Wann ist bei der Einnahme/Anwendung von Marcoumar Vorsicht geboten?Marcoumar ist ein sehr wirksames Arzneimittel. Seine Wirkung muss aber genau kontrolliert werden. Halten Sie sich daher an die mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin vereinbarten Blutkontrollen und achten Sie darauf, dass Sie die vorgeschriebenen Mengen Marcoumar zur richtigen Zeit einnehmen.
Es ist wichtig, dass Sie alle Sie behandelnden Ärzte über die Einnahme von Marcoumar sowie über geplante Operationen, bestimmte therapeutische Eingriffe (z.B. Angiographien, Lumbalpunktion, Zahnextraktionen), allfällige schwere Erkrankungen (insbesondere Herzerkrankungen und hoher Blutdruck) und weitere Krankheiten (Diabetes, Schilddrüsenüberfunktion, Tumoren, Nierenerkrankungen, Infektionen und Entzündungen) informieren.
Zusätzliche Arzneimittel dürfen ohne Wissen des Arztes oder der Ärztin nicht eingenommen oder abgesetzt werden, da sie die Wirkung von Marcoumar verändern können. Dies gilt auch für pflanzliche Medikamente, insbesondere Präparate, die Johanniskraut-Extrakte (Hypericum perforatum) enthalten. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin, bevor Sie Schmerzmittel, Grippemittel, Rheumamittel, harntreibende Medikamente, Alkoholentwöhnungsmittel, Antidepressiva, Antibiotika, Narkosemittel, Arzneimittel, welche die Blutgerinnung beeinflussen (z.B. Heparin, Clopidogrel), Arzneimittel gegen Herzrhythmusstörungen, Schilddrüsenstörungen, Krebs, Sodbrennen, Krämpfe (Epilepsie), Zuckerkrankheit, Gicht, Tuberkulose, entzündungshemmende Arzneimittel, Cholesterinsenker, muskelbildende Substanzen, Vit. K-haltigen Präparaten, Glukosamin oder andere Arzneimittel einnehmen. Er oder sie kann beurteilen, welche Arzneimittel am besten eingesetzt werden.
Alle diese Massnahmen sollen verhindern, dass Blutungen auftreten. Sollten Sie dennoch stärkeres Zahnfleischbluten, Nasenbluten, Blut im Urin oder schwarzen Stuhl feststellen, so benachrichtigen Sie unverzüglich Ihren Arzt oder Ihre Ärztin. Auch bei leichteren Blutungen sollten Sie Ihren Arzt oder Ihre Ärztin darauf aufmerksam machen.
Wenn Sie einen Unfall erleiden, so teilen Sie dem behandelnden Arzt oder der behandelnden Ärztin mit, dass Sie Blutgerinnungshemmer (Antikoagulantien) einnehmen. Tragen Sie deshalb auch immer Ihren Antikoagulantienausweis auf sich.
Sollten Sie aus irgendeinem Grund einen anderen als Ihren Hausarzt oder Ihre Hausärztin benötigen, machen Sie ihn oder sie darauf aufmerksam, dass Sie Marcoumar einnehmen und daher keine Spritzen in die Muskeln erhalten dürfen.
Auch Ihrem Zahnarzt oder Ihrer Zahnärztin sollten Sie vor der Behandlung mitteilen, dass Sie Marcoumar einnehmen.
Wenn Sie eine längere Reise planen, sprechen Sie vorher mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin.
Einnahme von Marcoumar mit Essen und Trinken
Während der Behandlung mit Marcoumar soll auf eine ausgeglichene Ernährung geachtet werden. Auf unregelmässige Einnahme grösserer Mengen von Lebensmitteln mit hohem Vitamin-K-Gehalt (z.B. Spinat, verschiedene Kohlsorten, insbesondere Broccoli) sollte verzichtet werden, da dies die Wirkung von Marcoumar abschwächen kann. Grapefruits können das Blutungsrisiko verstärken. Die gleichzeitige Einnahme von Goji-Beeren oder -Saft könnte die Wirkung von Marcoumar verstärken.
Ebenso sollten Sie den übermässigen Genuss von Alkohol vermeiden, da Alkohol die Wirkung von Marcoumar verändern kann. Marcoumar Tabletten enthalten Laktose. Teilen Sie Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin vor der Einnahme von Marcoumar mit, wenn Sie an einer Laktose-Unverträglichkeit leiden.
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin, wenn Sie:
·Blutungen haben,
·schwanger sind,
·an anderen Krankheiten leiden,
·Allergien haben oder
·andere Arzneimittel (auch selbstgekaufte!) einnehmen oder äusserlich anwenden!
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