Häufigkeit

Erkrankungen des Immunsystems

Überempfindlichkeit

Gelegentlich

Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen

Dehydrierung

Gelegentlich

Psychiatrische Erkrankungen

Desorientierung

Gelegentlich

Erkrankungen des Nervensystems

Synkope

Nicht bekannt*

Dysgeusie

Häufig

Kopfschmerzen

Schwindelgefühl

Gelegentlich

Hyperästhesie

Migräne

Augenerkrankungen

Gesichtsfeldausfall

Gelegentlich

Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths

Schwindel

Gelegentlich

Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

Übelkeit

Nicht bekannt*

Erbrechen

Erkrankungen der Haut und des Unterhautgewebes

Trockene Haut

Gelegentlich

Hautausschlag

Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen

Arthralgie

Gelegentlich

Muskelschwäche

Schmerzen in den Extremitäten

Erkrankungen der Nieren und Harnwege

Dysurie

Gelegentlich

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Ermüdung

Gelegentlich

Brustbeschwerden

Gelegentlich

Hautausschlag am Verabreichungsort

Anomales Gefühl

Schmerzen an der Injektionsstelle

*Nebenwirkungen, die aus Spontanmeldungen stammen und deren Häufigkeit nicht bekannt ist.
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.

Überdosierung

Die maximale Menge einer Pylclari-Injektion, die sicher an Menschen verabreicht werden kann, wurde nicht bestimmt.
Im Falle der Verabreichung einer Strahlenüberdosierung sollte die Elimination des Radionuklids aus dem Körper durch erzwungene Diurese und häufige Blasenentleerung erhöht werden. Es könnte hilfreich sein, die effektive Dosis abzuschätzen.

Eigenschaften/Wirkungen

ATC-Code
V09IX16
Wirkungsmechanismus
Das prostataspezifische Membranantigen (PSMA) ist ein Transmembranglykoprotein, das hauptsächlich in normalen menschlichen Prostataepithelen in niedrigen Konzentrationen exprimiert wird, aber durch maligne Gewebe, insbesondere durch Prostatakrebszellen, einschließlich metastasierender Erkrankungen, überexprimiert werden kann. Fluor (18F) ist ein β+-emittierendes Radionuklid, das eine Positronen-Emissions-Tomographie ermöglicht. Piflufolastat (18F) ist ein selektiver niedermolekularer mit Fluor-18 markierter PSMA-Inhibitor der zweiten Generation. Aufgrund der Intensität der Signale zeigen mit Piflufolastat (18F) erhaltene PET-Bilder das Vorhandensein von PSMA-exprimierenden Geweben an.
Halbwertszeit
Die biologische bzw. effektive Halbwertszeit von Piflufolastat (18F) beträgt jeweils 3,47 ± 0,49 Stunden bzw. ca. 70 Minuten.
Pharmakodynamik
Bei den für diagnostische Untersuchungen verwendeten chemischen Konzentrationen scheint dieses Arzneimittel keine pharmakodynamische Wirkung auszuüben.
Klinische Wirksamkeit
Die Sicherheit und Wirksamkeit von Pylclari wurden in drei prospektiven, multizentrischen klinischen Open-Label-Studien mit Männern mit Prostatakrebs untersucht: OSPREY (NCT02981368), CONDOR (NCT03739684) und PYTHON (EudraCT-Nummer 2020-000121-37).
OSPREY-Kohorte A umfasste eine Kohorte von 268 Männern mit hochriskantem (basierend auf Gleason-Score, PSA-Wert und Tumorstadium), mittels Biopsie nachgewiesenem Prostatakrebs, die als Kandidaten für eine radikale Prostatektomie und eine Beckenlymphadenektomie in Betracht gezogen wurden. Jeder Patient erhielt eine PET/CT mit Pylclari von der Oberschenkelmitte bis zum Vertex. Drei zentrale unabhängige Befunder, die allen klinischen Informationen gegenüber verblindet waren, interpretierten jeden PET-Scan auf das Vorliegen einer anormalen PSMA-Aufnahme in Beckenlymphknoten in mehreren Subregionen, einschließlich der gemeinsamen Beckenlymphknoten. Ko-primäre Endpunkte waren Spezifität und Sensitivität von Pylclari PET/CT im Vergleich zur Histopathologie bei der Beurteilung der Beckenlymphknoten.
Insgesamt wurde bei 252 Patienten (94 %) eine Prostatektomie und eine Beckenlymphadenektomie durchgeführt und diese verfügten über ausreichende histopathologische Daten zur Beurteilung der Beckenlymphknoten. Die Operationspräparate wurden in drei Regionen aufgeteilt: linkes halbes Becken, rechtes halbes Becken und andere. Für jeden Patienten wurden die Ergebnisse der PET/CT mit Pylclari und histopathologische Ergebnisse von resezierten Beckenlymphknoten nach dem Operationsgebiet verglichen. PET/CT-Ergebnisse an nicht resezierten Stellen wurden von der Analyse ausgeschlossen. Das Durchschnittsalter der 252 auswertbaren Patienten betrug 64 Jahre (Spannweite 46 bis 84 Jahre). Der mediane PSA-Serumspiegel betrug 9,3 ng/ml. Der Gleason-Gesamtscore betrug 7 für 19 %, 8 für 46 % und 9 für 34 % der Patienten, wobei die restlichen Patienten einen Gleason-Score von 6 oder 10 hatten.
Die vordefinierten Schwellenwerte für die ko-primären Endpunkte betrugen 40 % für die Sensitivität und 80 % für die Spezifität. Die Sensitivität erreichte bei mindestens 2 der 3 unabhängigen Bildprüfer keine statistische Signifikanz, daher wurde der Endpunkt nicht erreicht.
Tabelle 2 zeigt die Performance der PET/CT mit Pylclari pro Befunder unter Verwendung der Histopathologie des Beckenlymphknotens als Referenzstandard, auf Patientenebene mit Regionen-Matching (eine richtig positive Region definiert einen richtig positiven Patienten). Ungefähr 24 % der auswertbaren Patienten hatten basierend auf der Histopathologie Metastasen des Beckenlymphknotens (95-%-Konfidenzintervall: 19 %, 29 %).
Tabelle 2: Leistungsbewertung von Pylclari PET/CT zur Erkennung der Metastasierung von Beckenlymphknoten in der OSPREY-Kohorte A (n=252) unter Verwendung einer Analyse auf Patientenebene und mit Regionen-Matching.

Leser 1

Leser 2

Leser 3

Richtig positiv

23

17

23

Falsch positiv

7

4

9

Falsch negativ

36

43

37

Richtig negativ

186

188

183

Sensitivität, % (95-%-KI)

39 (27;51)

28 (17;40)

38 (26;51)

Spezifität, % (95-%-KI)

96 (94;99)

98 (95;99)

95 (92;98)

PPV, % (95-%-KI)

77 (62;92)

81 (59;93)

72 (56;87)

NPV, % (95-%-KI)

84 (79;89)

81 (76;86)

83 (78;88)

Abkürzungen: KI = Konfidenzintervall, PPV = positiver prädiktiver Wert, NPV = negativer prädiktiver Wert
Beim primären Staging (OSPREY-Kohorte A) mit einer Fleiss-Kappa-Statistik von 0,78 (95-%-KI: 0,71; 0,85) eine hohe Übereinstimmung der Befunder für Beckenlymphknotenmetastasen (92,5 %) erreicht.
In exploratorischen Analysen zeigte sich ein numerischer Trend zu mehr richtig positiven Ergebnissen bei Patienten mit einem Gleason-Gesamtscore von mind. 8 und bei Patienten mit einem Tumorstadium von T2c oder höher als bei Patienten mit einem niedrigeren Gleason-Score oder Tumorstadium.
CONDOR umfasste 208 Patienten mit biochemischem Rezidiv nach der Erstbehandlung (radikale Prostatektomie bei 85 % der Patienten). Der mediane PSA-Serumspiegel betrug 0,82 ng/ml. Alle eingeschlossenen Patienten hatten innerhalb von 60 Tagen vor der Verabreichung von Pylclari eine konventionelle Bildgebung (zumeist CT oder MRT) mit negativem oder nicht eindeutigem Befund . Alle Patienten erhielten eine PET/CT von der Oberschenkelmitte bis zum Vertex mit optionaler Bilderfassung der unteren Extremitäten. Drei unabhängige zentrale Befunder, die allen klinischen Informationen gegenüber verblindet waren, bewerteten jeden PET/CT-Scan im Hinblick auf das Vorliegen und die Lage positiver Läsionen. Die Lage der einzelnen Läsionen wurde in 5 Regionen (Prostata/Prostatabett, Beckenlymphknoten, andere Lymphknoten, Weichgewebe, Knochen) eingeteilt. Der primäre Endpunkt war die Rate richtiger Lokalisierungen (correct localisation rate - CLR) auf Patientenebene, definiert als der Prozentsatz der Patienten, der mindestens eine übereinstimmende Läsion sowohl auf der Pylclari PET/CT-Bildgebung als auch beim kombinierten Referenzstandard hatte. Wenn die Untergrenze des 95-%-KI bei mindestens 2 der 3 unabhängigen Befunder >0,2 lag (CLR von 20 %), so galt die primäre Endpunktanalyse als erfolgreich.
Je nach Befunder hatten insgesamt 123 bis 137 Patienten (59 % bis 66 %) mindestens eine Läsion, die als Piflufolastat-(18F)-PET-positiv identifiziert wurde (Tabelle 3). Am häufigsten wurde ein PET-positiver Befund in den Beckenlymphknoten beobachtet (40 % bis 42 % aller PET-positiven Regionen) und die am wenigsten häufig vorkommende Region war Weichgewebe (6 % bis 7 %).
Je nach Befunder hatten 99 bis 104 Patienten mit einer Piflufolastat-(18F)-PET-positiven Region Lokalisierungsbezogene Informationen hinsichtlich des kombinierten Referenzstandards, der sich aus Histopathologie,Bildgebung (CT, MRT, Ultraschall, Fluciclovine-(18F)-PET, Cholin-PET oder Knochenszintigrafie) innerhalb von 60 Tagen nach dem PET/CT-Scan, oder dem Ansprechen des PSA-Serumspiegels auf eine gezielte Strahlentherapie zusammensetzte. Tabelle 3 zeigt die Ergebnisse auf Patientenebene der PET/CT mit Pylclari pro Befunder, einschließlich der CLR.
Tabelle 3: Performance der PET/CT mit Pylclari auf Patientenebene in CONDOR (n=208)

Leser 1

Leser 2

Leser 3

PET-negativ

71

84

85

PET-positiv

137

124

123

Richtig positiv

89

87

84

Falsch positiv

15

13

15

Nicht auswertbar (PET-positiv ohne Referenzstandard)

33

24

24

CLR % (95-%-KI)

86 (79,92)

87 (80,94)

85 (78,92)

Abkürzungen: CLR = Regionen-angepasster positiver prädiktiver Wert, CI = Konfidenzintervall
Tabelle 4 zeigt die Ergebnisse der PET/CT mit Pylclari auf Patientenebene aus dem Majority Read, nach PSA-Serumspiegel stratifiziert. Die prozentuale PET-Positivität wurde als Anteil der Patienten mit einer positiven PET/CT an allen gescannten Patienten berechnet. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Patient mindestens eine Piflufolastat-(18F)-PET-positive Läsion aufweist, stieg im Allgemeinen mit höherem PSA-Serumspiegel an.
Tabelle 4: Nach dem PSA-Serumspiegel stratifizierte Ergebnisse und prozentuale PET-Positivität* der PET mit Pylclari auf Patientenebene in der CONDOR-Studie mit Majoritätsablesung von drei Befundern (n=199)**

PSA (ng/ml)

PET-positive Patienten

PET-negative Patienten

Prozentuale PET-Positivität (95-%-KI)*

Gesamt

RP

FP

Nicht auswertbar (ohne Referenzstandard)

< 0,5

24

11

4

9

45

35 (24;46)

≥ 0,5 und < 1

18

12

3

3

18

50 (34;66)

≥ 1 und < 2

21

15

3

3

10

68 (51;84)

≥ 2

57

50

3

4

6

90 (83;98)

Gesamt

120

88

13

19

79

60 (54;67)

* Prozentuale PET-Positivität = PET-positive Patienten/Gesamtzahl gescannter Patienten. Zu den PET-positiven Patienten zählen richtig positive und falsch positive Patienten sowie Patienten, die keine Informationen hinsichtlich Referenzstandards hatten.
** Sechs Patienten wurden aufgrund eines fehlenden PSA-Ausgangswertes aus dieser Tabelle ausgeschlossen und drei Patienten wurden aufgrund der fehlenden Majoritätsablesung unter drei Befundern aus dieser Tabelle ausgeschlossen.
Abkürzungen: RP = richtig positiv, FP = falsch positiv, KI = Konfidenzintervall
PYTHON war eine randomisierte, offene Cross-over-Studie, die Piflufolastat (18F) PET/CT und Fluorocholin (18F) PET/CT verglich. Sie umfasste 217 männliche Patienten mit erstmaligem biochemischem Rezidiv nach definitiver Therapie (radikale Prostatektomie (RP) ± verlängerte Lymphknotendissektion (eLND, von engl. extended lymph node dissection) bei 73,2 % der Patienten, perkutane RadiotherapieT oder Brachytherapie bei 26,8 % der Patienten). Der primäre Endpunkt war die Detektionsrate (DR), definiert als Anzahl der Patienten, die auf Patientenebene von den unabhängigen Befundern als positiv definiert wurden, bezogen auf die Gesamtzahl der bewerteten Patienten (für Piflufolastat (18F) PET/CT und Fluorocholin (18F) PET/CT). Ein signifikanter Unterschied bei der Detektionsrate von 12 % zugunsten von Piflufolastat (18F) gegenüber Fluorocholin (18F) war vordefiniert.
Bei 201 Patienten wurden eine PET/CT mit Piflufolastat (18F) und eine PET/CT mit Fluorocholin (18F) von der Oberschenkelmitte bis zum Vertex in randomisierter Reihenfolge durchgeführt. Drei unabhängige zentrale Befunder, die allen klinischen Informationen gegenüber verblindet waren, bewerteten jede PET/CT mit Piflufolastat (18F) und jede PET/CT mit Fluorocholin (18F) im Hinblick auf das Vorliegen und die Lage positiver Läsionen. Die Lage der einzelnen Läsionen wurde in 5 Regionen (Prostata/Prostatabett, Beckenlymphknoten, andere Lymphknoten, Weichgewebe, Knochen) eingeteilt. Ein Rezidiv wurde von den Befundern bei jeweils 119 (60,4 %) bzw. 82 (41,0 %) Patienten mit Piflufolastat (18F) bzw. Fluorocholin (18F) PET/CT festgestellt. Die Gesamtinterpretation der unabhängigen Leser nach PSA-Spiegel ist in Tabelle 5 aufgeführt.
Tabelle 5: Die Detektionsrate der PET/CT pro Patient nach PSA-Spiegel in der PYTHON-Studie (N=201)

PSA-Spiegel (ng/ml) bei der ersten Injektion

Piflufolastat (18F)

Fluorocholin (18F)

PSA < 0,2 (n=6)

2 (33,3 %)

1 (16,7 %)

PSA [0,2 - 0,5] (N=68)

24 (35,3 %)

21 (30,9 %)

PSA [0,51 - 1] (N=31)

17 (54,8 %)

10 (32,3 %)

PSA [1,01 - 2] (N=19)

13 (68,4 %)

6 (31,6 %)

PSA >2 (N=57)

50 (87,7 %)

39 (68,4 %)

Pharmakokinetik

Absorption
Pylclari wird intravenös verabreicht.
Distribution
Die Blutspiegel sinken biphasisch. Die Verteilungshalbwertszeit beträgt 0,17 ± 0,04 Stunden und die Eliminationshalbwertszeit 3,47 ± 0,49 Stunden.
Eine physiologische Akkumulation von Piflufolastat (18F) wird in den Nieren (16,5 % der verabreichten Aktivität), der Leber (9,3 %) und der Lunge (2,9 %) innerhalb von 60 Minuten nach intravenöser Verabreichung beobachtet. Der Großteil der restlichen 70 % der Aktivität in 60 Minuten findet sich mit dem Rest der Körper-Hintergrund-Region.
Metabolismus
Keine Daten vorhanden.
Elimination
Die einzige radioaktive Komponente, die in Plasmaproben durch Hochleistungsflüssigkeitschromatographie (HPLC) bis zu 173 Minuten nach der Injektion nachgewiesen wurde, war unverändertes Piflufolastat (18F).
Die Elimination erfolgt über den Urin. In den ersten 8 Stunden nach der Injektion werden etwa 50 % der verabreichten Radioaktivität im Urin ausgeschieden.
Kinetik spezieller Patientengruppen
Nieren-/Leberfunktionsstörung
Bei Patienten mit Nieren- oder Leberfunktionsstörung wurde die Pharmakokinetik nicht beschrieben.

Präklinische Daten

Bei Ratten wurde eine erweiterte Studie zur Toxizität mit einer Einzeldosis mit dem nicht-radioaktiven Arzneimittel durchgeführt. Es wurden bis zur höchsten Dosis von 0,5 mg/kg keine adversen Effekte beobachtet. Diese Dosis ist mehr als 875-fach höher als die maximale klinische Dosis von 40 µg/Patient (oder 0,5714 µg/kg bei einem Referenzkörpergewicht von 70 kg).
Es wurden keine weiteren Studien zum mutagenen oder kanzerogenen Potenzial und zur Reproduktionstoxizität durchgeführt.

Sonstige Hinweise

Inkompatibilitäten
Das Arzneimittel darf, außer mit den unter Abschnitt « Hinweise für die Handhabung » aufgeführten, nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt werden.
Beeinflussung diagnostischer Methoden
Keine Daten vorhanden.
Haltbarkeit
Der Verfallszeitpunkt ist 11 Stunden nach Markierung.
Tag und Zeitpunkt des Ablaufs sind auf den Etiketten angegeben.
Nach dem Verdünnen maximal 4 Stunden lagern, ohne den Verfallszeitpunkt zu überschreiten.
Besondere Lagerungshinweise
In der Original-Bleiabschirmung aufbewahren.
Nicht über 30 °C lagern. Die chemische und physikalische Stabilität wurde für 11 Stunden bei 40°C gezeigt.
Aufbewahrungsbedingungen nach erster Entnahme des Arzneimittels, siehe Abschnitt « Haltbarkeit ».
Die Lagerung von radioaktiven Arzneimitteln muss in Übereinstimmung mit den nationalen Vorschriften für radioaktive Stoffe erfolgen.
Hinweise für die Handhabung
Allgemeine Warnhinweise
Radioaktive Arzneimittel dürfen nur von dazu berechtigten Personen in speziell dafür bestimmten klinischen Bereichen in Empfang genommen, gehandhabt und angewendet werden. Ihre Entgegennahme, Lagerung, Anwendung, Transport und Entsorgung unterliegen den Bestimmungen und/oder entsprechenden Genehmigungen der zuständigen Aufsichtsbehörden.
Radioaktive Arzneimittel dürfen nur unter Vorkehrungen zum Schutz vor ionisierenden Strahlen und unter Beachtung pharmazeutischer Qualitätsanforderungen zubereitet werden. Es sind geeignete aseptische Vorsichtsmaßnahmen zu treffen.
Vorsichtsmaßnahmen vor / bei der Handhabung bzw. vor / während der Anwendung des Arzneimittels
Die Verpackung muss vor der Anwendung kontrolliert und die Aktivität der Lösung mit einem Aktivimeter gemessen werden. Wenn zu irgendeinem Zeitpunkt die Unversehrtheit der Durchstechflasche beeinträchtigt wird, darf sie nicht verwendet werden.Die Lösung muss vor der Verwendung visuell überprüft werden. Nur klare Lösungen, die frei von sichtbaren Partikeln sind, dürfen verwendet werden.
Die Anwendung ist so durchzuführen, dass das Risiko einer Kontamination des Arzneimittels und einer Strahlenexposition der Anwender auf ein Minimum beschränkt wird. Ausreichende Abschirmung ist zwingend erforderlich.
Dieses gebrauchsfertige Arzneimittel kann mit 9 mg/ml (0,9 %) Natriumchlorid-Injektionslösung verdünnt werden.
Die Entnahme des entsprechenden Volumens hat unter aseptischen Bedingungen zu erfolgen. Die Durchstechflasche darf nicht geöffnet werden. Nach der Desinfektion des Stopfens sollte die Lösung über den Stopfen mit einer Einzeldosis-Spritze, die mit einer geeigneten Schutzabschirmung und einer sterilen Einwegnadel versehen ist, oder mit einem zugelassenen automatischen und qualifizierten Applikationssystem aufgezogen werden.
Dieses Produkt wird über einen intravenösen flexiblen Katheter verabreicht. Die Verabreichung muss streng intravenös erfolgen, um eine Bestrahlung infolge lokaler Extravasation sowie Artefakte in der Bildgebung zu vermeiden.
Nach der Bolusgabe erfolgt eine Spülung mit 5–10 ml 9 mg/ml (0,9 %) Natriumchlorid-Injektionslösung, um die vollständige Abgabe der Dosis sicherzustellen.
Die Anwendung von radioaktiven Arzneimitteln stellt einen Risikofaktor für andere Personen aufgrund der vom Patienten ausgehenden Strahlung oder durch Kontamination durch Verschütten von Urin, Erbrochenem usw. dar. Daher sind die den nationalen Strahlenschutzverordnungen entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen zu treffen.
Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu beseitigen.
Dieses Arzneimittel darf nur angewendet werden, wenn das Injektionsvolumen größer als 0,2 ml ist. Liegt das Injektionsvolumen zwischen 0,2 und 1 ml, sollten nur Spritzen einer angemessenen Größe (1 ml) verwendet werden.

Zulassungsnummer

69775

Packungen

15 ml farblose Durchstechflasche aus Glas Typ I, verschlossen mit einem Chlorobutyl-Stopfen und einem Aluminiumsiegel.
Packungsgröße: Eine Mehrdosendurchstechflasche enthält 0,5 ml bis 10 ml Lösung, das entspricht:
·500 bis 10 000 MBq zum Zeitpunkt der Kalibrierung von Pylclari 1000 MBq/ml [A]
·750 bis 15 000 MBq zum Zeitpunkt der Kalibrierung von Pylclari 1500 MBq/ml [A]

Zulassungsinhaberin

b.e. imaging AG, 6340 Schwyz

Stand der Information

Dezember 2024

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