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Kurz-Fachinformation für Exjade, Novartis Pharma Schweiz AG

Am 3. November 2005 wurde Exjade, dispergierbare Tabletten (Deferasirox) zugelassen. 

Indikation: ,,Behandlung der transfusionsbedingten Hämosiderose."

Dosierung:
Die empfohlene Anfangsdosis von Exjade ist 1 mal täglich 20 mg/kg Körpergewicht. Der Verlauf des Serumferritins kann zum Überwachen des Ansprechens auf die Therapie verwendet werden. Die Eisenausscheidung im Urin ist zur Verlaufskontrolle nicht geeignet.

Eigenschaften und Wirkungen:
Deferasirox ist ein oral wirksamer Chelator mit Selektivität für dreiwertiges Eisen. Es handelt sich um einen dreiarmigen Liganden, der mit hoher Affinität Eisen im Verhältnis 2:1 bindet. Deferasirox fördert die Ausscheidung von Eisen über die Galle. Deferasirox hat auch eine geringere Affinität zu Aluminium und eine viel geringere Affinität zu Zink und Kupfer. Bei Erwachsenen, Jugendlichen und Kindern ab 2 Jahren mit Beta-Thalassämie und häufigen Transfusionen führte die tägliche Behandlung mit Exjade in der Dosierung 20 und 30 mg/kg während eines Jahres zur Abnahme der Eisenkonzentration in der Leber und abhängig von Dosierung und Ausgangswert des Lebereisens zu einer ausgeglichenen Eisenbilanz bzw. Eisenelimination. Die Behandlung mit Exjade erbrachte bei Patienten mit transfusionsbedingter Hämosiderose bei unterschiedlichen Grunderkrankungen wie Beta-Thalassämie, myelodysplastischem Syndrom, Diamond-Blackfan-Syndrom vergleichbare Ergebnisse. Eine Wirkung auf die transfusionsbedingte Eisenüberladung bei Sichelzellanämie ist bisher nicht durch
ausreichend lange Verlaufsbeobachtungen nachgewiesen. Zur Häufigkeit von Sichelzellkrisen im Vergleich zu nicht mit Chelator-Therapie behandelten Patienten gibt es bisher keine Erfahrungen.

Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen:
Exjade ist bei Patienten mit Nieren- oder Leberinsuffizienz nicht untersucht worden und in derartigen Fällen mit Vorsicht anzuwenden. Es wird empfohlen, das Serumkreatinin vor Einleitung der Therapie zweifach und danach monatlich zu kontrollieren. Bei einigen mit Exjade behandelten Patienten wurde ein nicht progressiver Anstieg des Serumkreatinins beobachtet, gewöhnlich innerhalb des Normbereichs. Die Leberfunktion sollte monatlich kontrolliert werden. Tritt ein anhaltender und progressiver Anstieg der Serumtransaminasen auf, der sich nicht anderen Ursachen zuordnen lässt, sollte Exjade abgesetzt werden.
Deferasirox wird minimal (8% der Dosis) über die Nieren ausgeschieden. Die Elimination erfolgt hauptsächlich durch Glukuronidierung, und es wird in sehr geringem Masse (etwa 8%) durch oxidative Cytochrom-P450-Enzyme metabolisiert. Bei Patienten mit angeborenen Störungen der Glucuronidierung ist Exjade mit Vorsicht anzuwenden.
Unter Behandlung mit Exjade wurden wie bei anderen Eisenchelatoren vermindertes Hörvermögen und Linsentrübung gemeldet (sehr selten).
Exjade wurde bei Patienten mit Aluminiumüberladung nicht untersucht und sollte in dieser Indikation nicht eingesetzt werden. Exjade darf nicht mit anderen Eisenkomplexbildnern (Chelatoren) kombiniert werden, denn die Sicherheit solcher Kombinationen ist nicht belegt.

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