Warnhinweise und VorsichtsmassnahmenEffekt der Raucherentwöhnung
Sowohl mit als auch ohne Behandlung mit Vareniclin-DALITA können die physiologischen Veränderungen, die sich aus der Raucherentwöhnung ergeben, die Pharmakokinetik oder Pharmakodynamik bestimmter Arzneimittel beeinflussen, bei denen eine Dosisanpassung erforderlich sein könnte (z.B. Theophyllin, Acenocoumarol, Phenprocoumon und Insulin).
Da das Rauchen CYP1A2 induziert, kann die Raucherentwöhnung zu einer Erhöhung der Plasmakonzentrationen von CYP1A2-Substraten führen.
Es gibt keine klinischen Erfahrungen mit Vareniclin-DALITA bei Epilepsie-Patienten.
Am Ende der Behandlung wurde das Absetzen von Vareniclin-DALITA bei fast 3 % der Patienten mit einer Zunahme der Reizbarkeit, des Verlangens zu rauchen, Depressionen und/oder Schlaflosigkeit in Verbindung gebracht. Der verschreibende Arzt sollte den Patienten entsprechend informieren und die Notwendigkeit einer schrittweisen Verringerung der Dosis in Betracht ziehen.
Neuropsychiatrische Symptome
Nach Markteinführung wurde bei Patienten, die mit Hilfe von Vareniclin-DALITA das Rauchen aufgeben wollten, über Verhaltensänderungen, Denkstörungen, Angstzustände, Psychosen, Stimmungsschwankungen, Aggressivität, Depressionen, suizidales Verhalten sowie Suizidgedanken und versuche berichtet.
In einer gross angelegten randomisierten, doppelblinden, aktiv- und Placebo-kontrollierten Studie wurde das Risiko schwerwiegender neuropsychiatrischer Ereignisse bei Patienten mit und ohne psychiatrische Vorerkrankungen verglichen, die zur Raucherentwöhnung mit Vareniclin, Bupropion, Nikotinersatztherapie (NRT) in Form von Pflastern oder Placebo behandelt wurden. Der primäre Sicherheitsendpunkt war eine Kombination von unerwünschten neuropsychiatrischen Ereignissen, die aus Praxiserfahrungen nach der Markteinführung berichtet wurden.
Die Anwendung von Vareniclin bei Patienten, sowohl mit als auch ohne psychiatrische Vorerkrankungen, war im Vergleich zu Placebo nicht mit einem erhöhten Risiko unerwünschter neuropsychiatrischer Ereignisse als zusammengesetztem primären Endpunkt verbunden (siehe «Eigenschaften/Wirkungen – Neuropsychiatrische Sicherheitsstudie bei Patienten mit oder ohne psychiatrische Erkrankungen in der Vorgeschichte»).
Eine depressive Stimmungslage, selten verbunden mit Suizidgedanken und Suizidversuch, kann ein Symptom des Nikotinentzugs sein.
Ärzte sollten sich bewusst sein, dass bei Patienten, die versuchen, mit oder ohne Behandlung das Rauchen aufzugeben, möglicherweise schwere neuropsychiatrische Symptome auftreten können. Wenn während der Behandlung mit Vareniclin schwere neuropsychiatrische Symptome auftreten, sollen die Patienten die Einnahme von Vareniclin sofort beenden und einen Arzt aufsuchen, der die Behandlungsmöglichkeiten neu bewerten sollte.
Psychiatrische Vorerkrankungen
Eine Raucherentwöhnung mit oder ohne Arzneimitteltherapie wurde mit einer Verschlechterung von psychiatrischen Grunderkrankungen (z.B. Depressionen) in Verbindung gebracht.
Aus Raucherentwöhnungsstudien mit Vareniclin-DALITA liegen Daten zu Patienten mit psychiatrischen Vorerkrankungen vor (siehe «Eigenschaften/Wirkungen»).
In einer klinischen Raucherentwöhnungsstudie wurden unabhängig von der Behandlung unerwünschte neuropsychiatrische Ereignisse häufiger bei Patienten mit einer psychiatrischen Vorerkrankung berichtet als bei Patienten ohne eine solche Vorerkrankung (siehe «Eigenschaften/Wirkungen – Neuropsychiatrische Sicherheitsstudie bei Patienten mit oder ohne psychiatrische Erkrankungen in der Vorgeschichte»).
Bei Patienten mit einer psychiatrischen Vorerkrankung ist Vorsicht geboten und die Patienten sollten entsprechend beraten werden.
Krampfanfälle
In klinischen Studien und nach der Markteinführung wurde bei Patienten, die Vareniclin einnahmen, mit oder ohne Vorgeschichte über Krampfanfälle berichtet. Es konnte kein kausaler Zusammenhang zwischen diesen Ereignissen und der Anwendung von Vareniclin festgestellt werden. Dennoch sollte Vareniclin bei Patienten mit Krampfanfällen in der Vorgeschichte oder in Situationen, die die Krampfschwelle senken könnten, mit Vorsicht angewendet werden.
Kardiovaskuläre Ereignisse
In einer Studie zur Raucherentwöhnung bei Patienten mit stabiler kardiovaskulärer Erkrankung und in einer Metaanalyse von 15 klinischen Studien wurden bestimmte kardiovaskuläre Ereignisse (wie ein nicht-tödlicher Herzinfarkt, siehe «Eigenschaften/Wirkungen – Klinische Wirksamkeit») bei Patienten, die mit Vareniclin-DALITA behandelt wurden, im Vergleich zu Placebo häufiger berichtet. Ein kausaler Zusammenhang zwischen diesen kardiovaskulären Ereignissen und Vareniclin-DALITA konnte nicht nachgewiesen werden, ein Zusammenhang kann jedoch nicht vollständig ausgeschlossen werden. In einer grossen Raucherentwöhnungsstudie zur kardiovaskulären Sicherheit bei Patienten mit oder ohne psychiatrische Vorerkrankungen wurden schwerwiegende kardiovaskuläre Ereignisse (kardiovaskulär bedingter Tod, nicht-tödlicher Myokardinfarkt, nicht-tödlicher Schlaganfall) bei Patienten, die mit Vareniclin-DALITA behandelt wurden, weniger häufig berichtet als bei jenen unter Placebo. In diesen Studien waren schwerwiegende kardiovaskuläre Ereignisse allgemein selten. Die Gesamtmortalität und die kardiovaskulär bedingte Mortalität waren bei Patienten, die mit Vareniclin behandelt wurden, geringer als in der Placebo-Gruppe.
Patienten sollten angewiesen werden, neue oder sich verschlechternde kardiovaskuläre Symptome zu melden und bei Symptomen eines Myokardinfarktes oder Schlaganfalls unverzüglich medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen. Rauchen ist ein unabhängiger und bedeutender Risikofaktor für kardiovaskuläre Erkrankungen (siehe «Eigenschaften/Wirkungen – Personen mit kardiovaskulären Erkrankungen - Studie zur Beurteilung der kardiovaskulären Sicherheit»).
Überempfindlichkeitsreaktionen
In Berichten nach der Markteinführung bei Patienten, die mit Vareniclin-DALITA behandelt wurden, wurde über Überempfindlichkeitsreaktionen einschliesslich Angioödemen berichtet. Zu den klinischen Symptomen gehörten Schwellungen des Gesichts, des Mundes (Zunge, Lippen, Zahnfleisch), des Halses (Rachen, Kehlkopf) und der Extremitäten. In seltenen Fällen wurde über lebensbedrohliche Angioödeme berichtet, die aufgrund von Atembeschwerden eine notärztliche Versorgung erforderten. Wenn solche Symptome auftreten, sollte der Patient die Behandlung abbrechen und sofort einen Arzt aufsuchen.
Hautreaktionen
In Berichten, die nach der Markteinführung bei Patienten, die Vareniclin-DALITA eingenommen haben, erstellt wurden, wird auch über seltene, aber schwere Hautreaktionen berichtet, einschliesslich Stevens-Johnson-Syndrom und Erythema Multiforme. Da diese Reaktionen lebensbedrohlich sein können, sollte der Patient bei den ersten Anzeichen eines Ausschlags oder einer Hautreaktion die Behandlung abbrechen und sofort den Arzt kontaktieren.
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